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Internationale Forschungsbefunde zu ‚Teaching in Higher Education’ konstatieren immer wieder eine Nicht-Übereinstimmung zwischen intentional angelegten Lehrinhalten und Lernzielen und tatsächlich hervorgebrachten Fähigkeiten. Sie legen eine formative Evaluation von akademischen Lehr-Lern-Angeboten nahe, um bereits im Verlauf einer Lehrveranstaltung auf etwaige Lernschwierigkeiten und –barrieren reagieren zu können. Das an deutschen Hochschulen gängige Repertoire sozial-wissenschaftlicher Evaluationsinstrumente fokussiert jedoch zumeist auf summative quantitative Verfahren, die weder den verschiedenen Formaten akademischer Lehre noch dem komplexen Interaktionsgeschehen in Lehr-Lern-Kontexten gerecht zu werden scheinen, indem sie auf die Abfrage studentischer Zufriedenheitsniveaus abstellen. Anliegen dieses Beitrages ist es daher, ein von der Verfasserin entwickeltes multifunktionales und metakognitiv angelegtes Lehr-Lern-Forschungsinstrument, die ‚doc.post’ vorzustellen, das sich insbesondere zur Ausbildung generischer Kompetenzen in verschiedenen universitären erziehungs- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen bewährt hat. Die ‚doc.post’ eignet sich gleichermaßen als Evaluations- und Prüfungsinstrument sowie für weitergehende Forschungsaktivitäten, die Qualität der eigenen Lehre betreffend.
„Die Beiträge in diesem Band beleuchten aus verschiedenen Perspektiven die (…) Veränderungen der Sprachwissenschaft im Zuge des linguistic turn. Sie gehen zurück auf ein Festkolloquium zu Ehren des 65. Geburtstages von Joachim Gessinger, das am 25. und 26. Juni 2010 in Potsdam stattgefunden hat. Ziel des Kolloquiums war es, Ansätze, Theoriebildungen und methodische Zugriffe in der Sprachwissenschaft seit dem linguistic turn in den Blick zu nehmen. Diese Frage nach einer Standortbestimmung der sprachwissenschaftlichen Forschung in Deutschland steht auch im Mittelpunkt der nun publizierten Fassung der Beiträge, die von Vertreterinnen und Vertretern ausgewählter Teildisziplinen stammen, die die inhaltliche, theoretische und methodische Ausrichtung ihres Forschungsfeldes reflektieren.“ (Manuela Böhm, Elisabeth Berner & Jürgen Erfurt, OBST 78: S. 13)
Inhalt:
Manuela Böhm, Elisabeth Berner & Jürgen Erfurt: Nach dem Turn ist vor dem Turn. Ein Prolog;
Michael Elmentaler: Zur Pragmatisierung der Sprachgeschichte. Eine Standortbestimmung anhand neuerer Sprachgeschichten des Deutschen;
Ingrid Schröder: Dialekte im Kontakt. Individuelle Ausformungen des Sprachrepertoires;
Bernd Pompino-Marschall: Die rezente Entwicklung in der Phonetik: Vom verbrannten Zeigefinger zu Praat;
Gisbert Fanselow: Kann die Linguistik das Jahr 2024 erleben? Und die Syntax das Jahr 2014?;
Elke Nowak: Nach dem linguistic turn – die neue Wissenschaft von der Sprache und die Sprachen;
Utz Maas: Linguistische Schattenspiele: sprachwissenschaftliche Arbeiten zur Schriftkultur;
Ulrich Schmitz: Linguistica ancilla mediorum? Sprachwissenschaft und Medien 1960-2010: Von kühler Distanz zu teilnehmender Beobachtung & von Textmaterial zu multimodaler Verblendung;
Eduard Haueis: Didaktik und Linguistik: Wie die Modellierung sprachlichen Wissens und Könnens mit dem Bestehenbleiben oder dem Überwinden von Bildungsschranken zusammenhängt;
Joachim Gessinger: Vor dem linguistic turn. Ein Epilog
Der Beitrag konzentriert sich auf die neue einheitliche Behördenrufnummer D115, als aktuelles, innovatives eGovernment-Projekt der deutschen Verwaltungsmodernisierung. Als theoretische Grundlage der hier vorliegenden empirischen verwaltungswissen schaftlichen Analyse sekundiert der Multilevel-Governance-Ansatz, welcher die Mehrebenenverflechtung der politisch-administrativen Strukturen, die Vielschichtigkeit und die besondere Governancestruktur des Reformvorhabens am besten erfassen dürfte. Die Analyse der Funktionsweise der Behördenrufnummer D115, der beteiligten Akteure und deren institutionell bedingter Motivation kommt insgesamt zum Ergebnis, dass der Ansatz für das Modernisierungsprojekt als geradezu exemplarisch zu betrachten ist. Die Berücksichtigung des Mehrebenencharakters sowie der dabei zur Anwendung kommen den Netzwerk- und Steuerungsmechanismen sind bei einem solchen Projekt und künftigen eGovernment-Projekten unverzichtbar.
