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Im Rahmen des vorliegenden Seminarkonzepts reflektieren Französisch-Lehramtsstudierende individuelle Vorgehensweisen von Schüler:innen bei der Rezeption digitaler fremdsprachlicher Texte. Ziel ist es, den Leseprozess auf einer Webseite mit literarischen Texten zu untersuchen und daraus Ableitungen für eine Sequenzplanung mit dem Ziel der Förderung der Lesekompetenz vorzunehmen. Hierbei wählen die Studierenden zunächst eine für Französischlernende im zweiten bis vierten Lernjahr relevante Webseite zur digitalen Literatur anhand zuvor selbst festgelegter Gütekriterien aus, formulieren einen lernaufgabenorientierten Arbeitsauftrag und führen diesen mithilfe der Methode „Lautes Denken“ mit den Lernenden durch. Die Studierenden werden in Vor- und Nachbereitung zu Reflexionen angeleitet, die final in der Anpassung von Lehr-Lern-Szenarien im Zuge der Offenlegung der in den Laut-Denken-Protokollen ermittelten Leseprozesse, Vorgehensweisen und besonders auch Schwierigkeiten münden.
Dieser Beitrag präsentiert die epistemischen Veränderungen, die von der Entdeckungsreise zur Forschungsreise führten, im Lichte jener Auseinandersetzungen, die als „Berliner Debatte um die Neue Welt“ berühmt wurden. Alexander von Humboldt bemerkte und beschrieb um die Wende zum 19. Jahrhundert eine fundamentale Epochenschwelle, die er im Vorwort zu seinen Vues des Cordillères et Monumens des Peuples Indigènes de l’Amérique als eine „glückliche Revolution“ bezeichnete. Diese Revolution schloss für Humboldt auch die Tatsache mit ein, die Aufklärung nicht als eine rein europäische, sondern als eine transatlantische und weltumspannende philosophische Bewegung zu verstehen.
Humboldtian science aims at an empirically supported transdisciplinary and at the same time transareal development of a world consciousness. In the development of this world consciousness, not only Europe and the Americas, but also Central Asia and especially China play an important role. The Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS) in Changsha, is attempting to address the fact that China has been largely left out of international Humboldt studies and that Alexander von Humboldt was intensively engaged with Central Asia and China for decades. Therefore, the Humboldt Center in Changsha sets itself the goal of expanding Humboldt Studies to include this important aspect, to stimulate and coordinate special research work, and to build scientific and cultural bridges between Germany and China, Europe and Asia.
Der Aufsatz erschließt die Anfänge, Ergebnisse und Erfolge der editionsphilologischen Arbeit im laufenden Projekt des BBAW-Langzeitvorhabens „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ und gibt einen Überblick über die Zukünfte philologischen Arbeitens mit den Methoden der Digital Humanities. Dabei werden auch bibliophile Druckausgaben digitaler Publikationen und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit der Figur Alexander von Humboldts in den Blick genommen, was durch zahlreiche Vernetzungen zwischen Institutionen international gefördert und durch kontinuierliche Kooperationen insbesondere durch das neu gegründete Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS) in China/Changsha erweitert wird. Diskutiert wird die wissenschaftliche Bedeutung der graphischen und visuellen Dimension des Humboldt’schen Archivs, die durch die digitale Aufbereitung des Materials Forscher:innen weltweit miteinander verbindet und neue Forschungskonzepte eröffnet.
Mehr Schein als Sein
(2021)
In this paper I am concerned with the idiomatic constructions fr. avoir l'air (de) and sp. tener el aire (de). I describe these form-function pairs from a constructionist perspective and analyze them as cases of evidential strategies in French and Spanish.
Es gibt Hunderte, ja Tausende von Listen und Auflistungen im wissenschaftlichen Schaffen Alexander von Humboldts. Sie fügen sich ein in die diskontinuierliche Schreibweise des preußischen Forschers und sind in vielerlei Hinsicht nicht nur wie seine Schriften selbst als vielsprachig, sondern auch als viellogisch zu bezeichnen. Sie repräsentieren Schreibformen, auf welche Humboldt in seinen Amerikanischen Reisetagebüchern als dem wohl besten Zugang zu seinem Denk-, Schreib- und Wissenschaftsstil, aber auch in seinen gedruckten wissenschaftlichen Abhandlungen häufig zurückgriff. Es sind Listen einer Epistemologie ständiger Erweiterung. Sie markieren den Beginn einer transdisziplinären Wissenschaft, die von ihrer Aktualität nichts verloren hat. In unseren Zeiten ökologischer Katastrophen braucht es ein Denken, das unseren Planeten Erde in all seinen Zusammenhängen und Wechselwirkungen erschließt und Sorge dafür trägt, die verschiedenartigen Einwirkungen der Kulturen der Welt auf die Natur nicht länger zu vernachlässigen.
