900 Geschichte und Geografie
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Student association
(2022)
Stuck in the past?
(2019)
After the Civil War the Spanish army functioned as a guardian of domestic order, but suffered from antiquated material and little financial means. These factors have been described as fundamental reasons for the army’s low potential wartime capability. This article draws on British and German sources to demonstrate how Spanish military culture prevented an augmented effectiveness and organisational change. Claiming that the army merely lacked funding and modern equipment, falls considerably short in grasping the complexities of military effectiveness and organisational cultures, and might prove fatal for current attempts to develop foreign armed forces in conflict or post-conflict zones.
Straßen im Fluss
(2015)
Auch in historischer Zeit waren Straßen, Wege und Verkehrsbahnen Orte innovativer Entwicklungen der Technik, der Mobilität sowie der Infrastruktur. Anders als die ältere Forschung und populären Vorstellungen meinen, währten die Umgestaltungen der Kulturlandschaft seit dem 13. Jahrhundert bemerkenswert lange.
Diese »etwas andere« Mittelalter-Geschichte mit ihrer epochenübergreifenden Wirkung zeigt in vielen Details die vorliegende Studie. Sie schöpft aus den bewährten Methoden der Altweg-, Binnenschifffahrts- und Infrastrukturgeschichtsforschung und entdeckt dabei auf innovative Weise »Straßen im Fluss« als Modell. Mit Blick auf den Verkehrsraum zwischen Elbe und Oder – vom Spreewald über Berlin-Cölln und Brandenburg an der Havel bis nach Havelberg – gelingt erstmals eine zwischen dem mittelalterlichen Landesausbau und dem 16. Jahrhundert angesiedelte Geschichte der beiden Hauptflüsse Spree und Havel sowie ihrer Nebenläufe.
Der Autor rückt das Leben der Menschen am und auf dem Fluss ins Licht und beschreibt quellennah, wie vor allem die Städte, aber auch geistliche Institutionen wie Domstift oder Klöster an dem Wandel der Kulturlandschaft zu einem mannigfach »vernetzten« Verkehrsraum stark beteiligt waren. Die hier entwickelten Strukturen bewährten sich und besaßen Vorbildcharakter, so dass in späteren Jahrhunderten insbesondere Städte an diese mittelalterlichen Verkehrswirtschaftsprojekte anknüpften.
Die Reformation in Brandenburg gilt als Musterbeispiel einer obrigkeitlich initiierten und gesteuerten Fürstenreformation in einem nordostdeutschen Territorialstaat. Deshalb haben lange Zeit das Handeln und die Motive hauptsächlich der Landesherrschaft die Aufmerksamkeit der brandenburgischen Reformationsgeschichtsforschung auf sich vereinigt. Felix Engel erweitert diesen recht eng gesteckten Horizont, indem er die Perspektive »von unten« in seine Betrachtung einbezieht und systematisch ergründet, welche Mittel und Wege den städtischen Akteuren zu verschiedenen Phasen des Reformationsprozesses offenstanden, um die Umgestaltung ihrer kommunalen Kirchenwesen aktiv zu beeinflussen. Daher finden zunächst sowohl die strukturellen und ideellen Vorbedingungen als auch die Reformationsverläufe Berücksichtigung. Anschließend werden Kontinuitäten und Brüche sowie die Handlungsspielräume der beteiligten Protagonisten in zentralen Bereichen der städtischen Kirchenwesen analysiert.
Spur der Scherben
(2023)
Spring Issue
(2021)
Spring Issue
(2022)
Spring Issue
(2023)
Spring Issue
(2024)
Sophocle sur Netflix
(2023)
The paper focuses on two recent occurrences of a Sophoclean drama on screen, Electra in the romantical movie Marriage Story, and Philoctetes in an episode of the mainstream medical series New Amsterdam, both productions currently available on the popular streaming service Netflix. The case studies explore the mechanisms of the use of these dramas and their significance in both productions, showing that they are partly used for their “classical” authority, are deeply integrated within the scenarios, and help to design the narratives, the characters and their (social and personal) relationships.
Im Januar 2008 wäre Simone de Beauvoir, die wohl bedeutendste und gleichermaßen umstrittenste französische Schriftstellerin und Philosophin des 20. Jahrhunderts, einhundert Jahre alt geworden. Ihre wissenschaftlichen wie literarischen Arbeiten waren getragen vom Geist der Freiheit und Gleichheit aller Individuen. Besonders Beauvoirs tiefgreifende Analyse der geschlechtlichen Rollenverteilung in der Gesellschaft und ihre radikale Forderung nach Gleichstellung der Geschlechter bewegten zutiefst die Gemüter. Das traf auch auf ihre gelebte Rebellion für weibliche Autonomie als Part der Selbstbestimmung der Menschen zu. Der Beitrag begibt sich anhand des von Simone de Beauvoir selbst gezeichneten Entwicklungsweges auf Spurensuche nach Besonderheiten, die sie zu diesen tiefgreifenden emanzipatorischen Vorstellungen ebenso wie zu ihrem weltweiten politischen Engagement veranlassten.
Dieses Buch geht der Frage nach, aus welchen Gründen im Berlin des Jahres 1845 mit der »Genossenschaft für Reform im Judenthum« die womöglich bis heute radikalste Ausprägung jüdischer Reform entstand. Dazu werden die Hauptwerke Sigismund Sterns (1812–1867), des Gründers der Bewegung, erstmals systematisch dargestellt und zeitgeschichtlich eingeordnet. Die Studie macht deutlich, dass die Gründung der Genossenschaft nur im Kontext der vielfältigen, gesamtgesellschaftlichen und innerjüdischen, religiösen und politischen Umwälzungen im Vormärz und deren theoretisch-diskursivem Unterbau verstanden werden kann. Das Aufkommen der Bewegung und das jähe Verklingen ihrer Vitalität nach 1848 erweisen sich dabei als Spiegel der komplexen Verflechtungszusammenhänge deutsch-jüdischen philosophisch-theologischen Denkens im 19. Jahrhundert.
