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Über die Autoren
(2015)
Der Erwerb der südamerikanischen Reisetagebücher Alexander von Humboldts durch die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz war 2014 ein bedeutendes Ereignis. In einem ersten Schritt wertet der Artikel unveröffentlichte Teile der Tagebücher und Dokumente aus dem Nachlass aus, um den „Kosmos Humboldt´scher Interessen“ zum Thema Pflanzengeographie zu umreißen, darunter auch seine Überlegungen zum Einfluss von Mensch und Tier auf die Ausbreitung von Pflanzen und die Veränderung von Vegetation. Die Einsichten des Gelehrten zur Abhängigkeit Europas von der sogenannten „Neuen Welt“ hinsichtlich der Nahrungsmittel werden ebenso behandelt. So vertrat Humboldt in seinen Ausführungen zum Thema „Was sind Barbaren?“ die These, dass Isolierung von Menschen aus der Gemeinschaft, Elend, Nahrungsmangel, klimatische Ursachen usw. „die Spuren von Zivilisation vertilgen“. Er betonte, dass es nötig sein, in einem weltweiten Wettstreit intellektueller Kräfte die Ressourcenknappheit zu überwinden.
Networking knowledge
(2015)
Global citizenship and diversity are well-represented concepts in today’s higher education. Learning outcomes and competencies are designed to sensitize students to the many cultural backgrounds of U.S. learning institutions. Nevertheless, true globality, as represented through diverse discourses and perspectives of the world, still seems neglected in curricula and course assignments. This article explores the possibilities offered through a new shared space in education where different forms of networked knowledge and multifaceted perspectives can build a global platform of exchange in a diverse student population. The universal science concept described by Alexander von Humboldt at the beginning of the 19th Century illuminates this intertwined approach to knowledge of the world, which has the potential to positively impact contemporary curricula and course design. Von Humboldt’s writings emphasize inclusion and interplay among cultures and natural phenomena. By inviting our students to be active representatives of diverse discourses, these interconnecting links will become more transparent. In turn, productive forms of knowing about the world may enrich current learning objectives and thereby reflect a true global citizenship as it evolves in a new shared space of education. Keywords: global citizenship, plurality, diverse discourses, multicultural education.
En este breve ensayo propongo que en la ascensión al Teide Alexander von Humboldt pudo adquirir una perspectiva integral, que le sirvió como marco de comunicación científica para aunar la multitud de datos que se había dispuesto a recoger en su breve estancia en la isla. Más aun, de ahí en adelante este marco además le serviría para darle sentido de conjunto a las incontables y diversas informaciones que recogería en los restantes cinco años de viaje. Para poner en evidencia el enfoque de la visita a Tenerife de Humboldt, analizo su relato de la ascensión al Teide suponiendo que está estructurado según los relatos de viajes épicos y peregrinaciones.
Lo pintoresco se puede definir como un sentimiento que invita al espectador de una escena particular a reproducirla en un cuadro, algo que permitió a los viajeros del siglo XIX transportar las imágenes como posesiones, especialmente a través de la publicación de un Atlas Pittoresque. Cada una de esas imágenes es un testimonio de los viajes y sus historias cruzadas. Este es el caso de la lámina III, Vista de la Plaza Mayor de México, que forma parte de la obra Vues des Cordillères et Monuments des Peuples Indigènes de l’Amérique, una imagen que ilustra las redes de intercambio que se sucedían entre artistas y científicos a través de los viajes y expediciones.
The Franciscans in Cathay
(2015)
The study analyzes the process that leads to the elaboration of the thesis of a continuity between the Medieval Asia mission and the New World mission. This effort, undertaken by the Catholic historiography of the mission during the XIX century, is the result of the impulse provided by Alexander von Humboldt’s studies about the discovery of America (Examen critique). The data about the geography of Asia collected by the missionaries-travelers working in the territory between Karakorum and Khanbalik during the XIII e XIV century reaches Christopher Colombus with the mediation of Roger Bacon, whom Humboldt himself esteems as a true cultural mediator. The conclusion of the article tries to identify reasons and modalities of the secularization of the missionary concept, i.e. the shift from the ideal of the propagation of the Christian message to a prevailing interest for cartography and topography, transformations arranged by a late medieval historiography that introduces into martyrolagia the loca toponomastica.
Preußens Mann in Washington
(2014)
Der Diplomat und preußische Gesandte in Washington, Friedrich von Gerolt, versorgte Humboldt während der 1840er und 1850er Jahre mit Informationen über die politischen und geistigen Entwicklungen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Humboldt seinerseits förderte in Berlin Gerolts Karriere und protegierte ihn bei Hofe. In den von Ulrich Päßler vorgestellten Briefen aus den Jahren 1858/59 spricht Gerolt einige Entwicklungen in den Vereinigten Staaten an, die deren (geo-)politische Stellung in der Welt entscheidend prägen sollten.
Friedrich Wilhelm III., seit 1797 König von Preußen, garantierte am 19. November 1805 dem 36-jährigen Humboldt eine Pension von jährlich 2.500 Talern. Nur wenige Tage danach ernannte er ihn zu seinem Kammerherrn. Was Humboldt nicht ahnen konnte war, dass dieser Dienst 54 Jahre währen sollte. Bärbel Holtz beschreibt die bisher wenig untersuchte Beziehung des Monarchen zum Forschungsreisenden.
Du Mexique à l‘Oural
(2014)
Das Haus in der Jägerstraße, welches um 1800 die Nummer 22 erhielt, ist bekannt als das Elternhaus der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt. Ob Alexander von Humboldt hier oder im elterlichen Schloß geboren wurde, ist unklar, da er selbst im Verlauf seines Lebens zu dieser Frage widersprüchliche Angaben machte. Das Rätsel des Geburtsortes bleibt vorerst weiter ungelöst. Es ist aber eine Akte aus Privatbesitz aufgetaucht, die zur Geschichte des Hauses Jägerstraße 22 zahlreiche bislang unbekannte Dokumente enthält. Sebastian Panwitz stellt einen Abschnitt daraus vor.
