370 Bildung und Erziehung
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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung im universitären Lehrbetrieb sowie der Internationalisierung wurde an der Universität Potsdam das Projekt „Blended Learning im Praxissemester Sport“ ins Leben gerufen. Das Ziel des Projekts ist es, Lehramtsstudierenden die Möglichkeit zu geben, ihr verpflichtendes Praxissemester im Ausland zu absolvieren und dabei gleichzeitig eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Betreuung zu erhalten. Das Blended-Learning-Konzept umfasst eine modulare Onlinebetreuung, digitale Präsenzlehre sowie Hospitationen im Mentoring Format. Für das Projekt wurden speziell Videos, Podcasts und digitale Lehr-Lern-Aufgaben entwickelt, die den Studierenden auf einer Onlinelernplattform zur Verfügung gestellt wurden und zeitunabhängig sowie bedarfsgerecht ausgewählt werden konnten. Die Präsenzlehre sowie die Reflexion der Hospitationen wurden aufgrund der räumlichen und zeitlichen Distanz mithilfe von Onlinemeetings realisiert. Um das Seminarkonzept kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln, wurde das Projekt einer qualitativen und quantitativen Evaluation unterzogen. Insgesamt nahmen sieben Studierende an der Evaluation teil. Sechs Studierende füllten einen Onlinefragebogen aus. Basierend auf den Ergebnissen wurde das Seminarkonzept anschließend überarbeitet. Die Studierenden wurden hinsichtlich der drei Aspekte (1) Onlinelernplattform, (2) Onlinemeetings und (3) Praxissemester befragt. Insgesamt zeigte sich eine positive Resonanz in Bezug auf das Blended-Learning-Konzept, jedoch konnten auch Optimierungsmöglichkeiten identifiziert werden. Die Befragten bewerteten insbesondere die Kommunikation und Lernatmosphäre, die Praxisrelevanz der Lerninhalte, die Offenheit und Transparenz der gestellten Aufgaben sowie die methodische Gestaltung des Praxissemesters positiv. Als Verbesserungspotenzial wurden die Regelmäßigkeit der Onlinemeetings und die Verbindlichkeit bei der Aufgabenbewältigung genannt.
Im Rahmen des Projekts „Digitalisierung in der Lehrerbildung Mathematik: Evidenzbasierte Qualitätsentwicklung der Lehre im Lehramtsstudium durch systematische und kontinuierliche Verankerung digitaler Medien als curricularer Gegenstand in fachlichen und fachdidaktischen Lehrveranstaltungen“ an der Universität Potsdam wurden zwei Maßnahmen verfolgt, nämlich (1) Qualitätsverbesserung der Lehre in den Lehramtsstudiengängen durch exemplarische curriculare Verankerung in allen Mathematik-Modulen im Bachelorstudium und deren methodische Weiterentwicklung und (2) Entwicklung der medienpädagogischen (Handlungs-)Kompetenzen angehender Mathematiklehrkräfte. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf die zweite Maßnahme, indem die Erfahrungen zur Entwicklung eines Instruments zum Erfassen der medienpädagogischen (Handlungs-)Kompetenzen bei angehenden Mathematiklehrkräften dargelegt werden.
Mit der Neubestzung der Professur für den naturwissenschaftlich-technischen Sachunterricht an der Universität Potsdam widmete man sich am Lehrstuhl der als zu hoch eingeschätzten Studienabbruchquote in dieser Domäne. Die Erkenntnis, dass insbesondere in der Studieneingangsphase viele Student:innen ihr Studium im Sachunterricht abbrachen, führte zur Initiierung einer mehrstufigen Intervention. Diese qualitativen Maßnahmen zur Verbesserung der Lehramtsausbildung im Sachunterricht haben das Ziel, die Studienabbruchquote zu reduzieren und den Kompetenzaufbau zeitgemäßer Arbeits- und Lehr-Lern-Kompetenzen im Kontext der gesamtgesellschaftlichen digitalen Transformationsphase zu fördern. Der Beitrag präsentiert die Interventionen, ihre Anpassung an die veränderten Anforderungen in der Lehramtsausbildung aufgrund der COVID-19-Pandemie und die in einer ersten Evaluationsphase festgestellten Ergebnisse. Zudem wird auf weiterzuführende Maßnahmen eingegangen, welche die Studienqualität an der Universität Potsdam verbessern können.