This article analyses the eroticized power dynamics that Ovid stages in the Metamorphoses. It argues that 1) erotic desire functions in Ovid as a synonym of the desire for power; 2) that the transformations of gods can be read as a metaphor of the powerful subjecting the powerless to their will; 3) that metamorphosed humans can be regarded as notional monuments to divine power; and 4) that, by parading the self-evident fictionality of his transformation tales (including, most notably, the story of Julius Caesar’s apotheosis in Book 15), Ovid allows his readers, at least for the duration of the reading process, to experience a modicum of freedom.
Schriften zur Reise Herzog Friedrichs von Sachsen-Gotha nach Frankreich und Italien 1667 und 1668
(2019)
Mit der dreibändigen Edition sämtlicher Schriften zur Reise Herzog Friedrichs I. von Sachsen-Gotha nach Frankreich und Italien in den Jahren 1667 und 1668 liegt die erste umfassende Dokumentation einer frühneuzeitlichen Prinzenreise vor. Die Veröffentlichung verdeutlicht den zeitgenössischen Charakter dieser Reiseform und ihren intendierten Nutzen, der weit über die persönliche Bildung eines Reisenden hinausreichte. Neben dem eigenhändigen Bericht des Herzogs wird ein paralleler Bericht seines Reisedirektors ediert. Ergänzt werden beide Berichte durch die Briefe, die zwischen den Reisenden und dem heimischen Hof gewechselt wurden. Weitere Texte veranschaulichen die intensive Vorbereitung der Tour. Dazu gehören auch einige landeskundliche Schriften, die im unmittelbaren Vorfeld der Reise entstanden. Eine Dokumentation der vollständigen Reiserechnungen rundet die Edition ab.
Schriften zur Reise Herzog Friedrichs von Sachsen-Gotha nach Frankreich und Italien 1667 und 1668
(2019)
Schriften zur Reise Herzog Friedrichs von Sachsen-Gotha nach Frankreich und Italien 1667 und 1668
(2019)
Der Band stellt Schlüsselbegriffe der Public History vor und erschließt diese über die wichtigsten Themenfelder und zentrale Forschungsperspektiven. Er richtet sich an Studierende, Lehrende und Praktiker:innen, die sich mit Geschichte in der Öffentlichkeit befassen und bietet Zugänge zur theoretischen Fundierung der Public History als Teil der historischen Kulturwissenschaften an.
Inhalt: 1 Einleitung: Der Gegenstand der Vorlesung 1.1 Das Problem 1.2 Geschichte 1.3 Geschichtserzählung 1.4 Geschichtsschreibung und ihre Alternativen 1.5 Faktum und Fiktion 1.6 Geschichtsschreibung zwischen Historik und Poetik 1.7 Der Gegenstand der Vorlesung 1.8 Das Programm der Vorlesung 2 Form- und Gattungsgeschichte 2.1 Narrative Probleme der Geschichtsschreibung 2.2 Typologie 2.3 Formengeschichtlicher Zugang 2.3.1 André Jolies 2.3.2 Bibelexegese 2.3.3 Filmanalyse 2.4 Wichtige Formen der Geschichtsschreibung 2.5 Zusammenfassung 3 Quellen und Vorformen 3.1 Die Geschichte der Schrift bzw. der Verschriftlichung in Rom 3.2 Öffentliche Archive - Schriftlichkeit von Verwaltung 3.3 Publizierte Texte 3.4 Familientradition 3.5 Priesterarchive 4 Chronologische Schemata und die Entstehung der römischen Fasten (Fabio Mora) 4.1 Fabius Pictor 4.2 Cincius Alimentus 4.3 Ein Jahr von Jahren und die Hauptgliederung der römischen Geschichte 4.4 Vorfabische Fasten 4.5 Mögliche soziologische Kontexte der Fastenredaktion 4.6 Formale Analysen der Fasten 4.7 Fastenredaktion 4.8 Genealogischen Fälschungen 4.9 Die Fasten vor den leges Liciniae Sextiae 4.10 Die Fasten nach den leges Liciniae Sextiae 4.11 Zusammenfassung 5 Epochen antiker Geschichtsschreibung 5.1 Ausbildung literarischer Formen 5.2 Chronologie 5.3 Rom in der griechischen Geschichtsschreibung 5.4 Epochenüberblick 5.5 Die einzelnen Epochen 5.5.1 Frühphase und ältere Annalistik 5.5.2 Bürgerkriegszeit 5.5.3 Das 1. Jahrhundert n. Chr 5.5.4 Die spätere Prinzipatszeit 5.5.5 Die Krise des 3. Jahrhunderts 5.5.6 Dominat 5.5.7 Spät- und subantike Welt- und Provinzgeschichte 6 Caesars Commentarii 6.1 Gründe, sich mit Caesar zu beschäftigen 6.1.0 Die Gestalt 6.1.1 Caesars Bedeutung 6.1.2 Caesars Selbstzeugnisse besitzen 6.1.3 Rezeptionsgeschichte 6.2 Caesars Präsenz 6.3 Biographischer Überblick 6.4 C. Iulii Caesaris commentarii rerum gestarum belli Gallici 6.5 Bellum Pompeianum: der sogenannte <Bürgerkrieg> 6.6 Das Corpus Caesarianum 6.7 Die weitere Rezeptionsgeschichte 6.8 Zwölf zusammenfassende Thesen zum Corpus Caesarianum Anhang: Daten zur Biographie Caesars und zum Corpus Caesarianum 7 Die Annalistik bis auf Livius 7.1 Einführung 7.2 Biographie 7.3 Werk 7.4 Quellen und Wirkung 7.5 Leistung 7.6 Livius: Versuch einer Charakterisierung 7.6.1 Annalist 7.6.2 Mythograph 7.6.3 Historiker 7.6.4 Psychologe 7.6.5 Augusteer 8 Historische Monographien: Sallust 8.1 Das Werk 8.1.1 Bellum Catilinae 8.1.2 Bellum Iugurthinum 8.1.3 Historiae 8.1.4 Der historiographische Ort Sallusts 8.2 Biographie 8.3 Stoffwahl 8.4 Stil 8.5 Wirkung 9 Senatorische Geschichtsschreibung der Kaiserzeit: Tacitus und Ammianus Marcellinus 9.1 Senatorische Geschichtsschreibung 9.2 Tacitus: Biographie 9.3 Motive 9.4 Experimente 9.4.1 