„Zur Freiheit bestimmt“
(2014)
Im Zentrum des Beitrags von Frank Holl steht die Frage nach Humboldts Menschenbild und seiner Sicht auf die Kulturen der Welt. Der Autor sieht seinen Aufsatz als Weiterführung und Ergänzung der Auseinandersetzung mit der Initiative „NoHumboldt21“. Er geht zunächst auf Humboldts Sicht auf die amerikanischen Kulturen ein, die stark mit seiner Kritik am europäischen Kolonialismus und an der Sklaverei verbunden ist. Dann wirft er einen Blick auf Humboldts Sicht auf andere Kulturen der Welt und erläutert letztendlich sein Verhältnis zu den Juden.
Friedrich Wilhelm IV. wollte den preußischen Staat nach seiner Thronbesteigung auch auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft modernisieren. Bedeutende Persönlichkeiten wurden nach Berlin geholt. In vielen dieser Berufungsangelegenheiten kam Alexander von Humboldts Einfluss zum Tragen. Zu den Koryphäen, die von Bayern nach Preußen gelockt wurden, gehörte auch der Dichter und Orientalist Friedrich Rückert. Ulrike Leitner veranschaulicht in Ihrem Aufsatz Rückerts Berufung nach Berlin und präsentiert in diesem Kontext zwei Briefe.
Alexander von Humboldt setzte sich für andere Wissenschaftler ein, damit sie ebenfalls bei dem berühmten Tübinger Verleger Cotta ihre Texte publizieren konnten. Zu diesem Kreis zählte der in Paris lebende Sinologe und Asienexperte Julius Klaproth, dessen Arbeiten Humboldt sehr schätzte. Ute Tintemann untersucht das Geflecht der Beziehungen zwischen Klaproth, Cotta und Humboldt am Beispiel von Klaproths Projekt einer Neuedition des Mithridates oder allgemeine Sprachkunde.
Gegenstand des Aufsatzes von Manfred Ringmacher sind zwei Briefe auf Guaraní in Alexander von Humboldts Handschrift. Die Originale der Abschriften wurden im Jahr 1800 in der ehemals jesuitisch betreuten Indianersiedlung Santa María la Mayor am Río Uruguay geschrieben und an den Vizekönig des spanischen Vizekönigreichs La Plata gesandt. Sie sind mit einer zeitgenössischen spanischen Übersetzung versehen; außerdem hat Alexander von Humboldt in französischer Sprache noch einige Erläuterungen gegeben.
Wie hielt es Alexander von Humboldt mit der Evolution? Dieser Frage geht Thomas Schmuck nach, denn es erscheint ihm auffällig, dass sich Humboldt in seinem umfangreichen Werk kaum zu Fragen der Evolution äußert. An den wenigen Passagen, in denen Humboldt evolutive Themen aufgriff, distanzierte er sich in vorsichtiger Skepsis von nicht durch Empirie gestützten Spekulationen.
Der 2008 im Internet veröffentlichte Briefwechsel zwischen Humboldt und Johann Gottfried Ehrenberg wird bald mit 22 bisher unedierten Briefen von Ehrenbergs Hand vervollständigt, die aus dem Bestand der Sammlung Darmstädter der Staatsbibliothek zu Berlin-Preußischer Kulturbesitz stammen. Anne Jobst präsentiert und kontextualisiert in ihrem Artikel vier dieser bisher unbekannten Briefe.
Auf seiner russisch-sibirischen Reise im Jahre 1829 berührte Alexander von Humboldt zweimal Ust’-Kamenogorsk (heute kasachisch Öskemen), die kleine Stadt am Irtyš, an der Südgrenze des Russischen Reiches. Christian Suckow beschreibt Humboldts kurzen, zweitägigen Aufenthalt an dem Ort, der Ausgangs- und Endpunkt der Exkursion zur Silbergrube Zyrjanovsk im südwestlichen Altai und nach Baty an die chinesische Grenze war.
Auf welche Weise sich unsere Einschätzung des wissenschaftlichen Wirkens Alexander von Humboldts auf Grundlage der beständig voranschreitenden Erschließung seiner Handschriften verändern konnte und welche aktuellen wissenschaftshistorischen Fragestellungen dadurch aufgeworfen wurden, verdeutlicht Oliver Schwarz an Beispielen aus der Astronomie.
Pierre-Simon Marquis de Laplace joua un rôle éminent dans la vie scientifique d’Alexandre de Humboldt. Humboldt avait fait la connaissance du savant français qui avait vingt ans de plus que lui-même à Paris en 1798. L’article de Eberhard Knobloch examine la relation entre ces deux géants de la science en s’appuyant entre autre pour la première fois sur des documents inédits: les quatre lettres de Laplace à Humboldt, le journal d’Humboldt et sur le matériel d’archives conservé aux Archives de l’Académie des Sciences de Berlin-Brandebourg.
Am 17. Dezember 2014 feiert der langjährige Arbeitsstellenleiter der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Ingo Schwarz seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben Freunde, Kollegen und Wegbegleiter Beiträge zusammengetragen, die die Bandbreite der jahrzehntelangen Forschungen Ingo Schwarz’ zu Alexander von Humboldt widerspiegeln.
Tod in den Anden
(2013)
Der Forschungsreisende Francis Hall kam als Soldat nach Südamerika und betätigte sich hier auch als Pflanzensammler, Reiseschriftsteller und Bergsteiger. Er war Freund und Briefpartner Jeremy Benthams und versuchte gemeinsam mit Jean-Baptiste Boussingault den Chimborazo zu besteigen. Der liberale Journalist wurde 1833 in bürgerkriegsähnlichen Unruhen in Ecuador ermordet. Der einzige Brief Halls an Humboldt, in dem er diesen für die Naturerschließung des Landes zu gewinnen versucht, eine Sammlung andiner Pflanzen übersendet und seine Einschätzung zur politischen Lage und Zukunft Südamerikas kundtut, wird hier veröffentlicht und kommentiert.
In den letzten Jahren sind immer mehr Editionen im Internet erschienen. Sie zeigen eine ähnlich große Vielfalt wie gedruckte Editionen. Somit ist es an der Zeit, den Begriff der digitalen Edition zu schärfen. Wie können digitale Editionen eingeordnet und evaluiert werden? Wie können neben editionswissenschaftlichen Kriterien weitere Bewertungssysteme dazu beitragen, qualitative Unterschiede zwischen den vorhandenen Editionen herauszuarbeiten? Das Institut für Dokumentologie und Editorik hat dazu einen Kriterienkatalog erstellt, der in diesem Beitrag einerseits vorgestellt werden soll, andererseits an bestehende Projekte angewendet werden soll. Ziel dieser Übung ist, den Blick auf digital vorliegende Quellen zu schärfen.
