300 Sozialwissenschaften
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Obwohl Latein eine nicht mehr gesprochene Sprache ist und ihr deswegen kein kommunikativer Nutzen zukommt, ist die Anzahl der Latein als Schulfach wählenden Schüler im Zeitverlauf angestiegen. Mehrere Studien haben zudem gezeigt, dass Lateinkenntnisse weder das logische Denken, noch den Erwerb anderer Sprachen, noch das Gespür für die grammatikalische Struktur der Muttersprache verbessern. Auch wenn sich empirisch keine Vorteile des Erwerbs alter Sprachen nachweisen lassen, können Menschen subjektiv an solche Vorteile glauben und ihr Verhalten an ihrer Konstruktion von Wirklichkeit ausrichten. Auf der Basis einer unter Eltern von Gymnasialschülern durchgeführten Befragung zeigen wir, dass Latein umfassende Transfereffekte zugeschrieben und Personen mit Lateinkenntnissen positiver bewertet werden als Personen mit Kenntnissen moderner Sprachen. Weiterhin zeigt sich, dass die „Illusio“ der Vorteile von Latein zwar in allen Bildungsgruppen wirksam ist, doch besonders von den Hochgebildeten vertreten wird. Sie arbeiten damit an der Konstruktion einer Realität, von der sie selbst die größten Nutznießer sind, indem sie Latein als symbolisches Kapital verwenden.
Der vorliegende Artikel analysiert aus organisationssoziologischer Perspektive, warum die polizeilichen NSU-Ermittlungen auch nach jahrelang erfolglosen Untersuchungen im Bereich der Organisierten Kriminalität eine rechtsextremistische Urheberschaft der NSU-Morde ausschlossen. Um diese Frage zu beantworten, bedient sich der Artikel einer entscheidungstheoretischen Routine- und Lernperspektive. Das mit diesem theoretischen Instrumentarium verfolgte Ziel liegt in der Analyse der Lernobstruktionen der polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex. Darauf aufbauend werden empirische und analytische Anschlussperspektiven aufgezeigt.
Gipfeltreffen am Grab
(2018)
Das Dorf als Erinnerungsraum
(2019)
Kultur und Gefahr
(2019)
Wertebilung in der Schule
(2019)
Freizeit, Medien und Sport
(2019)
Im (schulischen) Politikunterricht bestehen Vorbehalte bzw. Berührungsängste gegenüber der politischen Theorie, die sich aus drei Vorurteilen speisen: a) Politische Ideen seien abstrakt und wirklichkeitsfern und deshalb schwer in den Horizont der Schülerinnen und Schüler zu rücken; b) die Erarbeitung politischer Ideen sei notwendig textlastig und überfordere aufgrund der hohen Abstraktheit die (Mehrzahl der) Schülerinnen und Schüler; c) aus diesen Gründen seien Motivation und Aktivierung aufseiten der Schülerschaft bei Themen aus der Politischen Theorie gering. Der Aufsatz zeigt am Beispiel eines didaktischen Arrangements zu John Rawls’ Gerechtigkeitstheorie, wie politische Ideen textfrei unterrichtet werden können: im Dreischritt einer Evokation, Explikation und Reflexion der moralisch-politischen Intuitionen, die in unseren Alltagsurteilen immer schon wirksam sind.
In seinem Roman Ragtime (1975) entwirft E. L. Doctorow ein politisches und soziales Sittengemälde der Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden die politischen Herausforderungen der sozialen Ungleichheit, des Rassismus und des amerikanischen Imperialismus. Das in Ragtime entfaltete Panoptikum führt die von politisch-sozialen Gegensätzen geprägte amerikanische Gesellschaft der Ära Theodore Roosevelts vor und ermöglicht zugleich politische Bezüge und Reflexionen bis hin zur Gegenwart. Das Kapitel beleuchtet die realen Ereignisse, die im Roman verwoben sind und reflektiert die sich daraus ergebenden, bis heute aktuellen gesellschaftlichen Probleme sowie unsere politische Gegenwart. Der Autor vermittelt auf diesem Wege die Möglichkeit, mittels Literatur einer breiten Masse von Rezipienten den Zugang zu politischen Sachverhalten zu ermöglichen sowie eine Sensibilität für politisches Geschehen zu wecken.
Vermessung im Sonnensystem
(2017)
Die bisherigen Missionen ins Sonnensystem lieferten eine enorme Fülle an Daten in unterschiedlichen Formaten und in Form von Bildern und digitalen Messergebnissen. Die Oberflächenprozesse der planetaren Körper, die mit Hilfe dieser Daten erforscht werden können, sind äußerst vielfältig und reichen von Einschlagskratern über Vulkanismus und Tektonik zu allen Formen der Erosion und Sedimentation. Um diese Prozesse verstehen zu können werden Verfahren angewendet, die für die Datenanalyse auf der Erde entwickelt wurden. Allerdings ist es notwendig all diese Verfahren zum Teil mit erheblichem Aufwand und unter Berücksichtigung der jeweiligen physikalischen Rahmenbedingungen anzupassen. Die Entwicklung kartographischer Verfahren zur Abstraktion der hier angesprochenen Informationen, also die Erfassung, geomorphologische Analyse und Visualisierung planetarer Oberflächen und Prozesse, hat jedoch gerade erst begonnen. Um diese Entwicklungen voranzutreiben, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Kooperation mit der Universität Potsdam (Institut für Geographie, Fachgruppe Geoinformatik, Prof. Dr. Asche), im Rahmen von Dissertationen und Forschungsvorhaben, in einem ersten Schritt kartographische Analyseverfahren für den Mars und die Asteroiden Ceres und Vesta entwickelt.
