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Wohin mit der sozialistischen Persönlichkeit?

Where did the socialist personality go?

  • Das Schulfach Geographie war in der DDR eines der Fächer, das sehr stark mit politischen Themen im Sinne des Marxismus-Leninismus bestückt war. Ein anderer Aspekt sind die sozialistischen Erziehungsziele, die in der Schulbildung der DDR hoch im Kurs standen. Im Fokus stand diesbezüglich die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten. Die Arbeit versucht einen klaren Blick auf diesen Umstand zu werfen, um zu erfahren, was da von den Lehrkräften gefordert wurde und wie es in der Schule umzusetzen war. Durch den Fall der Mauer war natürlich auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems im Osten unausweichlich. Hier will die Arbeit Einblicke geben, wie die Geographielehrkräfte diese Transformation mitgetragen und umgesetzt haben. Welche Wesenszüge aus der Sozialisierung in der DDR haben sich bei der Gestaltung des Unterrichtes und dessen Ausrichtung auf die neuen Erziehungsziele erhalten? Hierzu wurden Geographielehrkräfte befragt, die sowohl in der DDR als auch im geeinten Deutschland unterrichtet haben. Die FragenDas Schulfach Geographie war in der DDR eines der Fächer, das sehr stark mit politischen Themen im Sinne des Marxismus-Leninismus bestückt war. Ein anderer Aspekt sind die sozialistischen Erziehungsziele, die in der Schulbildung der DDR hoch im Kurs standen. Im Fokus stand diesbezüglich die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten. Die Arbeit versucht einen klaren Blick auf diesen Umstand zu werfen, um zu erfahren, was da von den Lehrkräften gefordert wurde und wie es in der Schule umzusetzen war. Durch den Fall der Mauer war natürlich auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems im Osten unausweichlich. Hier will die Arbeit Einblicke geben, wie die Geographielehrkräfte diese Transformation mitgetragen und umgesetzt haben. Welche Wesenszüge aus der Sozialisierung in der DDR haben sich bei der Gestaltung des Unterrichtes und dessen Ausrichtung auf die neuen Erziehungsziele erhalten? Hierzu wurden Geographielehrkräfte befragt, die sowohl in der DDR als auch im geeinten Deutschland unterrichtet haben. Die Fragen bezogen sich in erster Linie auf die Art und Weise des Unterrichtens vor, während und nach der Wende und der daraus entstandenen Systemtransformation. Die Befragungen kommen zu dem Ergebnis, dass sich der Geographieunterricht in der DDR thematisch von dem in der BRD nicht sonderlich unterschied. Von daher bedurfte es keiner umfangreichen inhaltlichen Veränderung des Geographieunterrichts. Schon zu DDR-Zeiten wurden durch die Lehrkräfte offenbar eigenmächtig ideologiefreie physisch-geographische Themen oft ausgedehnt, um die Ideologie des Faches zu reduzieren. So fiel den meisten eine Anpassung ihres Unterrichts an das westdeutsche System relativ leicht. Die humanistisch geprägte Werteerziehung des DDR-Bildungssystems wurde unter Ausklammerung des sozialistischen Aspektes ebenso fortgeführt, da es auch hier viele Parallelen zum westdeutschen System gegeben hat. Deutlich wird eine Charakterisierung des Faches als Naturwissenschaft von Seiten der ostdeutschen Lehrkräfte, obwohl das Fach an den Schulen den Gesellschaftswissenschaften zugeordnet wird und auch in der DDR eine starke wirtschaftsgeographische Ausrichtung hatte. Von der Verantwortung sozialistische Persönlichkeiten zu erziehen, wurden die Lehrkräfte mit dem Ende der DDR entbunden und die in dieser Arbeit aufgeführten Interviewauszüge lassen keinen Zweifel daran, dass es dem Großteil der Befragten darum nicht leidtat, sie sich aber bis heute an der Werteorientierung aus DDR-Zeiten orientieren.zeige mehrzeige weniger
  • In East German schools geography was one of those subjects with an extensive share of political content connected with the communist ideology of Marxism and Leninism. Additionally, pupils’ educational skills oriented toward the same ideological and humanistic parameters were also highly valued. The main focus was creating socialist citizens with socialist personalities. This paper tries to sift out what was demanded from the teachers in former East Germany to make this a reality in schools. Due to the fall of the Berlin wall a reorganization of the East German educational system was necessary. In this case the paper tries to find answers to the questions of how geography teachers managed to handle this shake-up and, ultimately, if or how they were convinced about it. Therefore, interviews were implemented with teachers who taught geography at school both in East Germany and in the reunited Germany. The main questions related to the preferred way of teaching before and after the political system transformation. The results show aIn East German schools geography was one of those subjects with an extensive share of political content connected with the communist ideology of Marxism and Leninism. Additionally, pupils’ educational skills oriented toward the same ideological and humanistic parameters were also highly valued. The main focus was creating socialist citizens with socialist personalities. This paper tries to sift out what was demanded from the teachers in former East Germany to make this a reality in schools. Due to the fall of the Berlin wall a reorganization of the East German educational system was necessary. In this case the paper tries to find answers to the questions of how geography teachers managed to handle this shake-up and, ultimately, if or how they were convinced about it. Therefore, interviews were implemented with teachers who taught geography at school both in East Germany and in the reunited Germany. The main questions related to the preferred way of teaching before and after the political system transformation. The results show a low level of differences between geography lessons in East and West German schools. So maybe there was no need or will to change contents and styles of the lessons. It seems that already during the last decade of the GDR most of the interviewed teachers reduced the amount of ideological and political content just to extend the physical geography. So, for them it was possible to continue working after the fall of the Berlin wall without big difficulties. Also, there seemed to be many similarities between the value educations in East and West Germany. Only the main difference – the socialist ideology – was cancelled. Today the subject geography belongs to the department of social sciences at school, but during the interviews a lot of the teachers made clear that in their point of view geography is a part of the natural sciences section. That is surprising because even in East Germany most of the content was related to the social part as well. The responsibility to educate children in the communist way had of course vanished and nearly all of the interviewed teachers are happy with that. But still today they continue to emphasize the East German value education with its humanistic foundation.zeige mehrzeige weniger