Über die Autoren
(2013)
In Alexander von Humboldts Tagebüchern seiner berühmten Forschungsreise durch Spanisch-Amerika finden sich Bemerkungen und Hinweise für künftige Leser seiner Reisedarstellungen zu Problemen der Verpflegung. Zumeist werden Engpässe und Missstände erwähnt sowie Fragen soziopolitischer Situation verdeutlicht. Sie beziehen sich auf Extrembedingungen in stadtfernen Gebieten und im Kontakt mit den indigenen Trägern und Helfern während der einzelnen Exkursionen. Die Darstellungen der alltäglichen Gegebenheiten sind zugleich eine interessante Quelle für Verhaltensmuster der verschiedenen Schichten der spanischkolonialen Gesellschaft wie der Forschungsreisenden, die mit den Schwierigkeiten umzugehen hatten, sich anzupassen verstanden oder ihre eigenen Verhaltensmuster entwickelt haben. Damit ermöglichen Humboldts Aufzeichnungen zugleich auch auf diesem Gebiet manchen Blick auf den seither erfolgten Kulturwandel.
Der 100. Geburtstag von Alexander von Humboldt im Jahre 1869 wurde in Russland groß gefeiert, besonders von der Société Impériale des Naturalistes de Moscou. Der spätere Sekretär dieser Gesellschaft, Hermann Trautschold, hielt damals eine vielbeachtete Lobrede auf den weltbekannten deutschen Naturforscher und Forschungsreisenden. Im Fokus des Aufsatzes steht der deutsch-russische Geologe und Paläontologe Trautschold sowie seine im Jahre 1869 in Moskau gehaltene Lobrede.
La tesis doctoral „Ficcionalizar el referente. Violencia, Saber, Ficcion y Utopía en El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno de Felipe Guamán Poma de Ayala“ tiene como objetivo explicar la violencia, el saber, la ficción y la utopía en El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno. Este estudio se inicia con la Historia de la Recepción de El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno en el siglo XX. El criterio principal en la elaboración de este registro ha sido analizar estudios destacados sobre la crónica peruana y que han abierto nuevos significados desde diferentes disciplinas. De esta manera la Historia de la Recepción de El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno se inicia a partir de un "Ensayo de Interpretación" desde la arqueología hasta arribar a la ciencia filológica que amparada por el fortalecimiento de los estudios culturales y el cuestionamiento de los "metarrelatos" en las tres últimas décadas del siglo XX desarrolló un "acto de descolonización" desde la crítica histórica y literaria. Los conceptos de violencia, saber, ficción y utopía han sido constantes a lo largo del proceso de lectura y reflexión de la crónica peruana. De esta manera este estudio responde a interrogantes sobre las dimensiones y los espacios de la violencia en la crónica peruana. Este estudio reconoce además que los relatos del fin del mundo andino y su recomposición corresponden a la confluencia de saberes y a su ubicidad. En El Primer Nueva Coronica y Buen Gobierno se hallan escenas de "experiencia límite" que puede tener un desenlace trágico con la desaparición y la muerte del autor o el abandono y perdida de esperanza de sus ideales. Sin embargo la crónica de Felipe Guamán Poma de Ayala concluye por una apuesta por la vida y por tanto participa de un "saber de vida" o un "saber vivir" debido a que se halla el registro sobre la vida y de un saber que tiene la vida como objetivo central en el relato histórico. De esta manera la crónica peruana contiene una lógica narrativa que "socava la estática de un destino irrevocable" y elabora una denuncia del mundo desolador con el anhelo de transformarlo. Esta escena produce fricción entre lo que afirma el cronista y la representación ficcional del dibujo, de esta manera se halla un espacio entre lo vivido e inventado que abarcaran todo un campo de experimentación que oscilan entre una dicción plena y la fórmula ficcional. La tesis doctoral „Ficcionalizar el referente. Violencia, Saber, Ficcion y Utopía en El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno de Felipe Guamán Poma de Ayala“ identificó una eclosiva fuga de la referencialidad textual de la crónica peruana para crear sus propias referencialidades bajo un sentido utópico. El testimonio dramático, la denuncia en voz e imagen no estarán distanciados del elemento fantástico y legendario propio de los primeros escritos latinoamericanos. Los artificios narrativos de El Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno crea territorialidades textuales aptas para la imaginación y la leyenda, cercano a lo real maravilloso. La crónica indígena fue concebida cuando se organizaba el "Buen gobierno y justicia", en un ambiente confrontacional, pero también en un mundo que era nuevo, naciente en un momento que América aparecía como idealización del ansiado proyecto platónico de nación feliz, de un buen gobierno, una mejor nación, una utopía.
Die empirische Arbeit untersucht den interlingualen Transfer von französischen und deutschen Filmtiteln im vergangenen Jahrhundert. Sie basiert auf einem Korpus von 3.200 französischen Originaltiteln und ihren deutschen Neutiteln und schließt eine Forschungslücke der Filmtitelübersetzung für das Sprachenpaar deutsch-französisch. Im theoretischen Teil werden die text- und übersetzungswissenschaftlichen Grundlagen dargelegt. Filmtitel bilden eine eigene Textsorte, die unter Zuhilfenahme der Textualitätskriterien von de Beaugrande/Dressler spezifiziert wird. Anhand ausgewählter Beispiele aus dem Korpus werden maßgebliche Funktionen von Filmtiteln, wie Werbung, Information, Identifikation, Kontakt und Interpretation erörtert. Auf E. Prunčs Translationstypologie basieren jene fünf Strategien, die bei der Übertragung von französischen Filmtiteln in den deutschen Sprach- und Kulturraum zum Einsatz kommen: Identität, Analogie, Variation, Innovation sowie hybride Formen. Ausführlich werden Übersetzungen von Umtitelungen abgegrenzt. Die Auswertung des Korpus ergibt, dass Titelinnovation die am häufigsten angewandte Strategie beim Titeltransfer im gesamten Untersuchungszeitraum darstellt, während Titelidentitäten am seltensten zum Einsatz kommen. Die Betrachtung kürzerer Zeitspannen zeigt gewisse Tendenzen auf, beispielsweise die deutliche Zunahme von Hybridtiteln in jüngster Zeit. Erstmals wird in dieser Arbeit das Phänomen der Mehrfachbetitelungen in verschiedenen deutschsprachigen Ländern aufgegriffen, indem nach Motiven für unterschiedliche Neutitel in Deutschland, der ehemaligen DDR und Österreich gesucht wird. Den Abschluss bildet eine Betrachtung der Filmtitel aus rechtlicher und ökonomischer Perspektive, denn zusammen mit ihren Filmen stellen Titel von hoher Kommerzialität geprägte Texte dar, und wie jedes Wirtschaftsgut erfahren auch sie eine präzise juristische Regulierung.
