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Juden ohne Päpste

  • Als der Papststuhl 1309 von Rom nach Avignon verlegt wurde, bedeutete dies das Ende einer erstaunlichen wirtschaftlichen Kooperation zwischen päpstlicher Kurie und jüdischen Händlern. Diese hatte gedeihen können, da im 13. Jh. die Juden Mittelitaliens an der Konstruktion von Narrativen kommunaler Zugehörigkeit beteiligt waren und Juden in den Städten häufig als vertrauenswürdig galten. Die Verlegung des Papststuhls nach Avignon (1309–1377) trug zum Bruch dieser Partnerschaft sowie zur Unterbrechung der päpstlichen Schutzpolitik gegenüber den römischen Juden bei. Der maßgebliche Grund für die veränderte Politik der Kurie war der Einfluss der in Frankreich verbreiteten antijüdischen Darstellung der wuchernden Juden auf die Mentalität der avignonesischen Päpste. Im Besonderen fungierte die französische Monarchie als Katalysator für antijüdische Vorstellungen – ganz im Gegensatz zu vertrauensvollen Atmosphäre während der jüdisch-christlichen Kooperation in Mittelitalien. Die Arbeit bietet einen spannenden neuen Blick auf dieAls der Papststuhl 1309 von Rom nach Avignon verlegt wurde, bedeutete dies das Ende einer erstaunlichen wirtschaftlichen Kooperation zwischen päpstlicher Kurie und jüdischen Händlern. Diese hatte gedeihen können, da im 13. Jh. die Juden Mittelitaliens an der Konstruktion von Narrativen kommunaler Zugehörigkeit beteiligt waren und Juden in den Städten häufig als vertrauenswürdig galten. Die Verlegung des Papststuhls nach Avignon (1309–1377) trug zum Bruch dieser Partnerschaft sowie zur Unterbrechung der päpstlichen Schutzpolitik gegenüber den römischen Juden bei. Der maßgebliche Grund für die veränderte Politik der Kurie war der Einfluss der in Frankreich verbreiteten antijüdischen Darstellung der wuchernden Juden auf die Mentalität der avignonesischen Päpste. Im Besonderen fungierte die französische Monarchie als Katalysator für antijüdische Vorstellungen – ganz im Gegensatz zu vertrauensvollen Atmosphäre während der jüdisch-christlichen Kooperation in Mittelitalien. Die Arbeit bietet einen spannenden neuen Blick auf die jüdisch-päpstliche Beziehungsgeschichte im italienischen Mittelalter.zeige mehrzeige weniger

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Verfasserangaben:Davide LiberatoscioliGND
DOI:https://doi.org/10.1515/9783110704440
ISBN:978-3-11-070440-2
ISBN:978-3-11-070444-0
ISSN:2192-9602
ISSN:2192-9610
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):Europäisch-jüdische Studien – Beiträge
Untertitel (Deutsch):Inklusion und Judenfeindlichkeit zwischen Rom und Avignon
Verlag:de Gruyter
Verlagsort:Berlin ; Boston, Mass.
Gutachter*in(nen):Sina RauschenbachORCiDGND, Giacomo Todeschini
Publikationstyp:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Erstveröffentlichung:25.10.2021
Erscheinungsjahr:2021
Titel verleihende Institution:Universität Potsdam
Datum der Abschlussprüfung:17.07.2019
Datum der Freischaltung:09.11.2021
Ausgabe:52
Seitenanzahl:VIII, 231
Organisationseinheiten:Philosophische Fakultät / Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
DDC-Klassifikation:2 Religion / 20 Religion / 200 Religion
Peer Review:Referiert
Verstanden ✔
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