943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
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History without borders
(2020)
Der Umgang mit einem schwierigen Erbe
2019 befasste sich die internationale Tagung »Respekt und Anerkennung« mit der Entwicklungszusammenarbeit Mosambik-Deutschland unter dem Schwerpunktthema Vertragsarbeit. Anlass war der 40. Jahrestag des 1979 geschlossenen Staatsvertrages der VR Mosambik mit der DDR. Der nun erscheinende Tagungsband enthält u. a. Beiträge zu den Themen »Die Lebenswege der SchülerInnen der Schule der Freundschaft in Staßfurt«, »DDR-ExpertInnen in Mosambik«, »Wie aus Vertragsarbeitern Madgermanes wurden« und »Auf dem Weg zu Respekt und Anerkennung: Sind wir für die Versöhnung?«. Ein Dokumentenanhang ergänzt den Band.
Mit Beiträgen von Katrin Baar, António Daniel, Hans-Joachim Döring, António Frangoulis, Rainer Grajek, Adelino Massuvira João, Lázaro Magalhães, Dinis Matsolo, Francisca Raposo, Marcia C. Schenck, Ralf Straßburg, Mathias Tullner und Cesare Zucconi.
“Why,” Francisca Isidro wonders, “did we have to leave our families and move so far away, only to come back as cooks, waitresses, sales assistants, and the like?” And she recalls: “We came back from our time in East Germany with professions that were not held in particu-larly high regard in Mozambique. Nobody understood why we didn’t return as engineers, doctors and teachers. ‘A waitress?,’ they would wonder. ‘Why, they could have become a waitress in Mozambique. Nobody needs to spend so many years in school for that.’”2And with that, Ms. Isidro puts her fi nger right on a misapprehension at the heart of an ambitious state-led education migration program that saw 900 Mozambican children attend the School of Friendship (Schule der Freundschaft , SdF) in Staßfurt in the district of Magdeburg, in what today is Saxony-Anhalt, in the German Democratic Republic (GDR, or East Germany) from 1982 to 1988.3 Ms. Isidro returned to Mozambique as a trained salesperson for clothing, a profession she neither chose nor ever worked in again subsequently. Like her, these 900 children had to navigate the diverging values that particular environments bestowed upon knowledge. What they learned was interpreted diff erently in their home communities, at the SdF, and in their German host families
Introduction
(2021)
Paths Are Made by Walking
(2021)
Hier geblieben?
(2022)
Die historische Forschung hat seit längerem herausgearbeitet, dass Migration nichts von einer Norm Abweichendes ist, sondern vielmehr ein »konstitutives Element der Menschheitsgeschichte« (J. Oltmer), der Mensch mithin stets ein »homo migrans« (K.-J. Bade) war. Auch die Geschichte Brandenburgs wurde seit jeher von Einwanderungsprozessen geprägt. Von »Toleranz« im modernen Sinne kann freilich keine Rede sein, sondern meistens ging es um ökonomisch nutzbringende Aufnahme bestimmter Gruppen. Sehr oft waren die Ansiedlungen aber auch das Ergebnis von Flucht, Vertreibung und kriegerischer Gewalt. Der vorliegende Band zeigt anhand von Beispielen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart die Bedeutung der Zuwanderung für Brandenburg auf. Der Bogen reicht von der slawischen Einwanderung des 8./9. Jahrhunderts bis zur Ankunft russisch-jüdischer »Kontingentflüchtlinge« im Gefolge der deutschen Wiedervereinigung, von Niederländern, Juden, Hugenotten, Revolutionsflüchtlingen in der Frühen Neuzeit bis hin zu Muslimen, Zwangsarbeitern, Vertriebenen und DDR-»Fremdarbeitern« im 20. Jahrhundert – eine Geschichte der Vielfalt des brandenburgischen Raumes und seiner Bevölkerung im Spiegel der Zuwanderung.