Peer-to-peer-Lernen im Schulpraktischen Musizieren innerhalb des Musiklehramtstudiums 2020–2023
(2024)
Das Fach Schulpraktisches Musizieren innerhalb des Musiklehramtstudiums bündelt viele Anforderungen und Kompetenzen und ist mit einem hohen Übungsaufwand verbunden. Erlernt werden zentrale Fähigkeiten für den späteren Lehrberuf wie Ensemblespiel, Liedbegleitung, Improvisation und Vom-Blatt-Spiel. Aufgrund des Lernpensums schieben einige Studierende Prüfungen auf oder entwickeln Prüfungsangst. Durch das Projekt konnten erfahrene Tutor:innen Studierende drei Jahre lang individuell und engmaschig während des Semesters und der Prüfungszeit begleiten, wodurch die Betreuungsqualität und der Prüfungserfolg verbessert wurden. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Unterrichtssetting waren die Freiwilligkeit, flexible Selbstorganisation und der Austausch auf Augenhöhe zu zweit bzw. in Kleingruppen zentrale Rahmenbedingungen, wodurch verschiedenste Fach-, Sozial-, Medien- und Methodenkompetenzen erlernt werden konnten.
In den MINT-Fächern herrscht schon seit vielen Jahren ein eklatanter Lehrkräftemangel. Besonders beklagenswert ist die Abbruchquote im Lehramtsstudiengang Physik. Demgegenüber steht der Wunsch vieler Schüler:innen, im Unterricht mehr zu experimentieren. Deutschlandweit einmalig wurden an der Universität Potsdam bereits in den ersten Semestern für die Experimentalphysik-Vorlesungen spezielle Schulexperimente entwickelt, sowie in Übungen und Moodle-Kursen das experimentelle Geschick der angehenden Lehrkräfte gestärkt. Die Motivation, das Studium fortzusetzen, konnte damit signifikant verbessert werden und die Abbrecherquote wurde halbiert.
Befragungen von Studierenden haben an zahlreichen Hochschulstandorten Kritikpunkte am Lehramtsstudium offengelegt. Diese Ergebnisse können als ein Mangel an wahrgenommener Berufsrelevanz seitens der Studierenden gegenüber den Studieninhalten interpretiert werden, wovon v. a. die fachwissenschaftlichen Studienbestandteile betroffen sind. Da geringe Relevanzeinschätzung einen negativen Einfluss auf die Lernmotivation der Studierendenden haben kann, bedarf es Interventionsmaßnahmen in Lehrveranstaltungen, die den Wert der fachwissenschaftlichen Inhalte und Konzepte für die Berufspraxis verdeutlichen. Unter Verfolgung dieses Ziels werden im Geschichtsstudium an der Universität Potsdam parallel fachwissenschaftliche Vorlesungen und Online-Tutorien mit Lehr-Lern-Videos auf der Grundlage eines besonderen anwendungsbezogenen Wissenskonstrukts, des erweiterten Fachwissens für den anwendungsbezogenen Kontext (eFWaK), angeboten. Zudem sollen Verzahnungen zwischen Fachwissen und fachdidaktischem Wissen die Relevanz der Bildungskontexte verdeutlichen. Eine Vorstellung der Interventionsmaßnahme, die auf eine Förderung dieses Wissens und eine Steigerung der wahrgenommenen Berufsrelevanz bei Geschichtsstudierenden abzielt, erfolgt in diesem Beitrag. Evaluationen zum Online-Tutorium für die Epoche des Mittelalters am Ende des Semesters zeigen, dass aus Studierendensicht eine berufsfeldbezogene Teilveranstaltung entwickelt wurde, die als sinnvolle Ergänzung zur Vorlesung betrachtet wird. Außerdem nehmen die Studierenden einen durch das Online-Tutorium induzierten Wissenserwerb wahr und sehen sich in der Lage, die Inhalte der Videos auf andere Gegenstandsbereiche zu übertragen. Anknüpfend an diese positiven Ergebnisse stellt der Beitrag Abschlusserhebungen, notwendige Weiterentwicklungen des bestehenden Formats und Möglichkeiten für neue Veranstaltungen dar.
