370 Bildung und Erziehung
Refine
Year of publication
- 2022 (127) (remove)
Document Type
- Article (90)
- Postprint (10)
- Doctoral Thesis (9)
- Monograph/Edited Volume (5)
- Part of a Book (3)
- Report (3)
- Master's Thesis (2)
- Review (2)
- Bachelor Thesis (1)
- Course Material (1)
Keywords
- Englischunterricht (6)
- teacher education (5)
- Lehrkräftebildung (4)
- creativity (3)
- hate speech (3)
- Bedürfnisse (2)
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (2)
- COVID-19 (2)
- Evaluation (2)
- Fortbildung (2)
Institute
- Department Erziehungswissenschaft (39)
- Extern (20)
- Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) (16)
- Department Grundschulpädagogik (15)
- Department für Inklusionspädagogik (7)
- Fachgruppe Betriebswirtschaftslehre (6)
- Institut für Anglistik und Amerikanistik (6)
- Fachgruppe Politik- & Verwaltungswissenschaft (4)
- Institut für Physik und Astronomie (4)
- Wirtschaftswissenschaften (4)
Die explorative hochschuldidaktische Studie geht der Frage nach, ob die Erfahrungen im Praxissemester und in den erziehungswissenschaftlichen Begleitseminaren dazu beitragen, die subjektive Sicht der Studierenden auf das erziehungswissenschaftliche Studium und den Nutzen einer erziehungswissenschaftlichen Reflexion eigener pädagogischer Praxis zu verändern. Die zentrale These des Beitrages lautet: Erst die reflektierte fallanalytische erziehungswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der eigenen pädagogischen Praxis führt zu einer höheren Bedeutungszuschreibung an das erziehungswissenschaftliche Studium und lässt die Erziehungswissenschaft aus Sicht der Studierenden nach dem Praxissemester zur wichtigen Berufswissenschaft werden. Grundlage der Studie sind schriftliche Statements Studierender (n = 184) aus einem seminaristischen Reflexions- und Diskussionsprozess am Ende des Praxissemesters aus einem Zeitraum von acht Jahren. Abgeschlossen wurde der Beitrag im August 2019.
Pädagog*innen der Primarstufe nehmen an spezifischen bewegungsorientierten Weiterbildungen teil. Zahlreiche Untersuchungen im Kontext von Fort- und Weiterbildungen stellen dar, unter welchen Bedingungen sich Teilnahmen förderlich oder hinderlich auswirken. In didaktisch-konzeptionellen Überlegungen werden häufig Fragen diskutiert, wie äußere Umstände, etwa in Bezug auf zeitliche, räumliche oder inhaltliche Dimensionen, zu gestalten sind, damit Bildungsangebote im Schulsystem bestimmte Wirkungen erzielen. Unter welchen Bedingungen erfolgt sozusagen günstiger Weise eine Vermittlung von spezifischen Inhalten an Lehrer*innen, damit über diese ein Transfereffekt von (system-)relevantem Wissen in das Schulsystem erfolgen kann?
In dieser Forschungsarbeit soll nicht ein Bedingungsdiskurs im Vordergrund stehen, auf dessen Grundlage wirkungsvolle Vermittlungsstrategien für Bildungsangebote diskutiert werden. Im Zentrum steht die Frage nach je eigenen Teilnahme- und Lernbegründungen von Pädagog*innen, und wie sie sich zu ihrer Weiterbildung ins Verhältnis setzen. Dieser Zugang verändert die Perspektive auf die Thematik und erlaubt die Auseinandersetzung mit Subjekten im Rahmen eines Begründungsdiskurses. Im Zuge einer empirisch-qualitativen Studie werden narrative Interviews mit elf Absolvent*innen einer bewegungsorientierten Weiterbildung geführt, die Auswertung der Daten erfolgt mit der Dokumentarischen Methode. Die Rekonstruktionsergebnisse werden in Form von zwei Fallbeschreibungen und durch vier typische, in der Studie entwickelte, Begründungsfiguren dargestellt: die Figur Lernen, die Figur Wissensmanagement, die Figur Neugierige Suche und die Figur Körperliche Aktivität. Neben der Rekonstruktion von Teilnahme- und Lernbegründungsmustern wird deutlich, dass Teilnehmen und Lernen keine unterschiedlichen Zugangslogiken in Bezug auf Bedeutungs-Begründungs-Zusammenhänge verfolgen. Vielmehr sind sowohl expansive als auch defensive Lernbegründungen im Zuge von Teilnahmebegründungen identifizierbar.
