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The consumption of media violence and aggressive behavior were assessed three times in a sample of N=1,052 German adolescents with and without migration background over a period of two years with 12-month intervals. The adolescents in the two groups, who were in grades 7 and 8 at T1, were matched by gender, age, type of school, and academic achievement. Students in the migrant group reported higher consumption of violent media. At T3, they showed more physical but less relational aggression than their peers of German background. Cross-lagged panel analyses showed parallel associations between media violence use and aggression in both groups: Media violence consumption at T1 and T2 predicted physical aggression at T2 and T3 independent of ethnic background. The reverse path from physical aggression to media violence consumption was nonsignificant. No link was found between media violence use and relational aggression over time.
NutzerInnen von gewalthaltigen Medien geben einerseits oftmals zu, dass sie fiktionale, gewalthaltige Medien konsumieren, behaupten jedoch gleichzeitig, dass dies nicht ihr Verhalten außerhalb des Medienkontexts beeinflusst. Sie argumentieren, dass sie leicht zwischen Dingen, die im fiktionalen Kontext und Dingen, die in der Realität gelernt wurden, unterscheiden können. Im Kontrast zu diesen Aussagen zeigen Metanalysen Effektstärken im mittleren Bereich für den Zusammenhang zwischen Gewaltmedienkonsum und aggressivem Verhalten. Diese Ergebnisse können nur erklärt werden, wenn MediennutzerInnen gewalthaltige Lernerfahrungen auch außerhalb des Medienkontexts anwenden. Ein Prozess, der Lernerfahrungen innerhalb des Medienkontexts mit dem Verhalten in der realen Welt verknüpft, ist Desensibilisierung, die oftmals eine Reduktion des negativen Affektes gegenüber Gewalt definiert ist. Zur Untersuchung des Desensibilisierungsprozesses wurden vier Experimente durchgeführt. Die erste in dieser Arbeit untersuchte Hypothese war, dass je häufiger Personen Gewaltmedien konsumieren, desto weniger negativen Affekt zeigen sie gegenüber Bildern mit realer Gewalt. Jedoch wurde angenommen, dass diese Bewertung auf Darstellungen von realer Gewalt beschränkt ist und nicht bei Bildern ohne Gewaltbezug, die einen negativen Affekt auslösen, zu finden ist. Die zweite Hypothese bezog sich auf den Affekt während des Konsums von Mediengewalt. Hier wurde angenommen, dass besonders Personen, die Freude an Gewalt in den Medien empfinden weniger negativen Affekt gegenüber realen Gewaltdarstellungen zeigen. Die letzte Hypothese beschäftigte sich mit kognitiver Desensibilisierung und sagte vorher, dass Gewaltmedienkonsum zu einem Transfer von Reaktionen, die normalerweise gegenüber gewalthaltigen Reizen gezeigt werden, auf ursprünglich neutrale Reize führt. Das erste Experiment (N = 57) untersuchte, ob die habituelle Nutzung von gewalthaltigen Medien den selbstberichteten Affekt (Valenz und Aktivierung) gegenüber Darstellungen von realer Gewalt und nichtgewalthaltigen Darstellungen, die negativen Affekt auslösen, vorhersagt. Die habituelle Nutzung von gewalthaltigen Medien sagte weniger negative Valenz und weniger allgemeine Aktivierung gegenüber gewalthalten und nichtgewalthaltigen Bildern vorher. Das zweite Experiment (N = 103) untersuchte auch die Beziehung zwischen habituellem Gewaltmedienkonsum und den affektiven Reaktionen gegenüber Bildern realer Gewalt und negativen affektauslösenden Bildern. Als weiterer Prädiktor wurde der Affekt beim Betrachten von gewalthaltigen Medien hinzugefügt. Der Affekt gegenüber den Bildern wurde zusätzlich durch psychophysiologische Maße (Valenz: C: Supercilii; Aktivierung: Hautleitreaktion) erhoben. Wie zuvor sagte habitueller Gewaltmedienkonsum weniger selbstberichte Erregung und weniger negative Valenz für die gewalthaltigen und die negativen, gewalthaltfreien Bilder vorher. Die physiologischen Maßen replizierten dieses Ergebnis. Jedoch zeigte sich ein anderes Muster für den Affekt beim Konsum von Gewalt in den Medien. Personen, die Gewalt in den Medien stärker erfreut, zeigen eine Reduktion der Responsivität gegenüber Gewalt auf allen vier Maßen. Weiterhin war bei drei dieser vier Maße (selbstberichte Valenz, Aktivität des C. Supercilii und Hautleitreaktion) dieser Zusammenhang auf die gewalthaltigen Bilder beschränkt, mit keinem oder nur einem kleinen Effekt auf die negativen, aber nichtgewalthaltigen Bilder. Das dritte Experiment (N = 73) untersuchte den Affekt während die Teilnehmer ein Computerspiel spielten. Das Spiel wurde eigens für dieses Experiment programmiert, sodass einzelne Handlungen im Spiel mit der Aktivität des C. Supercilii, dem Indikator für negativen Affekt, in Bezug gesetzt werden konnten. Die Analyse des C. Supercilii zeigte, dass wiederholtes Durchführen von aggressiven Spielzügen zu einem Rückgang von negativen Affekt führte, der die aggressiven Spielhandlungen begleitete. Der negative Affekt während gewalthaltiger Spielzüge wiederum sagte die affektive Reaktion gegenüber Darstellungen von gewalthaltigen Bildern vorher, nicht jedoch gegenüber den negativen Bildern. Das vierte Experiment (N = 77) untersuchte kognitive Desensibilisierung, die die Entwicklung von Verknüpfungen zwischen neutralen und aggressiven Kognitionen beinhaltete. Die Teilnehmer spielten einen Ego-Shooter entweder auf einem Schiff- oder einem Stadtlevel. Die Beziehung zwischen den neutralen Konstrukten (Schiff/Stadt) und den aggressiven Kognitionen wurde mit einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe gemessen. Das Spielen im Schiff-/Stadt-Level führte zu einer kürzen Reaktionszeit für aggressive Wörter, wenn sie einem Schiff- bzw. Stadtprime folgten. Dies zeigte, dass die im Spiel enthaltenen neutralen Konzepte mit aggressiven Knoten verknüpft werden. Die Ergebnisse dieser vier Experimente wurden diskutiert im Rahmen eines lerntheoretischen Ansatzes um Desensibilisierung zu konzeptualisieren.