Agricola 9.4.2 Germania 9.4.3 Dialogus 9.4.4 Historiae 9.4.5 Annales 9.5 Taciteische Geschichtsschreibung 9.6 Wirkung 9.7 Ammianus Marcellinus 9.7.1 Biographie 9.7.2 Werk 9.7.3 Ausrichtung 10 Römische Geschichte in griechischen Augen 10.1 Dionysius Halikarnassos 10.2 Appian 10.3 Cassius Dio 10.4 Herodian 10.5 Die historiographische Quellenlage zur römischen Geschichte 11 Biographie 11.1 Die Problematik moderner Gattungsbezeichnungen 11.2 Biographie-Konzepte 11.3 Formgeschichtliche Aspekte 11.4 Römische Biographen 11.5 Biographie als Fachliteratur 11.6 Biographien als paränetische Literatur 11.7 Sueton: Biographie 11.8 Sueton: Euvre 11.9 Sueton als Historiker 11.10 Historia Augusta 12 Historiographische Kurzformen 12.1 Spektrum 12.2 Geschichtsschreibung in Listenform 12.2.1 Die beiden frühsten Exemplare 12.2.2 Fasti Ostienses 12.2.3 Fasti im Gefüge historiographischer Gattungen 12.2.4 Von Augusteischen Inschriften zum spätantiken Buchmarkt: Die Fasti Filocali 13 Universal- und Kirchengeschichte 13.1 Der Sinn der Geschichte 13.2 Universalgeschichte: Pompeius Tragus 13.3 Christliche Universalgeschichte 13.4 Kirchengeschichte 14 Bibel
Ruhm, Ide(ologi)e, Macht
(2021)
The first Hollywood film adaptation of Alexander the Great is Robert Rossen’s 1956 movie. Classicists have primarily been concerned with errors of historicity, Alexander’s assumed tragic traits, and rather associative conclusions concerning the movie’s political implications.
This paper raises the question of Rossen’s depiction of Alexander's motives and aims. His assessment of the king is surprisingly complicated. Therefore, for the first time, Rossen's interview comments on Alexander are analysed comprehensively and systematically. Furthermore, it is shown that neglected sources are central to the plot. Finally, the film is interpreted against the backdrop of Rossen’s oeuvre.
It can be demonstrated that Rossen’s issue is the problem of ideology. He seeks a redefinition of glory. Military success is only an excuse for the pursuit of mere power. For Rossen, however, the true fame is nothing but the benefit of the people. It took a long time for Alexander to realize that his rule was inane, and to reshape his policy. This interpretation is due to fundamental convictions reflected in Rossen’s oeuvre as well as to his personal experiences in politics. It is a plea for de-ideologization in times of the Cold War.
Welch ein Anblick für die Welt", notierte Joseph Goebbels geschockt in seinem Tagebuch. "Ein geistig zerrütteter zweiter Mann nach dem Führer. Grauenhaft und unausdenkbar." Da war Rudolf Hess soeben zu seinem mysteriösen Flug nach England aufgebrochen, um im Alleingang Frieden zu stiften. Wer war dieser von Rätseln umgebene Mann, der wie ein Schatten Hitlers wirkte, in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und nach seinem Tod in Spandau zu einer Ikone der Neonazis werden sollte? Manfred Görtemaker legt die erste grundlegende Biographie vor, die mit neuen Quellen einen präzisen Einblick in die Chefetage des NS-Regimes ermöglicht. Der Potsdamer Zeithistoriker Manfred Görtemaker hat fast zwanzig Jahre lang an dieser akribisch recherchierten Biographie gearbeitet. Erstmals konnte er ca. 4.100 Briefe und 50.000 Blatt Schriftwechsel aus dem Hess-Nachlass im Berner Bundesarchiv auswerten, mit einer Sondergenehmigung die Papiere von Lord Selkirk of Douglas, dem Sohn des Duke of Hamilton, zu dem Hess nach Schottland flog, einsehen sowie eine beeindruckende Zahl von weiteren bislang unerschlossenen Archivalien heranziehen. Das Resultat ist das Lebensbild des Mannes, der von Anfang an mit Hitler durch dick und dünn ging, dessen wachsende Machtfülle wie ein Alter Ego verwaltete und über dessen Einfluss als "Stellvertreter des Führers" sich kein Rivale Illusionen machte. Manfred Görtemaker konnte als Erster Briefe und Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Hess auswerten Hitlers treuester Paladin in einer präzisen biographischen Rekonstruktion Eine exemplarische Studie darüber, wie jemand zum Nazi wird
Rowdytum, ein Begriff, der im russischen Zarenreich für die Ungezogenheit niederer Schichten stand, bezeichnet heute vor allem die Gewaltexzesse von Fußballfans. In der Sowjetunion und im übrigen Ostblock war Rowdytum viel mehr: ein Sinnbild abweichenden Verhaltens, eine unscharf definierte Straftat, ein willkürliches Stigma, das jeden treffen konnte.
Matej Kotalík erforscht das Rowdytum grenzübergreifend und verfolgt dessen Geobiografie von der Sowjetunion in die CS(S)R und in die DDR, von 1956 bis 1989. Seine Bilanz ist ambivalent. Ungeachtet sowjetischer Impulse war der entsprechende Straftatbestand durch eigene Rechtstraditionen beider Länder geprägt. Als Alltagserscheinung markierte Rowdytum die Grenzen des gesellschaftlich Akzeptablen, die in den 1960er Jahren zugleich neu verhandelt wurden. Die Polizeigewalt gegen Außenseiter wandelte sich in einer individualisierten Gesellschaft zunehmend zum Streitpunkt zwischen dem Staat und seinen Bürgern.
