Historisches Institut
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Inter arma silent litterae?
(2011)
Die Arbeit gibt einen kurzen Abriss über die Grundlagen systemisch-konstruktivistischer Lerntheorie mit der anschließenden Fragestellung, was die aktuellen Forschungsergebnisse aus Neurobiologie, Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaften zur didaktischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beitragen können. In der bisherigen Forschung zur didaktischen „Aufbereitung“ des Themas 'Nationalsozialismus' gibt es eine Fülle von Unterrichtskonzepten, Sequenzplanungen und Unterrichtsmaterialien. Mein Anspruch war es nicht, universal gültige Unterrichtspläne vorzulegen, sondern Unterricht bewusst offen, selbstorganisiert und systemisch zu gestalten. Dafür werden die Rahmenbedingungen von Unterricht zum Thema Nationalsozialismus näher beleuchtet, um anschließend didaktische Prinzipien und methodische Ansätze für die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus vorzustellen. Grundlage für diese Überlegungen waren vor allem Theodor W. Adornos Vortrag „Erziehung nach Auschwitz“, die konstruktivistischen Lernansätze von Rolf Arnold, Kersten Reich und Horst Siebert und aktuelle Projekte und Schriften aus der gedenkstättenpädagogischen Forschung von Matthias Heyl, Imke Scheurich, Verena Haug u.a. Eine explizit konstruktivistische Betrachtung von Geschichtsdidaktik und Gedenkstättenpädagogik steht noch aus, diese Arbeit versucht, einen Ansatz zur Schließung dieser Forschungslücke zu entwickeln.
Geschichte ist überall – heute auch und vor allem in audiovisuellen Massenmedien. Mittlerweile sind Historienfilme und historische Dokumentationen, ganz gleich ob im Fernsehen, im Kino, im Internet oder auf mobilen Datenträgern, zu wichtigen Medien der populären Präsentation und Projektion allgemeinhistorischen Wissens avanciert. Der vorliegende Band greift die geschichtswissenschaftliche Diskussion über Historienfilme auf und fragt u. a. danach, welche Bilder von Militär und Gesellschaft der Frühen Neuzeit Historienfilme vermitteln, aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln sie dies tun. Aus vorwiegend geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersuchen die einzelnen Beiträge filmische Inszenierungen von Vergangenheit: deren innerfilmische Realitäten, Produktionsbedingungen, Gegenwartsbezüge und Rezeptionsweisen.
Akademischer Sittenverfall?
(2011)
Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit = Themenheft: Universitäten im Dreißigjährigen Krieg
(2011)
Die Geschichte der deutschen Universitäten in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gehört traditionell nicht zu den bevorzugten Themen der historischen Forschung – weder der universitäts-, noch der militärgeschichtlichen. Dieses ausgesprochene Desiderat hat spezifisch historiographiegeschichtliche Gründe und ist noch heute für viele Verzerrungen und Einseitigkeiten bei der Darstellung dieser für das deutsche Universitätswesen durchaus zäsurhaften Epoche verantwortlich. Die in diesem Heft präsentierten exemplarischen Studien gehen auf Vorträge eines Workshops des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit auf Schloss Friedenstein in Gotha im Mai 2010 zurück und verstehen sich als eine erste Annäherung an ein noch weithin offenes, aber keineswegs ausgeschöpftes Forschungsfeld.
Universität und Krieg
(2011)
- Einleitung - Die Situation der Universität Leipzig nach der Einnahme durch die Schweden - Balance zwischen legitimer und faktischer Herrschaft - Streit mit Rat und Bürgerschaft - Das Verhältnis der Universität zu den schwedischen Besatzern - Positive Auswirkungen der Besatzung auf die Universität Leipzig - Fazit
Stadt und Festung Stralsund
(2011)
Rezensiertes Werk: Jürgen Kloosterhuis (Bearb.), Bestandsgruppen-Analyse Generaldirektorium, Geheimes Staatsarchiv PK, Berlin 2008 (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Arbeitsberichte 9) Ute Dietsch (Bearb.), Familienarchive und Nachlässe im Geheimen Staatsarchiv preußischer Kulturbesitz. Ein Inventar, Geheimes Staatsarchiv PK, Berlin 2008 (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Arbeitsberichte 8)
Militär vor Gericht
(2010)
Der Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e. V. wurde im Frühjahr 1995 gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erforschung des Militärs im Rahmen der frühneuzeitlichen Geschichte zu befördern und zugleich das Bewusstsein der Frühneuzeit-HistorikerInnen für die Bedeutung des Militärs in all seinen Funktionen zu wecken. Das Militär steht somit als soziale Gruppe selbst im Mittelpunkt der Aktivitäten des Arbeitskreises, wird aber auch in seinen Wirkungen und Repräsentationen thematisiert. Ziel ist es, die Rolle des Militärs als Teil der frühneuzeitlichen Gesellschaft umfassend herauszuarbeiten und zu würdigen. Insofern versteht der AMG seine Arbeit nicht nur als Beitrag zur Militärgeschichte, sondern vor allem als Beitrag zur Geschichte der Frühen Neuzeit insgesamt. Der Arbeitskreis bietet ein Diskussions- und Informationsforum durch die Organisation von Tagungen, die Herausgabe der Schriftenreihe ‚Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit‘, die Zeitschrift ‚Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit‘ und die Mailingliste mil-fnz.