Zwischenbericht
(2022)
In Deutschland leben aktuell rund 1,8 Mio. als schutzsuchend registrierte Menschen mit Fluchterfahrung, deren Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt. Viele dieser Personen sind hoch qualifiziert und arbeiteten in ihrem Herkunftsland als Lehrkräfte. Das Qualifizierungsprogramm Lehrkräfte Plus ermöglicht migrierten Lehrkräften den beruflichen Wiedereinstieg in Deutschland zu erlangen. Da bislang wenig wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit solcher Qualifizierungsprogramme vorliegt, wird das Programm Lehrkräfte Plus durch ein Forschungsvorhaben der Universität Potsdam untersucht. In dem vorliegenden Zwischenbericht werden erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung auf Basis der ersten Erhebungen vorgestellt.
In 1988 the youth-led movement "Schools without racism, schools with courage" was established in Belgium and quickly spread throughout Europe. German schools adopted this movement in 1995. Decades later, racism is not yet a strong developmental science research topic for studies of youth in Germany and Europe. In this commentary we argue that it should be. With increasing hate crimes and harassment, there is also a need to understand how families are socializing young people to be prepared for, cope with, resist, and disrupt racism. This type of ethnic-racial socialization affects important developmental processes-adolescent ethnic-racial identity development and intergroup and institutional understanding and relations-and requires a more prominent place of study in a migration-diverse Germany. Studying these issues in this particular sociohistorical context will also contribute to a more context-specific understanding of youth experiences of racism.
Who suffered most?
(2022)
Objective:
This study examines gender and socioeconomic inequalities in parental psychological wellbeing (parenting stress and psychological distress) during the COVID-19 pandemic in Germany.
Background:
The dramatic shift of childcare and schooling responsibility from formal institutions to private households during the pandemic has put families under enormous stress and raised concerns about caregivers' health and wellbeing. Despite the overwhelming media attention to families’ wellbeing, to date limited research has examined parenting stress and parental psychological distress during the COVID-19 pandemic, particularly in Germany.
Method:
We analyzed four waves of panel data (N= 1,771) from an opt-in online survey, which was conducted between March 2020 and April 2021. Multivariable OLS regressions were used to estimate variations in the pandemic's effects on parenting stress and psychological distress by various demographic and socioeconomic characteristics.
Results:
Overall, levels of parenting stress and psychological distress increased during the pandemic. During the first and third wave of the COVID-19 pandemic, mothers, parents with children younger than 11 years, parents with two or more children, parents working from home as well as parents with financial insecurity experienced higher parenting stress than other sociodemographic groups. Moreover, women, respondents with lower incomes, single parents, and parents with younger children experienced higher levels of psychological distress than other groups.
Conclusion:
Gender and socioeconomic inequalities in parents' psychological wellbeing increased among the study participants during the pandemic.
Wer ist leistungsstark?
(2022)
Leistungsstarke Kinder und Jugendliche sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Bildungspolitik und der Bildungsforschung gerückt. Allerdings gibt es in der Forschung bislang kein geteiltes Verständnis darüber, was genau unter akademischer Leistungsstärke zu verstehen ist.
Die vorliegende Arbeit gibt einen systematischen Überblick darüber, wie Forschende, die seit dem Jahr 2000 die Gruppe der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler erforschten, Leistungsstärke in ihren Studien operationalisiert haben.
Dabei wurde insbesondere untersucht, welche Leistungsindikatoren genutzt wurden, ob ein spezifischer Fachbezug hergestellt wurde und welche Cut-off-Werte und Vergleichsmaßstäbe angelegt wurden. Die systematische Datenbanksuche lieferte insgesamt N = 309 Artikel, von denen n = 55 die Einschlusskriterien erfüllten.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine große Vielfalt in der Operationalisierung von Leistungsstärke vorliegt. Die meistgenutzten Leistungsindikatoren waren Noten und Testwerte, wobei fächerübergreifende und fachspezifische Definitionen beide häufig waren. Die Cut-off-Werte der Studien waren zum Teil schwierig vergleichbar, aber dort, wo ein Populationsbezug hergestellt werden konnte, lag der Median des Populationsanteils Leistungsstarker bei 10 Prozent.
