370 Bildung und Erziehung
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Biologische Zeitstrukturen spielen im Tagesrhythmus eines jeden Menschen eine große Rolle und beeinflussen die Leistungsfähigkeit maßgeblich. In diesem Beitrag, der Teilergebnis einer Pilotstudie ist, wird dargestellt, wie mit Hilfe von Messungen des Hautwiderstandes dragestellt werden kann, in welchem Beanspruchungszustand lernbehinderte und nicht behinderte Grundschulkinder während eines Tages sind.
Es wird der Versuch unternommen, die Lebensbedingungen leukämisch-kranker Kinder zu verdeutlichen. Dabei werden grundlegende medizinische Fakten dieser bösartigen Blutkrankheit unter ätiologischen, symptomatologischen und verlaufsspezifischen Aspekten erörtert. Die für die Diagnose und Therapie erforderlichen medizinischen Eingriffe und Maßnahmen stellen ein wesentliches Element der psychologischen Belastung dieser jungen Patienten und ihres sozialen Umfeldes dar. Periodizität und Unabsehbarkeit des Krankheitsverlaufes werden als weitere Faktoren herausgestellt, welche die gesamte Persönlichkeit des Kranken nachhaltig beeinträchtigen und insbesondere im emotionalaffektiven Bereich immer wieder die Entstehung von Angst und Resignation bedingen. Die Krankenhausschule wird als eine Einrichtung vorgestellt, die am ehesten die wichtige Aufgabe erfüllen kann, leukämisch-kranke Kinder während ihrer Krankenhausaufenthalte unterrichtlich zu betreuen. Die Aufgaben des hier tätigen Lehrers werden insbesondere unter curricularem Aspekt skizziert. Dabei wird die besondere Bedeutung des musischen Unterrichts für leukämisch-kranke Kinder betont. Bei der Erörterung der für die Unterrichtsorganisation in der Krankenhausschule angemessenen Sozialformen wird auf die Gruppen- und Einzelarbeit eingegangen.
Das in mehreren Untersuchungsschritten entwickelte Verfahren zur Messung der Einstellungen gegenüber physisch behinderten Personen (EKB-Skala) besteht in der vorläufigen Endfassung aus 38 Items im Likert-Format. Entsprechend den theoretischen Annahmen und der faktorenanalytischen Überprüfung erfaßt es folgende Einstellungsdimensionen: (1) Unbehagen beim Kontakt, (2) eingeschränkte funktionale Kompetenz Körperbehinderter, (3) emotionale Unausgewogenheit Körperbehinderter und (4) Ablehnung sozialer Integration. Die teststatistische Analyse der Ergebnisse der Hauptuntersuchung an 686 Schülern und jüngeren Erwachsenen erbrachte sowohl für die Gesamtskala wie für die vier Subskalen befriedigende Resultate. Die Validität des Verfahrens konnte durch inhaltlich bedeutsame Zusammenhänge mit anderen Indikatoren der Einstellungen gegenüber Behinderten, mit Variablen des bisherigen Kontakts mit Behinderten, mit bestimmten Persönlichkeitsvariablen sowie mit der Zugehörigkeit zu verschiedenen Bildungs- und Berufsgruppen gesichert werden.
Die Wirkung der Variablen ‚Intelligenz‘ und ‚Geräuschintensität‘ auf die unmittelbare Lernleistung wurde mit zwei Tests untersucht. Dadurch sollten die „Stimulus trace"-Theorie (Ellis 1963) und die „neural theory" (Spitz 1963) bei 45 deutschen, lernbehinderten Kindern geprüft werden. Der „Stimulus trace"-Faktor ließ sich für Geräuschreize nicht bestätigen. Es gab keinen Beweis für die Gültigkeit der neuralen Theorie. Bei Erhöhung der Lautstärke sank die Lernleistung in beiden Tests.
Equal but Different
(2018)
Objectives: Integrating research on intergroup contact and intercultural relations, we investigated effects of 2 types of cultural diversity norms (equality/inclusion and cultural pluralism) on outgroup orientation and perceived discrimination among students of immigrant and nonimmigrant background. Method: Our sample comprised 1,975 6th graders (M-age = 11.53, SDage = 0.69, 47% female) in Germany, of whom 1,213 (61%) were of immigrant background, defined as having at least 1 parent born in a different country. A total of 83 countries of origin were represented. We applied a multilevel framework to assess the impact of individual-level and class-level predictors on intergroup outcomes, controlling for the classroom ethnic composition, school track, and individual-level covariates. Immigrant background was treated as a moderator. Results: The 2 types of cultural diversity norms were generally associated with more positive intergroup outcomes. Some of the associations differed in strength between students of immigrant and nonimmigrant background. There were stronger associations of equality/inclusion with higher outgroup orientation among students of nonimmigrant background and with lower perceived discrimination among students of immigrant background. Ethnic composition, as well as the classroom-aggregated diversity norms (diversity climate) showed weaker relations with the outcome variables. Conclusions: Equality/inclusion norms and cultural pluralism norms can make complementary contributions to positive relations between students of immigrant and nonimmigrant background. Equality/inclusion norms foster positive contact and equal treatment, while cultural pluralism norms emphasize that it is also important to value diversity. 1
Für ein besseres Miteinander
(2022)
Störungsbild ADHS
(2016)
Im Rahmen einer Fallstudie wird versucht, das Mikrointeraktionsgeschehen zwischen Therapeut und Klient in der Kinderspieltherapie näher zu beschreiben. Auf der Basis von 900 Interaktionseinheiten wird mit Hilfe einer Informationsanalyse die Kontingenz zwischen dem Therapeuten- und Klientenverhalten ermittelt. Sie gibt an, welche Verhaltensweisen in überzufälliger Weise miteinander verknüpft sind. Mit dieser Information ist es möglich, den Einfluß des Therapeutenverhaltens auf das Klientenverhalten nachzuweisen.