Dans cette étude, on établira une relation sémantique entre les catégories TAM, c’est-à-dire, on verra comment la temporalité, l’aspectualité et la modalité interagissent ou se recoupent entre elles. D’abord, les catégories TAM seront étudiées sous une approche sémantique-fonctionnelle et puis – du point de vue pragmatique – quelques moyens linguistiques de ses expressions, comme l’imparfait et le futur qui n’expriment pas seulement des valeurs temporelles et aspectuelles, mais aussi des valeurs modales ou comme le verbe modal devoir qui en plus de sa valeur modale peut aussi exprimer la temporalité seront analysés quant à leurs interactions avec d’autres éléments présents dans l’énoncé, comme les adverbes (temporels et modaux) et les modes d’action.
The present paper is concerned with the phenomenon of reporting on the speakers’ thinking when both the reporting and the reported clauses originate in one and the same speaker, i.e. the performative uses of the verbs sp. creer and pt. achar (‘think’). The data are retrieved from the CdE-NOW and CdP-NOW. Adopting both a quantitative and a qualitative perspective, I concentrate on reporting on thinking with and without the overt expression of the subject pronouns sp. yo and pt. eu. In doing so, the constructions (yo) creo (que) and (eu) acho (que) as well as parenthetic and right-peripheral creo yo and acho eu are studied. According to the corpus data and compared to other possible constructions with creo and acho, creo que and acho que represent the most frequent constructions if searching for the ‘node’ creo or acho, that is, if the non-use of the subject pronoun exceeds its explicit expression.
Losgelöst vom eurozentrischen Systemdenken sowie den Vorurteilen der Philosophie und Wissenschaften bediente sich Alexander von Humboldt eines transnationalen Wissensreservoirs, das er in seinen Werken zu einem länder- und sprachübergreifenden Wissensnetzwerk verband. Die vorliegende quantitative Auswertung der intertextuellen Bezüge des Essai politique sur le royaume de la Nouvelle-Espagne zeigt zum einen deren Vielzahl und Komplexität auf, zum anderen, inwieweit Humboldt sich zwischen zwei sich diskursiv abgrenzenden Welten bewegt und sich unabhängig von der Abstammung oder Herkunft der Autoren mit deren Forschungsergebnissen auseinandersetzt. Der relativ große Anteil an amerikanischen Werken, auf die Humboldt in seinem Essai Bezug nimmt, verdeutlicht im Besonderen den hohen Stellenwert, den sie für seine eigenen Forschungen einnahmen und im Allgemeinen den Beginn der wachsenden Bedeutung der Wissenschaft in Amerika.
Ein Brief Alexander von Humboldts an den Philologen Friedrich August Wolf vom 3. Januar 1817 enthält Neues zur Entstehung der pflanzengeographischen Schrift De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium prolegomena (1817). Der Gräzist Karl Benedikt Hase unterstützte Humboldt beim Verfassen des lateinischen Textes. In der Miszelle veröffentlichen wir den Brief Humboldts an Wolf zum ersten Mal und schließen mit dem Plädoyer für eine zuverlässige und vollständige Übersetzung der Prolegomena ins Deutsche.
Faszination AvH
(2019)
Alexander von Humboldts Forschungsreise in die Neue Welt ist ein Gründungsmoment moderner Wissenschaft. Sie liefert uns Impulse und Grundlagen für ein 21. Jahrhundert, das im Zeichen des Zusammendenkens und Zusammenlebens stehen muss. Von der lange verschütteten Tradition einer Humboldt’schen Wissenschaft aus lassen sich heute, am Ausgang unserer aktuellen Globalisierungsphase, neue Zukünfte denken und entfalten. Das Zusammendenken von Natur und Kultur im Horizont einer Ökologie, die sich mit Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen vernetzt; der Entwurf einer Kosmopolitik, die nicht auf Machtasymmetrie, Inferiorisierung und Abhängigkeit abzielt, sondern die Zirkulation von Wissen zur Grundlage einer sich demokratisierenden Weltgesellschaft macht: Dies sind Kreuzungspunkte eines Denkens, das nicht nur an Aktualität, sondern im Zeichen neu entfachter Nationalismen, neuer Fundamentalismen und neuer globaler Ausgrenzungen vor allem an Dringlichkeit gewonnen hat.
