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Verbesserte Legitimation von Stadtwerken durch Bürgerbeteiligung

  • Die Stadtwerkebetriebe, zumindest diejenigen die im Strom- und Gassektor tätig sind, sind meist nicht mehr im Stadtwerke Eigenbetrieb organisiert, sondern von den Kommunen in den vergangenen zwei Jahrzehnten in die Privatrechtsform der GmbH ausgegliedert worden. Hinzu kommt, dass diese kommunalen Unternehmen in einem Energiebinnenmarkt agieren, der durch die EU-Marktliberalisierung entstanden ist. Die unternehmerische Verselbstständigung der Stadtwerke GmbH von politischer Steuerung wird durch das Credo des Neuen Steuerungsmodells bestärkt, das gerade in der unternehmerischen Unabhängigkeit die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg sieht. Diese Rahmenbedingungen zwingen die Unternehmen der kommunalen Wirtschaft, sich ausschließlich nach unternehmerischen und marktinduzierten Systemen zu richten. Dass die Logik des unternehmerischen Handelns keinen Platz lässt für eine politische Steuerung der Unternehmen, wird zum Legitimationsproblem für die kommunale Wirtschaft. Denn eine ausschließliche Orientierung an den Überschüssen derDie Stadtwerkebetriebe, zumindest diejenigen die im Strom- und Gassektor tätig sind, sind meist nicht mehr im Stadtwerke Eigenbetrieb organisiert, sondern von den Kommunen in den vergangenen zwei Jahrzehnten in die Privatrechtsform der GmbH ausgegliedert worden. Hinzu kommt, dass diese kommunalen Unternehmen in einem Energiebinnenmarkt agieren, der durch die EU-Marktliberalisierung entstanden ist. Die unternehmerische Verselbstständigung der Stadtwerke GmbH von politischer Steuerung wird durch das Credo des Neuen Steuerungsmodells bestärkt, das gerade in der unternehmerischen Unabhängigkeit die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg sieht. Diese Rahmenbedingungen zwingen die Unternehmen der kommunalen Wirtschaft, sich ausschließlich nach unternehmerischen und marktinduzierten Systemen zu richten. Dass die Logik des unternehmerischen Handelns keinen Platz lässt für eine politische Steuerung der Unternehmen, wird zum Legitimationsproblem für die kommunale Wirtschaft. Denn eine ausschließliche Orientierung an den Überschüssen der kommunalen Unternehmen legitimiert nicht den öffentlichen Zweck, weder politisch noch organisationsrechtlich. Die Gemeinwohlorientierung ist konstitutiver Bestandteil der kommunalen wirtschaftlichen Betätigung. Hier wird die These hervorgebracht, dass Bürgerbeteiligung in dieser Situation von den Stadtwerken zugelassen wird, um dieses Legitimationsdefizit abzuschwächen. Zwei Fälle werden qualitativ analysiert und verglichen: erstens die Stadtwerke Wolfhagen GmbH, die anhand von Bürgerbeteiligung Akzeptanz für einen Windpark generieren wollen. Zweitens die Stadtwerke Potsdam GmbH, die aus einer - hier als PR-Krise beschriebenen - Situation heraus, Legitimation mit verschiedenen Instrumenten der Bürgerbeteiligung wiederherzustellen versuchen.zeige mehrzeige weniger
  • Formal privatisation of Stadtwerke (municipal-multi-utility-companies) and the EU energy market liberalisation made Stadtwerke become independent from their original public-welfare mandate. Cities, as material owners of Stadtwerke, are no longer willing or able to steer the companies towards a political direction. Public companies in the electricity sector are now mostly organised in private company law, which makes the management autonomous towards political intervention. Therefore, the sole public purpose of Stadtwerke is to generate profit for the cities. The surplus generated in one sector (e.g. electricity) is then spent within the Stadtwerke holding on sectors which are less profitable, like public transport. In this situation researchers assume problems of legitimacy of municipal companies, since they are lacking substantial public purpose. It is argued by this paper that this legitimacy gap can be lessened, though not entirely eliminated, with methods of citizen participation by Stadtwerke. Here the German expression forFormal privatisation of Stadtwerke (municipal-multi-utility-companies) and the EU energy market liberalisation made Stadtwerke become independent from their original public-welfare mandate. Cities, as material owners of Stadtwerke, are no longer willing or able to steer the companies towards a political direction. Public companies in the electricity sector are now mostly organised in private company law, which makes the management autonomous towards political intervention. Therefore, the sole public purpose of Stadtwerke is to generate profit for the cities. The surplus generated in one sector (e.g. electricity) is then spent within the Stadtwerke holding on sectors which are less profitable, like public transport. In this situation researchers assume problems of legitimacy of municipal companies, since they are lacking substantial public purpose. It is argued by this paper that this legitimacy gap can be lessened, though not entirely eliminated, with methods of citizen participation by Stadtwerke. Here the German expression for citizen participation (Beteiligung) can mean both democratic participation, in the sense of cooperation and co-deciding, as well as financial participation. Two cases are qualitatively analysed: first, Stadtwerke Wolfhagen GmbH, in which a quarter of shares was sold to a 'citizen energy co-operative'. Here the financial implication of citizen participation might be overstressed. However, the energy co-operative currently engages in energy efficiency programmes, which help the members of the cooperative to save electricity. In the case of Wolfhagen participation also generated acceptance for an onshore wind farm close to the city. The second case, Stadtwerke Potsdam GmbH, was troubled with a ‘public relation crisis’ and from there they tried more conventional models of citizen participation in order to regain acceptance. They recently founded a customer advisory board and established a renewable energy fund for their clients.zeige mehrzeige weniger