Die Studie diskutiert methodische und inhaltliche Rahmenbedingungen, welche sich auf die Operationalisierung von Leistungsstärke und ihre Vergleichbarkeit über Studien hinweg auswirken.
Die vorliegende Arbeit schließt mit Empfehlungen zur Operationalisierung von Leistungsstärke.
This mixed-method study addresses the need for a clear conceptualization of the professional reflection element of Lesson Study (LS), a popular collaborative approach to the professional development of teachers. Grounding and re-framing LS's post-lesson discussion in a theoretical framework of critical and collaborative reflection, we analyze the transcripts of four LS groups at German primary schools, focusing on depth of reflection and teachers' trajectories through their reflective practice. The findings show that LS groups differed significantly in the depth and the trajectories of their reflection processes. We consider implications for post-lesson discussions and critical reflection as a LS core skill.
Das Praxissemester, in dem die Studierenden mehrere Monate am Schulleben teilhaben, ist ein wichtiger Bestandteil schulpraktischer Ausbildung geworden. Die vielfältigen Ziele schließen den Kompetenzerwerb entsprechend den KMK-Vorgaben sowie die Berufswahlüberprüfung ein. Forschungsbefunde deuten jedoch darauf hin, dass nicht alle erhoff ten Ziele in Schulpraktika auch tatsächlich erreicht werden. Die konkreten Lernsituationen im Praxissemester standen hingegen bisher wenig im Fokus. Um dies aufzugreifen, interviewten wir für die vorliegende Studie N = 7 Lehramtsstudierende unmittelbar nach Abschluss ihres Praxissemesters zu den von Ihnen wahrgenommenen Lernerfolgen und den Lerngelegenheiten, in denen sie diese erzielten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden glauben, vor allem ihre Unterrichts-Kompetenzen weiterentwickelt und sich als Lehrkraft sowie ihre Lehrer:innenpersönlichkeit kennengelernt zu haben. Als zentrale Lerngelegenheit benennen sie insbesondere den Austausch mit den Mentorinnen und Mentoren.
Vor Ort lernen
(2022)
Dieser Beitrag diskutiert die diagnostischen Kompetenzen Lehramtsstudierender vor allem in Bezug auf internalisierende Verhaltensbesonderheiten. Da diese häufig weniger Einfluss auf den Verlauf des Schulalltags von Lehrpersonen haben als externalisierendes Erleben und Verhalten von Kindern, werden internalisierende Verhaltensbesonderheiten von Kindern häufig seltener wahrgenommen und seltener als pädagogisch relevant eingestuft. Daher erfahren diese Kinder oft weniger förderdiagnostische Unterstützung. Mit dem Ziel der Entwicklung diesbezüglicher diagnostischer Kompetenzen der Studierenden wird das Psychodiagnostische Praktikum (PDP) mit praktischen Abschnitten und begleitenden Seminarsitzungen zeitgleich zum Praxissemester durchgeführt. Um Veränderungen in der Selbstwahrnehmung der Studierenden in Bezug auf ihre diagnostischen Kompetenzen im Rahmen des PDP abzubilden und damit das Gesamtkonzept zu evaluieren, wird ein selbstentwickelter Fragebogen verwendet. Der Beitrag stellt die konzeptuellen Gedanken des Fragebogens sowie die Ergebnisse einer ersten Pilotstudie vor.
Spatial abilities have been found to interact with the design of visualizations in educational materials in different forms: (1) spatial abilities enhanced learning with optimized visual design (ability-as-enhancer) or (2) spatial abilities compensated for suboptimal visual design (ability-as-compensator). A brief review of pertinent studies suggests that these two forms are viewed as mutually exclusive. We propose a novel unifying conceptualization. This conceptualization suggests that the ability-as enhancer interaction will be found in the low-medium range of a broad ability continuum whereas the ability-as-compensator interaction will be found in the medium-high range. The largest difference in learning outcomes between visual design variations is expected for medium ability. A corresponding analytical approach is suggested that includes nonlinear quadratic interactions. The unifying conceptualization was confirmed in an experiment with a consistent visual-spatial task. In addition, the conceptualization was investigated with a reanalysis of pooled data from four multimedia learning experiments. Consistent with the conceptualization, quadratic interactions were found, meaning that interactions depended on ability range. The largest difference between visual design variations was obtained for medium ability, as expected. It is concluded that the unifying conceptualization is a useful theoretical and methodological approach to analyze and interpret aptitude-treatment interactions that go beyond linear interactions.