Paris/Berlin/Havanna
(2019)
Zweifellos war Paris mit seinen renommierten wissenschaftlichen Institutionen, seinen Verlagen und wissenschaftlichen Zirkeln, aber auch mit seinen Salons als großes europäisches Zentrum für Alexander von Humboldt der ideale Ort, um seine wissenschaftlichen Arbeiten voranzutreiben und jene sich beschleunigende Zirkulation von Wissen zu beobachten, die seine eigenen Arbeiten beflügelte. Und dennoch war die Entwicklung seines Lebens-Werkes weniger mit einem bestimmten konkreten Ort als vielmehr mit einer Vektorizität verknüpft. Diese tritt in allen Schriften Humboldts in den Überlagerungen der unterschiedlichsten Orte und Landschaften zutage. Quer zu den bis heute in ihren Dimensionen wie in ihren Ergebnissen erstaunlichen Reisen Humboldts zeigt sich eine oszillierende Bewegung, die über einen Zeitraum von nahezu sechs Jahrzehnten Berlin, Potsdam und Paris mit der ‚Neuen Welt‘ und den Debatten um letztere verband.
-Ottmar Ette: Faszination AvH
-Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Rede zur Eröffnung der Alexander-von-Humboldt-Saison, am 13. Februar 2019 in Quito/Ecuador
-Federal President Frank-Walter Steinmeier: Adress on the opening of the Alexander von Humboldt Season in Quito, Ecuador, on 13 February 2019
-Sandra Rebok, Timothy Winkle: “Mason without apron” Alexander von Humboldt and the world of Freemasonry
-Hanno Beck: Alexander von Humboldt und die Eiszeit (Forschungsunternehmen der Humboldt-Gesellschaft, Nr. 1)
“I mean, no soy psicóloga”
(2019)
This paper is concerned with the qualitative analysis of the use of the English discourse marker I mean in Spanish and Portuguese online discourses (in online fora, blogs or user comments on websites). The examples are retrieved from the Corpus del Español (Web/ Dialects) as well as the Corpus do Português (Web/ Dialects).
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der durch Sprachkontakt beeinflussten bzw. übernommenen Kodierung von Evidentialität im paraguayischen Spanischen. Es geht hierbei insbesondere um den Gebrauch der Guaraní-Partikel ndaje im paraguayischen Zeitungsspanischen. In diesem Zusammenhang wird der Versuch einer Einordnung des sprachlichen Phänomens vorgenommen und eine qualitative Korpusanalyse durchgeführt.
In this paper evidential and modal adverbs will be studied, such as French apparemment, évidemment, visiblement, Italian apparentemente, evidentemente, ovviamente, and Spanish aparentemente, evidentemente and visiblemente. The development of their signification will be discussed, including German adverbs like offensichtlich. In these means of expression, the functional-semantic categories evidentiality and epistemic modality seem to overlap: on the one hand, they are used if the state of affairs talked about cannot be verified, that is, if there is still a moment of insecurity concerning the transmitted information. Then adverbials with a special structure (preposition + article + nominal form of a verb) will be analysed, and we will examine if they behave in the same way.
Languages about Languages
(2018)
In the history of Humboldt research both brothers have been traditionally seen as representing the dichotomy between the humanities and the natural sciences. Today however, their similar approach to using and forming scientific language could be used as a starting point for conceiving a university, museum and even forum under one single Humboldtian science.
Während seiner Italienreise 1805 gelangte Humboldt erstmals nach Neapel, das mit dem Vesuv als idealer Ort für Studien über Vulkanismus und vulkanische Gesteine galt. Die Fragestellungen, die ihn ein Jahr nach seiner Amerikareise beschäftigten, lassen sich anhand von unveröffentlichten Texten (insbesondere aus seinem Italienischen Tagebuch) sowie von Objektbeispielen aus dem Museum für Naturkunde Berlin prüfen. In Neapel stand Humboldt in intensivem Gedankenaustausch mit Leopold von Buch. Dabei ging es vorrangig um eine Neuorientierung in der großen Wissenschaftsdebatte zwischen Neptunisten und Plutonisten. Diese Kontroverse prägte auch die Kontakte, die beide in Neapel zu Gelehrten und Sammlern aufbauten. Der wissenschaftshistorische Rahmen dieses Beitrags ist eine Rekonstruktion zeitgenössischer Kommunikationsformen, bei denen privaten Sammlungen eine wichtige Funktion für die Begegnung zwischen Forschern unterschiedlicher Provenienz und Orientierung zukam.
El manuscrito “Isle de Cube. Antilles en général” de Alejandro de Humboldt se puede comprender como el título para todo un archipiélago de textos. Su estructuración radicalmente abierta nos proporciona la idea de un modo de escribir y más aún de pensar de este explorador de cultura y naturaleza. Sus miniaturas textuales registran la complejidad política y social del mundo insular del Caribe de forma relacional y polilógica. En combinación con sus mapas cubanos y el Essai politique sur l’île de Cuba, este manuscrito hace de Humboldt un escritor prominente de la literatura cubana del siglo XIX.