The Prussian geologist Leopold von Buch was a lifelong friend of Alexander von Humboldt and had a significant influence on Humboldt’s geological ideas. In a talk, held in Berlin in 1831, which is published here for the first time, von Buch presented the Duria Antiquior of 1830 by the English geologist Henry De La Beche. The Duria Antiquior is widely regarded as the earliest depiction of a scene of prehistoric life from deep time. The print raised new questions about the processes of geohistorical change. The talk reveals that Leopold von Buch was a true scientist of the Romantic Age. His descriptions of geohistorical organismic transformations are taken from pictorial examples of organismic transformation from the classical literature. The talk also illustrates how influential English geologists were for geo-historical reconstructions in Germany.
Über die Autoren
(2013)
Friedrich L. Brand
(2013)
Berglinien im Vergleich
(2013)
Der Artikel analysiert aus bildwissenschaftlicher und historischer Perspektive die unveröffentlichte Skizze zu einem Bergdiagramm aus dem handschriftlichen Nachlass Alexander von Humboldts. Das mehrfach beklebte Skizzenblatt stand im Zentrum klimageografischer Fragestellungen nach den Gründen für die weltweit unterschiedlich hohen Schneegrenzen in Gebirgen. Aufgrund des unfertigen, skizzenhaften Charakters des Diagramms lassen sich Fragen über den Forschungskontext des Diagramms, den epistemischen Stellenwert zeichnerischer Praktiken sowie über die heuristische Rolle der Berge und ihrer charakteristischen Profillinien in Humboldts Forschungen stellen. Gezeigt wird, wie das visuelle Denken und das Interesse Humboldts an neuen grafischen Methoden zu einer wichtigen Bedingung wurden, um die holistische Synopsis der Welt als ökologisches System erforschen und darstellen zu können.
Im vorspanischen Zentralkolumbien, vor allem in der Muisca-Kultur, wurden Hochreliefs auf Steinpatrizen zur Abformung von Wachsmatrizen für den Guss in verlorener Form benutzt, die Alexander von Humboldt irrtümlich für „Kalendersteine“ der Muisca hielt. Der wissenschaftsgeschichtliche Überblick beschäftigt sich mit den Ursachen dieses Irrtums und dessen Überwindung.
Die multimedialen Informationsdienste im Internet werden immer umfangreicher und umfassender, wobei auch die nur in gedruckter Form vorliegenden Dokumente von den Bibliotheken digitalisiert und ins Netz gestellt werden. Über Online-Dokumentenverwaltungen oder Suchmaschinen können diese Dokumente gefunden und dann in gängigen Formaten wie z.B. PDF bereitgestellt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise der Humboldt Digital Library, die seit mehr als zehn Jahren Dokumente von Alexander von Humboldt in englischer Übersetzung im Web als HDL (Humboldt Digital Library) kostenfrei zur Verfügung stellt. Anders als eine digitale Bibliothek werden dabei allerdings nicht nur digitalisierte Dokumente als Scan oder PDF bereitgestellt, sondern der Text als solcher und in vernetzter Form verfügbar gemacht. Das System gleicht damit eher einem Informationssystem als einer digitalen Bibliothek, was sich auch in den verfügbaren Funktionen zur Auffindung von Texten in unterschiedlichen Versionen und Übersetzungen, Vergleichen von Absätzen verschiedener Dokumente oder der Darstellung von Bilden in ihrem Kontext widerspiegelt. Die Entwicklung von dynamischen Hyperlinks auf der Basis der einzelnen Textabsätze der Humboldt‘schen Werke in Form von Media Assets ermöglicht eine Nutzung der Programmierschnittstelle von Google Maps zur geographischen wie auch textinhaltlichen Navigation. Über den Service einer digitalen Bibliothek hinausgehend, bietet die HDL den Prototypen eines mehrdimensionalen Informationssystems, das mit dynamischen Strukturen arbeitet und umfangreiche thematische Auswertungen und Vergleiche ermöglicht.
Der vorliegende Brief Alexander von Humboldts an seinen Jugendfreund Johann Karl Freiesleben (1774-1846) reiht sich ein in das Vorhaben, unpublizierte Briefe aus Humboldts Jugendzeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Editorisch fügt sich der Brief in die von Ilse Jahn und Fritz Gustav Lange herausgegebenen Jugendbriefe Alexander von Humboldts 1787-1799 ein. In diesem Band findet der Brief seinen Platz zwischen zwei Briefen Humboldts an Freiesleben, die er während seines Aufenthaltes in Dresden am 10.07.1797 sowie am 11. oder 18.07.1797 geschrieben hat.
Since 2011 the Comorian Island of Mayotte has been France’s 101st département, thereby becoming part of the European Union. As a result, France has consolidated and strengthened its strategic position in the Indian Ocean. With the change of political status in 2011, new developments have occurred in Mayotte. It is still unclear whether the expected economic boom, extensive social benefits or injection of EU regional funds can help to alleviate poverty and raise living standards. There is concern, however, that massive immigration to Mayotte from the surrounding territories is diminishing any progress and will continue to do so. Not only France but also the EU will have to adapt to new immigration problems due to this new external border. In this situation one thing is clear: the language contact between French and the local languages, which is the result of political developments, is leading to new dynamics. The diglossic situation east of Africa, between French as the dominant language and local languages like Shimaoré or Shibushi spoken in Mayotte will become more marked in the next few years.
