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Das Verhältnis von Gemeinwohl und Gleichheit ist kein spannungsfreies. Soziale Gleichheit ist ein Grundwert liberal-demokratischer Gemeinwesen. Um diese Gleichheit zu bewahren, entwickelten sich im 20. Jahrhundert Konzeptionen von Gemeinwohl, die versuchten, das Gemeinwohl eher prozedural und pluralistisch zu verstehen. Eine zu spezifische, vorher festgelegte Definition des Gemeinwohls sei letzten Endes undemokratisch und ideologisch und somit der sozialen Gleichheit abträglich. In den letzten Jahren haben sich unter dem Oberbegriff des sozialen Egalitarismus jedoch auch die Vorstellungen der sozialen Gleichheit verändert, hin zu einem substanzielleren Verständnis, was die Frage aufwirft, ob prozedurale Gemeinwohlverständnisse ihrer Rolle als Wächter der Gleichheit immer noch gerecht werden können.
Although mothers and fathers in almost all rich democracies are entitled to some form of paid parenting leave, fathers in particular do not take all the leave available to them. As employers play an important role in the implementation of parenting leave policies, this chapter investigates which workplace characteristics influence mothers' and fathers' uptake of their statutory leave entitlements. In Part 1, we estimate the size of the gap between statutory leave entitlement and leave uptake across genders and countries by combining data from the OECD and the European Labor Force Survey. In Parts 2 and 3, we review the literature on structural, cultural, and normative explanations for the gap in parenting leave uptake. We conclude the chapter with suggestions for further research, including the need for reliable data on the size of the implementation gap and research on non-European countries.
Schließung, soziale
(2020)
In Wirtschaft und Gesellschaft führt Weber das Konzept »offener« und »geschlossener« sozialer Beziehungen (s. Kap. II.4) als § 10 der Soziologischen Grundbegriffe systematisch nach der Unterscheidung von »Vergemeinschaftung « und »Vergesellschaftung« (WuG, 21 § 9) ein. Während das soziale Handeln (s. Kap. II.16) bei der ersten dieser beiden Formen sozialer Beziehungen auf affektuell oder traditional begründeter Zusammengehörigkeit von Individuen beruht, gründet es bei der zweiten auf der wert- oder zweckrationalen Orientierung ihres Handelns. Trotz dieser wichtigen, anhand seiner Handlungstypen getroffenen Unterscheidung, macht Weber dann allerdings zugleich deutlich, dass im Hinblick auf Prozesse sozialer Schließung kein Unterschied darin besteht, ob es sich um subjektiv gefühlte oder rational motivierte Zusammengehörigkeiten dreht. Vielmehr gilt jegliche soziale Beziehung nach außen hin als »offen«, »wenn und insoweit die Teilnahme an dem an ihrem Sinngehalt orientierten gegenseitigen Handeln, welches sie konstituiert, nach ihren geltenden Ordnungen niemand verwehrt wird, der dazu tatsächlich in der Lage und geneigt ist« (ebd., 23).
Einleitung
(2023)
Führung in Teilzeit?
(2023)
Teilzeitarbeit in Führungsetagen ist eine Ausnahme, obwohl das Thema Arbeitszeitreduzierung durch veränderte Familienarrangements und zunehmende berufliche Belastung wichtiger geworden ist. Daran hat weder der seit mehr als 20 Jahren bestehende Rechtsanspruch auf einen Teilzeitarbeitsplatz noch das im Jahr 2019 eingeführte Rückkehrrecht auf einen Vollzeitarbeitsplatz nach zeitlich begrenzten Arbeitszeitreduktionen etwas geändert. Dieser Beitrag nutzt Daten der Europäischen Arbeitskräfteerhebung, um Teilzeitarbeit von Führungskräften in Deutschland sowohl im zeitlichen als auch im internationalen Vergleich einzuordnen und damit ein empirisches Fundament für die gesellschaftliche Diskussion um Teilzeitführungskräfte zu legen. Die Auswertungen zeigen: In Deutschland arbeiteten im Jahr 2019 laut eigener Aussage rund 14 % der Führungskräfte in Teilzeit. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an teilzeitarbeitenden Führungskräften. Die Auswertungen zeigen auch, dass in Deutschland der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Teilzeit mit rund 32 % deutlich über dem der männlichen Führungskräfte liegt (rund 3 %) und es große Unterschiede nach Altersgruppen gibt. Als Motiv für eine Arbeitszeitreduktion geben Führungskräfte, insbesondere Frauen, zumeist Pflege- und Betreuungsverpflichtungen an.
