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A system of descriptive categories for the notation and analysis of intonation in natural conversation is presented and discussed in relation to other systems currently suggested for incorporation in discourse analysis, The categories are based on purely auditive criteria. They differ from e.g. tonetic approaches by relying more on transcribers' and analysts' perception of the form and internal cohesiveness of contours, especially with respect to rhythmicality and/or pitch contour (gestalt). Intonation is conceived of as a relational phenomenon; the role of intonation in conversational utterances can only be analyzed by considering its co-occurrence with other properties of utterances like syntactic, semantic and discourse organizational structures and devices. In general, intonation is viewed as one signalling system contributing to the contextualization of utterances in their conversational context. A broad functional differentiation between different types of intonation categories seems plausible: Local categories like accents might fulfill mainly semantic functions, while global categories like different contour types might fulfill primarily functions with respect to the interactive coordination of activities in conversation.
Meine empirische Analyse von w-Fragen im Kontext von Frage-Antwort-Sequenzen aus natürlichen informellen Alltagsgesprächen resultiert in der Dekomponierung der konversationeilen Frage in ihre für die Produktion und Interpretation der damit vollzogenen Aktivität konstitutiven Merkmale. Diese stammen aus vier autonomen Signalisierungssystemen: (1) syntaktische Struktur, (2) semantische Beziehung zum Vorgängerturn, (3) prosodische Struktur und (4) die Antwort im Folgetum. Aktivitätstyp-unterscheidende Strukturen aus diesen vier Systemen werden in Kookkurrenz miteinander verwendet zur Herstellung und Signalisierung jeweils spezifischer Aktivitätstypen mit jeweils unterschiedlichen sequentiellen Implikationen im Hinblick auf die spezifische konditionell relevante Antwort im Folgeturn. Meine Analyse zeigt, daß einige in der Linguistik bisher i.d.R. unhinterfragt vorausgesetzte Annahmen zum Zusammenhang von Grammatik und Prosodie bzw. Intonation nicht haltbar sind. Intonation steht nicht in einer systematischen Beziehung zu Satztypen bzw. Satzmodi und auch nicht zu bisher oft herangezogenen pragmatischen "Verlegenheitskategorien" wie 'Höflichkeit' o.a. Vielmehr muß Prosodie als unabhängiges Signalisierungssystem betrachtet werden, aus dem Interaktionspartner Strukturen frei auswählen, um diese auf interaktiver Ebene in Kookkurrenz mit anderen Signalen als aktivitätstyp-unterscheidende Merkmale zur Herstellung interaktiv unterschiedlicher Fragetypen zu verwenden.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Zur jüngeren Forschungsgeschichte 3. Analyse der Voranstellungen vor den Satz im Deutschen 3.1. Struktur der Voranstellungen vor den Satz 3.1.1. Linksversetzung 3.1.2. ,Freies Thema' 3.1.3. Das Problem der sauberen Abgrenzung der beiden Konstruktionen 3.2. Funktionen der Voranstellungen 3.2.1. Linksversetzungen 3.2.2. Freie Themen 3.2.3. Von der erwartbaren Verwendung „abweichende Fälle" 4. Fazit
Ziel dieses Aufsatzes ist es zu zeigen, daß und weshalb Intonationsmodelle, die die Prämissen des traditionellen systemisch-tonetischen Ansatzes teilen, ungeeignet sind für die Analyse natürlicher Sprachverwendung in konversationeller Interaktion. Insbesondere die Grundeinheit der 'Tpngruppe'/'Toneinheit'/'Intonationsphrase' wie auch die Analyse des 'Tonmusters' bzw. der letzten Tonhöhenbewegung der Einheit im Hinblick auf die Unterscheidung und Differenzierung von Satzarten bzw. Satzmodi sind auf die Analyse kontextfreier Sätze zugeschnitten und kaum auf die Verhältnisse der Sprachverwendung in natürlicher konversationeller Interaktion übertragbar. Eine alternative Analyse der Intonation als interaktiv relevantes Signalisierungssystem ermöglicht bessere und plausiblere Beschreibungen. Nleine alternative Konzeption basiert auf der empirischen Analyse eines Korpus natürlicher Daten aus informellen Alltagsgesprächen. Das Ergebnis dieser Analyse ist, daß Intonation als unabhängiges, autonomes Signalisierungssystem aufgefaßt werden muß. Für die derzeit üblichen Ansätze der phonologischen Intonationsforschung ergibt sich die Forderung nach noch stärkerer als bisher angenommener Modularisierung: Zwar steht die Wahl der Akzentstelle in systematischer Beziehung zu grammatischen Prinzipien und muß mit Bezug auf die Grammatik analysiert werden, aber die Wahl der Tonhöhenbewegung kann nicht mit Bezug auf die Grammatik erklärt werden: die letzte Tonhöhenbewegung unterscheidet nicht grammatisch relevante Satzarten/Satzmodi, sondern interaktiv relevante Aktivitätstypen in der konversationeilen Interaktion, die auch je unterschiedliehe sequentielle Implikationen für die konditioneil relevante Antwort haben.
Inhalt: 1 Einleitung 2 Zum Sprechstil Umgangssprache als Bezugsstil 3 Gesprächssteuerung: thematische Steuerung von Sachverhaltsdarstellungen 3.1 Gesprächssteuerung gegenüber Hörern 3.2 Gesprächssteuerung gegenüber Experten 4 Stilwechsel 4.1 Stilwechsel gegenüber Hörern 4.2 Stilwechsel gegenüber Experten 5 Pragmatische Konsequenzen