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Metadaten
Verfasserangaben:Michael Stöckel
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus4-431722
DOI:https://doi.org/10.25932/publishup-43172
ISBN:978-3-86956-474-6
ISSN:1616-8127
ISSN:2191-6713
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):KWI-Arbeitshefte
Untertitel (Deutsch):Von Public-Private-Partnership zu Public-Citizen-Partnership?
Schriftenreihe (Bandnummer):KWI-Arbeitshefte (26)
Verlag:Universitätsverlag Potsdam
Verlagsort:Potsdam
Gutachter*in(nen):Jochen FranzkeORCiDGND
Betreuer*in(nen):Heinz Kleger
Publikationstyp:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Datum der Erstveröffentlichung:10.01.2020
Erscheinungsjahr:2019
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Veröffentlichende Institution:Universitätsverlag Potsdam
Titel verleihende Institution:Universität Potsdam
Datum der Abschlussprüfung:25.08.2014
Datum der Freischaltung:10.01.2020
Freies Schlagwort / Tag:Bürgerbeteiligung; Bürgerenergiegenossenschaft; Energiewende; Kommunale Daseinsvorsorge; Legitimation; Lokale Demokratie; Mitbestimmung; Partizipation; Stadtwerke Potsdam GmbH; Stadtwerke Wolfhagen GmbH
Ausgabe:26
Seitenanzahl:92
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:QR 600, QR 420, MD 6500, MG 15980
Organisationseinheiten:Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät / Sozialwissenschaften
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 35 Öffentliche Verwaltung, Militärwissenschaft / 351 Öffentliche Verwaltung
JEL-Klassifikation:H Public Economics
Peer Review:Nicht referiert
Publikationsweg:Universitätsverlag Potsdam
Lizenz (Deutsch):License LogoCC-BY - Namensnennung 4.0 International
Externe Anmerkung:In Printform erschienen im Universitätsverlag Potsdam:

Stöckel, Michael:
Verbesserte Legitimation von Stadtwerken durch Bürgerbeteiligung : Von Public-Private-Partnership zu Public-Citizen-Partnership? / Michael Stöckel. – Potsdam: Universitätsverlag Potsdam, 2019. – 141 S.
(KWI-Arbeitshefte ; 26)
ISBN 978-3-86956-474-6
ISSN (print) 1616-8127 --> bestellen
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