320 Politikwissenschaft
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Der bislang in Deutschland und Frankreich sowie auf EU-Ebene geltende Rechtsrahmen ist grundsätzlich geeignet, um den Besonderheiten der Digitalwirtschaft Rechnung tragen zu können. Legislatives Handeln scheint insbesondere dort sinnvoll, wo es zur Effektivierung der Durchsetzung des bestehenden Rechts beiträgt. Dies betrifft unter anderem die Stärkung einstweiliger Maßnahmen, für deren Anwendung Frankreich als Vorbild dienen kann.
In den untersuchten Rechtsordnungen lässt sich ein inkrementeller Politikansatz beobachten: die Säulen des Wettbewerbsrechts werken sukzessive in den Blick genommen und gesetzgeberische Maßnahmen nur schrittweise vorgenommen.
Die in Deutschland und Frankreich geführten Diskussionen und bereits vorgenommenen gesetzgeberischen Maßnahmen deuten derzeit auf eine zunehmende Divergenz zwischen deutschem und französischem Wettbewerbsrecht bei den Antworten auf die Herausforderungen der Digitalwirtschaft hin. Zum einen, weil die in Deutschland vorgenommenen Änderungen der Zusammenschlusskontrolle in Frankreich nicht übernommen werden. Zum anderen, weil die in Deutschland diskutierten Vorschläge zur Reform der Missbrauchsaufsicht kaum auf das französische Recht übertragbar sind.
Clusterpolitik als Politikfeld an der Schnittstelle von Industrie-, Innovations- (F&E) und Regionalpolitik entwickelte sich Mitte der 1990er Jahre zuerst in einigen EU Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland. Mit einem Abstand von rund 10 Jahren begann die Herausbildung als eigenes Politikfeld in Frankreich. Die europäische Ebene begann ebenfalls erst ab Mitte der 2000er Jahre im Zusammenhang mit der Lissabon Strategie sich intensiver mit Clustern und Clusterpolitik zu beschäftigen und entwickelte ab 2008 Jahren einen systematischen Politikansatz.
Der Anstoß zur Politikfeldentwicklung auf dem Gebiet der Clusterpolitik ging in Europa also gerade nicht von der EU-Ebene aus. Auch wenn das Politikfeld „EU-Clusterpolitik“ einem erheblichen Wandel im Zuge der Europa 2020 Strategie unterlag, findet eine Koordinierung der mitgliedsstaatlichen Politiken durch die EU-Ebene bislang nicht statt und ist – soweit ersichtlich – von Seiten der EU auch nicht angestrebt. Die EU Clusterpolitik ist vielmehr komplementär und unterstützend zu den nationalen Politiken ausgerichtet.
In der vorliegenden Arbeit wird aufgezeigt, dass sich die drei clusterpolitischen Arenen EU, Deutschland, Frankreich weitestgehend unabhängig voneinander entwickelten und jeweils eigenen von unterschiedlichen Institutionen, Kontexten, Traditionen und Pfadabhängigkeiten bestimmten Logiken folgten. Sowohl der vertikale als auch der horizontale Verflechtungsgrad ist gering zwischen EU und Mitgliedsstaaten. Verflechtungsmuster beginnen gerade erst sich auszudifferenzieren. Jedoch sind Policy-Transfer oder sogar Policy-Learning Prozesse zwischen den drei Arenen EU, Deutschland und Frankreich schon in Ansätzen erkennbar.
Es gibt deutliche Unterschiede in den Clusterpolitiken Frankreichs und Deutschlands. Clusterpolitik wird in Deutschland in erster Linie auf Ebene der Länder konzipiert und implementiert, während sie in Frankreich nach wie vor vom Zentralstaat gesteuert wird – wenn auch mit zunehmend konzeptioneller Beteiligung der regionalen Ebene. Die Neuausrichtung der EU Clusterpolitik im Rahmen der Europa 2020 Strategie fand in Frankreich eine deutlich stärkere Resonanz als in Deutschland.
Die Handlungslogik hinter den clusterpolitischen Maßnahmen der EU mit Bezug zur Lissabon-Strategie lag in der Verbesserung der Innovationsfähigkeit – die Handlungslogik der clusterpolitischen Maßnahmen im Rahmen der Europa 2020 Strategie liegt in der Modernisierung der industriellen Basis Europas durch Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten. Die EU Clusterpolitik unterlag insofern einem erheblichen Wandel.
Vor achtzig Jahren
(2020)
Die Locarno-Verträge haben in der völkerrechtlichen Literatur der 1920er und 1930er Jahre viel Aufmerksamkeit erfahren. Auch die zeitgenössische Publizistik beschäftigte sich ausführlich mit diesem Thema, wobei das Verhältnis von Verständigung mit den Nachbarn und Revision der Grenzregelungen im Mittelpunkt der Debatte stand.
Später gehörte Locarno zur Geschichte der Zwischenkriegszeit und wurde im Rahmen der Völkerbundsgeschichte, der Völkerrechts- und Diplomatiegeschichte und der Geschichte der Weimarer Republik behandelt. Für die politikwissenschaftliche Literatur spielte Locarno fast ausschließlich auf dem Gebiet der Sicherheits- und Abrüstungspolitik eine Rolle; eine (system)theoretische Erörterung steht bislang aus.
