370 Bildung und Erziehung
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Die Potsdamer Lehramtskandidatinnen-Studie 2004/05 hat eine umfassende Bestandsaufnahme der Qualität der Ausbildung im Vorbereitungsdienst im Land Brandenburg aus Sicht der Betroffenen vorgenommen. Mittels unterschiedlicher Methoden (standardisierte Befragung, Gruppendiskussionen, Dokumentenrecherchen u.a.) wurden in Anlehnung an ein Evaluationsdesign von STUFFLEBEAM (1984) wesentliche Aspekte der Kontext-, Input-, Prozess- und Outputqualität erfasst. Im Ergebnis entsteht – z.T. wider Erwarten – ein eher positives Bild vom Vorbereitungsdienst mit seinen vielen positiven, aber auch weniger positiven Seiten. Auf der Basis einer Stärken- und Schwächen-Analyse treten insbesondere in den qualitativen Befragungen auch eine Reihe von Kritikpunkten zutage. Determinanten für eine hohe Ergebnisqualität in Form von Kompetenzzuwachs bei den Lehramtskandidatinnen werden herausgearbeitet. Aufbauend auf den umfangreichen und facettenreichen Untersuchungsergebnissen werden abschließend entsprechende Folgerungen für die Reform der Lehrerbildung abgeleitet.
Studierende der Lehrämter wurden zu Studienbedingungen in der Lehrerbildung an je einem Ausbildungsort in den alten und neuen Bundesländern befragt. Dabei wurden Einschätzungen zu Studium und Beruf sowie zu Gründen und Motiven der Studienwahl und zu Belastungen beim Studieren erhoben. Die persönlichen Ressourcen und das Belastungserleben der Studierenden wurden mit dem diagnostischen Inventar AVEM [Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster, vgl. SCHAARSCHMIDT U. FISCHER 2003] bestimmt. Die empirischen Auswertungen folgten einer differentialpsychologischen Vorgehensweise, um den Einfluss person- und strukturbezogener Bedingungen genauer analysieren zu können. Die Ergebnisse zeigen persönlichkeitsgebundene Unterschiede bei der Bewältigung der Anforderungen in Studium und Beruf, und das insbesondere in Abhängigkeit von Studienort und –abschnitt. Weiterhin ergibt sich eine Wechselwirkung person- und strukturbezogener Bedingungen auf Gründe und Motive sowie auf Einschätzungen zu Studium und Beruf. Implikationen für eine psychologisch angeleitete Gestaltung der Lehrerbildung werden diskutiert.
Baustelle Studienseminar
(2006)
Zur Qualitätsentwicklung der 2. Phase der Lehrerausbildung ist in Auswertung der „Lehramtskandidatinnen-Studie“ [nachfolgend zit. als LAK-Studie; vgl. SCHUBARTH U.A. 2005] am Studienseminar Potsdam ein Diskussionsprozess bei Haupt- und Fachseminarleiterinnen und –leitern in Gang gesetzt worden, der sich auf Bereiche bezieht, die von den befragten Lehramtskandidatinnen und –kandidaten in der Studie überwiegend kritisch eingeschätzt wurden. Im Ergebnis der Diskussion sind für das Studienseminar Potsdam erste Festlegungen getroffen worden, die sich auf die Gestaltung der Seminarpläne, die Orientierung der Ausbildung an den KMK-Standards und die Lehrerqualifikationen, die Abstimmung zwischen Haupt- und Fachseminaren, die didaktisch-methodische Gestaltung der Seminararbeit sowie auf deren Evaluation beziehen. Weiterführende Überlegungen zur Qualifizierung der Ausbildungskultur am Studienseminar Potsdam beziehen sich auf Aspekte der minarinternen Kommunikation, der seminararbeitspezifischen Fortbildung sowie einer kontinuierlichen und institutionalisierten Mitwirkung der Lehramtskandidatinnen und Lehramtskandidaten im Ausbildungsprozess.
Der Aufsatz befasst sich mit der Frage, was man aus der internationalen Forschung darüber weiß, welcher Unterricht und welches Lehrerverhalten Auswirkungen auf die Lernergebnisse der Schüler/innen hat und welche Möglichkeiten es gibt, solches Verhalten zu verstärken. Berücksichtigt werden nur Forschungsergebnisse, die hohen methodischen Anforderungen genügen, kausale Schlussfolgerungen erlauben und generalisierbar sind. Konsequenzen für die Lehrerbildung werden diskutiert.