This study adopts a cognitive approach to the analysis of the use of the Spanish imperfecto as a construal form for the conceptualization of state of affairs in certain journalistic texts. In doing so, the main focus of the study is to investigate cognitive processes like modalization and subjectivization, which are related to the speaker’s standpoint and to his subjective, not grammatically motivated, decision to use the imperfective instead of the perfective form. By the help of the corpus programmes GlossaNet and CREA (corpus of the Real Academia Española) we analyze the imperfective use of some Spanish verbs, which are semantically perfective in nature so that the normative use would require a perfective form. In other words, we investigate how the speaker/journalist construes a reality or situation to be expressed by means of the imperfecto and show that this use of the imperfect is typical for journalistic discourse.
The present paper discusses the relationship between evidentiality and (inter-) subjectivity and argues that the two semantic-functional categories need not be mutually exclusive. In the use of certain means of expression and in certain contexts, both evidentiality and (inter-) subjectivity may be conveyed simultaneously. I thereby differentiate between two meanings of intersubjectivity, namely ‘intersubjectivity1’ and ‘intersubjectivity2’. Intersubjectivity1 refers to the notion of common or general knowledge: certain means of expression are seen as being intersubjectively used when the speaker shares or assumes sharing knowledge with the interlocutor. Intersubjectivity2 is related to particular discourse functions of certain means of expression in interactional settings, paying attention to the speaker-hearer constellation.
In order to substantiate the theoretical part of the paper, I then present a qualitative analysis of Portuguese, Spanish and English examples, which are taken from the Corpus do Português, Corpus del Español and the Corpus of Contemporary American English.
Das von Alexander von Humboldt ab 1804 oder später verfasste Manuskript „Isle de Cube. Antilles en général“ wurde erst kürzlich zum ersten Mal veröffentlicht. Es stellt die Grundlage für den Essai politique sur l‘île de Cuba (1826) dar, der als das „wichtigste liberale Manifest des 19. Jahrhunderts gegen die Sklaverei“ gilt. Ziel der Untersuchung ist, die textgenetische inhaltliche und stilistische Entwicklung vom Manuskript zur Publikation ansatzweise nachverfolgen zu können, um Rückschlüsse auf Humboldts Arbeitsweise und Strategien als Autor mit einem politischen Anliegen zu ziehen.
La référence à Colomb est un lieu commun de la biographie humboldtienne. Humboldt lui-même le souligne particulièrement dans son Examen critique, en y ajoutant une dimension autobiographique. La contribution analyse, dans une perspective philologique, le matériel et les formes de mise en scène avec lesquelles une vie est représentée au travers d'une autre.
Naturaleza y cultura
(2016)
El presente trabajo gira en torno al inexpugnable vínculo entre naturaleza y cultura y la 'no naturalidad' de la primera, producto de las milenarias intervenciones del hombre, subsumido bajo el término del 'antropoceno'. Los filósofos franceses Bruno Latour y Philippe Descola supieron destacar, aunque por caminos diferentes, la importancia de este nexo para asegurar la supervivencia del hombre; Bruno Latour centra sus reflexiones en la política de la naturaleza y Philippe Descola destaca el carácter ecológico de la naturaleza y la cultura. Sin embargo, ambos dejan de lado las literaturas del mundo y su capacidad de atesorar los diversos diseños del saber convivir entre hombre y naturaleza y las nociones de sustentabilidad. Descuella además la inspiración que Descola encuentra en la figura del gran erudito Alexander von Humboldt, quien en el siglo XIX ya daba fe de la relación inextricable entre naturaleza y cultura en innumerables testimonios, entre otros, el Chimborazo que, como cuadro global es representativo para entender que la naturaleza desde siempre ha sido cultura y la cultura es inimaginble sin la naturaleza.
Für Margot Faak (1926–2015)
Am 14. Juni 2015 starb unsere Kollegin Margot Faak im 89. Lebensjahr. Wir erinnern an sie mit Worten des Abschieds von Eberhard Knobloch und dem Wiederabdruck eines Aufsatzes aus ihrer Feder von 1999.
Die Neuveröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Der Text wurde in den Fußnoten durch einige aktuelle bibliographische und sachliche Angaben ergänzt.
HiN VII, 13 (2006) war Margot Faak zu ihrem 80. Geburtstag gewidmet. Das Heft enthält einen Lebenslauf und ein Verzeichnis ihrer Schriften.
