370 Bildung und Erziehung
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Die vorliegende Publikation der Dissertationsschrift „Nutzungsfokussierte Evaluation in der Lehrkräftefortbildung Belcantare Brandenburg für musikunterrichtende Grundschul-lehrer*innen im ländlichen Raum“ ist eine akteursorientierte, explorativ angelegte Evaluation. Seit 2011 führt in den Regionen des Landes Brandenburg der Landesmusikrat Brandenburg e.V. in Kooperation mit mehreren Institutionen die zweijährige Fortbildung für fachnah sowie ausgebildete Musiklehrkräfte im Kompetenzfeld Singen und Lieddidaktik durch.
Der zugrunde liegende Evaluationsansatz stellt die Interessen der kooperierenden Partner, welche praktische Konsequenzen aus den Ergebnissen der Evaluation zu ziehen beabsichtigen, in den Mittelpunkt der Forschungsarbeit. Es handelt sich somit um eine Auftragsforschung. Der Evaluation kommen die Funktionen zu, die inhaltliche Qualität der Lehrkräftefortbildung zu sichern und zu optimieren, den Erkenntnisgewinn zur Gestaltung eines fachdidaktischen Coachings zu erweitern, die Forschungsergebnisse zur Legitimation und Partizipation sichtbar zu machen sowie analytische Entscheidungshilfe zur Weiterführung Belcantare Brandenburgs nach 2022 bereitzustellen.
Die von den Akteuren an die Autorin herangetragenen Forschungsanliegen wurden zu vier Fragestellungen zusammengefasst:
1. Wie zufrieden sind die Teilnehmenden mit der Veranstaltungsreihe?
2. Welche fachlichen, didaktischen und persönlichen Entwicklungen stellen sich während des Fortbildungszeitraumes aus der Wahrnehmungsperspektive der teilnehmenden Lehrkräfte ein?
3. Wie beurteilen die Coaching-Beteiligten die Chancen und Grenzen des musikdidaktischen Coachings als Fortbildungsform?
4. Welche Schlussfolgerungen lassen sich hinsichtlich professioneller Lehrkräftefortbildung aus der Gegenüberstellung der empirischen Erkenntnisse mit denen der Theorie ziehen?
Diese Forschungsfragen wurden in zwei Forschungsphasen beantwortet:
1. Der empirische Datenkorpus wurde zwischen 2011-2015 gebildet. In dieser Zeit hatten zur projektbegleitenden Qualitätssicherung und -weiterführung der Pilot- und Folgestaffel Belcantare Brandenburgs die Forschungsfragen 1, 2 und 3 besondere Relevanz. Die Evaluationsstudie ist explorativ angelegt: Die Variablen zu den Forschungsfragen 1 und 2 sind durch Dokumentenanalysen sowie Interview-auswertungen mit der Projektleitung und teilnehmenden Lehrkräften sukzessive herausgearbeitet. Ebenso entsprechen die halb-geschlossenen Fragebögen als zentrale Erhebungsinstrumente der Forschungsfragen 1 und 2 dem explorativen Charakter und stellen auf diesem Weg sicher, dass den Teilnehmer*innen (N=40) die Möglichkeit zum Einbringen eigener Perspektiven eingeräumt wurde. Mit der Gesamtnote „sehr gut“ (1,39) seitens der befragten Lehrkräfte gilt die Gestaltung der Veranstaltungsreihe als ein Best-Practice-Beispiel: Für die Lehrkräfte sind das handlungsorientierte Erarbeiten von schülerpassenden und thematisch geeigneten, unmittelbar einsetzbaren oder wiederholt geübten Unterrichtsinhalten, Lerngegenständen und dazu passenden Materialien für den Unterricht die wesentlichen Kriterien zur Nutzung einer solchen Professionalisierungsmaßnahme. Die Lehrkräfteentwicklungen beider beforschter Staffeln zeigen, dass die fachnahen Kräfte bei sich größere Entwicklungszuwächse nach Beendigung des Projektes wahrnehmen als die Fachkräfte. Gleichzeitig liegt die selbsteingeschätzte Fachkompetenz der fachnahen Kräfte zu Fortbildungsende unter denen der Fachkräfte.
Der Forschungsfrage 3 liegt ein ausschließlich qualitatives Design (N=16) zugrunde. Im Ergebnis konnten die Offene Form fachdidaktischen Coachings definiert werden, deren Parameter beschrieben und wesentliche Eigenschaften von Coach-Constellationen für ein binnendifferenziertes Coaching in der Lehrkräftefortbildung benannt werden.
2. Im Mai 2019 bildete sich aufgrund des sich verschärfenden Fachkräftemangels in Brandenburg das Bestreben der Kooperationspartner heraus, die Lehrkräftefortbildung nach 2022 als qualitätssichernde Maßnahme fortführen zu wollen. Diese Situation führte 2019 zur Aufnahme der Forschungsfrage 4, die eine umfassende und aktualisierte Analyse der theoretischen und bildungspolitischen Hintergründe der Intervention implizierte, mit dem Ziel, den Erkenntnisstand der Evaluation für eine erneute Empfehlung zu vertiefen. Das Thematisieren sowie das Gestalten von Selbstlernprozessen in der professionalisierenden Lehrkräftefortbildung stellte sich hierbei als ein zentrales Merkmal innovativer Lernkultur heraus.
