800 Literatur und Rhetorik
Filtern
Volltext vorhanden
- nein (41) (entfernen)
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (26)
- Monographie/Sammelband (6)
- Rezension (3)
- Dissertation (2)
- Teil eines Buches (Kapitel) (1)
- Bewegte Bilder (1)
- Sonstiges (1)
- Zeitschrift/Schriftenreihe (1)
Gehört zur Bibliographie
- ja (41)
Schlagworte
- Argumentationstheorie (3)
- Anna Seghers (2)
- Aristoteles (2)
- Averroes (2)
- Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit (2)
- Enthusiasmus (2)
- Frühe Neuzeit (2)
- Geschichte der Poetik (2)
- Poetik (2)
- lutherische Theologie (2)
- multilingualism (2)
- 20. Jahrhundert (1)
- 21. Jahrhundert (1)
- Absurda comica Oder Herr Peter Squentz (1)
- Al-Farabi (1)
- Al-Gazali (1)
- Albertus Magnus (1)
- Andreas Gryphius (1)
- Animal Studies (1)
- Aristotelismus (1)
- Bildungsideal (1)
- Christian Kracht (1)
- Christian Weise (1)
- Coluccio Salutati (1)
- Deutsche Literatur (1)
- Deutschunterricht Unterrichtsplanung Literaturdidaktik (1)
- Dominicus Gundissalinus (1)
- Drama (1)
- Eberhard Werner Happel (1)
- Esoterik (1)
- Fastnachtspiele (1)
- Frühaufklärung (1)
- George Puttenham (1)
- German studies (1)
- Geschichte der Rhetorik (1)
- Hans-Georg Kemper (1)
- Herder (1)
- Hermetik (1)
- Humanismus (1)
- Inspiration (1)
- Jacob Masen (1)
- Kulturanthropologie (1)
- Literaturwissenschaft (1)
- Logik (1)
- Lyrik (1)
- Majorca (1)
- Mallorca (1)
- Marsilio Ficino (1)
- Nationalphilologie (1)
- Naturlyrik (1)
- Organon (1)
- Philip Sidney (1)
- Philipp Melanchthon (1)
- Pickelhäring (1)
- Pietro Pomponazzi (1)
- Quentin (1)
- Reformation (1)
- Rhetorik und Philosophie (1)
- Riga (1)
- Schultheater (1)
- Tarantino (1)
- Thomas von Aquin (1)
- Tommaso Campanella (1)
- Tourism (1)
- Turismo (1)
- Universitätsroman (1)
- Vernunft (1)
- Vincenz von Beauvais (1)
- Volkslieder (1)
- William Temple (1)
- Yucatan Peninsula (1)
- alternate history (1)
- análisis comparativo (1)
- comparative analysis (1)
- counterfactual fiction (1)
- film studies (1)
- göttliche Inspiration (1)
- imaginatio (1)
- inventio (1)
- multilingüismo (1)
- península de Yucatán (1)
- political (1)
- theory of fiction (1)
- writing (1)
- Öffentlichkeit (1)
Institut
- Institut für Germanistik (41) (entfernen)
imaginatio oder inventio
(2005)
Der Aufsatz analysiert die Begriffe der imaginatio und inventio und deren Verhältnis zueinander in den Poetiken von George Puttenham („Arte of English Poesie“, 1589), Philip Sidney („Defense of Poetry“, 1595) und William Temple („Analysis tractationis de poesi“, um 1595). Anders als zu erwarten wird in allen drei Fällen das dichterische Vermögen nicht im Sinne eines modernen Begriffs von kreativer Phantasie gedeutet. Weil der Begriff der imaginatio eine gefährliche Nähe zu den Wahnvorstellungen eines Verrückten impliziert, es Puttenham und Sidney aber vor allem um eine soziale Aufwertung der Dichtung als einer höfisch angemessenen Tätigkeit geht, wird der Begriff der imaginatio nur in einem sehr eingeschränkten Sinne verwendet. Das impliziert auch eine Ablehnung des Begriffs eines Enthusiasmus oder furor poeticus, also einer göttlichen Inspiration des Dichters, wie er insbesondere mit dem Neuplatonismus Ficinos assoziiert wurde.
Die „Poetica“ Tommaso Campanellas ist Ausdruck einer starken Rationalisierung und didaktischer Instrumentalisierung der Dichtung. Diese Rationalisierung kann als Reaktion auf die Inspirationstheorien von Marsilio Ficino und Pietro Pomponazzi erklärt werden, die beide (mit je ganz unterschiedlichen Begründungen) den poetischen Enthusiasmus neben die Offenbarungen des Propheten gestellt und damit den ausschließlichen Offenbarungsanspruch der Prophetie herausgefordert hatten.
Der Beitrag zeigt in einem ersten Schritt, dass die "Absurda comica" ein theologisches Gleichnis darstellt, in dem der König die Rolle Gottes, Pickelhäring die Rolle des Teufels und die Handwerker die Rolle des Menschen übernehmen. Schlüssel für dieses Gleichnis ist Lk 9.60 und Mt 8.22, wo Christus von seinen Jüngern fordert, "die Toten ihre Toten begraben zu lassen", d.h. sich vom Reich der Welt abzuwenden. Auf die "Absurda comica" übertragen, besagt dies, dass die Handwerker die Rollenhaftigkeit und die Narrheit ihrer Existenz erkennen müssen, wenn sie vor Gott gerechtfertigt werden wollen. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass die "Absurda comica" als ein solches Gleichnis in der Tradition der Fastnachtspiele steht, deren Funktion eben dieser Aufweis der menschlichen Narrheit war. Das protestantische Schuldrama trat dabei bewusst in die Tradition dieser Fastnachtspiele, wie sich gerade an der "Absurda comica" zeigen lässt. In einem dritten Schritt wird diese These in einem Vergleich mit Jacob Masens "Rusticus imperans" und Christian Weises "Tobias und die Schwalbe" bestätigt.