Kriegsbericht oder Gaukeley?
(2010)
Inhalt: 1. Übersicht über die Lage der Sozialgeschichtsforschung im Bereich der bayerischen Militärgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts 2. Politische Hintergründe (1778-1815) 3. Vorgehensweise und Leitfragen 4. Aus- bzw. Vorbildung der von Karl Theodor ernannten Generäle 5. Eintritt in den Militärdienst der von Karl Theodorernannten Generäle 6. Aus- bzw. Vorbildung und Eintritt in den Militärdienst der von Max IV. (I.) Joseph ernannten Generäle 7. Kulturelle Interessen und Bildungsniveau der pfalzbayerischen Generäle 8. Allgemeines zur Beförderung von Offizieren im 18. Jahrhundert und von Generälen unter Karl Theodor 9. Beförderung in den Generalsrang unter Max IV.(I.) Joseph 10. Das Karriereende der bayerischen Generäle unter Karl Theodor und Max IV. (I.) Joseph 11. Schlussbetrachtungen
Im Mittelpunkt des fünften Bandes der Reihe Perspektiven historischen Denkens und Lernens steht eine Epoche des Umbruchs und des Überganges, die Frühe Neuzeit. Traditionelle historische Begriffe werden auf den Prüfstand neuerer Forschungsansätze gestellt. Der französischen Revolution werden neue Aspekte beigefügt, wie die Mentalitätsgeschichte. Auch die Amerikanische Revolution nimmt einen gebührenden Platz ein. Ganz neue Facetten der Geschichte enthält das abschließende Kapitel zur Kulturgeschichte.
Kanonen im Wunderland
(2010)
Inhalt: 1. Einleitung: Militärische Eliten und Freimaurerei 2. Vereinbarkeit der Werte 3. Der Siebenjährige Krieg als Katalysator freimaurerischer Aktivitäten in Europa 4. Die schwedische Armeeloge 1761-1788 5. Aktivitäten der Armeeloge und ihrer schwedisch-pommerschen Tochterlogen 6. Zur Kompatibilität militärischer Eliten und der Freimaurerei
Am 22. Oktober 1565 beauftragte der Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel seinen Prediger Martin Chemnitz, das literarische Oeuvre des Magisters Cyriacus Spangenberg auf dem Buchmarkt ausfindig zu machen, prunkvoll binden zu lassen und in den herzöglichen Bibliotheksbestand aufzunehmen. 64 Werke mit gut 6000 Seiten hatte der Mansfelder Generaldekan Spangenberg zu diesem Zeitpunkt bereits verfasst, seine Amtskollegen in der sächsischen Grafschaft hatten ihrerseits 64 Bücher veröffentlicht. Bis zum Abgang Spangenbergs aus Mansfeld 1574 verdoppelte sich die Anzahl geistlicher Veröffentlichungen Mansfelder Provenienz. Obwohl zu Lebzeiten breit rezipiert, hat die Publizistik der geistlichen "Druckmetropole" Mansfeld in der Geschichte und Kirchengeschichte wenig Beachtung gefunden. Die vorliegende Dissertation will diese Forschungslücke schließen. Die Mansfelder Prediger verfassten Lehrpredigten, Festpredigten, Trostpredigten, Katechismen, theologische Disputationen, historische Abhandlungen und geistliche Spiele in hoher Zahl und publizierten diese unter geschickter Ausnutzung der Mechanismen der frühneuzeitlichen Buchmarktes reichsweit. Ihre Veröffentlichungen richteten sich an Theologen, "Weltkinder" und "Einfältige". Sie generierten Verbindungen zu den Kirchen und Potentaten Nord- und Süddeutschlands, Frankreichs und der Niederlande und führten zu Kontroversen mit den großen Bildungszentren Mitteldeutschlands Wittenberg, Leipzig und Jena und deren Landesherren. Die Frage nach der Motivation für das Engagement der Mansfelder Prediger auf dem Buchmarkt steht im Zentrum der Untersuchung, die in einem synoptischen Verfahren den Wunsch nach Teilhaberschaft an der Ausbildung der kirchlichen, herrschaftlichen, sozialen und kommunikativen Strukturen als zentrales Motiv der schreibenden Theologen herausarbeitet, aber auch die Absicht der Autoren beweist, der Grafschaft Mansfeld über das Medium Buch als lutherischem Bildungszentrum in Europa Geltung zu verschaffen.
