300 Sozialwissenschaften
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This two-wave longitudinal study identified configurations of social rejection, affiliation with aggressive peers, and academic failure and examined their predictivity for reactive and proactive aggression in a sample of 1,479 children and adolescents aged between 9 and 19 years. Latent profile analysis yielded three configurations of risk factors, made up of a non-risk group, a risk group scoring high on measures of social rejection (SR), and a risk group scoring high on measures of affiliation with aggressive peers and academic failure (APAF). Latent path analysis revealed that, as predicted, only membership in the SR group at T1 predicted reactive aggression at T2 17 months later. By contrast, only membership in the APAF group at T1 predicted proactive aggression at T2.
The article explores Europeanisation as an effect of European political integration, a process driven by struggles over the legitimate political and social order that is to prevail in Europe. Firstly, an analytic framework is constructed, drawing on insights from Pierre Bourdieu’s work on similar struggles over nation-stateness. Secondly, the mechanisms identified are used to assess the role played by economic experts and expertise in the process of European political integration. It is argued that concepts arising from economic disciplines, agents educated in economics, and practising economic professionals influence European political integration and have benefited from Europeanisation initiated by this process. Special emphasis is placed on strategies of integrating Europe by law or by market, on governing Europe using economic expertise, on the role played by economic academia in researching and objectifying Europe, and on staffing European institutions with economists.
Coping, taming or solving
(2017)
One of the truisms of policy analysis is that policy problems are
rarely solved. As an ever-increasing number of policy issues are
identified as an inherently ill-structured and intractable type of
wicked problem, the question of what policy analysis sets out
to accomplish has emerged as more central than ever. If solving
wicked problems is beyond reach, research on wicked problems
needs to provide a clearer understanding of the alternatives.
The article identifies and explicates three distinguishable
strategies of problem governance: coping, taming and solving.
It shows that their intellectual premises and practical
implications clearly contrast in core respects. The article argues
that none of the identified strategies of problem governance is
invariably more suitable for dealing with wicked problems.
Rather than advocate for some universally applicable approach
to the governance of wicked problems, the article asks under
what conditions different ways of governing wicked problems
are analytically reasonable and normatively justified. It
concludes that a more systematic assessment of alternative
approaches of problem governance requires a reorientation of
the debate away from the conception of wicked problems as a
singular type toward the more focused analysis of different
dimensions of problem wickedness.
In October 2016, following a campaign led by Labour Peer Lord
Alfred Dubs, the first child asylum-seekers allowed entry to the UK
under new legislation (the ‘Dubs amendment’) arrived in England.
Their arrival was captured by a heavy media presence, and very
quickly doubts were raised by right-wing tabloids and politicians
about their age. In this article, I explore the arguments
underpinning the Dubs campaign and the media coverage of
the children’s arrival as a starting point for interrogating
representational practices around children who seek asylum. I
illustrate how the campaign was premised on a universal politics
of childhood that inadvertently laid down the terms on which
these children would be given protection, namely their innocence.
The universality of childhood fuels public sympathy for child
asylum-seekers, underlies the ‘child first, migrant second’
approach advocated by humanitarian organisations, and it was a
key argument in the ‘Dubs amendment’. Yet the campaign
highlights how representations of child asylum-seekers rely on
codes that operate to identify ‘unchildlike’ children. As I show, in
the context of the criminalisation of undocumented migrants‘,
childhood is no longer a stable category which guarantees
protection, but is subject to scrutiny and suspicion and can,
ultimately, be disproved.