Roms Metamorphosen im Exil
(2020)
In this article, we want to elucidate and contrast the exilic fates rendered in Ovid’s exilic elegies and in Lucan’s Bellum Civile. While Ovid’s persona undergoes a slow development towards acceptance of the exilic condition by ‘refounding’ a second Rome in Tomi, Lucan’s Pompey gradually severs himself from Rome, culminating in him dying far from home apparently without regrets. Both characters try to transfer the concept of Rome to new entities. However, they are not able to escape Rome’s grasp: Pompey is killed by a Roman mercenary in Egypt, Naso’s Roma secunda is in the end only a reproduction of the exul’s irrevocably Roman fate.
Rommel Almighty?
(2018)
Erwin Rommel is by any standard a mythical figure. He has been the subject of countless studies in English and German. However, the "Italian side of the hill" has been largely neglected, despite the fact that the foundation of the myth around him lies in the North African campaign, where, after all, thousands of soldiers of the Italian army fought alongside the african campaign, where, after all, thousands of soldiers of the Italian army fought along-side the Afrika Korps. This article will provide an Italian view of the "Desert Fox," using new primary material that provides insights into Italian assessments during the war. A major source is material gathered by way of eavesdropping by British intelligence on Italian officers held as POWs in Cairo and in England.
Roman Heroes at Helm’s Deep?
(2022)
This article analyzes Tolkien’s narrative of the Battle of Helm’s Deep as a retelling of the Horatius Cocles episode from Livy’s AUC, which contains descriptions of the defenses and the bridge, a rally encouraged by Horatius, his bold stand both with his companions and alone, and the honors paid to him after the battle. Tolkien’s Battle of Helm’s Deep contains the same elements split across two narratives: the defense of the causeway leading to the gates of the Deep by Aragorn, Éomer, and Gimli; and, after the fall of the Deeping wall, Aragorn’s defiant stand alone on the stairway leading to the inner doors of the Hornburg. Aragorn’s double action demonstrates a fulfillment of Livy’s exemplary arc. Tolkien’s knowledge of Macaulay’s “Horatius” provides a possible intermediary that accounts for various additions to the story. However, the larger structure of Tolkien’s narrative as well as the imagery that resonates throughout the text distinctly evoke the vivid descriptions of Livy. While both sets of heroes make brave stands against their enemies, Tolkien’s warriors represent a civilizing force in their efforts to build and restore their defenses while Livy’s Roman heroes destroy the bridge to save their state.
Despite its rather broad title, this book—based on the author’s Ph.D. thesis at Royal Holloway, University of London—focuses first and foremost on a distinct group of junior police officers, namely the company and platoon leaders of Police Battalions 304 and 314, who played a prominent role in the implementation of German anti-Jewish policy in Poland and Ukraine from 1940 to 1942. Battalion 304 comprised overwhelmingly men from Saxony, while most members of Battalion 314 came from Vienna. The young officers in question were part of the first Hitler Youth generation, that is, those born between 1915 and 1922. This generation was unique in its exposure from an early age to Nazi indoctrination, and had virtually no prior experience of alternative political or...
Die Operationen des italienischen Heeres an der Ostfront bleiben auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein weitgehend unerschlossenes Forschungsfeld. So sind sowohl der Einsatz der 62 000 Mann des Corpo di Spedizione Italiano in Russia (CSIR) seit August 1941 als auch die nachfolgenden Operationen der auf 229 000 Soldaten aufgestockten Armata Italiana in Russia (ARMIR, oder auch 8. Armee) zur Sicherung des Don während der Schlacht um Stalingrad recht unbekannt geblieben. Eine wegweisende Studie von Thomas Schlemmer konnte vor zehn Jahren erste Impulse geben, die allerdings von der Forschung nicht vollends aufgenommen oder weiterentwickelt wurden. So dominiert neben den offiziellen Werken des italienischen Militärs vor allem die Memoirenliteratur weiterhin das Forschungsfeld und die Erzählmuster. Nun hat Maria Teresa Giusti im renommierten Il Mulino Verlag eine Gesamtdarstellung vorgelegt.
Dass Giusti Primärquellen aus italienischen und russischen Archiven verwendet, ist vor dem Hintergrund der italienischen Wissenschaftspraxis und des schwierigen Archivzugangs besonders anerkennenswert. Ihre Archivarbeit in Moskau – und die umfassende Heranziehung der russischen Sekundärliteratur – sind sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal. Zudem hat Giusti bereits viel beachtete Werke zu den italienischen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand und der Besatzungszeit auf dem Balkan vorgelegt.
Giustis Buch erhebt den Anspruch, eine Gesamtdarstellung des »Krieges im Osten« zu bieten. Beginn und Ende des Werkes erfüllen dies jedoch nicht umfassend: Die Einleitung enthält keinen Abriss des Forschungsstandes und wirkt oft zerfahren. Gut ein Drittel der gesamten Arbeit wird dazu verwendet, die Vorgeschichte des Ostkrieges zu erklären – ohne Berücksichtigung der hinlänglich bekannten Standardwerke oder Debatten. Die »Conclusio« ist eher ein Epilog, als dass sie eine Zusammenfassung der Erkenntnisse bietet. Auch die übrigen Kapitel sind teilweise kleinteilig und sorgen mitunter für Irrungen und Wirrungen: So wird nach der Beschreibung des CSIR-Aufmarsches und der ersten Operationen bis September 1941 ein ausschweifender Abschnitt (20 Seiten) über die Belagerung Leningrads, die gescheiterte Offensive auf Moskau und die US-Hilfen nach dem Lend-Lease Act eingeschoben. Hier überzeugt Giusti durch ihre weitreichenden Kenntnisse der russischen Perspektive. Doch ein Problem des Buches bleibt: Es wird selten deutlich, was das eigentliche Kernthema oder die Kernthesen sind. Die italienische Armee an der Ostfront? Die deutsche Idee des Lebensraums? Stalins Herrschaft in der Sowjetunion? Da ein Spagat zwischen allen Themenfeldern nicht gelingt, kann Giustis Darstellung nicht in allen Punkten überzeugen.