Der Autor versucht mit dieser kurzen Einführung eine Übersicht über den Stand der Forschung zu einem Thema zu geben, das in der Forschung bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt wurde: der außerschulischen, privatwirtschaftlich organisierten Zusatzbildung, der sogenannten Shadow Education. Der Fokus der Arbeit richtet sich dabei auf die Länder Japan, welches bereits seit den 1970er Jahren ein System außerschulischer Bildungsinstitutionen besitzt, dessen Einfluss auf den Bildungserwerb junger Menschen so stark ist wie in kaum einem anderen Land, und Deutschland, dessen Schattenbildungs- oder Nachhilfesystem noch keinen derartig starken Einfluss ausübt, jedoch in den vergangenen Jahren steten Zuwachs verzeichnen konnte. Interessierten soll dieser Einblick durch die umfangreiche Bibliographie eine Hilfe bei der Recherche zu diesem Thema bieten.
Integrated real-time visualisation of massive 3D-Point clouds and geo-referenced textured dates
(2011)
Moderne Bürgerreligion
(2011)
Mehr Chancen als Risiken
(2011)
Anne Christensen spricht von partizipativer Entwicklung, wenn sie sich zum Komplex Bibliothek 2.0 äußert, und meint damit primär die stärkere Einbeziehung der Benutzer, wenn es um die Zukunft der kollaborativen Erschließung von Medien in Bibliothekskatalogen geht.1 Diese Art der Partizipation tangiert Kernaufgaben sowohl an Öffentlichen als auch an wissenschaftlichen Bibliotheken. Über die Beteiligung der Benutzer am Katalog 2.0 hinaus könnte auch durch eine weitere Form der Partizipation Einfl uss auf die Zukunft Öffentlicher Bibliotheken genommen werden: durch den Bürgerhaushalt.
Raumbilder im Wandel?
(2011)
Alexander von Humboldt verstand sich zwar sicher nicht als Direktor eines Museums, war aber sehr wohl der Welt der Museen, Bibliotheken und Archive nicht nur als Besucher und Leser, sondern auch als Sammler und Forscher verpflichtet. Durch seine Forschungsreisen nach Amerika und Asien vermehrte er im Verlauf eines langen Gelehrtenlebens viele Sammlungen durch eigene Sammeltätigkeit vor Ort. Seine Feldforschung blieb dabei nicht auf naturwissenschaftliche Aspekte begrenzt, sondern bezog ganz selbstverständlich auch die verschiedenartigsten kulturwissenschaftlichen Forschungsgegenstände mitein. Diese transdisziplinär agierende Praxis im Feld lässt sich zugleich als eine transareale, einzelne Areas übergreifende und damit im Sinne von TransArea Studies aus den Beziehungen, Zirkulationen und Wechselwirkungen jenseits des bloß Territorialen sich speisende Wissenschaftskonzeption begreifen. So lässt sich in seiner Auseinandersetzung mit der amerikanischen Tropenwelt eine doppelte transareale Relationalität erkennen, die einerseits intern die Tropenwelt unterschiedlicher Kontinente miteinander verbindet, andererseits aber extern die Tropen insbesondere mit den gemäßigten Zonen in Relation setzt, um dadurch erst globale Zusammenhänge - einschließlich der sich verändernden Schneegrenzen oder der Wanderungsbewegungen der Pflanzenformen, für die sich die mobile Wissenschaft Humboldts in besonderem Maße interessierte - skizzieren und erläutern zu können. Die Tropen sind für ihn die Zone höchster Mannigfaltigkeit und Vielverbundenheit - oder um es mit heutigen Begriffen zum Ausdruck zu bringen: die TransArea par excellence.