Über die Autoren
(2012)
Daniel Kehlmanns Roman „Die Vermessung der Welt“ wird hoch gepriesen und streng kritisiert. Kehlmanns Kritiker lesen seine Satire als eine verfälschte Biographie von Gauss und Humboldt, obwohl der Autor wiederholt selbstironische Bemerkungen eingestreut hat, die sein wahres Ziel offenbaren. Der Aufsatz bemüht sich, Kehlmanns fiktiven Roman angemessen zu beurteilen und einige der wirklichen Aktivitäten und Errungenschaften von Gauss und Humboldt zu charakterisieren, indem Kehlmanns erzählte mit den historischen Tatsachen verglichen werden. Beide Wissenschaftler waren stark am Erdmagnetismus interessiert, was zeitweise zu einigen Spannungen zwischen ihnen führte. Humboldts Messmethoden und seine Überzeugung, dass alles Wechselwirkung ist, waren zwei Seiten derselben Medaille. Nur numerische Elemente konnten helfen, die Gesetze zu finden, die die Natur regieren. Humboldts wissenschaftliche Techniken und Ziele (Methode der Mittelwerte) waren gut begründet. Humboldts Reisen und Forschen bildeten eine untrennbare Einheit. Humboldts Naturbegriff schloss beide Möglichkeiten ein, das heißt die natura naturans und die natura naturata, die schaffende und herrschende Natur und die Natur, die von bestimmten Gesetzen beherrscht war. Sein überragendes Interesse an Naturgesetzen gründete auf der Überzeugung, dass sie ewig waren und dass sie die Ordnung und Ewigkeit der Welt garantierten.
Daniel Kehlmann gibt vor, mit seinem Roman Die Vermessung der Welt „verschwiegene oder übersehene Wahrheiten sichtbar“ zu machen. Dadurch, dass er die Leser bewusst im Zweifel lässt, was historisch belegt und was erfunden ist, entstehen Missverständnisse. Der Beitrag analysiert die wichtigsten Charakteristika des Kehlmann‘schen und des historischen Alexander von Humboldt und weist nach, dass diese nicht übereinstimmen. Der Aufsatz fragt nach Kehlmanns Rolle, der in der Öffentlichkeit gerne die Pose des Gelehrten einnimmt, seine Erfindungen jedoch nicht offenlegt und sie als angebliches Humboldt-Zitat sogar in einem wissenschaftlichen Text publiziert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass alle, die etwas für ihre Allgemeinbildung tun möchten, bei Die Vermessung der Welt an der falschen Adresse sind.
Connecting the new world
(2012)
This article explores the link between the profound technological transformations of the nineteenth century and the life and work of the Prussian scholar Alexander von Humboldt (1769-1859). It analyses how Humboldt sought to appropriate the revolutionary new communication and transportation technologies of the time in order to integrate the American continent into global networks of commercial, intellectual and material exchange. Recent scholarship on Humboldt’s expedition to the New World (1799-1804) has claimed that his descriptions of tropical landscapes opened up South America to a range of ‘transformative interventions’ (Pratt) by European capitalists and investors. These studies, however, have not analysed the motivations underlying Humboldt’s support for such intrusions into nature. Furthermore, they have not explored the role that such projects played in shaping Humboldt’s understanding of the forces behind the progress of societies. To comprehend Humboldt’s approval for human interventions in America’s natural world, this study first explores the role that eighteenth-century theories of progress and the notion of geographical determinism played in shaping his conception of civilisational development. It will look at concrete examples of transformative interventions in the American hemisphere that were actively proposed by Humboldt and intended to overcome natural obstacles to human interaction. These were the use of steamships, electric telegraphy, railroads and large-scale canals that together enabled global trade and communication to occur at an unprecedented pace. All these contemporary innovations will be linked to the four motifs of nets, mobility, progress and acceleration, which were driving forces behind the ‘transformation of the world’ that took place in the course of the nineteenth century.
Über die Autoren
(2012)
Im Juli des Jahres 1841 kommt es zu einem Treffen zwischen zwei Männern, das zunächst belanglos erscheint, sich aber Jahre später als wichtige historische Begebenheit herausstellen wird. In seinem Pariser Büro empfängt der 71jährige Naturforscher Alexander von Humboldt den jungen Preußen Ludwig Leichhardt. Der angehende Naturwissenschaftler erhofft sich Zuspruch und Empfehlung des berühmten Alexander von Humboldts. Die Unterredung ist kurz und verläuft für Leichhardt ergebnislos. Es wird das einzige Treffen der beiden Naturwissenschaftler bleiben. Aus heutiger Sicht unverständlich, da Ludwig Leichhardt und Alexander von Humboldt mehr verband, als ihre Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Viel zu wenig ist sich bis jetzt den biographischen Analogien und den vergleichbaren geographischen Leistungen der beiden Preußen gewidmet worden.
Carlos Montúfar (1780-1816) war ab Quito das dritte ständige Mitglied der amerikanischen Humboldt-Expedition zusammen mit Aimé Bonpland. Das Tagebuch, das er vom 9. Juni bis zum 10. September 1802 kurz vor Cajamarca führte, ist von Interesse für Humboldt-Forscher, zumal Bonpland scheinbar keine Zeugnisse weder in Brief- noch in Tagebuchform überlieferte. Recherchen am Original des Montúfar-Tagebuchs ergaben, dass die 1888 veröffentlichte Transkription durch Marcos Jiménez de la Espada aus verschiedenen Gründen problematisch ist. Es muss deshalb ein Desiderat der Humboldt-Forschung sein, eine korrigierte und kommentierte Transkription vorzulegen. Das geschieht hier zusammen mit einer digitalisierten Kopie des Originals
Der kurze, nicht vollständig erhaltene Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Karl Ernst von Baer behandelt sehr verschiedene Themen: Politik, Kriegsgefahr, den Wissenschaftsbetrieb, Auszeichnungen und Tagungen, Embryologie und Cholera. Gemeinsam mit Briefen und Reden ergibt sich dabei ein differenziertes Bild der Beurteilung der beiden Wissenschaftler durch den jeweils anderen. Während Baer sich als Bewunderer Humboldts erweist, erscheint umgekehrt Humboldts Einschätzung Baers als ambivalent.