Der vorliegende Artikel analysiert die niedersächsische Polizeiaffäre aus einer Perspektive, die sich für das Zusammenspiel von Recht und Organisationen interessiert. Zunächst argumentieren wir, dass Recht in Organisationen nicht aus sich heraus wirkt, es benötigt Akteur:innen, die es durchsetzen. Diese sitzen formal auf bestimmten Relaisstellen, deren Funktion es ist, dem Recht Geltung zu verschaffen. Im vorliegenden Fall, so zeigen wir, versagen diese Relaisstellen. Recht dient am Ende weniger dem Schutz der Betroffenen als vielmehr dem Schutz der Organisation.
Militär
(2022)
Das Militär hat besondere Bedeutung für die Formung des männlichen Körpers vor allem durch Drill und militärisch geprägte Leibesübungen. Dadurch sollen Soldat*innen tauglich dafür gemacht werden, die Verletzungen des eigenen Körpers, Schmerzen, Durst und Hunger zu ertragen. Die gegenwärtige technologisch unterstütze asymmetrische Kriegsführung ist auch darauf ausgerichtet, die Gefahren für den soldatischen Körper zu reduzieren.
Ramadan in der Schule
(2023)
Wenn Schüler:innen im Ramadan fasten, müssen Schulen sowohl die Religionsausübung respektieren, als auch ihrem Bildungsauftrag nachkommen. Die daraus erwachsenden Herausforderungen werden vor allem an die Lehrkräfte und weniger an formale Bildungsstrukturen adressiert. Beim Versuch, diese widersprüchlichen Erwartungen als einzelne Lehrkraft zu bewältigen, entstehen Risiken für Diskriminierung. Unser Beitrag zeigt damit beispielhaft den Zusammenhang von schulorganisatorischen Rahmenbedingungen und Diskriminierungsrisiken auf.
Der Umgang mit Diversität in militärischen Organisationen wird auf drei Ebenen diskutiert: Auf der ersten geht es um Gemeinsamkeiten und die typischen Diskurse um Vielfalt in den Streitkräften. Auf der zweiten wird aufgezeigt, wie unterschiedlich in den Streitkräften um Diversität gerungen wird. Auf der dritten Ebene wird auf die mikropolitischen Auseinandersetzungen innerhalb von Streitkräften eingegangen. Deutlich gemacht wird in dem Beitrag, wie vielfältig der Umgang mit Diversität in den Streitkräften ist.
Social institutions
(2024)
Social institutions are a system of behavioral and relationship patterns that are densely interwoven and enduring and function across an entire society. They order and structure the behavior of individuals in core areas of society and thus have a strong impact on the quality of life of individuals. Institutions regulate the following: (a) family and relationship networks carry out social reproduction and socialization; (b) institutions in the realm of education and training ensure the transmission and cultivation of knowledge, abilities, and specialized skills; (c) institutions in the labor market and economy provide for the production and distribution of goods and services; (d) institutions in the realm of law, governance, and politics provide for the maintenance of the social order; (e) while cultural, media, and religious institutions further the development of contexts of meaning, value orientations, and symbolic codes.
In diesem Beitrag untersuchen wir den Zusammenhang zwischen staatlicher Regulierung im Umweltschutz und der Umweltperformanz. Ausgehend von drei theoretischen Perspektiven, welche die Beziehung von Staat und Markt beim Umweltschutz unterschiedlich konzeptualisieren, identifizieren wir fünf Pfade, wie staatlicher Eingriff und Umweltperformanz miteinander verknüpft sein könnten. Wir untersuchen dann die empirische Relevanz dieser Pfade mit einer quantitativen Analyse, die 29 umweltpolitische Maßnahmen in für 37 Länder und den Zeitraum von 1970 bis 2010 umfasst. Dabei finden wir zumindest für einige Politikbereiche und einige Länder Hinweise, die auf eine Effektivität nationalstaatlicher Regulierung hinweisen. Zukünftige Forschung kann auf unserem Rahmen aufbauen, um weitere Hypothesen zum Policy-Outcome-Nexus zu generieren und zu testen.
Wie ästhetische Bildung, vom Theater ausgehend, zusammen mit politischer Bildung realisiert werden kann, wird in diesem Beitrag vorgestellt. Politiklehrer_innen bekommen einen Einblick in die didaktische Bedeutung und den Gewinn für Schüler_innen durch den außerschulischen Lernort des Theaters. Am Beispiel des antiken Schauspiels wird die Bedeutung des Theaters für politische, genauer demokratische Bildung aufgezeigt, indem dargelegt wird, wie sie die Handlungskompetenz, den Perspektivwechsel sowie die Urteilsfähigkeit einzelner positiv beeinflusst. Da diese Kompetenzen heute länderübergreifend in den Curricula festgeschrieben sind, bietet es sich an, das Theater in den Unterricht miteinzubinden. Im letzten Absatz dieses Beitrags liefert der Autor ein Beispiel für den Unterricht anhand des Schauspiels „Der Volksfeind“ von Henrik Ibsen, mithilfe dessen Politiklehrer_innen das Theater in ihren Unterricht integrieren können.