Die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Eine Frage der Zeit. Wie Einflüsse individueller Merkmale auf Einkommen bei Frauen über ihre familiären Verpflichtungen vermittelt werden“ geht der Frage der Heterogenität bei weiblichen Einkommensergebnissen nach. Dabei steht die Thematik der individuellen Investitionen in die familiäre Arbeit als erklärender Faktor im Vordergrund und es wird der Frage nachgegangen, warum die einen Frauen viele und andere weniger häusliche Verpflichtungen übernehmen. Hierfür werden das individuelle Humankapital der Frauen, ihre Werteorientierungen und individuelle berufliche Motivationen aus der Jugendzeit und im Erwachsenenalter herangezogen. Die analysierten Daten (Daten der LifE-Studie) repräsentieren eine Langzeitperspektive vom 16. bis zum 45. Lebensjahr der befragten Frauen. Zusammenfassend kann im Ergebnis gezeigt werden, dass ein Effekt familiärer Verpflichtungen auf Einkommensergebnisse bei Frauen im frühen und mittleren Erwachsenenalter als Zeiteffekt über die investierte Erwerbsarbeitszeit vermittelt wird. Die Relevanz privater Routinearbeiten für Berufserfolge von Frauen und insbesondere Müttern stellt somit eine Frage der Zeit dar. Weiterhin kann für individuelle Einflüsse auf Einkommen bei Frauen gezeigt werden, dass höhere zeitliche Investitionen in den Beruf von Frauen mit hohem Bildungsniveau als indirect-only-Mediation nur über die Umverteilung häuslicher Arbeiten erklärbar werden. Frauen sind demnach zwar Gewinnerinnen der Bildungsexpansion. Die Bildungsexpansion stellt jedoch auch die Geschichte der Entstehung eines Vereinbarkeitskonflikts für eben diese Frauen dar, weil die bis heute virulenten Beharrungskräfte hinsichtlich der Frauen zugeschriebenen familiären Verpflichtungen mit ihren gestiegenen beruflichen Erwartungen und Chancen kollidieren. Die Arbeit leistet in ihren Analyseresultaten einen wichtigen Beitrag zur Erklärung heterogener Investitionen von Frauen in den Beruf und ihrer Einkommensergebnisse aus dem Privaten heraus.
Im Kontext gegenwärtiger, europaweiter Proteste und Mobilisierung gegen Gender und Gender Studies haben Sabine Hark und Paula-Irene Villa (2015) den Begriff des „Anti-Genderismus“ vorgeschlagen, um jene „Anti“-Haltung zu beschreiben, die sich gegen konstruktivistische, postessentialistische Auffassungen von Geschlecht wendet. Die Masterarbeit untersucht dieses empirische Phänomen, das in aktuellen Diskussionen um den Begriff Gender, Gender Studies, Gleichstellungsmaßnahmen oder etwa den Bildungsplanprotesten zur „sexuellen Vielfalt“ in Form von Delegitimierungsstrategien und spezifischen Argumentationsmustern auftritt, die hauptsächlich zum Ziel haben, den Begriff Gender zu diskreditieren sowie Gender Studies ihre Wissenschaftlichkeit abzusprechen. Bislang wurde der „Anti-Genderismus“ im Sammelband von Sabine Hark und Paula-Irene Villa (2015) in die Fachdiskussion eingeführt, jedoch noch nicht ausreichend untersucht. Umfassende empirische Analysen, die das Phänomen aus dezidiert soziologischer Perspektive betrachten, stehen noch aus; bisherige Untersuchungen konzentrieren sich auf die Erarbeitung von Definitionen und Merkmalen des „Anti-Genderismus“ sowie auf die Entkräftung anti-genderistischer Argumentationen. Hierbei stehen die heterogenen Akteursgruppen, wie zum Beispiel fundamentalchristliche Gruppen, antifeministische Männerrechtsbewegungen oder rechte Gruppierungen im Fokus, sowie spezifische Argumentationsmuster, wie zum Beispiel der Ideologie-Vorwurf, die im anti-genderistischen Diskus immer wieder aufgegriffen werden.
Das Phänomen „Anti-Genderismus“ wird in der Masterarbeit nicht nur über die spezifischen Argumentationsmuster und Akteursgruppen definiert, sondern es wird die strukturelle Logik der Artikulationsweise (Laclau) des „Anti-Genderismus“ in den Blick genommen, die Ähnlichkeiten zur populistischen Artikulation aufweist. So kann gezeigt werden, wie der Begriff Gender im politischen Protest des hier untersuchten empirischen Beispiels der „Demo für Alle“ durch Neudefinitionen und Bedeutungserweiterung zu einem strategischen Begriff wird, an und mit dem um Bedeutungen des Geschlechterverhältnisses gestritten wird und politische Forderungen aufgestellt werden. In dem aufgezeigten Analysezugang stehen weniger Delegitimierungsstrategien des „Anti-Genderismus“ im Fokus, sondern die Funktionsweise der Umdeutungen von Gender im politischen Protest.