Über die Autoren
(2011)
Während der im September 1837 in Göttingen stattfindenden Universitätsfeierlichkeiten initiierten Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß gemeinsam ein Projekt; es ging dabei um die Frage, ob Sternschnuppen die erdmagnetischen Erscheinungen beeinflussen würden, dem Nordlicht vergleichbar. Dies sollte im folgenden November, anlässlich des zu erwartenden großen Sternschnuppenschauers, überprüft werden. Im Zentrum dieser Untersuchung steht der Brief von Alexander von Humboldt an Gauß vom 30. November 1837 (Briefwechsel Humboldt-Gauß, S. 63–65); in diesem wurden zwei Beilagen bzw. Anlagen angesprochen, die zwar noch existieren, die aber bei der Ausgabe des Humboldt-Gaußschen Briefwechsels fast ganz unberücksichtigt blieben. Es handelt sich erstens um einen Brief von dem in Breslau wirkenden Astronomen Boguslawski an Humboldt vom 15. November 1837, den Humboldt, versehen mit eigenen Anmerkungen, Gauß zukommen ließ, und zweitens um ein Dokument, enthaltend die von Humboldt und Herter in Berlin während der Zeit vom 12. bis 21. November angestellten erdmagnetischen Beobachtungen. Diese Dokumente sollen hier erstmals in den historischen Kontext eingebettet, vorgestellt werden, zusammen mit dem Bericht über die in Marburg gemachten Sternschnuppenbeobachtungen vom 12. bis 14. November, die Gerling veranlasst hatte.
A la charnière du XVIIIème et du XIXème siècle, Alexander von Humboldt réalise une série de voyages scientifiques et géographiques en Europe, en Amérique et en Asie. Connus en grande partie par sa très riche correspondance, ces voyages sont tous marqués par la présence et l’intervention d’acteurs du monde politique européen. Par leur soutien financier, matériel et moral, ainsi que par leur délimitation spatiale, temporelle voire thématique des objets des expéditions, ceux-ci structurent pratiquement et intellectuellement le déroulement des expéditions humboldtiennes. Aux alentours du moment 1800, la géographie se trouve alors engagée dans un mouvement de construction disciplinaire, questionnant ses objets, ses méthodes et ses pratiques. Inséré dans ce processus, le voyage constitue un enjeu identitaire fort de l’élaboration et de la définition des savoirs géographiques modernes. La participation des acteurs politiques dans les voyages interroge leur rôle d’opérateurs de la fabrique scientifique. A partir de l’exemple humboldtien, dans une optique d’histoire et d’épistémologie de la géographie, cet article propose d’engager une analyse relationnelle du couple géographie/politique.
Die Feuer von Baku
(2011)
Gefälschter Humboldt
(2011)
Einleitung Das Interesse am Leben Alexander von Humboldts hat neben ernsthaften Biographen stets auch oberflächliche Buchautoren und Fälscher auf den Plan gerufen. Bereits zu Humboldts Lebzeiten wurden faksimilierte Auszüge aus seinen Briefen unter Weglassung heikler Passagen veröffentlicht, um authentische Lebensäußerungen zu suggerieren. Mit gleicher Absicht stellte ein bis heute unbekannter Autor 1861 die angeblichen „Memoiren Alexander von Humboldt’s“ zusammen. Die Kompilation aus Fakten, Briefauszügen und frei erfundenen Äußerungen Humboldts präsentierte den Humanisten als Misanthropen und Verächter der Indiokultur – ein Bild, das selbst in fiktiven Darstellungen der neuesten Zeit nachwirkt. Der folgende, von Kurt-R. Biermann und Ingo Schwarz erstmals in der von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben Zeitschrift „Gegenworte“ zum Thema „Lug und Trug in den Wissenschaften“ veröffentlichte Artikel erschien im Jahr 1998. Die darin angegebenen Preise für Autographen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen – auch das ein Indiz für die nicht nachlassende Neugier auf den Menschen Alexander von Humboldt. Ulrich Päßler
Über die Autoren
(2011)
Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß als Wegbereiter der neuen Disziplin Erdmagnetismus
(2011)
Alexander von Humboldt hatte sich bereits in Freiberg mit dem Erdmagnetismus beschäftigt; jedoch erst in Frankreich lernte er die entsprechenden Beobachtungsmethoden kennen. Auf allen seinen Reisen machte er erdmagnetische Messungen. Seine Zusammenarbeit mit Arago in Paris war besonders fruchtbar, hier wurde das erste magnetische Observatorium gebaut. Humboldt beschäftigte sich vor allem mit Intensitätsmessungen; sein wichtigster Beitrag war die Feststellung, dass die magnetische Intensität vom magnetischen Äquator bis hin zu den Polen zunimmt. Carl Friedrich Gauß interessierte sich seit mindestens 1803 für den Erdmagnetismus; vor allem trachtete er danach, die Humboldtschen Messergebnisse zu bekommen. Als im Jahre 1831 Wilhelm Weber als Professor der Physik nach Göttingen berufen worden war, war dies ein Wendepunkt für Gauß. Bereits 1833 war Göttingen zum Zentrum für erdmagnetische Forschungen geworden; eine neue Ära begann, welche allerdings nur bis 1843 währte. Gauß’ wichtigste Beiträge waren theoretischer Natur; zunächst stellte er Humboldts relative Intensitätsmessungen auf absolute Messungen um, die unabhängig von der jeweils gebrauchten Magnetnadel waren. Mit Gauß’ Publikation „Allgemeine Theorie des Erdmagnetismus“ (1839) begann eine neue Epoche. Der springende Punkt war der neu definierte Terminus „Potential“. Gauß präsentierte erstmals das Bild der Erdoberfläche mit Äquipotentiallinien.
Wegen seiner riesigen Ausdehnung hat Russland bei der wissenschaftlichen Erforschung des Erdmagnetismus bereits im 18. Jahrhundert und erst recht im 19. Jahrhundert eine herausragende Rolle gespielt. Alexander von Humboldts Engagement auf dem Gebiet des Erdmagnetismus, sein organisatorisches und diplomatisches Geschick verhalfen dazu, dass man sich international und vielerorts dem Phänomen des Erdmagnetismus zuwandte. Carl Friedrich Gauß stellte dessen Erforschung in der relativ kurzen Zeit zwischen 1833 und 1839 auf ein ganz neues wissenschaftliches Fundament. Die Pläne Humboldts, die Erde möglichst global physikalisch zu erforschen, und die Pläne von Gauß, die erdmagnetischen Forschungen zentral zu koordinieren, gipfelten 1849 in der Gründung des Physikalischen Hauptobservatoriums in St. Petersburg, das zu jener Zeit eine absolut neuartige Institution darstellte – es war der Erforschung der neuen Disziplin Geophysik gewidmet. An der Spitze dieser Institution stand der russische Physiker Adolph Theodor Kupffer, Mitarbeiter und Kollege sowohl von Humboldt als auch von Gauß.