Berlin, Oktober 2015
Regina Mikosch und Ingo Schwarz
Bewegte Systematik
(2015)
Die Amerikanischen Reisetagebücher stellen eine Herausforderung für die Erforschung historischer Epistemologie dar. Der vorliegende Aufsatz will ausgehend vom Scheitern einer eindeutigen gattungsgeschichtlichen Zuschreibung die Sonderstellung der Bände als Instrumente der Erfahrung herausarbeiten, welche an der Schwelle zum 19. Jh. den ontologischen Optimismus sowie das methodische Tasten eines Wissenschaftlers, Schriftstellers und Forschungsreisenden in subjektbezogener Form zugänglich machen. Gerade der multifunktionale Charakter der ‚Journale‘ als Log- bzw. Reisetagebücher und Skizzenhefte, die noch weit entfernt von der Ordnung wissenschaftlichen Schreibens scheinen, lassen jene Voraussetzungen wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse sichtbar werden, mithilfe derer Humboldt innerhalb der kantschen Koordinaten Raum und Zeit einen ‚Rhythmus‘ situativ verarbeiteter Natur- und Welterfahrung in ein dynamisches Speichermedium einfließen lässt.
Tras la huella de la vida
(2015)
El proyecto de larga duración “Centro Alejandro de Humboldt – Ciencia en movimiento” (iniciado en 2015) de la Academia de las Ciencias y Humanidades Berlín-Brandemburgo tiene como objetivo la edición de los manuscritos de viaje del famoso autor, naturalista, cosmopólito y viajero. La edición incluirá los manuscritos de sus dos viajes hemisféricos (América, Asia) como también los de su legado literario. La pregunta esencial que acompaña las investigaciones en torno al proyecto de la Academia es la importancia que Humboldt le da a la vida y a la convivencia. Los tres pilares en los que descansa la reflexión son: la relacionalidad, la concomitancia entre ciencia y estética y el movimiento.
En las pinturas que retratan al erúdito Alexander von Humboldt encontramos densos signos visuales las cuales simbolizan su vida científica. La imagen del Chimborazo, cuya cima Humboldt no había alcanzado, recuerda la función epistémica de lo inacabado en su obra, mientras que la carta, el globo y su postura típica remiten al central significado del movimiento y al “escribir de cara a las cosas”. La presencia de sus objetos de escritura en las imagenes llama la atención, ya que se puede entender como referencia al significado de los diarios del viaje americano escritos durante toda la vida. En aquellos se ponen de manifiesto los momentos centrales del Humboldtian Science. El carácter del work in progress y la relacionalidad consecuente de la representación muestran las constantes epistemológicas de esta ciencia así como la dimensión de lo corporal en los manuscritos.
Über die Autoren
(2014)
Über die Autoren
(2015)
When it comes to footnotes, Alexander von Humboldt was ahead of his times even though his references leave much to be desired by today’s academic standards. This article examines the footnotes of Humboldt’s Essai politique sur l‘île de Cuba (1826). While it is not always easy to decipher his sometimes cryptic references, the undertaking is worthwhile: Humboldt’s footnotes do not only reveal his vast networks of knowledge. They also provide glimpses of ongoing, contemporary disputes among different scholars that involve Humboldt’s writings. They also present Humboldt’s reactions to such disputes. Exploring Humboldt’s footnotes consequently allows the reader to access both Humboldt the scholar and Humboldt the human being.
Gustav Rose (1798-1873) begleitete Alexander von Humboldt auf seiner Russlandreise und stand bis zu Humboldts Tod persönlich und postalisch zum ihm in Kontakt. Die Edition des vorliegenden Briefs zielt darauf ab, die Bedeutung der Person Gustav Rose in ihrer Beziehung zu Alexander von Humboldt und ihrem Einfluss auf den mineralogisch-geologischen Teil des Kosmos zu beleuchten und dem Leser dieses interessante historische Dokument zugänglich zu machen.
Alexander von Humboldts 1827/28 gehaltene Kosmos-Vorträge stellen ebenso einen kanonischen Bezugspunkt wie einen weißen Fleck in der Rezeption seines Schaffens dar. Zahlreiche Deutungen basieren auf lediglich zwei unkommentierten Leseausgaben von Collegheften anonym gebliebener Zuhörer Humboldts. Seine 2009 wiedergefundenen eigenhändigen Vorlesungsmanuskripte versprechen, diese schmale Quellenbasis zu erweitern. Alfred Dove hatte bereits 1872 auf ihre Existenz verwiesen und interpretierte sie damals als Nukleus der schriftlichen Ausarbeitung des Kosmos. Diese Sichtweise hat sich in der Rezeption gehalten, während die Materialien, die Dove beschrieb, in Vergessenheit gerieten. Der Artikel stellt anhand ausgewählter Beispiele die Vorlesungsmanuskripte Humboldts und Nachschriften seiner Zuhörer in ihrem Zusammenhang vor, entwickelt die These von der Eigenständigkeit der sogenannten Kosmos-Vorträge gegenüber dem fünfbändigen Kosmos und umreißt die wichtigsten Ziele und Inhalte der geplanten digitalen Edition.
In this paper we discuss how Alexander von Humboldt conceived a past to New Spain in his Political Essay on New Spain (1811) and how this text was, in turn, appropriated by the Mexican historiography during the 19th century.
