300 Sozialwissenschaften
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Über kaum ein Thema werden so hitzige Debatten geführt wie über Geschlechtsidentität. Das Wissen darum, dass Gender sozial konstruiert ist, wird von Anti-Gender Aktivist*innen häufig als ‚Gender-Ideologie‘ bezeichnet und ruft heftige Gegenreaktionen hervor. Dies gilt nicht nur in Deutschland – sondern länderübergreifend. Auffällig viele der transnationalen Anti- Gender Mobilisierungen der letzten 20 Jahre finden bezogen auf Bildungseinrichtungen statt. Dieser Beitrag widmet sich der besonderen Rolle der Universität und der Wissenschaft für transnationale Anti-Gender Diskurse. Anhand verschiedener Beispiele zeige ich auf, dass das Verhältnis zwischen Anti-Gender Bewegungen und Wissenschaft geprägt ist von widersprüchlichen Dynamiken, von Abgrenzung aber auch Imitation. In ihrem Zusammenspiel wirken beide Dynamiken mobilisierend und tragen zum Erstarken regressiver Rollenbilder und antidemokratischer rechter Bewegungen in der breiteren Gesellschaft bei. Der letzte Teil des Beitrags ruft daher zu mehr Selbstreflexion der wissenschaftlichen Praxis auf Grundlage feministischer und intersektionaler Ansätze auf.
In der Ausgabe Politisches Lernen 1-2|2019 setzte sich Kurt P. Tudyka mit dem Verhältnis von Theater und Politik auseinander. Er gelangte zu dem ernüchternden Resümee: „Der Anspruch, Theater sei die Schule der Nation, – soweit er überhaupt noch besteht –, müsste aufgegeben werden.“ (S. 32) In Tudykas Einführung hieß es bereits: „Eine politisierende Wirkung auf das Publikum wird bestritten.“ (S. 30) Vor diesem Hintergrund könnte bei Lehrerinnen und Lehrern der Politischen Bildung der Eindruck entstehen, ein Besuch im Theater mit Schülerinnen und Schülern sei didaktisch nicht sinnvoll. Dagegen wird im folgenden Beitrag die Auffassung vertreten, dass ein Theaterbesuch mit den Lernenden durchaus mit Erkenntnisgewinnen, seien sie politisch oder über das Politische hinausweisend, verbunden sein kann. Der Beitrag stellt eine gekürzte Fassung des Textes „Theater und politische Bildung“ dar, der in Markus Gloe / Tonio Oeftering (Hrsg.): Politische Bildung meets Kulturelle Bildung, Baden-Baden (Nomos) 2020, erscheinen wird.
»Human Security«
(2012)
In seinem Roman Ragtime (1975) entwirft E. L. Doctorow ein politisches und soziales Sittengemälde der Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden die politischen Herausforderungen der sozialen Ungleichheit, des Rassismus und des amerikanischen Imperialismus. Das in Ragtime entfaltete Panoptikum führt die von politisch-sozialen Gegensätzen geprägte amerikanische Gesellschaft der Ära Theodore Roosevelts vor und ermöglicht zugleich politische Bezüge und Reflexionen bis hin zur Gegenwart. Das Kapitel beleuchtet die realen Ereignisse, die im Roman verwoben sind und reflektiert die sich daraus ergebenden, bis heute aktuellen gesellschaftlichen Probleme sowie unsere politische Gegenwart. Der Autor vermittelt auf diesem Wege die Möglichkeit, mittels Literatur einer breiten Masse von Rezipienten den Zugang zu politischen Sachverhalten zu ermöglichen sowie eine Sensibilität für politisches Geschehen zu wecken.
Eigentlich leben wir heute im Holozän, dem Erdzeitalter, das mit dem Ende der letzten großen Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren seinen Ausgang nahm. Doch seit geraumer Zeit ist in Wissenschaft und Öffentlichkeit die Rede vom Anthropozän als der vom Menschen bestimmten gegenwärtigen Epoche. Mit der Begriffsschöpfung soll der gravierende Einfluss des Menschen auf die Umwelt zum Ausdruck gebracht werden, der sich nicht zuletzt in der Versauerung der Meere, im Artensterben und Klimawandel äußert. Doch wie spiegelt sich diese Erkenntnis in der Politischen Bildung wider?
Wissenschaftlicher Nachwuchs ist bedeutsam für den Erhalt und Ausbau jeder Disziplin. Aktuell gibt es nur wenige empirische Erkenntnisse zur Situation in der haushaltsbezogenen Bildung. Im Beitrag werden ausgewählte Aspekte zur Situation der Nachwuchsförderung skizziert und Anknüpfungspunkte für die haushaltsbezogene Bildung vor dem Hintergrund erster Erfahrungen aus der 2019 gegründeten Nachwuchsgruppe HaBiFo-NEO diskutiert.