Dass Universitäten über Jahrhunderte hinweg Gegenstand von Literatur waren, verwundert kaum. Gehen doch Lesen und Bildung Hand in Hand. Und doch verzeichnen Literaturwissenschaftler für die Jahre zwischen 1690 und 1720 ungewöhnlich viele Romane, die sich der Beschreibung des zeitgenössischen Studentenlebens oder der Gelehrtensatire widmen. In ihrer Antrittsvorlesung am 23. Juni geht Prof. Dr. Stefanie Stockhorst der Frage nach, warum die Universität für den Roman um 1700 zu einem so wichtigen Thema wurde. Dabei entwickelt sie die These, dass sich in den viel gelesen Texten der Zeit wie dem "Academischen Roman" (1690) von Werner Happel bereits jener Bildungsoptimismus Bahn bricht, der, an der Schwelle zur Aufklärung stehend, mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Der Aufsatz zeigt, dass es sich bei der averroischen Bearbeitung der aristotelischen ‚Poetik‘ um eine in sich konsistente Theorie der Dichtung handelt, die allerdings mit der aristotelischen Konzeption der Dichtung nur wenig zu tun hat. Ausgehend von der Übersetzung von ‚Tragödie‘ und ‚Komödie‘ mit ‚Lob‘ und ‚Tadel‘ entwickelt Averroes einen Begriff von Dichtung als moralphilosophisches Argument zum Lob der Tugend und zum Tadel des Lasters. Im Mittelpunkt steht die Interpretation des aristotelischen Begriffs der mimesis als similitudo, das heißt als Gleichnis. Als gleichnishaftes Argument ist Dichtung nur graduell von anderen argumentativen Formen wie der demonstrativen Logik und der Rhetorik unterschieden.
Der Aufsatz umreißt die Wirkung von Averroes’ Bearbeitung der aristotelischen ‚Poetik‘ als argumentativer Disziplin. Beginnend mit Al-Farabi und Al-Gazali im zehnten Jahrhundert wird die ‚Poetik‘ den logischen Disziplinen des ‚Organon‘ zugerechnet. Während die Theorie eines ‚poetischen Syllogismus‘ nicht rezipiert worden ist, wurde der argumentative Status der Dichtung vom zwölften Jahrhundert an auch im lateinischen Westen bekannt. Mit unterschiedlichen Begründungen übernahmen Dominicus Gundissalinus, Vincenz von Beauvais, Albertus Magnus, Roger Bacon und Thomas von Aquin die Klassifizierung der Poetik als argumentative Disziplin. Am Ende des Aufsatzes steht ein Ausblick auf Coluccio Salutatis ‚De laboribus Herculis‘ und die humanistische Rezeption dieser Tradition.
In older research literature, the prose epics emerging from the court of Elisabeth of Lorraine and Nassau-Saarbrücken have repeatedly been accused of lacking structure and literariness. By contrast, this article shows that narrative principles of seriality generate the complex structure of the voluminous ›Loher und Maller‹: literary strategies of repetition and variation organize the text on different levels. Recurring narrative structures, thematic constellations and motivations as well as lexical stereotypes are part of this comprehensive principle of seriality. Not triviality and insufficiency, but structural and narrative complexity and lexical accumulation of significance characterize ›Loher und Maller‹.
Tiere
(2017)
Trotz unzähliger Forschungsbeiträge zur Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und dem „Verweigerungskünstler“ Thomas Bernhard wurde den Verbindungslinien beider Autoren noch nie vergleichend nachgegangen. Der Band erschließt zum 30. Todestag Bernhards (u. 15 Jahre Nobelpreis für Jelinek) anschaulich ein breit gefächertes Spektrum an Themen, Perspektiven und Werken beider Schriftsteller im Vergleich. Mit einem Essay von Elfriede Jelinek.
Isolated, yet at the same time, in an environment that is hostile to them, the four characters Jorg Wickram imagines in his novel > Gabriotto und Reinhart< are alone together, as the two doomed couples are all also bound to each other in friendship. The construction of paradoxes, calculated primarily for effect, appears to be one of the novels controlled narrative devices. Much like the narratological strategies of intensification, exaggeration and repetition, they are controlled artifices designed for impact, and well-thought-out gambits on the part of the author which he uses, above all, to continue and intensify the tradition of medieval storytelling, and less frequently to counterpose an alternative understanding. Time and again the author makes use of the potential of widespread literary concepts to demonstrate that the love described in the novel is unparalleled.
Während der hemdsärmelige Reporter lediglich für den Tag schreibt, schafft der Literat Texte für die Ewigkeit. Mit diesem über Jahrhunderte tradierten Klischee brechen zwei Autoren ganz bewusst, die in beiden Bereichen erfolgreich sind: Joseph Roth und Tom Wolfe - in Personalunion Journalisten wie Literaten - hinterfragen den Wertungsunterschied, der gemeinhin zwischen den Bereichen gemacht wird. Fanny Opitz zeichnet die diskursiven Umfelder nach, in denen die Debatte um die Leistung von Journalismus und Literatur breit geführt wurde: im Deutschland der 1920er Jahre im Kontext der gesamtkulturellen Strömung der Neuen Sachlichkeit und im US-amerikanischen New Journalism der 1960er und 1970er Jahre.
Fontane als Leser
(2020)