300 Sozialwissenschaften
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One for all, all for one
(2022)
We propose a conceptual model of acceptance of contact tracing apps based on the privacy calculus perspective. Moving beyond the duality of personal benefits and privacy risks, we theorize that users hold social considerations (i.e., social benefits and risks) that underlie their acceptance decisions. To test our propositions, we chose the context of COVID-19 contact tracing apps and conducted a qualitative pre-study and longitudinal quantitative main study with 589 participants from Germany and Switzerland. Our findings confirm the prominence of individual privacy calculus in explaining intention to use and actual behavior. While privacy risks are a significant determinant of intention to use, social risks (operationalized as fear of mass surveillance) have a notably stronger impact. Our mediation analysis suggests that social risks represent the underlying mechanism behind the observed negative link between individual privacy risks and contact tracing apps' acceptance. Furthermore, we find a substantial intention–behavior gap.
One for all, all for one
(2022)
We propose a conceptual model of acceptance of contact tracing apps based on the privacy calculus perspective. Moving beyond the duality of personal benefits and privacy risks, we theorize that users hold social considerations (i.e., social benefits and risks) that underlie their acceptance decisions. To test our propositions, we chose the context of COVID-19 contact tracing apps and conducted a qualitative pre-study and longitudinal quantitative main study with 589 participants from Germany and Switzerland. Our findings confirm the prominence of individual privacy calculus in explaining intention to use and actual behavior. While privacy risks are a significant determinant of intention to use, social risks (operationalized as fear of mass surveillance) have a notably stronger impact. Our mediation analysis suggests that social risks represent the underlying mechanism behind the observed negative link between individual privacy risks and contact tracing apps' acceptance. Furthermore, we find a substantial intention–behavior gap.
Today, firms pursuing a pioneering strategy are often engaged in supply chain relationships to benefit from external resources and to improve their innovation. However, this effort can be impeded by power asymmetries in such relationships and especially by the execution of coercive power by their partner firm. Contracts could potentially reduce this risk of opportunistic behavior. Our survey study on 778 small to medium-sized enterprises in the European packaging and medical equipment industries examines how coercive power of the partner and the contractual arrangement between firms moderate the pioneering strategy's innovation outcomes in the short and long run. Our results confirm the negative effect of coercive power on innovation performance in both the short and long term. However, the compensating effect of rather complete contracts differs temporally. Whereas, contract completeness protects against higher dependence at the beginning of the collaboration, their effect diminishes over time. In contrast, rather incomplete contracts enhance the innovation performance in the long term, possibly complemented with trust.
Stress-Test Sozialamt
(2022)
Im Vergleich mit dem Privatsektor weist die öffentliche Verwaltung eine stark erhöhte Krankenstandsquote auf. Psychische Erkrankungen, welche in den letzten 12 Jahren massiv zugenommen haben, spielen dabei eine herausragende Rolle. Im Allgemeinen wird dies auf eine gesteigerte Arbeitsbelastung (z.B. in Folge des Personalmangels) zurückgeführt. Das Projekt „Stress-Test Sozialamt. Psychische Belastungen in der Sozialverwaltung“ soll dazu beitragen, die Verwaltungs-BürgerInnen-Interaktion näher zu beleuchten und den Blick auf Anforderungen und Konsequenzen für die Beteiligten vor allem im Hinblick auf das persönliche Stressniveau und die psychosoziale Gesundheit zu richten. Untersucht wurden Faktoren, die die psychische Gesundheit von VerwaltungsmitarbeiterInnen und das Verhalten von BürgerInnen in Interaktionen mit der Verwaltung darstellen sowie deren wechselseitigen Effekte zueinander. Das verwendete theoretische Modell geht davon aus, dass Stress dann auftritt, wenn (berufliche) Anforderungen (z.B. Arbeitsumfang) und Ressourcen (z.B. Unterstützung durch KollegInnen) nicht im Gleichgewicht stehen. Gerade bei langfristigem Missverhältnis ohne konstruktive Lösungsstrategie kann dies negative Folgen auf die individuelle Gesundheit nehmen.Mittels Multimethoden-Ansatz wurden Ergebnisse aus verschiedenen Quellen trianguliert und umfassend erfasst. Basis der Datenerhebung bildeten ExpertInnen-Interviews mit Mitarbeitenden und Führungskräften der teilnehmenden Sozialämter. Darauf aufbauend fanden teilnehmende Beobachtungen vor Ort und Befragungen von KundInnen und Mitarbeitenden per Kurzfragebögen nach direkten Interaktionen während der Sprechzeiten statt. Als letzter Schritt wurde schließlich eine Gesamtbefragung aller Mitarbeitenden der teilnehmenden Sozialämter durchgeführt. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte letztere jedoch verzögert.
Die erhobenen Daten lassen auf ein heterogenes Stressbild der Mitarbeitenden schließen, wobei deutliche Ausschläge am oberen Ende der Skala zu verzeichnen sind. Ein Teil der Belegschaft ist demnach überdurchschnittlich gestresst. Zwar führt Stress nicht unmittelbar zur Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit. Ein dauerhaft erhöhtes Niveau zieht jedoch gesundheitliche wie psychische Folgen nach sich. Die hohe Stressbelastung lässt sich aufgrund der hier durchgeführten Datenerhebung im Wesentlichen auf hohe Arbeitsanforderungen zurückführen, was eine dauerhafte Belastung darstellen könnte. Weitere Stressquellen ergeben sich aus den hohen psychologischen Anforderungen der Arbeit, der eigentlichen Interaktion mit BürgerInnen sowie in Teilen einer unzureichenden Attraktivität des Arbeitsplatzes (z.B. durch fehlende Sauberkeit, Lärmbelästigung etc.). Aufgrund dieser Schlussfolgerungen wird daher empfohlen, aktives Gesundheitsmanagement und Sportkurse in den Ämtern auszubauen. Weiterhin sollte die gegenseitige und professionelle Supervision intensiviert werden. Um die Personalsituation zu verbessern, müssen Personalanwerbung und Einstellungsprozesse auf den Prüfstand gestellt werden. Weiterhin gilt es, die allgemeine Attraktivität des Arbeitsplatzes zu erhöhen, indem Großraumbüros in Bereichen mit KundInnenkontakt vermieden, technische Ausstattung und räumliche Begebenheiten verbessert werden. Nicht zuletzt müssen Amtsleitung und Führungskräfte informellen Austausch stärken und fördern sowie organisationale Lernprozesse ausbauen und etablieren.