Die Publikation gliedert sich in vier Teile: Teil I stellt den Forschungsstand zur professionalisierenden Lehrkräfte¬fortbildung aus bildungswissenschaftlicher und musikpäda-gogischer Perspektive dar. Teil II der Arbeit stellt die komplexen Begründungs-zusammenhänge zum Evaluationsgegenstand her. Im III. Teil der Arbeit ist die Evaluationsstudie zu finden. Deren induktiv erschlossene Erkenntnisse werden in Teil IV der Arbeit dem Forschungsstand zur professionalisierenden Lehrkräftefortbildung gegenübergestellt.
Das Schulfach Geographie war in der DDR eines der Fächer, das sehr stark mit politischen Themen im Sinne des Marxismus-Leninismus bestückt war. Ein anderer Aspekt sind die sozialistischen Erziehungsziele, die in der Schulbildung der DDR hoch im Kurs standen. Im Fokus stand diesbezüglich die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten. Die Arbeit versucht einen klaren Blick auf diesen Umstand zu werfen, um zu erfahren, was da von den Lehrkräften gefordert wurde und wie es in der Schule umzusetzen war.
Durch den Fall der Mauer war natürlich auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems im Osten unausweichlich. Hier will die Arbeit Einblicke geben, wie die Geographielehrkräfte diese Transformation mitgetragen und umgesetzt haben. Welche Wesenszüge aus der Sozialisierung in der DDR haben sich bei der Gestaltung des Unterrichtes und dessen Ausrichtung auf die neuen Erziehungsziele erhalten?
Hierzu wurden Geographielehrkräfte befragt, die sowohl in der DDR als auch im geeinten Deutschland unterrichtet haben. Die Fragen bezogen sich in erster Linie auf die Art und Weise des Unterrichtens vor, während und nach der Wende und der daraus entstandenen Systemtransformation.
Die Befragungen kommen zu dem Ergebnis, dass sich der Geographieunterricht in der DDR thematisch von dem in der BRD nicht sonderlich unterschied. Von daher bedurfte es keiner umfangreichen inhaltlichen Veränderung des Geographieunterrichts. Schon zu DDR-Zeiten wurden durch die Lehrkräfte offenbar eigenmächtig ideologiefreie physisch-geographische Themen oft ausgedehnt, um die Ideologie des Faches zu reduzieren. So fiel den meisten eine Anpassung ihres Unterrichts an das westdeutsche System relativ leicht. Die humanistisch geprägte Werteerziehung des DDR-Bildungssystems wurde unter Ausklammerung des sozialistischen Aspektes ebenso fortgeführt, da es auch hier viele Parallelen zum westdeutschen System gegeben hat. Deutlich wird eine Charakterisierung des Faches als Naturwissenschaft von Seiten der ostdeutschen Lehrkräfte, obwohl das Fach an den Schulen den Gesellschaftswissenschaften zugeordnet wird und auch in der DDR eine starke wirtschaftsgeographische Ausrichtung hatte.
Von der Verantwortung sozialistische Persönlichkeiten zu erziehen, wurden die Lehrkräfte mit dem Ende der DDR entbunden und die in dieser Arbeit aufgeführten Interviewauszüge lassen keinen Zweifel daran, dass es dem Großteil der Befragten darum nicht leidtat, sie sich aber bis heute an der Werteorientierung aus DDR-Zeiten orientieren.
Die vorliegende Dissertationsschrift gibt einen Einblick in die Einflüsse universitärer und schulischer Lerngelegenheiten des Schulpraktikums (Praxissemester) im Rahmen des lehramtsbezogenen Masterstudiums auf den Erwerb professioneller Kompetenzen. Darüber hinaus werden Einflüsse zuvor angebotener Kurse der Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften aufgezeigt. Grundlage bilden Querschnitts- und Längsschnittserhebungen an der Universität Potsdam. Im Speziellen werden wesentliche Einflüsse des schulischen Einstiegs ins Praktikum, der universitären Vorbereitungskurse, der schulischen und universitären Unterrichtsbesprechungen, der mentoriellen Unterstützung an der Schule sowie der Abschlussgespräche durch die Ausbildungslehrkraft und die Schulleitung aufgezeigt. Die Ergebnisse werden anhand der Theorie diskutiert sowie im Blick auf die Qualifizierung von Ausbildungslehrkräften und die Nützlichkeit von Lerngelegenheiten diskutiert.
Die Technologie des 3D-Drucks hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Im Industriebereich entstehen immer modernere und spezialisiertere Druckverfahren, im Hobby- und Privatanwenderbereich hingegen werden stetig kostengünstigere und einfacher zu bedienende Geräte zugänglich. Einzig im Bildungsbereich scheint das Themenfeld hingegen erst langsam eine Rolle zu spielen, obwohl sich zahlreiche Bezugspunkte für einen Einsatz in verschiedensten Fächern finden lassen. Insbesondere im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik sind die Schnittstellen zum Rahmenlehrplan Berlin/Brandenburg augenscheinlich, doch es liegen erst vereinzelt konkrete und systematische didaktische Konzepte und Vorschläge zur unterrichtspraktischen Einbettung vor. Die Verfasserin versucht daher in dieser Arbeit die Relevanz des Themas für die technische Bildung deutlich zu machen, eine kurze technische Einführung in das für einen schulischen Einsatz besonders geeignete FDM-Druckverfahren zu geben und daran anknüpfend konkrete Umsetzungsvorschläge aufzuzeigen: einerseits in Form eines allgemeinen Phasenmodells zur Planung von Technikunterricht sowie andererseits in Form eines exemplarischen Unterrichtskonzepts. Am Beispiel eines Schachsets wird verdeutlicht, wie Schülerinnen und Schüler zum Anfertigen der Konstruktionsunterlagen digitale CAD-Programme nutzen und anschließend mit Hilfe eines 3D-Druckers additiv fertigen können.
Einleitung
(2021)