In order to do so, we analyze how the Prussian drew from American sources, particularly from the text of the Jesuit Francisco Javier Clavijero, written shortly before. We also study Humboldt’s conceptions of text and of history, highlighting the place of the indigenous in the composition of his reasoning. Finally, we give examples of how the Mexican nationalist historiography read and reinterpreted the Political Essay.
Este artículo explora la recepción realizada por Alexander von Humboldt de la figura de Cristóbal Colón, principalmente en su Relation historique y en su Examen critique. En primer lugar, el artículo explora lo que los biógrafos de Humboldt han llamado “ein zweiter Kolumbus” (un segundo Colón). En segundo lugar, se traza la historia de la edificación humboldtianna de una “imaginación poética” y de una “geografía mítica” atribuidas por Humboldt a Cristóbal Colón.
Der kurze Aufsatz gibt einen Überblick über den erhaltenen Briefwechsel zwischen A. v. Humboldt und Charles Lyell. Er veröffentlicht darüber hinaus einen undatierten, bisher unbekannten Brief Humboldts an Lyell. Der Brief kann mit Hilfe eines Briefes an Pertz datiert werden. Deshalb wird auch dieser Brief zum ersten Mal vollständig veröffentlicht.
Así que als Diskursmarker
(2015)
The present paper discusses Spanish así que (‘so that’) as a discourse marker by means of data that are retrieved from the Corpus del Español. The synchronic study has both a quantitative and a qualitative side. From a quantitative perspective the use of así que as a discourse marker is compared with its use as a conjunction. It is shown that así que as a conjunction is far more frequent. The qualitative analysis focuses on the different procedural meanings of así que: it can be used to introduce a summary, a consequence or an inference, and, on behalf of the interlocutor, even a question. The study furthermore reveals that así que as a discourse marker can well be analysed in terms of adfunctionalization / capitalization, i.e. when an already existing means of expression becomes exploited for wider purposes. In this context, the notions of grammaticalization, lexicalization and pragmaticalization are also briefly discussed.
In articolul cu titlul "Identități hibride în comunitatea imigranților români" sunt prezentate rezultate parțiale precum și anumite analize a citatelor vorbitorilor din proiectul meu de doctorat cu titlul Sprachkontakt, Migration und Variation: Die frankophone Integration von Rumänen in Paris nach 1989. Lingvistica migratoare observă mișcările migranților români după căderea cortinei de fier. Aceștia au fost nevoiți să suporte consecințele managementului eronat al sistemului comunist. Între 1989 și 2012 mii de români au pǎrǎsit țara. Începând de atunci numărul imigranților români în Paris a crescut în mod significant. Scopul acestei contribuții este ilustrarea identității sociale a comunității migrante. În centrul lucrării se află descrierea procesului cultural și integrării lingvistice prin observarea dezvoltării a noi identități hibride.
De cómicos e histéricos
(2012)
La popularidad de Alejandro de Humboldt ha cambiado profundamente dentro del último cuarto de siglo en la opinión pública de habla alemana. Prueba de esto son no sólo las encuestas televisivas sobre los alemanes más famosos, dentro de las cuales figura en estos momentos Alejandro de Humboldt, o programas de televisión sobre expediciones actuales, en los que continuamente se retoma el nombre de Humboldt; quizás la comprobación más clara de este cambio es el éxito enorme de la novela Die Vermessung der Welt de Daniel Kehlmann. Éxito que sería impensable sin el proceso esbozado más arriba. Ante este trasfondo, estudiar el gran éxito de esta pequeña novela resulta no sólo atractivo, sino además revelador. ¿De qué se trata Die Vermessung der Welt? ¿Cómo se puede explicar el »fenómeno Kehlmann« desde una distancia relativamente mayor?
Wie stark sich im Verlauf des zurückliegenden Vierteljahrhunderts der Bekanntheitsgrad Alexander von Humboldts in der deutschsprachigen Öffentlichkeit verändert hat, zeigen nicht nur Fernsehumfragen zu den berühmtesten Deutschen, in denen Alexander von Humboldt mittlerweile figuriert, oder Fernsehserien, die über aktuelle Expeditionen berichten und auf Humboldts Namen zurückgreifen. Am deutlichsten vielleicht belegt dies der enorme Erfolg von Daniel Kehlmanns Roman Die Vermessung der Welt, der ohne die zuvor skizzierte Entwicklung nicht denkbar gewesen wäre. Es ist vor diesem Hintergrund nicht nur reizvoll, sondern aufschlußreich, sich mit dem großen Erfolg dieses kleinen Romans zu beschäftigen. Worum geht es in Die Vermessung der Welt? Und wie läßt sich das »Phänomen Kehlmann« aus etwas größerer Distanz erklären?