Das Korps der Janitscharen
(2010)
Im Dienste seiner Majestät
(2010)
Militärische Eliten gehören traditionell zum Kanon militärgeschichtlicher Forschung. Der zu Recht geforderte Perspektivenwechsel innerhalb der Disziplin nach einer Militärgeschichte von „unten“, die auch die einfachen Soldaten in den Blick nimmt, hat dazu geführt, dass den Eliten lange Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Erst im Rahmen der „neuen Militärgeschichte“ geraten nun seit einigen Jahren die Eliten wieder stärker in den Fokus der Forschung. Gleichwohl ist ein befriedigender Erkenntnisstand für dieses klassische Feld nicht festzustellen. Noch immer klaffen in der deutschen Forschung, vor allem im Vergleich zu Frankreich und dem angelsächsischen Sprachraum, eklatante Lücken, die nur durch sozialgeschichtliche Grundlagenforschung und kulturgeschichtlich ausgerichtete Mikrostudien zu füllen sind. Die hier versammelten Analysen, die sich mit den militärischen Eliten Preußens, Bayerns, der weiteren Reichsterritorien sowie Schwedens und des Osmanischen Reiches beschäftigen, wollen einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücken leisten und zudem Fragen und Perspektiven, die sich durch den „cultural turn“ innerhalb der Geschichtswissenschaft eröffnet haben, für diese Thematik ausloten.
Inhalt 1. Vorüberlegungen Der isländische Freistaat und die Gewalt Sozialer Status und kriegerisches Selbstverständnis Europäischer Kontext und Waffentechnologie 2. Fragestellung der Arbeit Wie wurde im mittelalterlichen Island gekämpft? Wurde der Umgang mit Waffen im mittelalterlichen Island trainiert? 3. Methode 4. Isländische Perspektive Historisch-literaturwissenschaftlicher Zugang Archäologischer Zugang Osteoarchäologischer Zugang 5. Außerisländische Perspektive Ethnologischer Zugang Experimentalarchäologischer / praktisch-fechterischer Zugang 6. Antworten und Ausblick Bedeutung für die Disziplinen Hoplologie?
Rezensiertes Werk: Holger Th. Gräf, Lena Haunert und Christoph Kampmann (Hrsg.), Adliges Leben am Ausgang des Ancien Régime. Die Tagebuchaufzeichnungen (1754-1798) des Georg Ernst von und zu Gilsa, & Dies. (Hrsg.), Krieg in Amerika und Aufklärung in Hessen. Die Privatbriefe (1772-1784) an Georg Ernst von und zu Gilsa, Marburg 2010
"Der vergessene Partner"
(2009)
"Wir mußten uns die Aufgabe stellen, wenigstens bei Eintritt eines bewaffneten Konfliktes jederzeit in der Lage zu sein, die fehlenden Waffen neu erstehen zu lassen; ähnlich wie es die nordamerikanische Armee, die aus Sparsamkeit in Friedenszeiten nur wenig stärker war als unsere Reichswehr, für den Ernstfall auf Grund der Erfahrungen im Weltkriege 1917 vorgesehen hatte. Meine Reise nach Nordamerika als Chef der Heeresleitung im Jahre 1927 gab in dieser Beziehung sehr gute Aufklärung für unsere Belange."
So betrachtete General Wilhelm Heye seinen eigenen Besuch in den USA und führte ein Kapitel der Beziehungen der Reichswehr zu einer auswärtigen Macht an, welches bisher kaum beachtet worden ist. Während die geheimen Verbindungen der Reichswehr zur Roten Armee bereits auf breites, wissenschaftliches Interesse gestoßen sind und Inhalt vielfacher Untersuchungen waren, so ist deren Zusammenarbeit mit der U.S. Army bisher kaum ins Blickfeld der historischen Forschung gerückt. Die Missionen und Kommandierungen zwischen 1922 und 1933 von nahezu 30 Offizieren, unter denen sich auch namhafte Vertreter wie Wilhelm Speidel, Werner von Blomberg und Walter Warlimont befanden, sind daher fast gänzlich unbekannt.