L’Histoire des deux Indes œuvre majeure de l’abbé Raynal nous fournit à la fois les fondamentaux de la pensée des Lumières et l’explication de la marche du monde. L’analyse de cet ouvrage, le plus lu du XVIIIème siècle, nous permet de comprendre comment cette œuvre qui dénonce l’esclavage décrit le phénomène de la mondialisation.
Als Alexander von Humboldt im Juni 1802 von Quito aus zum Rest seiner lateinamerikanischen Forschungsreise aufbrach, begleitete ihn, abgesehen von Aimé Bonpland, Carlos Montúfar bis nach Europa zurück begleitet, u.a. auch auf beim Versuch, den Chimborazo zu ersteigen. Bis kurz vor der Stadt Cajamarca im heutigen Peru schrieb Montúfar ein relativ unbekanntes Tagebuch zur Reise. Nach einem kurzen Ausflug in das Leben von Humboldts Begleiter steht im Zentrum der weiteren Ausführungen die Frage, ob sein Tagebuch ein anderes Licht auf Humboldt und speziell auf den Aufstiegsversuch wirft. Das läuft auf einen Vergleich der Tagebücher der beiden Reisegefährten hinaus und auf den Versuch, die scheinbaren Widersprüche aufzulösen.
Bloß keine Tiziane!
(2011)
Rhythmus im Türkendeutschen
(2011)
Italese und Americaliano
(2011)
Vorwort
(2011)
Die besondere Beziehung zwischen Humboldt und Darwin, zwei der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Welt der Naturwissenschaften und der Biologie des 19. Jahrhunderts, wird detailliert auf den verschiedenen Ebenen ihres Kontaktes analysiert, sowohl was das real stattgefundene persönliche Treffen betrifft, als auch hinsichtlich ihrer Korrespondenz und der Koinzidenz von Ideen. Dieser wechselseitige Blick zeigt uns wie sich die beiden Gelehrten gegenseitig wahrnahmen, ob sie wirklich versuchten, mit dem Paradigma ihrer bedeutenden Vorgänger zu brechen, oder ob sie lediglich schrittweise das bereits erlangte Wissen erweiterten, bis es durch die Erstellung einer genialen Idee zu einem Bruch des bisherigen Wissens kommt. Bekannt ist die wiederholte Referenz von Darwin auf die Werke Humboldts, insbesondere auf die Tagebücher des deutschen Naturwissenschaftler und seine Art der Beschreibung der amerikanischen Natur in ihrer ganzen Reichhaltigkeit. Weniger bekannt hingegen sind andere Verweise in seiner Autobiografie, sowie die wissenschaftliche Verwendung des Humboldtschen Werkes oder die Zitate in seiner Korrespondenz, die in diesem Beitrag aufgezeigt werden. Darüber hinaus wird die Verwendung der frühen Schriften von Darwin durch Humboldt in einigen seiner Publikationen, vor allem im Kosmos, erwähnt.
Einleitung Die folgende Publikation ist eine der frühen Schriften Ilse Jahns über Alexander von Humboldt und zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit geraten. Hier beschrieb sie eine wichtige Zeitetappe im Leben des jungen Naturwissenschaftlers Alexander von Humboldt: seine Studien während seiner Aufenthalte in Jena im Jahr 1797 bei Justus Christian Loder (1753-1832), der seit 1778 Professor der Medizin, Anatomie und Chirurgie an der Universität von Jena war. Nach seinen naturwissenschaftlichen und kameralistischen Studien in Frankfurt/Oder, Göttingen, Hamburg und Freiberg in Sachsen hatte Humboldt 1792 eine Anstellung als Assessor im preußischen Bergdienst angetreten, die er bis Ende 1796 innehatte. Während dieser Zeit beschäftigte er sich außerdem mit wissenschaftlichen Studien. Insbesondere versuchte er, durch galvanische Experimente (darunter auch schmerzhafte Selbstversuche), dem Geheimnis der Lebenskraft, einem damals hochaktuellen Thema, auf die Spur zu kommen. In dem Zusammenhang wurde sein erster Besuch 1794 bei seinem Bruder Wilhelm in Jena, einem wichtigen Zentrum der fortschrittlichen und durch die Aufklärung geprägten Wissenschaften jener Zeit, zu einem Schlüsselerlebnis für den jungen Forscher. Besonders Humboldts dritter Aufenthalt dort im Jahre 1797 war von der intensiven Arbeit gemeinsam mit Goethe und Loder geprägt. Bei letzterem hatte sein Bruder Wilhelm bereits 1794 anatomische Vorlesungen gehört. Im Leben Alexander von Humboldts fällt dieser Aufenthalt bereits in eine neue Phase. Er hatte nach Beendigung seiner Anstellung im Bergdienst und begünstigt durch das Erbe, das ihm nach dem Tod seiner Mutter 1796 zugefallen war, den Entschluss gefasst, eine große Forschungsreise zu unternehmen. Nun orientieren sich seine Interessen an diesem neuen Ziel: der wissenschaftlichen Vorbereitung dieser Reise. Auch deshalb intensivierte er seine anatomischen Studien bei Loder: die Teilnahme an Anatomievorlesungen und an einem Präparierkurs wurde 1797 seine Hauptbeschäftigung, wie er mehrfach in Briefen betonte (siehe unten, S. 95). Für Alexander von Humboldt, der zwei Jahre später zu seiner berühmten Amerikareise aufbrechen sollte, hatte dieser Aufenthalt also ebenso wie die in derselben Phase stattfindenden kleineren Reisen oder seine Beschäftigung mit Messinstrumenten einen prägenden Einfluss auf seine künftige Forschungskonzeption, die durch die Betonung von Experiment, Erfahrung und Vergleich gekennzeichnet ist. So wandte er beispielsweise in seinem Werk über seine galvanischen und chemischen Experimente „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser“ bereits die für ihn später typische komparatistische Methode an. Der erste Band des Buchs, das er selbst sein „physiologisches Werke über den Lebensprocess“ nannte, erschien ebenfalls 1797 und war beeinflusst durch die physiologischen Experimente in dieser Phase. Ilse Jahn beleuchtete in dem vorliegenden Text die scientific community der Jenaer Klassik, in der vielseitig gebildete Größen der Kulturgeschichte gemeinsam intensive naturwissenschaftliche Studien trieben, praktische Experimente durchführten und Schlussfolgerungen diskutierten. Nicht nur wegen der besonderen fachlichen Zusammenarbeit und gegenseitigen Befruchtung ist die Schilderung von Interesse, sondern auch, weil diese Forschertätigkeit beispielhaft