Giusti vergleicht ausführlich das italienische und deutsche Okkupationsmodell: Während Mussolinis Konzept des spazio vitale eine Kooptierung der lokalen Bevölkerung, »humane« Behandlung durch den »Zivilisierenden« und daher keine »barbarische« Bestrafungen vorgesehen habe, wird Hitlers Idee des Lebensraums als Gegenentwurf skizziert, der zu den Massenverbrechen und einer fundamental unterschiedlichen Haltung der Wehrmacht in den besetzten Gebieten führte. Eine Differenzierung der Wehrmachtverbrechen sowie anderer deutscher Behörden unterbleibt. Giusti führt das Verhalten der Wehrmachtsoldaten – auf Omer Bartov Bezug nehmend – auf deren Beeinflussung durch die NS-Ideologie und ‑propaganda zurück und stellt dem den wenig politischen und nicht »fanatisierten« Einsatz der Italiener gegenüber. Dieser Teil des Buches wird wohl besonders und speziell in Deutschland zu einigen Debatten führen. Die Heranziehung der neueren italienischen Forschungsliteratur zur Besatzung am Don stützt allerdings Giustis Thesen einer weniger brutal ausgeprägten italienischen Besatzungsherrschaft.
Das Verhältnis zum deutschen Bündnispartner wird entlang der gängigen Erklärungsmustern dargestellt. Italienische Quellen aus der Nachkriegszeit, die auf mangelnde Unterstützung der deutschen Stellen am Don hinweisen, werden jedoch zu unkritisch übernommen und dies, ohne die Gesamtlage der Ostfront im Winter 1942/43 einzubeziehen. Bei der Analyse von Operationen und den beteiligten Streitkräften fehlt oft die Tiefe. Giusti erklärt kurzerhand, dass es in der italienischen und sowjetischen Armee kein eigenständiges Handeln gegeben habe, da niemand sich traute, Mussolini bzw. Stalin zu widersprechen. Das Durcheinanderwerfen der taktischen, operativen und politischen Ebenen wird dabei ebenso in Kauf genommen, wie das Fehlen einer stringenten Beweisführung für diese Thesen.
Neben kleineren Mängeln in militärhistorischen Fragen oder im Umgang mit den Verbündeten (Günther Blumentritt wird ad hoc geadelt, während Friedrich Paulus schon während des Vormarschs an die Wolga als Feldmarschall auftritt) ist zudem das Fehlen von Kartenmaterial als Manko anzusehen. Nur eine sehr grob gefasste Übersicht stellt den Frontverlauf im Winter 1942/43 dar, ansonsten verliert sich die Leserin oder der Leser zwangsläufig in der ukrainischen bzw. russischen Provinz. Zudem erschweren lange Blockzitate den Lesefluss. Häufig führt Giusti Memoiren und Feldpostbriefe als Belege an, ohne quellenkritisch auf mögliche Probleme bei der Auswertung dieser Selbstzeugnisse hinzuweisen.
Giustis Werk zeigt, wie viel Forschung zur Geschichte Italiens im Zweiten Weltkrieg noch geleistet werden muss und wie wichtig hierbei der internationale Vergleich und Austausch ist. Ihr Buch stellt einerseits eine wichtige Ergänzung der Forschung dar, wirft aber andererseits viele Fragen für weitere Studien auf: Wie stand es um die Kampfkraft der italienischen Armee jenseits von Klischee und anekdotischer Evidenz? Worin und warum unterschied sich die deutsche und italienische Besatzungspolitik? Wie lässt sich die Ostfront als italienischer Erinnerungsort klassifizieren?
Die Rolle Italiens im Zweiten Weltkrieg wird, trotz enormer Fortschritte in den letzten Jahren, häufig stiefmütterlich behandelt oder bleibt das Metier einiger Spezialisten. Emanuele Sica und Richard Carrier, beide ausgewiesene Experten und in Kanada lehrend, haben einen anregenden Sammelband vorgelegt, der vergleichende (Ein‑)Blicke gestattet. Der Band überzeugt durch eine gute Balance zwischen quellengesättigten Beiträgen und neuen Erkenntnissen sowie sekundärliteraturgestützten Synthesen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei deutlich auf militärischen Themen, auch wenn durchaus sozialgeschichtliche Aspekte einfließen.
Der erste Abschnitt untersucht die Besatzungsherrschaft in Jugoslawien, Kreta und Südfrankreich. Wissenschaftliche Untersuchungen zur italienischen Besatzungsherrschaft haben in den letzten Jahren das ehemals vorherrschende Bild des »guten Italieners« einer notwendigen Korrektur unterzogen. Diese Besatzungen können mittlerweile als eines der am besten erforschten Felder bezeichnet werden.
Eric Gobetti und Federico Goddi steuern konzise Zusammenfassungen ihrer Monografien bei. Gobetti, der die italienische Besatzung Jugoslawiens von 1941 bis 1943 beleuchtet, hebt die zugleich arrogante und unkoordinierte Okkupationspolitik sowie die kontraproduktive Zusammenarbeit mit lokalen radikalen Nationalisten hervor. Diese beiden Faktoren, so Gobetti, bestärkten den Widerstand gegen die Italiener und beendeten faschistische Träume eines Imperiums entlang der Adria. Goddi analysiert in seinem primärquellenreichen Beitrag die Reaktionen des italienischen Militärs auf den montenegrinischen Aufstand am 13. Juli 1941. Anhand des Militärgerichts in Cetinje verdeutlicht der Autor die unterschiedlichen Repressionsinstrumente und die Zusammenarbeit mit lokalen Kollaborateuren, wobei nicht immer deutlich wird, in welche Richtung Goddi argumentiert.