Dieser Beitrag diskutiert die diagnostischen Kompetenzen Lehramtsstudierender vor allem in Bezug auf internalisierende Verhaltensbesonderheiten. Da diese häufig weniger Einfluss auf den Verlauf des Schulalltags von Lehrpersonen haben als externalisierendes Erleben und Verhalten von Kindern, werden internalisierende Verhaltensbesonderheiten von Kindern häufig seltener wahrgenommen und seltener als pädagogisch relevant eingestuft. Daher erfahren diese Kinder oft weniger förderdiagnostische Unterstützung. Mit dem Ziel der Entwicklung diesbezüglicher diagnostischer Kompetenzen der Studierenden wird das Psychodiagnostische Praktikum (PDP) mit praktischen Abschnitten und begleitenden Seminarsitzungen zeitgleich zum Praxissemester durchgeführt. Um Veränderungen in der Selbstwahrnehmung der Studierenden in Bezug auf ihre diagnostischen Kompetenzen im Rahmen des PDP abzubilden und damit das Gesamtkonzept zu evaluieren, wird ein selbstentwickelter Fragebogen verwendet. Der Beitrag stellt die konzeptuellen Gedanken des Fragebogens sowie die Ergebnisse einer ersten Pilotstudie vor.
Anhand von 129 Schülerakten lern- und geistigbehinderter Kinder zweier Kölner Sonderschulen werden Informationen über gegenwärtige und vergangene Entwicklungsbedingungen untersucht. Dabei handelt es sich um Merkmale familiärer Bedingungen, prä- und perinataler Einflüsse, Merkmale zum sozialen und körperlichen Entwicklungsverlauf, Krankheiten und sinnesphysiologische Ausfälle, Betreuungsleistungen der Gesundheitsversorgung und Merkmale elterlichen Interesses für schulische Belange. Die Merkmale werden interkorreliert und faktorisiert. Es ergeben sich Faktoren von Bedingungskonstellationen für Lern- und Geistigbehinderte, die mehr oder weniger stark Einflüsse der biologisch-organischen oder soziokulturellen Sphäre widerspiegeln. Es wird auf Möglichkeiten und auf die Notwendigkeit einer schulübergreifenden Lernhilfe, Beratung, Erziehung, Betreuung und Therapie — vor allem bei Lernbehinderten - hingewiesen
Anhand internationaler und nationaler Entwicklungen wird aufgezeigt, wie sich die sonderpädagogischen Förderung gestaltet und welche Schwerpunkte in den einzelnen Ländern gesetzt. Es wird herausgearbeitet, welche Bedingungen in einem Schulsystem geschaffen werden müssen, um alle Schülerinnen und Schüler angemessen zu fördern.
Zukünftige Lehrkräfte auf den Umgang mit Heterogenität vorzubereiten, besonders im Primarschulbereich, ist ein Ziel der Lehrkräftebildung. Ein Ansatz dazu ist die Förderung diagnostischer Kompetenzen von Studierenden. E-Learning-Angebote bieten hierzu angesichts der Individualisierung von Lernprozessen sowie der Möglichkeiten einer Integration in bereits bestehende Seminare viele Vorteile. Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung wurde daher ein Online-Training entwickelt, das die mathematische Diagnosekompetenz von Studierenden stärken soll. Das Training ist ein E-Learning-Angebot, das im Selbststudium durchlaufen werden kann und aus Lehrvideos, interaktiven Schüler:innenvideos und interaktiven Übungen besteht. An der Universität Potsdam wurde das Training bisher in drei Seminaren des Lehramtsstudiums für die Primarstufe integriert und evaluiert. Aus der Evaluation mittels Fragebögen ging hervor, dass von Studierenden und Lehrenden die Integration positiv bewertet wird.
Die vorliegende Untersuchung leitet aus anglo-amerflcanischen Arbeiten eine Strategie für den Unterricht bei leichtgradig hirngeschädigten-verhaltensgestörten Schülern ab und geht dem Problem nach, in welchem Ausmaß strukturierte Lernmaterialien und kontrollierte Verhaltenskonsequenzen Änderungen hinsichtlich des unterrichtsbezogenen, unsozialen, selbststimulierenden, abgelenkten Verhaltens bei 9 Hirnorganikern bewirken. Die aus einer Beobachtungszeit von 7 Monaten gewonnenen Daten legen eine differentielle Wirkung der Bedingungen 'Reizstrukturierung' und 'Konsequenzenkontrolle' auf das Unterrichtsverhalten der untersuchten Schüler nahe.