The Girls Set the Tone: Gendered Classroom Norms and the Development of Aggression in Adolescence
(2015)
In a four-wave longitudinal study with N = 1,321 adolescents in Germany, we examined the impact of class-level normative beliefs about aggression on aggressive norms and behavior at the individual level over the course of 3 years. At each data wave, participants indicated their normative acceptance of aggressive behavior and provided self-reports of physical and relational aggression. Multilevel analyses revealed significant cross-level interactions between class-level and individual-level normative beliefs at T1 on individual differences in physical aggression at T2, and the indirect interactive effects were significant up to T4. Normative approval of aggression at the class level, especially girls' normative beliefs, defined the boundary conditions for the expression of individual differences in aggressive norms and their impact on physically and relationally aggressive behavior for both girls and boys. The findings demonstrate the moderating effect of social norms on the pathways from individual normative beliefs to aggressive behavior in adolescence.
The girls set the tone
(2015)
In a four-wave longitudinal study with N = 1,321 adolescents in Germany, we examined the impact of class-level normative beliefs about aggression on aggressive norms and behavior at the individual level over the course of 3 years. At each data wave, participants indicated their normative acceptance of aggressive behavior and provided self-reports of physical and relational aggression. Multilevel analyses revealed significant cross-level interactions between class-level and individual-level normative beliefs at T1 on individual differences in physical aggression at T2, and the indirect interactive effects were significant up to T4. Normative approval of aggression at the class level, especially girls’ normative beliefs, defined the boundary conditions for the expression of individual differences in aggressive norms and their impact on physically and relationally aggressive behavior for both girls and boys. The findings demonstrate the moderating effect of social norms on the pathways from individual normative beliefs to aggressive behavior in adolescence.
Objective: This study examined the sustained efficacy of a media violence intervention in reducing media violence use, normative acceptance of aggression, and aggressive behavior in adolescents. It used an experimental design to evaluate the effects of the intervention over a period of 30 months. Method: N = 627 German 7th and 8th graders were assigned to a 5-week school-based intervention to reduce media violence use or to a no-intervention control group. Media violence use, normative acceptance of aggression, and aggressive behavior were measured 3 months before the intervention (T1), 7 months post intervention (T2), and at 2 follow-ups 18 (T3) and 30 (T4) months after the intervention. This article focuses on the findings from the 2 follow-ups. Results: Controlling for baseline levels and various demographic covariates, media violence use at T2, T3, and T4 and self-reported physical aggression at T3 were significantly lower in the intervention group, and the indirect path from the intervention to T3 aggression via T2 media violence use was significant. Lower T2 media violence use predicted lower T3 normative acceptance of aggression among participants with lower initial aggression. No effects on nonviolent media use and relational aggression were observed. Conclusion: The findings show that a short class-based intervention can produce lasting changes in media violence use that are linked to a decrease in aggression.
Being surrounded by peers who are accepting of aggression is a significant predictor of the development and persistence of aggression in childhood and adolescence. Whereas past research has focused on social reinforcement mechanisms as the underlying processes, the present longitudinal study analysed the role of external control beliefs as an additional mediator explaining the link between peers’ acceptance of aggression and the development of aggressive behaviour. Drawing on a large community sample of N = 1,466 male and female children and adolescents from Germany aged between 10 and 18 years, results of latent structural equation modeling were consistent with the hypotheses that peer acceptance of aggression would predict external control beliefs in the social domain, which in turn, should predict aggressive behaviour over time. Additional multigroup analyses showed that the predicted pathways were consistent across gender and age groups.