This study is based on an editorial report, which was presented at the 2009 working conference »Alexander von Humboldt and the Hemisphere« at Vanderbilt University (Nashville, TN). It demonstrates the textual genesis of Humboldt’s writings on Cuba through examples, which were obtained from a detailed text comparison of the three existing »original« versions of Humboldt’s Essai politique sur l’île de Cuba. The collation was part of a larger strategy to regain philological ground for the »Humboldt in English« (HiE) project. Since 2007 and funded with grants from the National Endowment for the Humanities, the Alexander von Humboldt-Foundation, and the Gerda Henkel Foundation, the US-German research team behind HiE has been working on new and unabridged translations and critical editions of three of Humboldt’s most significant texts from his American oeuvre.1 The following observations will outline the most important results of this collation effort as a complementary contribution to the recent release of the HiE project’s first volume, The Political Essay on the Island of Cuba (Chicago University Press 2011), edited by Vera M. Kutzinski and Ottmar Ette.
Alexander von Humboldt verstand sich zwar sicher nicht als Direktor eines Museums, war aber sehr wohl der Welt der Museen, Bibliotheken und Archive nicht nur als Besucher und Leser, sondern auch als Sammler und Forscher verpflichtet. Durch seine Forschungsreisen nach Amerika und Asien vermehrte er im Verlauf eines langen Gelehrtenlebens viele Sammlungen durch eigene Sammeltätigkeit vor Ort. Seine Feldforschung blieb dabei nicht auf naturwissenschaftliche Aspekte begrenzt, sondern bezog ganz selbstverständlich auch die verschiedenartigsten kulturwissenschaftlichen Forschungsgegenstände mitein. Diese transdisziplinär agierende Praxis im Feld lässt sich zugleich als eine transareale, einzelne Areas übergreifende und damit im Sinne von TransArea Studies aus den Beziehungen, Zirkulationen und Wechselwirkungen jenseits des bloß Territorialen sich speisende Wissenschaftskonzeption begreifen. So lässt sich in seiner Auseinandersetzung mit der amerikanischen Tropenwelt eine doppelte transareale Relationalität erkennen, die einerseits intern die Tropenwelt unterschiedlicher Kontinente miteinander verbindet, andererseits aber extern die Tropen insbesondere mit den gemäßigten Zonen in Relation setzt, um dadurch erst globale Zusammenhänge - einschließlich der sich verändernden Schneegrenzen oder der Wanderungsbewegungen der Pflanzenformen, für die sich die mobile Wissenschaft Humboldts in besonderem Maße interessierte - skizzieren und erläutern zu können. Die Tropen sind für ihn die Zone höchster Mannigfaltigkeit und Vielverbundenheit - oder um es mit heutigen Begriffen zum Ausdruck zu bringen: die TransArea par excellence.
Mit Blick auf die schwierige bibliographische Erfassung des Humboldtschen Œuvres sind die Bibliographien zu den selbständigen sowie den unselbständigen Schriften - das eine als Buch, das andere als Online-Datenbank - unersetzliche Hilfsmittel in der Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bisher noch nicht erschlossen wurde die Verfügbarkeit digitaler Humboldt-Faksimile im Netz, wozu diese Arbeit einen ersten Beitrag leisten will. Ausgehend von der Systematik der Bibliographie von Fiedler/Leitner werden hier nach jetzigem Kenntnisstand 140 selbständig erschienene Schriften bibliographisch erfasst, wobei die Verfasser das Projekt in Zukunft auf der seit Juni 2009 aktiven Informationsplattform avhumboldt.de - Alexander von Humboldt Informationen online weiterführen und als digitalen Zugang zu den Texten des Mannes aufbereiten wollen, dem es stets daran gelegen war, mit seinem Werk zu einer Demokratisierung des Wissens beizutragen.
Der fünfteilige Aufsatz zeigt zunächst Ähnlichkeiten zwischen Humboldts Weltbild und dem Weltbild der Pythagoreer auf und untersucht Humboldts Naturbegriff, der beides umfasst: Die natura naturans und die natura naturata. Zahlen sind Mächte des Kosmos. Sie treten insbesondere in der ‚einzig entscheidenden Methode‘ auf, der Methode der Mittelwerte. Diese ermöglicht, das Gesetz zu erkennen, das der Änderung variabler Größen zugrunde liegt. Beispiele bieten die Arithmetica botanica und der Erdmagnetismus. Abschließend wird gezeigt, wie Humboldt die drei möglichen Weltzugänge Denken, Handeln, Anschauen im Begriff Wissen miteinander verband.
Alexander von Humboldt contaba y cuenta en América Latina entre las figuras históricas y literarias más conocidas; en su patria, sin embargo, hasta entrados los años ochenta, el conocimiento de sus textos se limitaba en general a circulos de investigadores especializados. Pero desde un par de años, el interés en los escritos de Humboldt se ha incrementado, fundado en las númerosas nuevas ediciones que han aparecido. Entre ellos figuran la reedición alemana de la Relation historique (1991), las ediciones del «Proyecto Humboldt» (2004-2006) en la «Andere Bibliothek», así como los nuevos proyectos de edición en alemán de Asie Centrale y del Examen critique.