Der Beitrag von Paolo Fonzi über das italienische Besatzungsregime auf Kreta ist besonders hervorzuheben. Fonzi zeigt, dass im Vergleich zur italienischen Besatzung auf dem griechischen Festland die Herrschaft über den östlichen Teil Kretas weniger brutal war. Das lag nicht an der sprichwörtlichen Milde der Italiener, sondern an situativen Gegebenheiten. Die Italiener versuchten, wie in anderen Teilen Griechenlands, ihre Zone vom deutschen Besatzungsgebiet »abzutrennen« und eine italienische Sphäre zu errichten. Allerdings fielen die Zwangsmaßnahmen, etwa im wirtschaftlichen oder kulturellen Bereich, viel geringer aus als andernorts, was sich darin niederschlug, dass sich im Osten der Insel keine Guerrillabewegung bildete. Neben der generell geringen Partisanenaktivität auf den griechischen Inseln führt Fonzi dies auch auf die große Zahl der italienischen Soldaten (15 000–22 000) in Relation zur Zivilbevölkerung (70 000) zurück. Schaut man jedoch auf die Zahlen in Montenegro aus Goddis Beitrag (107 000 italienische Soldaten – 390 000 Zivilisten) scheint das zahlenmäßige Verhältnis nicht ungewöhnlich, auch wenn in beiden Fällen die Zahl der Soldaten sehr hoch ist. Überzeugender ist Fonzis Analyse der lokalen Kultur als hemmender Faktor. Im Osten der Insel sei die Tradition des Widerstandes und des Militärdienstes allgemein weniger verankert gewesen. Zudem halfen die Italiener der Bevölkerung Engpässe in der Lebensmittelversorgung zu vermeiden. Die Beiträge zur Besatzung, abgerundet durch eine Studie zur italienischen Besatzung in (Südost‑)Frankreich, zeigen daher unterschiedliche Herangehensweisen und Reaktionen des Militärs, je nach Situation.
Der zweite Abschnitt widmet sich einem oft vernachlässigten Kapitel der italienischen Rolle im Zweiten Weltkrieg: dem Kampf regulärer Einheiten, also nicht der Resistenza, gegen die Wehrmacht und die italienische faschistische Republik im Norden ab Oktober 1943. Richard Carrier analysiert die ambivalenten britischen und amerikanischen Einschätzungen des taufrischen Bündnispartners, die internen Probleme der »neuen« Armee (die das Fundament der Streitkräfte nach 1945 bildete und somit institutionelle Kontinuität »bewahrte«) sowie den nicht unbedeutenden aktiven und passiven Einsatz italienischer Soldaten an der Seite der Alliierten. Niccolò Da Lio skizziert in einer Militärgeschichte »von unten« die Motivation und Gefühlslagen der Soldaten nach dem 8. September 1943 (Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten) bis zur Befreiung des Landes.
Der dritte Abschnitt des Sammelbandes widmet sich der Rolle der Resistenza und geht auf verschiedene Facetten des Bürgerkriegs ein, etwa die Miteinbeziehung von Frauen oder die Bestrafung von Faschisten bis 1945. Der letzte Teil des Bandes untersucht den Einsatz der istrischen Minderheit im Krieg gegen die Sowjetunion und die Kriegserfahrung italienisch-stämmiger Soldaten der Alliierten im Geburtsland ihrer Vorfahren sowie die Aufarbeitung deutscher Kriegsverbrechen in Italien nach dem 8. September 1943.
Das Vor‑ und Nachwort der Herausgeber spannt einen gelungenen Bogen, zeigt Forschungstendenzen auf, fasst Ergebnisse des Bandes zusammen und liefert zugleich Anreize für weitere Studien. Zu bemängeln ist, dass sich auf 366 Seiten keine Karte findet und dem Leser daher eine detaillierte Kenntnis, zum Beispiel der Geografie Montenegros, abverlangt wird. Dennoch wird das vorliegende Werk für viele Kollegen ein wichtiger und ständiger Begleiter werden, denn es leistet einen wichtigen Beitrag, um Italiens Rolle (und die des Königlichen Heeres) im Zweiten Weltkrieg besser zu verstehen.
Revolution
(2019)
Wie lassen sich Revolutionen systematisieren? Folgen sie eventuell einem Skript oder kann man ihnen vielmehr einen Modellcharakter zuweisen, der am Ende sogar eine partielle Vergleichbarkeit von Revolutionen ermöglicht? Wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Revolutionen in der Geschichte und Ereignissen der jüngsten Zeitgeschichte? In Anlehnung an Begriffsdefinitionen von Karl Marx, Friedrich Engels, Paul Frölich, Manfred Kossok und Walter Markov widmen sich fünf Aufsätze diesem Fragenkomplex. Dabei werden alte Theorien hinterfragt, untermauert oder mit neuen Denkmustern in Verbindung gebracht. Zudem behandelt der Band Revolutionsgeschichte als ein globales Phänomen, das nur im Sinne transnationaler Wirkungsmechanismen begriffen werden kann. Die Analysen umfassen Einblicke in die Französische Revolution, die Russische Revolution, den amerikanischen Bürgerkrieg, die Sklavenaufstände auf Haiti, den ukrainischen Euromaidan und viele weitere Ereignisse mit revolutionärem Charakter.
Review of Ross Clare: Ancient Greece and Rome in Videogames. Representation, Play, Transmedia
(2023)
The article is a review of Patrick Gray's latest monograph: Shakespeare and the Fall of the Roman Republic: Selfhood, Stoicism and Civil War. Gray analyzes Shakespare's and his characters' representation of the 'self' in Julius Caesar and Antony and Cleopatra, with Coriolanus used for comparative purposes. The book induced a lively discussion of its content in academic community.