Das in den USA bereits weit verbreitete Predictive Policing, die vorhersagende
Polizeiarbeit, entwickelt sich seit zwei bis drei Jahren auch auf dem deutschen
Sicherheitsmarkt sehr dynamisch. Unter Nutzung und Weiterentwicklung von
Geographischen Informationssystemen sowie raumbasierter Algorithmen und
Modellierungen werden für beliebige Orte die Auftrittswahrscheinlichkeiten von
Straftaten ermittelt. In der Praxis erhält damit die Polizei ortsbezogene Hinweise
für die strategische Planung ihrer Einsätze. Für die Humangeographie und die
Geoinformatik ist Predictive Policing also ein äußerst interessantes Beobachtungsund
Betätigungsfeld, das in diesem Beitrag unter die Lupe genommen werden soll.
Dabei wird es weniger um die GIS-technischen und mathematisch-statistischen
Hintergründe des Predictive Policing gehen. Vielmehr sollen einige Gedanken
geäußert werden, weshalb sich dieses Instrument auf dem Sicherheitsmarkt etablieren
konnte und über welche Potenziale und Grenzen des Predictive Policing
von Vertreter(inne)n aus Politik, Polizei, Kriminalsoziologie und Geographie diskutiert
wird.
Die Verwendung geographischer Namen in Karten und Atlanten ist ein in der
kartographischen Methodenlehre vernachlässigter Bereich, der aber Aufmerksamkeit
verdient, weil geographische Namen dort wichtige Funktionen erfüllen.
Sie identifizieren zwar nicht ein geographisches Objekt, erleichtern aber das
Kartenlesen, ermöglichen die Suche nach geographischen Objekten, weisen auf
Merkmale geographischer Objekte hin und lassen die kulturelle Einbettung eines
Ortes erkennen. Für Leser, denen der Name und der durch ihn bezeichnete Ort
bekannt sind, haben sie die zusätzliche Funktion von Etiketten und die Eigenschaft,
emotionale Bindungen zum Ort zu unterstützen. Es werden zudem sechs allgemeine
Grundsätze für die Verwendung von geographischen Namen in Atlanten genannt, ferner spezielle Grundsätze für die beiden Haupttypen von Atlanten, nämlich
wissenschaftliche Atlanten, die sich an ein internationales Publikum wenden, und populäre Atlanten, die v. a. ein heimisches Publikum ansprechen wollen.
Laudatio
(2017)
Der Businessplan
(2015)
Die Gegenwart der Zukunft
(2015)
Jede Software ist "Social"
(2010)
Einstiege
(2013)
Rollenspiele und Denkhüte
(2013)
1. Die Produzenten eines Schulbuchs 2. Erwartungen an Schulbücher 3. Schulbuchzulassung 4. Einschätzung der Lehrerinnen und Lehrer 5. Verlegerische Herausforderungen durch den Wandel des Schulbuchs 6. Herausforderungen des Informationszeitalters 7. Das Schulbuch für den Geographieunterricht - Ein "heimlicher" Lehrplan?
Umweltbildung
(2013)
1. Motivations for joining the project 2. Working with students from foreign countries 3. Use English as a common language 4. Differences between cultures 5. Teaching in a Slovak school 6. Problems with working in a multicultural group 7. Teaching and learning about European Values 8. Conclusion
Deepening understanding
(2012)
1. What do we mean, when we say ‘deepening understanding’? 2. Which methods can be used to foster deepening understanding? 3. Examples for deepening understanding based on the assignments 4. Summary of methods and results 5. How did we train deepening under standing in school? 6. What did the pupils learn from it? 7. Our own experiences working on this chapter
Describing patterns
(2012)
1. What comes to your Mind when you think of 'patterns'? 2. Does your assignment include patterns? 3. Did you decide tu use some of the patterns? 4. If yes, what problem did you explain with the help of patterns? 4. Describe which patterns you used and how you used them 5. Did you explain the concept of a pattern to your pupils? 6. From your point of view – did pattern offer a helpful structure to prepare your lesson? 7. To what extent were patterns useful for the pupils to understand the main topic of the lesson? 8. How would you improve teaching patterns in your assignments? 9. If you didn ’t use any patterns , explain why. 10. What do you think about using the concept of patterns in general? 11. Will you use patterns in other lessons in the future? Describe why or why not. 12. Conclusion
Raumbilder im Wandel?
(2011)