Professionalisierung durch lehramtsbezogene Übungen und schulpraktische Elemente (Chemie PLUS)
(2024)
Ausgehend von hohen Abbruch- und Studiengangwechselquoten und dem von Studierenden der Universität Potsdam häufig gewünschten stärkeren Praxisbezug im Lehramtsstudium Chemie wurde das Projekt „Professionalisierung durch Lehramtsbezogene Übungen und Schulpraktische Elemente“ (Chemie PLUS) ins Leben gerufen: Eine Studieneingangsbefragung an der Universität Potsdam im Wintersemester 2020/21 brachte hervor, dass die Studierenden insbesondere fachliche Überforderung und mangelnde Praxisnähe im Lehramtsstudium kritisieren. Zwischen Sommersemester 2021 und Wintersemester 2022/23 wurden daher speziell für Chemielehramtsstudierende der ersten Semester des Bachelorstudiums die fachwissenschaftlichen Module um Kontext- und Alltagsbezüge und ein e-Learning-Angebot erweitert und Begleitseminare und Übungen mit stärkerem Praxis- und Lehramtsbezug gestaltet (Projektsäule I). Ergänzend wurde ein Zertifikatsprogramm entwickelt, in dessen Rahmen die Studierenden bereits in ihren ersten Semestern Erfahrungen mit Schüler:innen sammeln konnten (Projektsäule II). Projektsäule I erwies sich hierbei insgesamt als besonders zielführend, das Interesse der Studierenden an Maßnahmen der Säule II war hingegen stark eingeschränkt. Der folgende Artikel stellt die Erfahrungen mit einem verstärkten Lehramts- und Praxisbezug in der Fachwissenschaft hervor und beschreibt mögliche Ansätze zur weiteren Verbesserung der Lehramtsausbildung.
Im Rahmen der „Qualitativen Maßnahmen“ der Universität Potsdam wurden im Fach Biologie zwei Lehrformate konzipiert und umgesetzt, die gezielt die fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende in den Blick nehmen: das problemorientierte Lernen (POL) und Blended Learning. Die Initiative ging von den Dozierenden in den Fachwissenschaften aus, Dozierende der Didaktik der Biologie sind als Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner an der Konzeption und Umsetzung verantwortlich beteiligt. Die beiden Lehrformate sind als ergänzende (additive) Formate zu verstehen, die inhaltlich einen engen Bezug zu den jeweiligen fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen aufweisen. Sie sollen den Studierenden ermöglichen, über kriteriengeleitete konzipierte Aufgabenstellungen und problemorientierte Lernszenarien als wesentlich erachtete professionsbezogene Wissens- und Kompetenzbereiche zu entwickeln. Im Beitrag wird die Konzeption auf einer generellen Ebene dargestellt und anhand zweier Beispiele auf der konkreten Ebene beschrieben. Auf der Basis der wesentlichen Ergebnisse der Evaluation werden die Weiterentwicklung sowie die Verstetigung der Maßnahmen diskutiert.
Um dem Lehrkräftemangel in Deutschland zu begegnen, werden vermehrt Quer- und Seiteneinsteigende in den Schuldienst eingestellt, die keine grundständige Lehramtsausbildung durchlaufen haben.
Bislang gibt es jedoch nur wenige Untersuchungen dazu, welche Leistungen deren SchülerInnen erreichen. Daher werden anhand der Daten des IQB-Ländervergleichs 2012 die SchülerInnenleistungen sowie die Zusammensetzung der Klassen bei Quer- und Seiteneinsteigenden mit denen traditionell ausgebildeter Lehrkräfte verglichen. Die Stichprobe besteht aus 1117 Mathematik- bzw. 803 Physiklehrkräften und ihren SchülerInnen der neunten Jahrgangsstufe.
Die Ergebnisse zeigen keine Unterschiede in der SchülerInnenleistung von Quer- und Seiteneinsteigenden und grundständig ausgebildeten Lehrkräften, weder mit noch ohne Kontrolle der Klassenkomposition. Implikationen für die weitere Forschung werden diskutiert.
Die Ausgestaltung qualitativ hochwertiger Lehre erfordert eine Zusammenwirkung zwischen Lehrenden und Lernenden. Die Präsenzlehre profitiert hierzu von einer langjährigen Tradition, digitale Lehre dagegen befindet sich vergleichsweise noch am Anfang ihrer Verbreitung. Ein großer Entwicklungsschritt Richtung Digitalisierung des Unterrichts wurde im Kontext der Hochschullehre während der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 erzielt, als der Präsenzunterricht für Monate unterbrochen wurde. Dabei konnten wichtige Erkenntnisse zu Chancen und Grenzen digitaler Lehre gewonnen werden. Dieser Beitrag zeigt ausgewählte Ergebnisse einer Studie, die an vier deutschen Hochschulen und mit 875 Antworten im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde. Die Studie deckt Chancen und Grenzen digitaler Lehre aus der Sicht der Studierenden und vor Hintergrund ihrer Erfahrung im komplett digitalen Semester auf. Die Ergebnisse werden als Grundlage für die Ableitung von Gestaltungshinweisen für digitale Lehr- und Lernangebote genutzt. Ausgehend von einem Modell zur Analyse der Ausgestaltung von Lehr- und Lern-Formaten, werden diese Hinweise nach den Elementen Lernende, Lehrende, Lehrinhalte, Umgebung und Lehrstil strukturiert.