Resurrecting the Argo
(2023)
This paper analyses the relationship between the figure of the Argo (ship and character) and the supernatural in the mythic fantasy of Robert Holdstock’s Merlin Codex. It shows how Holdstock’s re-writing of the Argonautica draws on various versions from the Argonautic tradition, including Euripides’ Medea, Apollonius, Valerius Flaccus, Nathaniel Hawthorne, Henry Treece and the 1963 film Jason and the Argonauts. It sets Holdstock’s Argo alongside other representations, as divine herself, possessed by divinity, and a channel of communication with the divine, and in the context of Holdstock’s previous work, particularly Mythago Wood, Lavondyss and Merlin’s Wood. The paper argues that Holdstock uses the Argo as a reflection of myth itself, a version of the forest in Mythago Wood, as well as a metapoetic image for the challenges and complexities of adapting a well-known story, bringing multiple mythological traditions (Arthurian, Finnish and Argonautic) together. It reflects on Holdstock’s relationship to the ancient genres of epic and tragedy, as well as Argo as plot facilitator and mechanism of transformation and transition. Holdstock’s relationship with ancient literature is richer and deeper than previously acknowledged; his self-conscious plays reveal a deep understanding of the polymorphous nature of mythical traditions.
Remembering the dismembered
(2020)
This thesis – written in co-authorship with Tanzanian activist Mnyaka Sururu Mboro – examines different cases of repatriation of ancestral remains to African countries and communities through the prism of postcolonial memory studies. It follows the theft and displacement of prominent ancestors from East and Southern Africa (Sarah Baartman, Dawid Stuurman, Mtwa Mkwawa, Songea Mbano, King Hintsa and the victims of the Ovaherero and Nama genocides) and argues that efforts made for the repatriation of their remains have contributed to a transnational remembrance of colonial violence.
Drawing from cultural studies theories such as "multidirectional memory", "rehumanisation" and "necropolitics", the thesis argues for a new conceptualisation or "re-membrance" in repatriation, through processes of reunion, empowerment, story-telling and belonging. Besides, the afterlives of the dead ancestors, who stand at the centre of political debates on justice and reparations, remind of their past struggles against colonial oppression. They are therefore "memento vita", fostering counter-discourses that recognize them
as people and stories.
This manuscript is accompanied by a “(web)site of memory” where some of the research findings are made available to a wider audience. This blog also hosts important sound material which appears in the thesis as interventions by external contributors. Through QR codes, both the written and the digital version are linked with each other to problematize the idea of a written monograph and bring a polyphonic perspective to those diverse, yet connected, histories.
Reiz der Revolution
(2023)
Die Dissertation untersucht die vielseitigen Verflechtungen und Transfers im Rahmen der deutschen Nicaraguasolidarität der späten 1970er und der 1980er Jahre. Bereits im Vorfeld ihres Machtantritts hatten die Sandinistas in beiden Lagern um ausländische staatliche und zivile Unterstützung geworben. Nun gestalteten sie mit dem sandinistischen Reformstaat zugleich ein internationales Netz an Solidaritätsbeziehungen aus, die zur Finanzierung ihrer sozialreformerischen Programme, aber auch zur Legitimation ihrer Herrschaft dienten.
Allein in der Bundesrepublik entstanden mehrere hundert Solidaritätsgruppen. In der DDR löste die politische Führung eine staatlich gelenkte Solidarisierung mit Nicaragua aus, der sich zehntausende Menschen und unabhängige Basisinitiativen anschlossen. Trotz ihrer Verwurzelung in rivalisierenden Systemen und der Heterogenität ihrer Weltbilder – von christlicher Soziallehre bis zur kritischen Linken – arbeiteten etliche Solidaritätsinitiativen in beiden Ländern am selben Zielobjekt: einem Nicaragua jenseits der Blöcke. Gemeinsam mit ihren nicaraguanischen Projektpartner_innen eröffneten sie auf transnationaler Ebene einen neuen Raum für Kommunikation und stießen dabei auf Differenzen und Auseinandersetzungen über politische Ideen, die beiderseits des Atlantiks neue Praktiken anregten.
Die Forschungsarbeit basiert auf einer umfangreichen Quellenauswertung in insgesamt 13 Archiven, darunter das Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft, das Archiv der BStU, verschiedene westdeutsche Bewegungsarchive und die archivalischen Nachlässe des nicaraguanischen Kulturministeriums.
Rechtsextrem
(2023)
Der Rechtsextremismus begleitet die Geschichte der Bundesrepublik seit ihren Anfängen. Dazu gehören u.a. Parteien, im Hintergrund arbeitende Kulturorganisationen, Jugendbünde, aber auch militante und terroristische Gruppierungen.
Die Existenz vielfältiger Organisationen und Zusammenschlüsse, ihre inhaltliche Ausrichtung und die Vernetzung untereinander waren und sind in hohem Maß auch durch das Engagement einzelner Akteure und Akteurinnen geprägt. Der Band versammelt biografische Studien zu 24 einschlägigen Protagonistinnen und Protagonisten des bundesdeutschen Rechtsextremismus. Der akteurszentrierte Ansatz vertieft die geschichtswissenschaftlichen Erkenntnisse über diese „besondere politische Kultur" (Peter Dudek/Hans-Gerd Jaschke) in Deutschland.
Die vorgestellten Lebensläufe stehen exemplarisch für unterschiedliche Alterskohorten, Sozialisationsverläufe und politische Ausrichtungen im rechtsextremen Milieu. Gleichzeitig führen sie eindrücklich vor Augen, in welcher Weise politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen die „Erfolgsfähigkeit" der hier vorgestellten Akteurinnen und Akteure mitbestimmten.
Rechte Ränder
(2023)
Die extreme Rechte wurde »nicht in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges geboren und starb nicht in den Ruinen von Berlin«, notierte der Faschismusforscher Zeev Sternhell. Wie richtig er lag, zeigt sich immer wieder an den rechten Rändern unserer Gesellschaft. Den bekannten, aber auch den allerneuesten Ausprägungen dieser rechten Ränder widmen sich die Beiträge.
