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„Sie haben zweifellos Interessantes am Kreuz erlebt.“

  • Carl Einsteins Drama „Die schlimme Botschaft“ (1921), das ihm einen Prozess wegen Gotteslästerung einbrachte, steht mit seiner kritischen Haltung gegenüber der christlichen Lehre von der Kreuzigung und Auferstehung im Trend einer seinerzeit von jüdischen Theologen geführten Diskussion mit Adolf Harnacks Modernisierungsprojekt des Christentums. Jüdische Theologen wie Joseph Eschelbacher entwarfen ein Judentum, das, anders als von Harnack dargestellt, bereits jene moderne Gestalt einer Religion erfüllt, die Harnack für das Christentum erst zu erreichen versuchte. Einsteins „vom Dogma abweichende[r] Standpunkt“, der ihm vor Gericht von einem katholischen Geistlichen als Standpunkt eines dissidenten Juden vorgeworfen wurde, hätte durchaus als Beitrag eines jüdischen Literaten zur Apologie des Judentums gelten können, wenn Einstein nicht selbst seine Glaubensbrüder im Verbund mit der von ihm abgelehnten bürgerlichen Ideologie des kapitalistischen Marktes gesehen hätte.
  • Carl Einstein‘s drama “The bad news” (1921), for which he was put on trial for blasphemy, follows with its critical stance against the Christian doctrine of the crucifixion and resurrection the trend, led by Jewish theologians of that time, of examining Adolf Harnack‘s modernization project of Christianity. Jewish theologians such as Joseph Eschelbacher devised a Judaism that, unlike Harnack‘s judgment, already fulfilled this modern gestalt of a religion that Harnack intended to find for Christianity. Einstein‘s “deviation from the dogma”, for which he was accused of being a dissident Jew by a Catholic priest in court, could easily be considered another contribution to Judaism‘s apologia by a Jewish literary agent. Yet, he remains an outsider, since, according to Einstein himself, even his fellow religious brother became affiliated with capitalism’ bourgeois ideology – an ideology he rejected deeply.

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Metadaten
Verfasserangaben:Daniel Hoffmann
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus4-85869
ISBN:978-3-86956-331-2
ISSN:1614-6492
ISSN:1862-7684
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien [21 (2015)] = Jesus in den Jüdischen Kulturen des 19. und 20. Jahrhunderts
Titel des übergeordneten Werks (Englisch):PaRDeS : Journal of the Association of Jewish Studies [21 (2015)] = Jesus in the Jewish cultures of the 19th and 20th century
Untertitel (Deutsch):Rabbi Jesus in Carl Einsteins „Die schlimme Botschaft“
Verlag:Universitätsverlag Potsdam
Verlagsort:Potsdam
Publikationstyp:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Datum der Erstveröffentlichung:16.12.2015
Erscheinungsjahr:2015
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Datum der Freischaltung:23.12.2015
Band:21
Erste Seite:165
Letzte Seite:179
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:BD 1680
Organisationseinheiten:Extern / Vereinigung für Jüdische Studien e. V.
DDC-Klassifikation:2 Religion / 20 Religion / 200 Religion
Peer Review:Referiert
Publikationsweg:Universitätsverlag Potsdam
Sammlung(en):Universität Potsdam / Zeitschriften / PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., ISSN 1862-7684 / PaRDeS (2015) 21
Universität Potsdam / Zeitschriften / PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., ISSN 1862-7684 / PaRDeS (2015) 21 / Jesus in der jüdischen Literatur
Lizenz (Deutsch):License LogoKeine öffentliche Lizenz: Unter Urheberrechtsschutz
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