320 Politikwissenschaft
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The recent debate on administrative bodies in international organizations has brought forward multiple theoretical perspectives, analytical frameworks, and methodological approaches. Despite these efforts to advance knowledge on these actors, the research program on international public administrations (IPAs) has missed out on two important opportunities: reflection on scholarship in international relations (IR) and public administration and synergies between these disciplinary perspectives. Against this backdrop, the essay is a discussion of the literature on IPAs in IR and public administration. We found influence, authority, and autonomy of international bureaucracies have been widely addressed and helped to better understand the agency of such non-state actors in global policy-making. Less attention has been given to the crucial macro-level context of politics for administrative bodies, despite the importance in IR and public administration scholarship. We propose a focus on agency and politics as future avenues for a comprehensive, joint research agenda for international bureaucracies.
Die vorliegende Research Note stellt die erste systematische Dokumentation der Gesetzgebung in den deutschen Landtagen vor. Der Datensatz umfasst insgesamt 16.610 dokumentierte Gesetzgebungsvorgänge zwischen den Jahren 1990 und 2020. Nach einer Beschreibung des Datensatzes werden einige Gesetzgebungsmuster in den deutschen Ländern exemplarisch dargestellt. Die Landesgesetzgebung erweist sich dabei als stark durch den neuen Dualismus zwischen Regierung und Opposition geprägt. Im Initiativverhalten lassen sich zudem die Anreize des thematischen Parteienwettbewerbs ablesen. Wenig Evidenz findet sich für die These, dass innerkoalitionäre Gegensätze die Dauer der Gesetzgebungsverfahren in die Länge ziehen. Der mit dieser Research Note veröffentlichte Datensatz steht der Forschung für die Untersuchung zahlreicher weiterer Fragestellungen zur Verfügung.
Ingo Juchler setzt sich am Beispiel des Romans „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ (1999) von Thomas Brussig mit „Groteske und Satire im DDR-Roman als didaktische Momente in der politischen Bildung“ auseinander. Nach der Einführung in den Roman erörtert er dessen politischen Sinngehalt, den er in der Auseinandersetzung mit den literarischen Leitfiguren des Romans, Friedrich Schiller und Jean-Paul Sartre, im besonderen Wert der Freiheit findet. Den Toten der Berliner Mauer, die davon Zeugnis geben, setzt Juchler im abschließenden Kapitel ein Denkmal.
Obwohl seit der Finanzkrise 2008 systemische Finanzrisiken das Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Studien waren, hat die Frage, unter welchen Bedingungen und Umständen die Auferlegung eines systemischen Finanzrisikos moralisch unzulässig ist, bisher kaum Beachtung gefunden. Ziel dieses Aufsatzes ist es, eine Reihe von normativen Kriterien für die Einschätzung der moralischen Unzulässigkeit von systemischen Risiken zu entwickeln. Darüber hinaus wird argumentiert, dass staatliche und andere relevante Institutionen zwei zentrale Pflichten hinsichtlich des Umgangs mit systemischen Finanzrisiken haben: eine Schutzpflicht gegenüber allen Bürger*innen und eine Sorgfaltspflicht, um die diesen Institutionen obliegenden Kontroll- und Aufsichtsfunktionen verantwortungsvoll auszuüben.
International organizations (IOs) experience significant variation in their decision-making performance, or the extent to which they produce policy output. While some IOs are efficient decision-making machineries, others are plagued by deadlock. How can such variation be explained? Examining this question, the article makes three central contributions. First, we approach performance by looking at IO decision-making in terms of policy output and introduce an original measure of decision-making performance that captures annual growth rates in IO output. Second, we offer a novel theoretical explanation for decision-making performance. This account highlights the role of institutional design, pointing to how majoritarian decision rules, delegation of authority to supranational institutions, and access for transnational actors (TNAs) interact to affect decision-making. Third, we offer the first comparative assessment of the decision-making performance of IOs. While previous literature addresses single IOs, we explore decision-making across a broad spectrum of 30 IOs from 1980 to 2011. Our analysis indicates that IO decision-making performance varies across and within IOs. We find broad support for our theoretical account, showing the combined effect of institutional design features in shaping decision-making performance. Notably, TNA access has a positive effect on decision-making performance when pooling is greater, and delegation has a positive effect when TNA access is higher. We also find that pooling has an independent, positive effect on decision-making performance. All-in-all, these findings suggest that the institutional design of IOs matters for their decision-making performance, primarily in more complex ways than expected in earlier research.
Mundus vult decipi
(2021)
Die Menschen glauben, was sie glauben wollen. Betonung auf wollen. (…) Nein, der Glaube der Menschen hängt nicht von Fakten ab, nicht von Beweisen. Schlimmer noch – und das ist fast so etwas wie der zweite Teil der Erleuchtung, eine Steigerung: Man kann ihnen Fakten liefern, man kann sie widerlegen, es hilft nichts. Im Gegenteil, wer etwas glauben will, findet einen Weg! Er wird sich durch den winzigen Spalt quetschen, den die Wahrheit im lässt. Wird die Dinge so lange so drehen und wenden, bis sie wieder in seinen Glauben hineinpassen, und seine ganze Klugheit wird ihn nicht etwa daran hindern, sondern ihm noch dabei behilflich sein.
Eugen Ruge, Metropol
Toren sind, die alles loben und lieben, was im Nebel verdrehter Worte dunkel daherkommt; Toren, die für wahr halten, was ihnen eingefärbt durch wohltönende Phrasen, reizvoll die Ohren kitzelt.
Lukrez, Über die Natur der Dinge
Ein Volkskanzler
(2021)
Wie Grundrechte unter den Augen aller ausgehöhlt und umgebaut werden, wie kurz der Weg von der Demokratie zur Diktatur ist, zeigt Maximilian Steinbeis‘ Gedankenexperiment »Ein Volkskanzler« in sechs Schritten. Auf der Grundlage seines Essays hat er ein Theaterstück verfasst, das bereits auf vielen Bühnen gespielt und nun auch als Kammerspiel verfilmt wurde.
Die didaktische Handreichung unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei der Einbettung des Theaterstücks oder der Verfilmung von »Ein Volkskanzler« im Unterricht.
Aporien des Rechts
(2021)