Politische Urteilsbildung
(2020)
Die Fähigkeit zum politischen Urteilen gilt als das übergeordnete Ziel politischer Bildungsbemühungen. Epistemologisch nimmt das Theorem der politischen Urteilsbildung seinen Ausgang in der Epoche der Aufklärung. Immanuel Kants Ausführungen über den Zusammenhang von Aufklärung und Mündigkeit in seiner Schrift Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? bietet eine programmatische Vorlage für die weitere Auseinandersetzung mit Mündigkeit und politischer Urteilsbildung. Der Königsberger Philosoph erklärte hierin eingangs: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
Mundus vult decipi
(2021)
Die Menschen glauben, was sie glauben wollen. Betonung auf wollen. (…) Nein, der Glaube der Menschen hängt nicht von Fakten ab, nicht von Beweisen. Schlimmer noch – und das ist fast so etwas wie der zweite Teil der Erleuchtung, eine Steigerung: Man kann ihnen Fakten liefern, man kann sie widerlegen, es hilft nichts. Im Gegenteil, wer etwas glauben will, findet einen Weg! Er wird sich durch den winzigen Spalt quetschen, den die Wahrheit im lässt. Wird die Dinge so lange so drehen und wenden, bis sie wieder in seinen Glauben hineinpassen, und seine ganze Klugheit wird ihn nicht etwa daran hindern, sondern ihm noch dabei behilflich sein.
Eugen Ruge, Metropol
Toren sind, die alles loben und lieben, was im Nebel verdrehter Worte dunkel daherkommt; Toren, die für wahr halten, was ihnen eingefärbt durch wohltönende Phrasen, reizvoll die Ohren kitzelt.
Lukrez, Über die Natur der Dinge
Ingo Juchler setzt sich am Beispiel des Romans „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ (1999) von Thomas Brussig mit „Groteske und Satire im DDR-Roman als didaktische Momente in der politischen Bildung“ auseinander. Nach der Einführung in den Roman erörtert er dessen politischen Sinngehalt, den er in der Auseinandersetzung mit den literarischen Leitfiguren des Romans, Friedrich Schiller und Jean-Paul Sartre, im besonderen Wert der Freiheit findet. Den Toten der Berliner Mauer, die davon Zeugnis geben, setzt Juchler im abschließenden Kapitel ein Denkmal.
Typen von Forschungsdesigns
(2022)
Sozialwissenschaftliche Forschungsdesigns umfassen alle wesentlichen Entscheidungen, die im Forschungsprozess getroffen werden müssen. Der Beitrag unterscheidet drei rundlegende Typen von Forschungsdesigns: x-zentriert, y-zentriert und kontrastiv. Das x-zentrierte Design versucht einen theoretisch spezifizierten kausalen Effekt zu identifizieren und dessen Größe möglichst genau und ohne Verzerrungen zu schätzen. Das y-zentrierte Design versucht mehrere komplementäre Theorien über kausale Effekte so zu kombinieren, dass bestimmte Phänomene möglichst gut erklärt werden. Das kontrastive Design vergleicht die Erklärungskraft von zwei oder mehr konkurrierenden Theorien. Die Unterscheidung der drei Typen ist für qualitative Fallstudien ebenso relevant wie für Experimente oder statistische Studien mit Beobachtungsdaten. Der Beitrag grenzt die drei Typen voneinander ab, erklärt ihre jeweiligen Annahmen und diskutiert ihre Vor- und Nachteile sowie die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Kombination. Daneben diskutiert er den Unterschied zwischen Modellen und Theorien sowie die Bedeutung des Sparsamkeitsprinzips bei der Entwicklung und Bewertung wissenschaftlicher Theorien und Erklärungen.
Der Beitrag widmet sich zwei überaus fruchtbaren theoretischen Ansätzen in der Policy-Forschung und darüber hinaus: der Vetospielertheorie und Vetopunkt-Ansätzen. Neben den Grundzügen beider Ansätze stellen wir grundlegende Entwicklungslinien und Probleme dieser Literaturen anhand beispielhafter Studien dar. Es zeigt sich, dass beide Ansätze teils kontroverse Annahmen treffen, zu denen es plausible Alternativen gibt. Zum Beispiel kann das Verhalten von Koalitionsparteien im Policy-Prozess anders als von der Vetospielertheorie angenommen modelliert werden. Die kausalen Effekte bestimmter Institutionen oder Vetopunkte können zudem je nach Kontext variieren. Diesem Kontext sollte größere Beachtung geschenkt werden.