Insulare ZwischenWelten der Literatur : Inseln, Archipele und Atolle aus transarealer Perspektive
(2011)
Die Aktualität Alexander von Humboldts : Perspektiven eines Vordenkers für das 21. Jahrhundert
(2011)
Transarchipelische Szenografien : mobile Inszenierungen des Globalen im 16. und 17. Jahrhundert
(2011)
Introduction
(2011)
Philosophien neuer Musik
(2011)
Der Bürger entscheidet mit
(2011)
»Warum erregt der geplante Abriss eines Bahnhofs die Nation, während gegen das hundertfache Sterben von Bibliotheken immer nur ein paar Stimmen laut werden? Wo sind die Wutbürger, wenn man sie braucht?«, überlegte sich hierzulande Tilman Spreckelsen.1 Die Kernfrage lautet also: Stehen die Bürger eigentlich hinter der Bibliothek? Ob und wie die Bürgerschaft für ihre Öffentliche Bibliothek entscheidet, wenn sie entscheiden darf, wird im vorliegenden Aufsatz thematisiert. Ergebnisse von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden stehen dabei im Fokus, da bürgerschaftliches Engagement bei diesen Mitwirkungsinstrumenten besonders gefragt ist und es gleichzeitig kommunalpolitische Folgen haben kann. Am Beispiel von Stuttgart 21 wird darüber hinaus der Fragestellung nachgegangen, wie sich eine Öffentliche Bibliothek zu Sachverhalten positioniert, die (nicht nur) kommunalpolitisch brisant sind.
Im Auftrag des Staates
(2011)
Folter ist ein Akt extremer kollektiver Gewalt, der im Auftrag eines Staates im Geheimen ausgeübt wird. Die Frage, was Menschen dazu bringt, anderen Menschen diese extreme Gewalt anzutun, verengt den Blick für ein Verständnis der Folter allzu schnell auf individualistische Erklärungsversuche. Der vorliegende Aufsatz geht im Gegensatz dazu von der Gruppe der Folterer aus und rückt die sozialen Beziehungen dieser Form der Vergesellschaftung und die von ihnen ausgehenden sozialen Dynamiken und Effekte in den Mittelpunkt. In einem ersten Schritt werden Georg Simmels formale Bestimmungen der geheimen Gesellschaft rekonstruiert und auf die geheime Gesellschaft der Folterer angewandt und spezifiziert; auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt Handlungsbedingungen der Mitglieder der geheimen Gesellschaft der Folterer herausgearbeitet; der dritte Schritt bestimmt die eigendynamischen Prozesse des Phänomens der Folter, die aus der Eskalation politischer Konflikte, der Gruppe der Folterer und der Situation der Folter erwachsen. Die These lautet, dass sich aus der Perspektive einer relationalen Soziologie ein theoretischer Zugriff auf das Problem der Folter ergibt, der weiterführende Erklärungen des Phänomens ermöglicht.
Torture is an extreme act of collective violence that is secretly executed in the name of a state. In order to explain the reasons why people torture others, individualist approaches concentrate on individuals' motives or interests. Contrary to that, the article argues that torture should be understood as a social relation. Thus, it takes the social relations of the group of torturers as a starting point. Firstly, following Georg Simmel's analysis of the secret society the paper argues that the group of torturers can adequately be conceptualized as a secret society; secondly, against this background the article reconstructs the conditions which structure torturers' agency; finally, this article offers an outline of the processes and dynamics that allows for explaining the phenomenon of torture. The thesis of the article argues that a relational sociology helps better explain and understand the social phenomenon of torture.
The present article analyzes the socio-economic background of maths teachers in Germany and its relation to career-related decisions and job-related convictions. These analyzes is based on data collected through questionnaires answered by 1126 maths teachers working at a sample of secondary schools representative of Germany. Following Bourdieu's theory, the authors examine whether the economic and cultural conditions prevailing in the teachers' families of origin are related to their decision to pursue this specific professional career or to their job-related convictions. Furthermore, it is analyzed in how far teachers, in their everyday work in the classroom, meet students from groups of origin foreign to the teachers themselves. The results show that the teachers, socio-economic background has no systematic relation to either their career-related decisions or their job-related convictions.
