Institut für Germanistik
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In terms of historiographical potential and literary value, depictions of the lives of others are considered inferior to autobiographies. One finds autobiographies, which promise to provide exclusive insights into the historical inner worlds, epistemically more revealing. While their study has become a very important part of Jewish Studies, investigations into the life stories of others represent a notable research gap. This issue takes this remarkable bias in the perception of the two genres within Jewish Studies as its starting point. The contributions gathered here interrogate historical examples of biographical narrative with the aim of unlocking its historiographical potentials and thus highlighting the relevance of biographical writing for the study of Jewish cultures.
Allegory and the poetic self
(2022)
This book is the first collective examination of Late Medieval intimate first-person narratives that blurred the lines between author, narrator, and protagonist and usually feature personification allegory and courtly love tropes, creating an experimental new family of poetry. In this volume, contributors analyze why the allegorical first-person romance embedded itself in the vernacular literature of Western Europe and remained popular for more than two centuries. The editors identify and discuss three predominant forms within this family: debate poetry, dream allegories, and autobiographies. Contributors offer textual analyses of key works from late medieval German, French, Italian, and Iberian literature, with discussion of developments in England, as well. Allegory and the Poetic Self offers a sophisticated, theoretically current discussion of relevant literature. This exploration of medieval “I” narratives offers insights not just into the premodern period but also into Western literature’s subsequent traditions of self-analysis and identity crafting through storytelling.
Der mutmaßlich erste Roman Rudolfs von Ems ist in mehrfacher Hinsicht eine literarische Ausnahmeerscheinung: Sein Protagonist Gerhart ist kein Ritter, sondern ein Kölner Kaufmann. Und nicht ein allwissender Erzähler, sondern Gerhart selbst erzählt seine vorbildliche Lebensgeschichte, um Kaiser Otto, der sich eines Frevels schuldig gemacht hatte, zu Einsicht und Besserung zu führen. Geschickt verbindet der Autor Elemente der Autobiographie, des Aventiure- und Minneromans.
Norbert Kössinger und Katharina Philipowski legen mit dieser zweisprachigen Ausgabe einen handschriftennahen Text, eine genaue und dennoch lesbare neuhochdeutsche Übersetzung mit Stellenkommentar und ein ausführliches Nachwort vor.
Der Band stellt ein Modell für einen differenzierenden Literaturunterricht vor, der individuelle Förderung für unterschiedliche Bereiche von Heterogenität ermöglicht.
Eine ergiebige Differenzierung nutzt die Aspekte Ziele, Themen und Methoden des Unterrichts sowie Lenkung und Aufgabenformat. Diese Aspekte werden mit Blick auf die einzelnen Phasen des Unterrichts präzisiert. Dabei werden Leistungsunterschiede, sprachliche, kulturelle und soziale sowie individuelle Voraussetzungen der einzelnen Schüler:innen deutlicher adressiert.
Einzelne exemplarische Aufgabensets mit ausführlicher Erläuterung dienen der Veranschaulichung des Modells. Zudem werden Unterrichtseinheiten vorgestellt, die systematisch Möglichkeiten der Differenzierung nutzen.
Im Hochmittelalter entstehen Erzählungen, die etablierte literarische Formen und Traditionen neu verbinden: Sie sind volkssprachig, allegorisch und verwenden als Erzählform die erste Person, um in dieser Kombination, die sich zu einem die Grenzen der Einzelsprachen überschreitenden Erzähl-Format verfestigt, unterschiedlichste Themen aufzugreifen. Dieses Format, erstmals realisiert im altfranzösischen Roman de la Rose, wird die europäische Literatur mit Texten wie Dantes Divina Comedia, Guillaumes de Deguileville Pèlerinage de la Vie Humaine, William Langlands Pierce Plowman und Christines de Pizan Le Livre de la mutation de Fortune bis weit in die Neuzeit hinein prägen. Der in den Band einleitende Beitrag geht der Frage nach, ob das narrative Format dabei universell verwendet wird oder, z.B. im Rahmen der Liebesdichtung, spezifische Besonderheiten aufweist.