Tätigkeitsorientierung als Maßgabe und Element der Gestaltung von Lehre und Studium ist mehr als die Integration eines Praktikums in das Curriculum. Die Diskussionen an den Hochschulen darum haben in den vergangenen Jahren an Komplexität gewonnen, insbesondere veranlasst durch den Fokus auf „Employability“ im Rahmen des Bologna-Prozesses. So wird mittlerweile verstärkt theorie- und evidenzbasiert auf die verschiedenen Perspektiven des Begriffs eingegangen, was sich auch in den Strategien der Hochschulen wiederfindet. Entsprechend wird in diesem Beitrag zunächst eine Einordnung der Tätigkeitsorientierung in den größeren hochschulpolitischen Rahmen sowie in die Konstrukte studienerfolgsfördernder Faktoren vorgenommen, bevor in einem zweiten Schritt auf die Notwendigkeit und Möglichkeiten verwiesen wird, wie sich der Stand der jeweilig hochschulspezifischen Tätigkeitsorientierung erfassen lässt. Abschließend soll beispielgebend gezeigt werden, wie Studieninhalte ergänzende Beratungen von Studierenden zur Berufsorientierung ausgestaltet werden können. Damit wird das Thema der Tätigkeitsorientierung aus unterschiedlichen Handlungsfeldern in den Blick genommen, um dem Anspruch an ein multiperspektivisches Vorgehen bei der Leitbild-entwicklung Rechnung zu tragen.
Despite public discourses highlighting the negative consequences of time spent online (TSO) for children's well-being, Norwegian children (aged 9-16 years) use the Internet more than other European children and score higher on self-reported life satisfaction (SRLS).
To explore the possibility that TSO might contribute to high life satisfaction or other underlying explanatory factors, we investigate the relationship between TSO and SRLS in Norway while also accounting for how individual, family, school, and broader social circumstances influence this relationship.
Countering prevailing discourses, we find a positive relationship between TSO and SRLS, which remains positive and significant even after a wider range of variables are accounted for.
By explaining the circumstances under which TSO has a positive effect on SRLS, this article provides evidence of the complex role that digital technology plays in the lives of children.
It also provides a critique of the often simplistic arguments found in public discourses around children's digital media use.
Teachers, as role models, are crucial in promoting inclusion in society through their actions. Being perceived as fair by their students is linked to students' feelings of belonging in school. In addition, their decisions of resource allocations also affect students' academic success. Both aspects underpin the importance of teachers' views on justice. This article aims to investigate what teachers consider to be just and how teacher characteristics and situational factors affect justice ratings of hypothetical student-teacher-interactions. In an experimental design, we randomly varied the description of the interacting student in text vignettes regarding his/her special educational need (SEN) (situational factor). We also collected data on teachers' attitudes toward inclusion and experiences with persons with disabilities (individual factors). A sample of in-service teachers in Germany (N = 2,254) rated randomized versions of two text vignettes. To also consider the effect of professional status, a sample of pre-service teachers (N = 275) did the same. Linear mixed effect models point to a negative effect of the SEN on justice ratings, meaning situations in which the interacting student is described with a SEN were rated less just compared to the control condition. As the interacting student in the situations was treated worse than the rest, this was indicative for the application of the need principle. Teachers with more positive attitudes toward inclusion rated the vignettes as significantly less just. Professional status also had a negative effect on justice ratings, with in-service teachers rating the interactions significantly lower than the pre-service teachers. Our results suggest that the teachers applied the principle of need in their ratings. Implications for inclusive teaching practices and future research are discussed further.
Previous literature has shown that task-based goal-setting and distributed learning is beneficial to university-level course performance. We investigate the effects of making these insights salient to students by sending out goal-setting prompts in a blended learning environment with bi-weekly quizzes. The randomized field experiment in a large mandatory economics course shows promising results: the treated students outperform the control group. They are 18.8% (0.20 SD) more likely to pass the exam and earn 6.7% (0.19 SD) more points on the exam. While we cannot causally disentangle the effects of goal-setting from the prompt sent, we observe that treated students use the online learning platform earlier in the semester and attempt more online exercises compared to the control group. The heterogeneity analysis suggests that higher treatment effects are associated with low performance at the beginning of the course.