In diesem Beitrag sollen nach einem kurzen Überblick über das Vertragswerk zunächst die geschichtliche Ausgangslage knapp umrissen und Vorgeschichte und Ergebnis der Konferenz von Locarno skizziert werden. Anschließend werden Inhalte und Lösungsansätze des Vertragswerkes beleuchtet, bevor zum Schluß eine kurze Einordnung in das System des Völkerbundes erfolgt.
Depuis les débuts de l’ère spatiale à la seconde moitié du XXème siècle, la France et l’Allemagne ont contribué à l’émergence d’une industrie spatiale européenne dont ils sont les deux principaux acteurs et les principaux partenaires. L’agence spatiale européenne, en s’appuyant sur cette industrie duale, à la fois civile et militaire, a donné une place importante à l’Europe sur la scène mondiale. La création de pôles de compétitivité au tournant du XXIème siècle a contribué à soutenir l’innovation dans un secteur bousculé par l’arrivée de nouveaux acteurs internationaux. Ces pôles se sont imposés dans le paysage économique du secteur en créant des organisations où cohabitent et collaborent des acteurs privés et publics allant de la recherche à la mise en oeuvre des technologies développées. A la multiplicité des politiques de soutien à l’innovation en France et en Allemagne s’ajoutent désormais les objectifs européens définis par la Commission Européenne. Les pôles de compétitivité ne sont pas identifiés comme des instruments privilégiés de la politique spatiale européenne pas plus que dans les projets de coopération franco-allemands des dernières années. La capacité d’action locale de ces organisations n’est pas adaptée aux enjeux économiques à dimension européenne qui prévalent aujourd’hui et ne leur permet pas de s’intégrer efficacement dans l’industrie spatiale moderne.
Conventional wisdom holds that large sums of money poured into election campaigns are the gateway to corruption. Allegations of the corrupting influence of money in politics and policy are widespread on the national level. Yet, little empirical evidence has advanced the understanding of such a link on the local level, coupled with blurred corruption measures. This master’s thesis tests the effect of campaign finance on public procurement corruption risks in Colombian municipalities, focusing on donations, small donations, and financial disclosure. To that end, I seized publicly disclosed contribution-level data from the 2015 municipal elections and a novel index of institutionalized public procurement corruption risks based upon contract-level data from the near population of local governments. The analysis shows that donations are negatively associated with overall corruption risk, yet they affect specific corruption risks differently. By contrast, small donations seem to correlate positively with direct awarding for a sub-sample of medium-sized municipalities, whereas in their large-sized counterparts the effect of the former on institutionalized corruption is adverse. Finally, financial misreporting is positively linked with market competition restrictions and direct awarding. In the conclusion, I discuss the implications of these findings for future research and outline a series of policy recommendations.
Better land stewardship is needed to achieve the Paris Agreement's temperature goal, particularly in the tropics, where greenhouse gas emissions from the destruction of ecosystems are largest, and where the potential for additional land carbon storage is greatest. As countries enhance their nationally determined contributions (NDCs) to the Paris Agreement, confusion persists about the potential contribution of better land stewardship to meeting the Agreement's goal to hold global warming below 2 degrees C. We assess cost-effective tropical country-level potential of natural climate solutions (NCS)-protection, improved management and restoration of ecosystems-to deliver climate mitigation linked with sustainable development goals (SDGs). We identify groups of countries with distinctive NCS portfolios, and we explore factors (governance, financial capacity) influencing the feasibility of unlocking national NCS potential. Cost-effective tropical NCS offers globally significant climate mitigation in the coming decades (6.56 Pg CO(2)e yr(-1) at less than 100 US$ per Mg CO(2)e). In half of the tropical countries, cost-effective NCS could mitigate over half of national emissions. In more than a quarter of tropical countries, cost-effective NCS potential is greater than national emissions. We identify countries where, with international financing and political will, NCS can cost-effectively deliver the majority of enhanced NDCs while transforming national economies and contributing to SDGs. This article is part of the theme issue 'Climate change and ecosystems: threats, opportunities and solutions'.
Birds of a feather?
(2020)
The International Monetary Fund and the World Bank ascribe to impartiality in their mandates. At the same time, scholarship indicates that their decisions are disproportionately influenced by powerful member states. Impartiality is seen as crucial in determining International Organizations' (IOs) effectiveness and legitimacy in the literature. However, we know little about whether key interlocutors in national governments perceive the International Financial Institutions as biased actors who do the bidding for powerful member states or as impartial executors of policy. In order to better understand these perceptions, we surveyed high-level civil servants who are chiefly responsible for four policy areas from more than 100 countries. We found substantial variations in impartiality perceptions. What explains these variations? By developing an argument of selective awareness, we extend rationalist and ideational perspectives on IO impartiality to explain domestic perceptions. Using novel survey data, we test whether staffing underrepresentation, voting underrepresentation, alignment to the major shareholders and overlapping economic policy paradigms are associated with impartiality perceptions. We find substantial evidence that shared economic policy paradigms influence impartiality perceptions. The findings imply that by diversifying their ideational culture, IOs can increase the likelihood that domestic stakeholders view them as impartial.