Institut für Germanistik
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Mittelhochdeutsch
(2020)
Die Geschichte der deutschen Sprache als unverzichtbares Standardwerk für das germanistische Studium erscheint nunmehr in der 12., überarbeiteten und aktualisierten Auflage. Das umfassende Lehrbuch zur Sprachgeschichte gliedert sich fortan in zwei Bände: Dieser erste Teil bietet neben einer Einführung in sprachgeschichtliche Fragen eine detaillierte Darstellung der Vorgeschichte und der Geschichte der deutschenSprache bis in die Gegenwart. Basierend auf intensiven Quellenanalysen fokussiert sich die Darstellung auf kultur- und sozialgeschichtliche Aspekte. Lediglich dieKapitel zur indogermanischen und germanischen Sprache enthalten bereits wichtige strukturgeschichtliche Informationen.
Der zweite Teil des bewährten Lehr- und Handbuchs Geschichte der deutschen Sprache enthält konzise und trotzdem leicht verständliche Darstellungen des Alt-, Mittel- und Frühneuhochdeutschen im Bereich der Phonologie, der Graphematik, der Morphologie und der Syntax. Dabei handelt es sich nicht nur um synchrone Beschreibungen des jeweiligen Sprachzustands, sondern auch um die Entwicklung des deutschen Sprachbaus auf allen strukturellen Ebenen. Die Verbindung von grammatischer Synchronie und struktureller Diachronie ist ein besonderes Markenzeichen dieses zweiten Teils der Schmidt'schen Sprachgeschichte.
Pattdeutsch gehört nicht nur in den äußersten Norden Deutschlands, es gehört auch zum Land Brandenburg. Die niederdeutsche Mundart bereichert unsere Geschichte und unsere Kultur bis in die Gegenwart – ist Teil unserer Heimat. In der Fibel sind zeitgemäße und kindgerechte Texte für die Jüngsten zusammengestellt worden. Eingearbeitet sind regionale Varianten, speziell aus der Prignitz und der Uckermark. Zusätzlich erklären und erleichtern die zusammengestellten Regeln mit einem kleinen Wörterverzeichnis den Umgang mit der Sprache und ihrem Verständnis. Mit den hier vorliegenden Texten, Übungen und Spielen verknüpft mit einer durchgängigen schwungvollen Illustration, macht das Erlernen der Niederdeutschen Sprache wieder Spaß und vielleicht sogar neugierig. Damit kann die Fibel einen kleinen aber beachtlichen Teil in der Verantwortung für das Kulturerbe im Land Brandenburg übernehmen.
Mundart und Umgangssprache
(2020)
Fontane als Leser
(2020)
Fiktion und Wirklichkeit
(2020)
Literacy acquisition is one of the primary goals of school education, and usually it takes place in the national language of the respective country. At the same time, schools accommodate pupils with different home languages who might or might not be fluent in the national language and who start from other linguistic backgrounds in their acquisition of literacy. While it is safe to say that schools with a monolingual policy are not prepared to deal with the factual multilingualism in their classrooms in a systematic way, bilingual pupils have to deal with it nonetheless.
The interdisciplinary and comparative research project “Literacy Acquisition in Schools in the Context of Migration and Multilingualism” (LAS) investigated the practical processes of literacy acquisition in two countries, Germany and Turkey, where the monolingual orientation of schools is as much a reality as are the multilingual backgrounds of many of their pupils. The basic assumption was that pupils cope with the ways they are engaged by the school – both socially and academically – based on their cultural and linguistic repertoires acquired biographically, providing them with more or less productive options regarding the acquisition of literary skills. By comparing the literary development of bilingual children with that of their monolingual classmates throughout one school year in the first and the seventh grade in Germany and Turkey, respectively, we found out that the restricting potential of multilingualism is located rather on the part of the schools than on the part of the pupils. While the individual bilingual pupil almost naturally uses his/her home language as a resource for literacy acquisition in the school language, schools still tend to regard the multilingual backgrounds of their pupils as irrelevant or even as an impediment to adequate schooling. We argue that by ignoring or even suppressing the specific linguistic potentials of bilingualism, bilingual pupils are put at a structural disadvantage.
This research report is the slightly revised but full version of the final study project report from 2011 that was until now not available as a quotable publication. While several years have passed since the primary research was finalized, the addressed issues have lost none of their relevance. The report is accompanied by numerous publications in the frame of the LAS project, as well as by a web page (https://www.uni-potsdam.de/de/daf/projekte/las), which also contains the presentations from the final LAS-Conference, including valuable discussions of the report from renowed experts in the field.
Das Bewegungsverb gehen liegt im Gegenwartsdeutschen in zwei Ausprägungen vor: Neben der Vollverbvariante gibt es eine semi-auxiliare Verwendung von gehen mit aspektueller Bedeutung. Diese Annahme ist in der Literatur zum Gegenwartsdeutschen durchaus umstritten. Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage von Daten aus dem Gegenwartsdeutschen dafür argumentiert, dass gehen in Verbindung mit einem Infinitiv tatsächlich als semi-auxiliares Verb mit aspektueller Bedeutung behandelt werden muss. Die Auswertung von Daten aus der deutschen Sprachgeschichte vom Althochdeutschen bis zum Gegenwartsdeutschen liefert die Grundlage für die Herausarbeitung von einzelnen Stadien in der Geschichte des semi-auxiliaren Verbs gehen, die unterschiedliche Grade seiner Auxiliarisierung anzeigen. Die noch im Mittelhochdeutschen zu beobachtende Alternation des infiniten Komplements zwischen Präsenspartizip und Infinitiv lässt sich auf die lautlich bedingte Mehrdeutigkeit infiniter Komplemente zurückführen, die im Deutschen letztendlich zum Verlust des Partizips als verbaler Kategorie führt.