Refine
Has Fulltext
- yes (2)
Document Type
- Doctoral Thesis (1)
- Master's Thesis (1)
Is part of the Bibliography
- yes (2)
Keywords
Institute
Regionale Unterschiede der Inanspruchnahme von Präventionsleistungen in der ambulanten Versorgung
(2016)
Das Ziel dieser Studie war es die regionalen Unterschiede der Inanspruchnahme sekundärpräventiver Leistungen in Deutschland auf Kreisebene zu analysieren. Hierbei sollte eine Lücke in der deutschen Forschung geschlossen werden, indem neben individuellen Faktoren auch ökologische Faktoren durch einen Mehrebenenansatz einbezogen wurden. Auf ökologischer Ebene wurde die Effekte der regionalen sozialen Deprivation, der Urbanisierung und der Arztdichte der ambulanten Ärzte analysiert. Variablen auf Individualebene waren Geschlecht und Gesundheitsstatus.
In der Studie wurden drei verschiedene Datenbanken miteinander verknüpft. Zur Berechnung der regionalen sozialen Deprivation und der Urbanisierung wurden Daten von INKAR für alle 402 Kreise verwendet. Das Bundesarztregister lieferte die Datengrundlage zur Bestimmung der Arztdichte. Die Abrechnungsdaten aller Kassenärztlichen Vereinigungen nach § 295 SGB V lieferten die Zahlen für die Inanspruchnahme der spezifischen Präventionsangebote als auch für Geschlecht und Gesundheitsstatus. Hierdurch war es möglich eine Vollerhebung aller gesetzlich Krankenversicherten zwischen 50 und 55 Jahren durchzuführen, die 2013 einen Arzt aufgesucht haben (N = 6,6 Mio.). Die unabhängigen Variablen der regionalen sozialen Deprivation und Urbanisierung sowie die Kontrollvariable Gesundheitsstatus wurden mit Hilfe der Faktorenanalyse gebildet. Um die regionalen Unterschiede analysieren zu können, wurde eine hierarchische multivariate Regression durchgeführt.
Rund 80% aller sekundärpräventiven Leistungen wurden von Frauen in Anspruch genommen. Ein schlechterer Gesundheitsstatus war mit einer höheren Rate der Inanspruchnahme assoziiert. Die Ergebnisse weisen auf regionale Unterschiede hin, die sich nach Geschlecht unterscheiden wobei die unabhängigen Variablen nur kleine Effekte aufweisen. Entgegen der Hypothese war eine höhere regionale soziale Deprivation mit einer höheren Inanspruchnahme bei Männern und Frauen assoziiert. Urbanität war bei Männern positiv und bei Frauen negativ mit der Inanspruchnahme assoziiert. Die Interaktion beider Variablen hat keinen Effekt auf Männer aber einen negativen Effekt auf Frauen. Die Arztdichte wurde aus dem finalen statistischen Modell ausgeschlossen, da die Variable Multikollinearität aufwies.
Bisherige Theorien sind nicht in der Lage die Ergebnisse zu erklären, da sie bisherigen Forschungsergebnissen widersprechen. Zusätzliche Berechnungen legen die Schlussfolgerung nahe, dass die herrschenden Ost-West-Unterschiede zu einer Konfundierung der Ergebnisse geführt haben. Berücksichtigt man das Alter der Patienten, kann vermutet werden, dass die Sozialisation der Inanspruchnahme sekundärpräventiver Leistungen in der DDR bis heute das Gesundheitsverhalten beeinflusst. Allerdings sind weitere Forschungen notwendig um die Gründe für die regionalen Unterschiede der Inanspruchnahme sekundärpräventiver Leistungen besser zu verstehen.
Organizations incorporate the institutional demands from their environment in order to be deemed legitimate and survive. Yet, complexifying societies promulgate multiple and sometimes inconsistent institutional prescriptions. When these prescriptions collide, organizations are said to face “institutional complexity”. How does an organization then incorporate incompatible demands? What are the consequences of institutional complexity for an organization? The literature provides contradictory conceptual and empirical insights on the matter. A central assumption, however, remains that internal incompatibilities generate tensions that, under certain conditions, can escalate into intractable conflicts, resulting in dysfunctionality and loss of legitimacy. The present research is an inquiry into what happens inside an organization when it incorporates complex institutional demands.
To answer this question, I focus on how individuals inside an organization interpret a complex institutional prescription. I examine how members of the French Development Agency interpret ‘results-based management’, a central but complex concept of organizing in the field of development aid. I use an inductive mixed methods design to systematically explore how different interpretations of results-based management relate to one another and to the organizational context in which they are embedded.
The results reveal that results-based management is a contested concept in the French Development Agency. I find multiple interpretations of the concept, which are attached to partly incompatible rationales about “who we are” and “what we do as an organization”. These rationales nevertheless coexist as balanced forces, without escalating into open conflict. The analysis points to four reasons for this peaceful coexistence of diverging rationales inside one and the same organization: 1) individuals’ capacity to manipulate different interpretations of a complex institutional demand, 2) the nature of interpretations, which makes them more or less prone to conflict, 3) the balanced distribution of rationales across the organizational sub-contexts and 4) the shared rules of interpretation provided by the larger socio-cultural context.
This research shows that an organization that incorporates institutional complexity comes to represent different, partly incompatible things to its members without being at war with itself. In doing so, it contributes to our knowledge of institutional complexity and organizational hybridity. It also advances our understanding of internal organizational legitimacy and of the translation of managerial concepts in organizations.