911 Historische Geografie
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Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß als Wegbereiter der neuen Disziplin Erdmagnetismus
(2011)
Alexander von Humboldt hatte sich bereits in Freiberg mit dem Erdmagnetismus beschäftigt; jedoch erst in Frankreich lernte er die entsprechenden Beobachtungsmethoden kennen. Auf allen seinen Reisen machte er erdmagnetische Messungen. Seine Zusammenarbeit mit Arago in Paris war besonders fruchtbar, hier wurde das erste magnetische Observatorium gebaut. Humboldt beschäftigte sich vor allem mit Intensitätsmessungen; sein wichtigster Beitrag war die Feststellung, dass die magnetische Intensität vom magnetischen Äquator bis hin zu den Polen zunimmt. Carl Friedrich Gauß interessierte sich seit mindestens 1803 für den Erdmagnetismus; vor allem trachtete er danach, die Humboldtschen Messergebnisse zu bekommen. Als im Jahre 1831 Wilhelm Weber als Professor der Physik nach Göttingen berufen worden war, war dies ein Wendepunkt für Gauß. Bereits 1833 war Göttingen zum Zentrum für erdmagnetische Forschungen geworden; eine neue Ära begann, welche allerdings nur bis 1843 währte. Gauß’ wichtigste Beiträge waren theoretischer Natur; zunächst stellte er Humboldts relative Intensitätsmessungen auf absolute Messungen um, die unabhängig von der jeweils gebrauchten Magnetnadel waren. Mit Gauß’ Publikation „Allgemeine Theorie des Erdmagnetismus“ (1839) begann eine neue Epoche. Der springende Punkt war der neu definierte Terminus „Potential“. Gauß präsentierte erstmals das Bild der Erdoberfläche mit Äquipotentiallinien.
Inhalt:
Carolin Schulz: „Ein scharfsinniger Kopf aus Berlin!“ Ein unveröffentlichtes Empfehlungsschreiben für Leopold von Buch
- Carolina Depetris: El orientalismo como episteme: Frédéric de Waldeck y las ruinas mayas
- Ottmar Ette: Réflexions européennes sur deux phases de mondialisation accélérée chez Cornelius de Pauw, Georg Forster, Guillaume-Thomas Raynal et Alexandre de Humboldt
- Eberhard Knobloch: Nomos und physis – Alexander von Humboldt und die Tradition antiker Denkweisen und Vorstellungen
Miguel-Ángel Puig-Samper, Sandra Rebok: Charles Darwin and Alexander von Humboldt: An exchange of looks between two famous naturalists
- Georg Schifko: Jules Vernes literarische Thematisierung der Kanarischen Inseln als Hommage an Alexander v. Humboldt
- Antonio Carlos Vitte, Roberison Wittgenstein Dias de Silveira: Alexander von Humboldt y la génesis de la geografía física moderna
- Ingo Schwarz: Eine Alexander-von-Humboldt-Forscherin mit Profil: Ilse Jahn (1922-2010)
- Romy Werther, Ingo Schwarz: Ilse Jahn: Schriften zur Alexander-von-Humboldt-Forschung – Eine Auswahlbibliographie
- Ilse Jahn: Die anatomischen Studien der Brüder Humboldt unter Justus Christian Loder in Jena
Im vorspanischen Zentralkolumbien, vor allem in der Muisca-Kultur, wurden Hochreliefs auf Steinpatrizen zur Abformung von Wachsmatrizen für den Guss in verlorener Form benutzt, die Alexander von Humboldt irrtümlich für „Kalendersteine“ der Muisca hielt. Der wissenschaftsgeschichtliche Überblick beschäftigt sich mit den Ursachen dieses Irrtums und dessen Überwindung.