Obwohl seit der Finanzkrise 2008 systemische Finanzrisiken das Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Studien waren, hat die Frage, unter welchen Bedingungen und Umständen die Auferlegung eines systemischen Finanzrisikos moralisch unzulässig ist, bisher kaum Beachtung gefunden. Ziel dieses Aufsatzes ist es, eine Reihe von normativen Kriterien für die Einschätzung der moralischen Unzulässigkeit von systemischen Risiken zu entwickeln. Darüber hinaus wird argumentiert, dass staatliche und andere relevante Institutionen zwei zentrale Pflichten hinsichtlich des Umgangs mit systemischen Finanzrisiken haben: eine Schutzpflicht gegenüber allen Bürger*innen und eine Sorgfaltspflicht, um die diesen Institutionen obliegenden Kontroll- und Aufsichtsfunktionen verantwortungsvoll auszuüben.
Inhalt: - Verschiedene Dimensionen der Nachhaltigkeit - Das Gemeinsame der verschiedenen Dimensionen - Das Streben nach einem besseren Verständnis der Welt - Nachhaltigkeit - Ein allgemeines Modell der Nachhaltigkeit: Das »Existenzraum-Modell« - Das Metasystem Erde - Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft
As overconsumption has negative effects on ecological balance, social equality, and individual well-being, reducing consumption levels among the materially affluent is an emerging strategy for sustainable development. Today's youth form a crucial target group for intervening in unsustainable overconsumption habits and for setting the path and ideas on responsible living. This article explores young people's motivations for engaging in three behavioural patterns linked to anti-consumption (voluntary simplicity, collaborative consumption, and living within one's means) in relation to sustainability. Applying a qualitative approach, laddering interviews reveal the consequences and values behind the anti-consumption behaviours of young people of ages 14 to 24 according to a means-end chains analysis. The findings highlight potential for and the challenges involved in motivating young people to reduce material levels of consumption for the sake of sustainability. Related consumer policy tools from the fields of education and communication are identified. This article provides practical implications for policy makers, activists, and educators. Consumer policies may strengthen anti-consumption among young people by addressing individual benefits, enabling reflection on personal values, and referencing credible narratives. The presented insights can help give a voice to young consumers, who struggle to establish themselves as key players in shaping the future consumption regime.
Worth the pain?
(2021)
How do exporting firms react to sanctions? Specifically, which firms are willing — or capable — to serve the market of a sanctioned country? We investigate this question for four sanctions episodes using monthly data on the universe of French exporting firms. We draw on recent econometric advances in the estimation of dynamic fixed effects binary choice models. We find that the introduction of new sanctions in Iran and Russia significantly lowered firm-level probabilities of serving these sanctioned markets, while the (temporary) lifting of the U.S. sanctions on Cuba and the removal of sanctions against Myanmar had no or only small trade-inducing effects, respectively. Additionally, the impact of sanctions is very heterogeneous along firm dimensions and by case particularities. Firms that depend more on trade finance instruments are more strongly affected, while prior experience in the sanctioned country considerably softens the blow of sanctions, and firms can be partly immune to the sanctions effect if they are specialized in serving “crisis countries”. Finally, we find suggestive evidence for sanctions avoidance by exporting indirectly via neighboring countries.
1. Motivations for joining the project 2. Working with students from foreign countries 3. Use English as a common language 4. Differences between cultures 5. Teaching in a Slovak school 6. Problems with working in a multicultural group 7. Teaching and learning about European Values 8. Conclusion
Peer groups are critical socialization agents for the development of social behavior in adolescence, but studies examining peer-group effects on individuals' prosocial behavior are scarce. Using a two-wave, multilevel data set (N = 16,893, 8481 male; 8412 female; mean age at Time 1: 14.0 years) from 1308 classes in 252 secondary schools in Germany, main effects of the classroom level of prosocial behavior, cross-level interactions between the classroom and the individual levels of prosocial behavior at Time 1, and the moderating role of gender were examined. The results showed that adolescents in classrooms with high collective levels of prosocial behavior at Time 1 reported more prosocial behavior at Time 2, about two years later, reflecting a class-level main effect. A significant cross-level interaction indicated that a high classroom level of prosocial behavior particularly affected individuals with lower levels of prosocial behavior at Time 1. The influence of same-gender peers was larger compared with opposite-gender peers. The findings are discussed with respect to social learning mechanisms in the development of prosocial behavior and their implications for interventions to promote prosocial behavior.
Wir schrumpfen!
(2012)
Sanctions are critical to the Security Council's efforts to fight terrorism. What is striking is that the Council's sanctions regimes are subject to detailed sets of rules and decision criteria. The scholarship on human rights in counterterrorism assumes that rights advocacy and court litigation have prompted this development. The article complements this literature by highlighting an unexplored internal driver of legal-regulatory decision-making and explores how mixed-motive interest constellations among Security Council members have affected the extent of committee regulations and the content of decisions taken by sanctions committees. Based on internal documents and diplomatic cables, a comparative analysis of the Iraq sanctions regime and the counterterrorism sanctions regime demonstrates that mixed-motive interest constellations among Security Council members provide incentives to elaborate rules to guide decision-making resulting in legal-regulatory sanctions governance, even if the human rights of targeted individuals are not at stake. For comparative leverage and to assess the limits of the proposed mechanism, the analysis is briefly extended to other sanctions regimes targeting individuals (Democratic Republic of the Congo and Sudan). The findings have implications for this essential tool of the Security Council to react to threats to peace as diverse as counterterrorism, nonproliferation, and internal armed conflict.