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Dyskalkulie

Dyscalculia

  • Hintergrund Ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erwerb der grundlegenden arithmetischen Fertigkeiten bei ansonsten durchschnittlichen Schulleistungen werden als Rechenstörung oder Dyskalkulie bezeichnet. Davon betroffen sind etwa 5 % der Grundschülerpopulation. Die Ursachen und die Symptome sind ebenso vielgestaltig wie die Methoden der differenziellen Förderung und Therapie. Material und Methode Selektive Literaturrecherche zur Rechenstörung aus verschiedenen mit dem Gegenstand befassten wissenschaftlichen Disziplinen. Ergebnisse Der Erwerb von Fähigkeiten zur Zahlenverarbeitung und zum Rechnen wird als ein erfahrungsabhängiger neuroplastischer Reifungsprozess verstanden, der zu einem komplexen, spezialisierten neuronalen Netzwerk führt und verschiedene kognitive Zahlenrepräsentationen hervorbringt. Die Entwicklung dieser domänenspezifischen Fähigkeiten ist abhängig von der Entwicklung domänenübergreifender Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Sprache und visuell-räumlichen Fähigkeiten. Störungen dieserHintergrund Ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erwerb der grundlegenden arithmetischen Fertigkeiten bei ansonsten durchschnittlichen Schulleistungen werden als Rechenstörung oder Dyskalkulie bezeichnet. Davon betroffen sind etwa 5 % der Grundschülerpopulation. Die Ursachen und die Symptome sind ebenso vielgestaltig wie die Methoden der differenziellen Förderung und Therapie. Material und Methode Selektive Literaturrecherche zur Rechenstörung aus verschiedenen mit dem Gegenstand befassten wissenschaftlichen Disziplinen. Ergebnisse Der Erwerb von Fähigkeiten zur Zahlenverarbeitung und zum Rechnen wird als ein erfahrungsabhängiger neuroplastischer Reifungsprozess verstanden, der zu einem komplexen, spezialisierten neuronalen Netzwerk führt und verschiedene kognitive Zahlenrepräsentationen hervorbringt. Die Entwicklung dieser domänenspezifischen Fähigkeiten ist abhängig von der Entwicklung domänenübergreifender Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Sprache und visuell-räumlichen Fähigkeiten. Störungen dieser Reifungsprozesse können in verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedliche Komponenten der Entwicklung dieses komplexen kognitiven Systems betreffen und sind daher im klinischen Erscheinungsbild vielgestaltig. Sonderpädagogische, lerntherapeutische und ggf. medizinische Maßnahmen benötigen eine differenzielle Diagnostik und Indikationsstellung. Moderne computerbasierte Lernsoftware kann sowohl die schulische Didaktik als auch lerntherapeutische Vorgehensweisen unterstützen. Schlussfolgerung Frühzeitiges Erkennen sowie differenzielle und individualisierte Förderung können die Gefahr des Auftretens sekundärer emotionaler Störungen mindern. Die Diagnostik und die Behandlung der Rechenstörung sollten evidenzbasiert und leitlinienorientiert erfolgen sowie der Komplexität und Vielgestaltigkeit der Symptombildungen Rechnung tragen.zeige mehrzeige weniger
  • Background Dyscalculia is defined as severe difficulties in acquiring basic arithmetic competencies in children with otherwise average scholastic performance. About 5% of children in the population of primary school children are affected. The etiological factors and clinical symptoms are as multifarious as the methods of differential treatment and therapy. Materials and methods Selective review of publications regarding dyscalculia from multiple disciplines addressing the subject. Results The acquisition of abilities in number processing and arithmetic skills is conceptualized as an experience-based neuroplastic developmental process leading to a complex, specialised neuronal network and different cognitive representations of numbers. The development of these domain-specific abilities depends on the development of domain-general abilities such as attention, working memory and visuospatial abilities. Troubles in these maturational processes can lead to deficits in various components of this complex system resulting intoBackground Dyscalculia is defined as severe difficulties in acquiring basic arithmetic competencies in children with otherwise average scholastic performance. About 5% of children in the population of primary school children are affected. The etiological factors and clinical symptoms are as multifarious as the methods of differential treatment and therapy. Materials and methods Selective review of publications regarding dyscalculia from multiple disciplines addressing the subject. Results The acquisition of abilities in number processing and arithmetic skills is conceptualized as an experience-based neuroplastic developmental process leading to a complex, specialised neuronal network and different cognitive representations of numbers. The development of these domain-specific abilities depends on the development of domain-general abilities such as attention, working memory and visuospatial abilities. Troubles in these maturational processes can lead to deficits in various components of this complex system resulting into heterogeneous symptoms. Special need interventions and therapy as well as possible medical approaches require a holistic diagnostic assessment and differential indication. Modern computer-based learning software can support learning processes in special need interventions. Conclusion Early identification as well as differential and individualised intervention can reduce the risk of the developing secondary psychiatric disorders. The diagnosis and treatment of dyscalculia should be made using evidence-based procedures following the guidelines which take account of the complexity of dyscalculia and its varying cognitive functional profile.zeige mehrzeige weniger

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Verfasserangaben:Michael G. von AsterGND
DOI:https://doi.org/10.1007/s00112-017-0289-x
ISSN:0026-9298
ISSN:1433-0474
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):Monatsschrift Kinderheilkunde : Organ der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde
Untertitel (Deutsch):wenn Kinder nicht rechnen lernen
Untertitel (Englisch):if children do not learn arithmetics
Verlag:Springer
Verlagsort:New York
Publikationstyp:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Datum der Erstveröffentlichung:10.05.2017
Erscheinungsjahr:2017
Datum der Freischaltung:09.05.2022
Freies Schlagwort / Tag:Comorbidity; Dyscalculia; Learning therapy; Mathematics; Performance anxiety
Band:165
Seitenanzahl:8
Erste Seite:482
Letzte Seite:489
Organisationseinheiten:Humanwissenschaftliche Fakultät / Strukturbereich Kognitionswissenschaften / Department Psychologie
DDC-Klassifikation:1 Philosophie und Psychologie / 15 Psychologie / 150 Psychologie
Peer Review:Referiert
Verstanden ✔
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