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Metadaten
Verfasserangaben:Maik WieneckeORCiD
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus4-515911
DOI:https://doi.org/10.25932/publishup-51591
ISBN:978-3-86956-518-7
ISSN:2194-1599
ISSN:2194-1602
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):Potsdamer Geographische Praxis
Untertitel (Deutsch):Transformatives Lehren und Lernen von Geographielehrkräften in Ostdeutschland
Untertitel (Englisch):Transformative learning and teaching of geography in East Germany
Schriftenreihe (Bandnummer):Potsdamer Geographische Praxis (16)
Verlag:Universitätsverlag Potsdam
Verlagsort:Potsdam
Gutachter*in(nen):Manfred RolfesORCiDGND, Björn EgbertORCiDGND, Detlef KanwischerGND
Betreuer*in(nen):Manfred Rolfes
Publikationstyp:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Erstveröffentlichung:12.11.2021
Erscheinungsjahr:2021
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Veröffentlichende Institution:Universitätsverlag Potsdam
Titel verleihende Institution:Universität Potsdam
Datum der Abschlussprüfung:24.06.2021
Datum der Freischaltung:12.11.2021
Freies Schlagwort / Tag:DDR; Geographieunterricht; Ideologie; Sozialismus; Transformation
East Germany; GDR; ideology; socialism; teaching geography; transformation
Ausgabe:16
Seitenanzahl:254
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:RB 10865, RB 10023, NQ 7290
Organisationseinheiten:Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät / Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
3 Sozialwissenschaften / 37 Bildung und Erziehung / 370 Bildung und Erziehung
Peer Review:Referiert
Publikationsweg:Universitätsverlag Potsdam
Open Access / Gold Open-Access
Lizenz (Deutsch):License LogoCC-BY - Namensnennung 4.0 International
Externe Anmerkung:In Printform erschienen im Universitätsverlag Potsdam:

Maik Wienecke: Wohin mit der sozialistischen Persönlichkeit? : Transformatives Lehren und Lernen von Geographielehrkräften in Ostdeutschland. – Potsdam: Universitätsverlag Potsdam, 2021. – 254 S.
ISBN 978-3-86956-518-7
(Potsdamer Geographische Praxis ; 16)
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