Militärische Sozialisation
(2023)
Zwar gibt es für jeden Beruf und in vielen Betrieben spezielle Ausbildungs- oder Traineeprogramme. Zumeist aber unterscheiden sich diese in Inhalt und der Art ihrer Vermittlung von der Ausbildung, die Soldaten und Soldatinnen erhalten. In diesem Beitrag wird der Begriff der militärischen Sozialisation in Bezug zu den neueren Konzeptionen des Sozialisationsbegriffs gesetzt. Danach werden verschiedene Sozialisationskonzepte, die auf die militärische Sozialisation angewendet wurden, vorgestellt. Dazu gehören Goffmans Theorie der totalen Institution, Foucaults Idee der Disziplinierung und entwicklungstheoretische Ansätze. Gezeigt wird aber auch, wie schwierig es ist, militärische Sozialisation empirisch zu fassen.
In diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, anhand des Konzepts der Diffraktion die (neomaterialistischen) Arbeiten Donna Haraways und Karen Barads mit bestimmten Ansätzen der Black Studies in Kontakt zu bringen. Im Mittelpunkt stehen hier Texte von Saidiya Hartman und Christina Sharpe, die auf dem afterlife of slavery und der Grundlegung modernen Wissens und moderner Politik als antiblackness insistieren. Angestrebt ist ein nicht-integratives, wechselseitiges Beachten divergenter (Theorie-)Praktiken, um partielle Kollaborationen zu ermöglichen.
Singles in the city
(2021)
More people than ever are living in cities, and in these cities, more and more people are living alone. Using the example of Vienna, this paper investigates the subjective well-being of single households in the city. Previous research has identified positive and negative aspects of living alone (e.g., increased freedom vs. missing social embeddedness). We compare single households with other household types using data from the Viennese Quality of Life Survey (1995–2018). In our analysis, we consider overall life satisfaction as well as selected dimensions of subjective wellbeing (i.e., housing, financial situation, main activity, family, social contacts, leisure time). Our findings show that the subjective well-being of single households in Vienna is high and quite stable over time. While single households are found to have lower life satisfaction than two-adult households, this result is mainly explained by singles reporting lower satisfaction with family life. Compared to households with children, singles are more satisfied with their financial situation, leisure time and housing, which helps to offset the negative consequences of missing family ties (in particular with regard to single parents).
Introduction
(2017)
The history of citizenship is one of social struggle against pre-modern authorities, nobles and aristocracies, of class struggles and the demands of social movements, and no less of cultural, ethnic, indigenous protests against the long history of colonialism. Paths to citizenship in Europe have taken very different directions, as Charles Tilly has shown with regard to England, the Netherlands, Russia or Prussia. Max Weber's dictum of defining the state by the accomplishment of the monopolisation of the legitimate means of violence is of utmost significance for the history of citizenship. There can be no doubt that the experience of World War II prepared the ground for the twentieth-century idea of citizenship. Consequently the Western concept of citizenship has been promoted as a role model in the march towards modernity as peaceful, democratic and universalistic. Finally, this chapter presents an overview of the key concepts discussed in the subsequent chapters of this book.
Lawyers, economists and citizens: the impact of neo-liberal European governance on citizenship
(2017)
Introduction
(2017)
This introduction presents an overview of the concepts discussed in the subsequent chapters of this book. The book examines the role of Frontex in the European Union as an agency to protect its external borders in the Mediterranean from irregular or 'illegal' migration. It discusses that Europe is an arrangement for European citizens only – and for some privileged non-citizens as in the Swiss case. The book explains the points to the possibility of a transnational membership regime that, however, bears certain antinomies that also point to unresolved problems. It offers an interesting view on the symbolic boundary between the citizen and the consumer, discussing this nexus from the perspective of citizenship studies, consumer culture and surveillance studies. Among the many far-reaching transformations that both societies and citizens have faced in recent years, the European migration crisis has most urgently brought to mind the fact that modern citizenship has always been about boundaries and about processes of inclusion and exclusion
Introduction
(2017)
In the course of the last four decades, neo-liberalism has established itself as the dominant form of governing both national societies and global affairs. On the foundation of both Keynesian economic policies and the Bretton Woods system of fixed exchange rates among currencies, the world economy recovered. The classical sociological meaning and concept of citizenship as defined by T. H. Marshall and others after World War II rests on an analysis of the relationship between the capitalist economy and political democracy against the background of 'embedded liberalism'. Today, however, the enforcement of neo-liberal principles in order to turn modern democracies into 'market societies' impinges heavily on our idea of citizenship. The critical aspects of a flawed citizenship go directly to the heart of the idea of citizenship itself, as both democratic and social participation and a substantial conception of individual liberty all seem to be under attack from the global politico-economic regime.
Fernsehen und Kulturkritik
(2017)