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Rezensiertes Werk: Wendy Ayres-Bennett; Magali Seijido: Bon usage et variation sociolinguistique. Perspectives diachroniques et traditions nationales, Lyon: École normale supérieure de Lyon 2013, 338 S.
Gegenstand des Buches ist die sprachliche Gestaltung der Temporalität, Aspektualität und Modalität in den romanischen Sprachen. In die Betrachtung dieser drei Kategorien werden neben dem Tempus, Aspekt und Modus weitere Ausdrucksmittel, wie zum Beispiel Verbalperiphrasen, Adverbien und lexikalische Bedeutungen von Verben, einbezogen. Die Beschreibung erfolgt auf der Grundlage einer funktionalen Sicht der Grammatik und das Zusammenwirken verschiedener Strukturebenen der Sprache bei der Markierung temporaler, aspektueller und modaler Verhältnisse wird betrachtet. Neuere Forschungsansätze im Bereich der Typologie und der kognitiven Linguistik werden berücksichtigt. Insbesondere wird die Interaktion zwischen den drei Kategorien, die in den romanischen Sprachen nicht streng getrennt sind, dargestellt. Im Zentrum stehen das Französische, das Italienische, das Portugiesische und das Spanische, wobei auffällige Erscheinungen in anderen romanischen Sprachen gleichfalls erwähnt werden. Neben einer Überblicksdarstellung, die den aktuellen Forschungsstand reflektiert, werden Ergebnisse eigener Forschungen zur funktionalen Struktur der Kategorie der Aspektualität, zur coverten Modalität und zur Evidentialität in romanischen Sprachen vorgestellt.
Degérando’s three prize essays and the shift in linguistic thought at the turn of the 19th century
(2016)
Degérando started out from the views of the French ideologists on the relationship of language and thought, but increasingly distanced himself from them. This is already evident based on the choice of reference authors and also on the increasing emphasis on empirical research. His prize essays reflect the fundamental changes in linguistic thought during the late 18th century. He was successful in the competition of the Institut National (1797/1799) and with another essay at the Berlin Academy (1802). His main argument against Condillac and the ideologists is that empirical knowledge does not depend on signs. Therefore, the development of better languages will not improve this kind of human knowledge.
Entre Renaissance et Lumières : les genres textuels de la création et de la transmission du savoir
(2016)
In dem Buch wird der Frage nachgegangen, wie die Kategorien Temporalität, Aspektualität und Modalität in den romanischen Sprachen gestaltet sind. Es werden Verben und ihre grammatischen Merkmale, jedoch auch andere sprachliche Mittel untersucht. Die Beschreibung erfolgt auf der Grundlage einer funktionalen Sicht der Grammatik, die Interaktion zwischen den Kategorien wird betrachtet und neue Forschungsansätze werden berücksichtigt.
Las teorías sobre el orden de las palabras del siglo XVII han encontrado mucha repercusión en las investigaciones actuales sobre la estructura de la información. No obstante, estas alusiones tienden a ser inconscientes. ¿Cómo deben evaluar los historiógrafos tales similitudes, mucho más allá de determinar su continuidad? ¿Se pueden derivar tal vez conclusiones sobre este tema complejo, que es relevante en la discusión de hoy en día, tomando en cuenta las diversas posiciones opuestas y el intenso discurso del siglo XVIII?
En esta contribución se explicará la influencia que tuvo el Curso de lingüística general de Ferdinand de Saussure en la lingüística estructural, así como el desarrollo de algunos conceptos prominentes en esta obra antes y después de Saussure. El estructuralismo es un fenómeno que se ha caracterizado por ser una corriente importante de la lingüística europea y americana del siglo XX. Se demostrará que la lingüística estructural no hace más que acentuar una actitud que ya se encontraba presente anteriormente en la lingüística y que todavía sigue estando presente. Esto también se puede ver en España donde la lingüística estructural no se puede explicar solamente como una importación tardía. También se observará, por el otro lado, que el pensamiento de Ferdinand de Saussure, considerado el fundador del estructuralismo, es menos opuesto a todo lo que se considera ajeno al estructuralismo. En esta contribución me propongo hacer una revisión de los conceptos que se consideran iniciadores del estructuralismo. La publicación de los manuscritos de la lingüística general de Saussure (2002) permite adquirir una visión más amplia y más detallada de los conceptos de las teorías lingüísticas en cuestión.
Dieser Band entstand auf der Basis von Beiträgen, die zum XXIV. Internationalen Kolloquium des Studienkreises ‘Geschichte der Sprachwissenschaft’ vom 22. bis 24. August 2013 vorgetragen wurden. Ausschlaggebend für die Wahl des Themas war nicht ein Befolgen des Zeitgeistes, der immer wieder auf die Krise hinweist, die Europa durchlebt und die sich natürlich auch im metasprachlichen Bewusstsein niederschlägt, sondern die Absicht, eine von der Feststellung von Kontinuitäten in der Entwicklung der Sprachwissenschaft unterschiedene Forschungsperspektive einzunehmen.
Krisenzeiten und Umbrüche führen allerdings tatsächlich auch zu veränderten Diskursstrategien und Bezeichnungsmustern, die auch von linguistischen Laien wahrgenommen und diskutiert werden. Sprachwandeltheorien spiegeln zwar ein Bewusstsein von Phasen sehr dynamischer sprachlicher Entwicklungen wider, nicht jedoch ein Interesse an dem gesellschaftlich bedingten initialen Moment, an dem anfänglichen Auslöser von Sprachwandel. Eine Umbruchkonzeption, die Gesellschafts- und Sprachgeschichte in diesem Sinn aufeinander beziehen würde, wurde bisher nicht entwickelt. ...
Viel mehr als dieser lebensweltliche Bezug des Verhältnisses von Sprache und Krise bildete jedoch die Sichtung der historiographischen Literatur der letzten Jahre und Jahrzehnte den Ausgangspunkt für das Thema dieses Bandes. Immer wieder werden begriffliche Kontinuitäten, Einflüsse zurückliegender Autoren auf spätere und die Verpflichtung moderner Theorien gegenüber früheren Ansätzen konstatiert. Meistens geschieht dies zu Recht, doch das wissenschaftshistorische Interesse für die Innovation oder auch den theoretischen Verlust, mit einem Wort die Diskontinuität, sollte nicht vernachlässigt werden. Dabei gibt es durchaus immer wieder Behauptungen des völlig Neuen in sprachtheoretischen Publikationen, die eine Tradition und die jetzt neue, gültige Theorie, die sogenannte Vorgeschichte eines Theorems und den Beginn der eigentlichen Wissenschaft in Gegensatz zueinander stellen. Doch solche Behauptungen stammen von den Sprachwissenschaftlern selbst, sie dienen meist der Hervorhebung des eigenen Standpunkts und sind keine Ergebnisse professioneller Historiographie.