Rebuilding an Austrian Army
(2019)
After the Second World War, a new Austrian Army (the Bundesheer) was formed to guarantee the country’s armed neutrality. But the period between 1938 and 1945 remained a point of contention. While some Austrian officers had been sidelined, the majority had served in the Wehrmacht and thus shared experiences and soldierly values. As Cold War realities necessitated a professional experienced army, a group around Erwin Fussenegger (1908–1986) dominated the new Bundesheer and contemplations about reforming the military culture and value system were postponed; while at the same time, the Bundesheer managed to prevent becoming a mere continuation of the Wehrmacht.
Seneca the Younger, in his Letters, describes a sacred grove as a “thick grove of ancient trees which rise far above the usual height and block the view of the sky with their umbrella of intertwining branches” (Seneca the Younger, Letters 41.3). Fangorn Forest is clearly a sacred site as defined by Seneca, made even more sacred by the presence of the Ents. Thus, to violate it would be a terrible act of desecration, not unlike Lucan’s narrator’s shock at Caesar’s desecration of the sacred grove at Massilia (Lucan BC 3.447 – 8, quoted in the title of this paper). After exploring the relationship between Ents and sacred groves, the paper will compare the fate of Caesar to that of Saruman, who violated Fangorn Forest. Just as Augoustakis (2006) argues that the violation of the grove foreshadows Caesar’s death, so too Saruman’s death at the hands of Wormtongue becomes a fitting punishment for his violation of Fangorn.
This article focuses on the feminist reception of Zenobia of Palmyra in Great Britain during the long nineteenth century and the early twentieth century. A special focus lies on her reception by the British suffragettes who belonged to the Women’s Social and Political Union. Even though Zenobia’s story did not end happily, the warrior queen’s example served to inspire these early feminists. Several products of historical culture – such as books, pieces of art, newspaper articles and theatre plays – provide insight into the reception of her as an historical figure, which is dominated by the image of a strong and courageous woman. The article will shed light on how exactly Zenobia’s example was instrumentalised throughout the first feminist movement in Britain.
Public character
(2021)
Au centre de cette étude se trouvent les patients de la clinique psychiatrique et neurologique de la Charité (Berlin-Est, RDA), durant la période des années 1960. Tout en prenant en compte l'interprétation qui en est faite par le discours médical, ce travail vise à reconstituer les expériences et les trajectoires de ces individus, en les inscrivant dans le contexte de la société socialiste. À partir des dossiers de patients – qui constituent le principal matériau archivistique de cette étude –, il s'agit de saisir certaines des tensions qui traversent la société est-allemande, en relation avec le contexte politique et idéologique. Comme en attestent ces sources, dans le cadre de l'échange thérapeutique, les patients peuvent prendre la parole selon des règles qui diffèrent de celles habituellement en vigueur au sein de la société socialiste. Parce qu'ils peuvent contenir les traces d'une parole ordinairement mise sous silence, du fait de la censure ou de l'auto-censure, de son caractère indicible, inavouable ou délirant, les dossiers de patients apparaissent comme une source précieuse pour l'historien. Des tensions conjugales provoquées par des dissensions idéologiques aux conflits intérieurs d'une « fervente marxiste », de la douleur suscitée par la radiation du parti à celle née de la construction du Mur, des « délires réunificateurs » à ceux faisant de l'Ouest une source de menaces, les expériences individuelles et singulières des patients permettent de reconstituer, selon une approche micro- historique, certaines tensions inhérentes au fonctionnement de la société socialiste.
Protagonistinnen und Protagonisten der „nationalen Opposition“ in der Bundesrepublik Deutschland
(2023)
Prefazione
(2020)
Den Oresmius können wir in doppelter Hinsicht als den größten scholastischen Volkswirth bezeichnen: einmal wegen der Wahrheit seiner Ansichten, dann aber auch, weil er sich von der pseudotheologischen Systematik ... ebenso früh wie gründlich frei gemacht hat « (Wilhelm Roscher). Nicolaus Oresmius (um 1325 - 1382), Bischof von Lisieux, diente als Privatlehrer des Dauphin und enger Vertrauter des späteren Königs Charles V. Kirche und Staat; seine wissenschaftlichen Arbeiten in Mathematik, Physik und Astronomie gelten als herausragende Leistungen; in königlichem Auftrag übersetzte er die Werke des Aristoteles ins Französische. Der Traktat über Geld und Geldentwertung dieses »bedeutendsten Nationalökonomen des 14. Jahrhunderts« ist zwischen 1355 und 1358 entstanden, um 1361 übersetzte Oresmius den Text auch ins Französische. Veranlaßt durch die instabile Währung ist der Traktat das erste Werk, das speziell diesem Thema gewidmet ist. Oresmius behandelt die Geldlehre, den Zweck des Geldes, die Möglichkeiten der Geldabwertung, plädiert für ein flexibles Wertverhältnis zwischen Gold und Silber in Abbängigkeit von Metallförderung und Handelsbilanz und beschreibt die Auswirkungen der Geldentwertung auf Wirtschaft, Politik, Moral und Religion. Das handgeschriebene Original der faksimilierten Ausgabe stammt aus der Bibliothèque Nationale de France. Es ist um 1485 entstanden und ging dann in die Bibliothek der französischen Könige über, in deren Inventar es seit 1518 geführt wurde.
Preface
(2020)
Der vorliegende Band enthält sämtliche Impulsvorträge der Lateintage von 2018 bis 2020. Zum Thema „Im Schatten der Gesellschaft? Roms Umgang mit sozialen Randgruppen“ sprachen 2018 Meike Rühl und Nicola Hömke. Unter der Überschrift „Im Zentrum der Macht: Forum Romanum“ beleuchteten Jon Albers, Filippo Carlà-Uhink und Jan Reimann 2019 jenen wirkmächtigen Ort in seinen verschiedenen Facetten näher. 2020 gab Holger Sonnabend Lateinschülern einen Einblick in das Thema „Nero – Kaiser und Künstler“. Die Vorträge sind in der Reihenfolge abgedruckt, in der sie auf dem jeweiligen Lateintag gehalten wurden.