Alexander von Humboldts Weltbegriffe schreiben sich ein in die Reflektionstradition Über die zweite Phase beschleunigter Globalisierung, die sich über die gesamte zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts erstreckte. Die polyseme Struktur von Begriffen wie Weltbewusstsein ist Teil einer Wissenschaftsvision und -praxis, die am besten beschrieben werden kann als transdisziplinär, interkulturell, demokratisch popularisierend, kosmopolitisch, fraktal und transregional. Alexander von Humboldts neuer Diskurs über die Neue Welt lässt sich verstehen als ein wegweisendes Beispiel für TransArea Studies durch die Betonung regionenspezifischer Merkmale anhand der Entwicklung ihrer jeweils spezifischen Beziehungen und Dynamiken innerhalb eines weltweiten Netzwerkes von Informationen, Abhängigkeiten, Austauschprozessen und Korrespondenzen.
Alexander von Humboldt hat im Verlauf eines langen Gelehrtenlebens geduldig an der Ausformulierung und Gestaltung einer Wissenschaft von der Welt gearbeitet, an der Vision von jenem Kosmos, dem er während der letzten Jahrzehnte seines Lebens seinen bis heute faszinierenden Entwurf einer physischen Weltbeschreibung widmete. Dabei bildete die selbstkritische Hinterfragung eigener, kulturell geprägter Forschungsansätze im Kontext jeweils spezifischer Kulturen des Wissens ein entscheidendes Kriterium seines wissenschaftlichen Handelns. Wissenschaft von der Welt ist bei Humboldt verbunden mit dem Anspruch, die Welt in ihren komplexen Zusammenhängen neu zu denken: transdisziplinär, interkulturell, kosmopolitisch. So verstanden ist Humboldt keineswegs der "letzte Universalgelehrte", sondern vielmehr Pionier und Vertreter einer neuen Wissenschaftskonzeption, deren Potentiale bis heute noch nicht ausgeschöpft sind.
Die Ordnung der Weltkulturen
(2004)
Im Vordergrund dieser Untersuchung, die Alexander von Humboldts Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique (1810 - 1813) im Kontext des gesamten Humboldtschen Oeuvre zu verstehen sucht, steht die Frage, inwieweit sich in diesen »Ansichten der Kultur« nicht nur ein neuer und folgenreicher Amerika-Diskurs, sondern darüber hinaus die Umrisse einer neuen Ordnung der Weltkulturen abzeichnen. Das ästhetisch sicherlich radikalste Buch Alexander von Humboldts wird als musée imaginaire der Weltkulturen verstanden und aus transregionaler Perspektive in seiner räumlichen, zeitlichen, sozialen, literarischen, friktionalen, genrebezogenen und spezifisch kulturellen Dimension untersucht. Dabei erweisen sich die Vues als transmediales Kaleidoskop eines fraktalen Entwurfs der Kulturen der Welt in der zweiten Phase beschleunigter Globalisierung.
During his American expedition Humboldt grappled intensively with the iniquities of colonialism. In the year 1803, for example, he noted "that the idea of a colony is itself an immoral idea, this idea of a land which is obliged to pay dues to another country." The colonial powers, wrote Humboldt, support intolerance, repression and slavery. However, he did not express his criticism in public during the expedition but entrusted it only to good friends and his diary. The lecture treats Humboldt's political stance during the expedition, based on human rights and his communicative role as a research traveller who, having returned to Europe, made his criticism public. Central to the lecture are examples of Humboldt's criticism of representatives of the colonial system. These make clear which important impulses the researcher gave to the independence movement and to the politicians of the young American states.
The scientist as Weltbürger
(2001)
Unterwegs zum Weltbewußtsein
(2000)
Towards Global Consciousness. Alexander von Humboldt's Conception of Science and the emerging ethical Weltanschauung. In the context of recent reflections upon global ethics (Hans Küng), global democracy (Otfried Höffe) and a new cultural situation after the end of the Cold War (Clifford Geertz), Alexander von Humboldt's concept of global consciousness (Weltbewußtsein) marks a decisive point in the ungoing process of the construction of a new ethics of globalization. This article tries to show how Humboldt's transdisciplinary and intercultural conception of sience as WorldWideWeb integrates Kant's philosophical visions of global political institutions and formulates a critique of the non-empirical foundations of Hegel's teleological Weltanschauung. From his Visions of Nature and his Personal Narrative to his Cosmos, Humboldt's theory and practice of science help us to find a new ethos and new answers to the contemporary questions of divergent modernities.