High class students in the universities, the rest in the other institutions of higher education
(2011)
In Germany, different types of university-level institutions are available for tertiary education: traditional universities (Universitaten) and-since the 1970s-universities of applied science (Fachhochschulen) as well as universities of cooperative education (Berufsakademien). The present study investigates differences in key areas related to students' academic choices and success: do students at different types of university differ significantly in terms of cognitive performance, personality or social background? We compared N = 1.230 students at traditional universities, universities of applied science, and universities of cooperative education (Baden-Wurttemberg Cooperative State University) on the basis of a large scale longitudinal study in the German federal state of Baden-Wurttemberg. Students of the different university types differed significantly in all three key areas (cognitive performance, personality, and social background) within the fields of technical sciences and economics. We determine the relative importance of these key areas for differences between university types and we discuss the implications of our findings.
Efforts to break the link between the school type attended and the qualification awarded are seen an important step in the modernization of Germany's tracked secondary school system. However, it remains disputed whether these efforts have reduced social disparities or in fact increased them. This study examined the transition from lower secondary education in academic- and intermediate-track schools to upper secondary education in general and vocational gymnasium schools in the state of Baden-Wurttemberg. When indicators of parental social background and school-leaving qualifications were controlled, the opening of upper secondary education was found to be associated with a decrease in the social selectivity of upper secondary education for intermediate-track students. At the same time, for those intermediate-track students who were entitled to enter upper secondary education, social background had predictive effects on the transition decision; however, the overall size of these effects was low.
Article 1 A, para. 2
(2011)
Einleitung
(2011)
Der Aufsatz beschäftigt sich mit dem Genre des Geschichtsdramas und verweist auf das Problem des Dramas wie auf das der Geschichte im Verlaufe der DDR-Entwicklung und danach. Untersucht werden die Abweichung und Aufloesungserscheinungen des aristotelischen Dramas unter den Bedingung einer geschwundenen Geschichtsutopie.
Zur Ektoparasitenfauna der Fledermäuse in Sachsen Anhalt : Ectoparasites of bats in Saxony-Anhalt
(2011)
During the summer 2010 several mist nettings for the monitoring of bat species were performed in Saxony-Anhalt. Captured individuals were tested for ectoparasitic infestation. The aim was to update the fauna of ectoparasites of this state and to collect data on the distribution of individual species. Regarding this, results of previous surveys are summarised. In the present study nine out of thirteen bat species were found to be infested with a total of one flea species, one species of bat flies and eight species of mites. The infestation with fleas was below the expectations. Six spinturnicid mite species out of those occurring in Germany could be ascertained for Saxony-Anhalt. These are Spinturnix acuminatus (Koch, 1836), S. andegavinus (Kolenati, 1857), S. helvetiae Deunff, Keller & Aellen, 1986, S. mystacinus (Kolenati, 1857), S. plecotinus (Koch, 1839) and S. puncata (Sundevall, 1833). Details about the infestation with parasites (abundances) of the respective bat species are presented. Further information on the biology of spinturnicid mites are given and infestation characteristics are compared with those of other surveys. Keywords: ectoparasites, bats, Chiroptera, gamasine mite, Acari, Spinturnix, Ischnopsyllidae, Nycteribiidae, Saxony-Anhalt, Germany
Neue Haushaltssteuerung
(2011)
Vorwort
(2011)
Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, zu einem besseren Verständnis pragmatisch relevanter Kategorien beizutragen und dabei die traditionellen Begriffe der klassischen Sprechakttheorie und der sprachphilosophischen Forschung wie Konversationsimplikatur und indirekter Sprechakt erneut auf den Prüfstein der gegenwärtigen konversationsanalytischen Forschung zu stellen (vgl. auch Kostan 1998, 2005, 2009, und Kosta, Thielemann 2009). Im Zusammenhang damit wird auch der Bereich der epistemischen und evidentiellen Modalität diskutiert und am Beispiel des Russischen erläutert.
Psychotherapeutic interventions require empirical as well as scientific assessment. Specifically, the proven efficacy of psychotherapy for children and adolescents is essential. Thus, studies examining treatment efficacy and meta- analyses are necessary to compare effect sizes of individual therapeutic interventions between treatment groups and waiting control groups. Assessment of 138 primary studies from 1993-2009 documented the efficacy of psychotherapy for children and adolescents. Furthermore, behavioural therapy outperformed non-behavioural interventions, as 90 % of behavioural interventions showed larger effect sizes compared to non-behavioural psychotherapy. Analysis of moderator variables demonstrated an improved treatment efficacy for individual therapy, inclusion of the family, treatment of internalised disorders, and in clinical samples. Stability of psychotherapeutic treatment effects over time was demonstrated.