Durch einen dezidiert soziologischen Analysezugang kann außerdem das Phänomen für geschlechtersoziologische Fragestellungen geöffnet werden: Welche Vorannahmen über das Geschlechterverhältnis und welche „gender beliefs“ (Goffman) können anhand „anti-genderistischer“ Äußerungen rekonstruiert werden? In welchen Deutungsrahmen wird der Begriff Gender im hier untersuchten politischen Protest gestellt? Hierzu werden acht Redebeiträge der „Demo für Alle“ von der Demonstration am 28.02.2015 in Stuttgart transkribiert und in einem sequenzanalytischen Verfahren und offenen Kodieren analysiert und ausgewertet.
This cumulative dissertation consists of five chapters. In terms of research content, my thesis can be divided into two parts. Part one examines local interactions and spillover effects between small regional governments using spatial econometric methods. The second part focuses on patterns within municipalities and inspects which institutions of citizen participation, elections and local petitions, influence local housing policies.
One of the most striking features of recent public sector reform in Europe is privatization. This development raises questions of accountability: By whom and for what are managers of private for-profit organizations delivering public goods held accountable? Analyzing accountability mechanisms through the lens of an institutional organizational approach and on the empirical basis of hospital privatization in Germany, the article contributes to the empirical and theoretical understanding of public accountability of private actors. The analysis suggests that accountability is not declining but rather multiplying. The shifts in the locus and content of accountability cause organizational stress for private hospitals.
The present work will introduce a Finite State Machine (FSM) that processes any Collatz Sequence; further, we will endeavor to investigate its behavior in relationship to transformations of a special infinite input. Moreover, we will prove that the machine’s word transformation is equivalent to the standard Collatz number transformation and subsequently discuss the possibilities for use of this approach at solving similar problems. The benefit of this approach is that the investigation of the word transformation performed by the Finite State Machine is less complicated than the traditional number-theoretical transformation.
In der vorliegenden Dissertation werden lebensweltliche Erfahrungszusammenhänge in 128 Aufsätzen ausländischer Studierender, die oft auch als Bildungsausländer bezeichnet werden, und grundsätzliche Prozesse bei der Herausbildung sowie Veränderung kollektiver Zuschreibungen im Rahmen der sozialen Identitätsbildung hermeneutisch untersucht.
Mit Hilfe der nach der empirischen Methode der Grounded Theory kodierten Interpretationsergebnisse werden in der qualitativen Längsschnittstudie Vergleiche angestellt, sowohl fallintern als auch fallübergreifend, um Muster zu entdecken, Typologien zu konstruieren und die jeweiligen (kulturellen) Horizonte in den Aufsätzen zu verallgemeinern.
Neben der Grounded Theory bildet die Theorie der „alltäglichen Lebenswelt“ (Alfred Schütz) eine Basis der Herangehensweise an die Untersuchung der Aufsätze. In diesem Kontext wird ausgehend von der graduellen Unterteilung der Fremdheit in alltägliche, strukturelle und radikale Fremdheit sowie ausgehend von Goffmans Identitätskonzept der Frage nachgegangen, inwieweit sich in den untersuchten Texten die Bildung und Veränderung sozialer Identitäten feststellen lassen. Dabei werden Akkulturationsprozesse und Prozesse der Selbstidentifikation, bezüglich einer angenommenen Gemeinschaft, analysiert, die von kollektiven (kulturellen) Schemata bestimmt sind. In diesem Zusammenhang kann die vorliegende Dissertation zeigen, dass sich bestimmte kulturelle Schemata in der Auseinandersetzung mit dem vormals neuen Leben in Deutschland herausgebildet haben und bestimmte ältere Erfahrungen immer wieder zur Bestätigung dieser Bilder bzw. Erfahrungsschemata herangezogen und wie der Abdruck in Gestein fossiliert werden.