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In a recent contribution to this journal, Esser and Seuring (2020) draw on data from the National Educational Panel Study to attack the widespread view that tracking in lower secondary education exacerbates inequalities in student outcomes without improving average student performance. Exploiting variation in the strictness of tracking across 13 of the 16 German federal states (e. g., whether teacher recommendations are binding), Esser and Seuring claim to demonstrate that stricter tracking after grade 4 results in better performance in grade 7 and that this can be attributed to the greater homogeneity of classrooms under strict tracking. We show these conclusions to be untenable: Esser and Seuring's measures of classroom composition are highly dubious because the number of observed students is very small for many classrooms. Even when we adopt their classroom composition measures, simple corrections and extensions of their analysis reveal that there is no meaningful evidence for a positive relationship between classroom homogeneity and student achievement - the channel supposed to mediate the alleged positive effect of strict tracking. We go on to show that students from more strictly tracking states perform better already at the start of tracking (grade 5), which casts further doubt on the alleged positive effect of strict tracking on learning progress and leaves selection or anticipation effects as more plausible explanations. On a conceptual level, we emphasize that Esser and Seuring's analysis is limited to states that implement different forms of early tracking and cannot inform us about the relative performance of comprehensive and tracked systems that is the focus of most prior research.
Die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Eine Frage der Zeit. Wie Einflüsse individueller Merkmale auf Einkommen bei Frauen über ihre familiären Verpflichtungen vermittelt werden“ geht der Frage der Heterogenität bei weiblichen Einkommensergebnissen nach. Dabei steht die Thematik der individuellen Investitionen in die familiäre Arbeit als erklärender Faktor im Vordergrund und es wird der Frage nachgegangen, warum die einen Frauen viele und andere weniger häusliche Verpflichtungen übernehmen. Hierfür werden das individuelle Humankapital der Frauen, ihre Werteorientierungen und individuelle berufliche Motivationen aus der Jugendzeit und im Erwachsenenalter herangezogen. Die analysierten Daten (Daten der LifE-Studie) repräsentieren eine Langzeitperspektive vom 16. bis zum 45. Lebensjahr der befragten Frauen. Zusammenfassend kann im Ergebnis gezeigt werden, dass ein Effekt familiärer Verpflichtungen auf Einkommensergebnisse bei Frauen im frühen und mittleren Erwachsenenalter als Zeiteffekt über die investierte Erwerbsarbeitszeit vermittelt wird. Die Relevanz privater Routinearbeiten für Berufserfolge von Frauen und insbesondere Müttern stellt somit eine Frage der Zeit dar. Weiterhin kann für individuelle Einflüsse auf Einkommen bei Frauen gezeigt werden, dass höhere zeitliche Investitionen in den Beruf von Frauen mit hohem Bildungsniveau als indirect-only-Mediation nur über die Umverteilung häuslicher Arbeiten erklärbar werden. Frauen sind demnach zwar Gewinnerinnen der Bildungsexpansion. Die Bildungsexpansion stellt jedoch auch die Geschichte der Entstehung eines Vereinbarkeitskonflikts für eben diese Frauen dar, weil die bis heute virulenten Beharrungskräfte hinsichtlich der Frauen zugeschriebenen familiären Verpflichtungen mit ihren gestiegenen beruflichen Erwartungen und Chancen kollidieren. Die Arbeit leistet in ihren Analyseresultaten einen wichtigen Beitrag zur Erklärung heterogener Investitionen von Frauen in den Beruf und ihrer Einkommensergebnisse aus dem Privaten heraus.