den zu der Zeit in den Naturwissenschaften, insbesondere in Biologie und Physiologie, stattfindenden paradigmatischen Wandel, die Emanzipation von der allgemeineren Naturkunde, beleuchtet. Hervorzuheben ist im folgenden Text ebenfalls die Betonung der gemeinsamen Tätigkeit, jedoch unterschiedlichen Blickrichtung der beiden Brüder, die ja sonst in der Literatur eher selten gemeinsam betrachtet oder verglichen werden. Die Beschäftigung der Autorin mit der Thematik der Zusammenarbeit und gegenseitigen Beeinflussung, aber auch der unterschiedlichen Ansichten und Methoden, die sie hier am Beispiel Loder, der Brüder Humboldt und Goethe darlegte, zog sich wie ein roter Faden durch ihre verschiedenen Arbeiten über Alexander von Humboldt bis zu der mehr als 30 Jahre später von ihr initiierten Leopoldina-Tagung „Das Allgemeine und das Einzelne – Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt im Gespräch“. Hier trafen sich 1999 in Halle Experten der Goethe- und Humboldt-Editionen zu einem fruchtbaren Meinungsaustausch. Wie Ilse Jahn betonte, ging es „um die wissenschaftliche Kommunikation selbst, um den Erfahrungsaustausch und den wissenschaftlichen Meinungsstreit [...] also gleichsam [...] um ein Ideal der akademischen Gemeinschaft.“ (Acta Historica Leopoldina, Bd. 38, S. 173) Von diesem Ideal legt nicht nur das gemeinsame Experimentieren in Jena 1797, sondern ebenso jene großartige Tagung 200 Jahre später, und, nicht zuletzt, die lange Zusammenarbeit Ilse Jahns mit der A.-v.-Humboldt-Forschungsstelle Zeugnis ab. Der verständliche und auch stilistisch angenehm lesbare Text, der bis heute nicht seine Aktualität eingebüßt hat, wird ohne zusätzliche Anmerkungen oder Erläuterungen mit der originalen Seitenzählung wiedergegeben. Lediglich kleinere Druckfehler wurden stillschweigend korrigiert. Ulrike Leitner
El artículo discute la formación de los conceptos de la naturaleza, espacio y morfología en la obra de Alexander von Humboldt y sus impactos en la constitución de la geografía física moderna. Influido por las reflexiones de Kant en la Crítica del Juicio, por los trabajos de Goethe y de Schelling, Humboldt desarrollará una nueva interpretación y representación de la naturaleza en la superficie terrestre, donde el concepto de espacialidad será fundamental para la explicación de los fenómenos de la naturaleza. La geografía física moderna se estructura a partir de un complejo entrecruzamiento de influencias, tanto estéticas como instrumentales trabajadas por Humboldt, donde el principio de la conexión será importante para la invención artística y científica del concepto de paisaje geográfico.
Nomos und physis
(2010)
Alexander von Humboldt’s world view, philosophy of science, and scientific practice were dominated by the notions of measure and harmony. This matter of fact does not leave any doubt about Humboldt’s Pythagoreanism. Already the choice of the title of his Kosmos was led by Pythagorean thought. In 1846 he explicitly wrote to Jacobi that the whole first book is based on the idea that the first Hellenic seeds to all further progresses of mathematical natural knowledge are owed to the Pythagoreans and their emphasis on measure, number, and weight. The paper consists of four parts. The first part deals with Humboldt’s acquaintance with the fragments of the Pythagorean Philolaus. The second part compares the Aristotelean tradition with Philolaus’s informations on Pythagoreanism. The third part relying on the two foregoing parts explains Humboldt’s philosophy of science as a tranformation of Pythagoreanism. The last part discusses three examples taken from Humboldt’s scientific practice in order to illustrate the results deduced up to then.
La lecture de Georg Forster (Reise um die Welt) et de Cornelius de Pauw (Recherches philosophiques sur les Américains) montre que les réflexions philosophiques sur l’Amérique effectuées sous le signe de la globalité et tenant compte de deux phases de mondialisation accélérée, qui doivent être nettement différenciées l’une de l’autre, sont toujours également des réflexions philosophiques sur l’Europe, son rôle dans le monde, dans l’histoire du monde et dans le commerce mondial. L’Histoire des deux Indes de Guillaume-Thomas Raynal, qui connaissait très bien l’œuvre de Pauw, reprends avec des formulations presque inchangées le discours sur la signification éminente pour l’histoire du monde de la découverte de l’Amérique. Il élargit de façon programmatique la perspective des Indes occidentales avec celle des Indes orientales et donne au commerce - comme cela figure déjà dans le titre même de l’œuvre - une place importante et même décisive pour les bouleversements qui avaient transformé le monde de façon si fondamentale depuis la fin du XVe siècle. Le discours sur les régions extra-européennes et en particulier sur l’Amérique avait au seuil du XIXe siècle commencé à se transformer de façon fondamentale avec la Voyage dans les Régions équinoxiales du Nouveau Continent, publié entre 1805 et 1838 comme un gigantesque livre de voyage avec trente in-folio grand format par Alexander von Humboldt. Humboldt avait développé dans ce cadre depuis 1805 une quantité incroyable d’études les plus diverses qui en tant que science globalisée et globalisante discutaient sans cesse ses propres résultats de recherche dans une perspective transdisciplinaire et comparative à un niveau mondial. Il concevait la science - à quelques exceptions près - non pas comme une force destructrice au service de l’expansion européenne mais comme une pratique du savoir au service de toute l’humanité.
Uno de los misterios más persistentes en América ha sido dilucidar el origen de los pueblos vernáculos y de sus edificios. Resolver ese misterio ha sido objetivo de numerosos viajeros. Entre 1832 y 1836, siguiendo la estela de viajeros como Alejandro de Humboldt, un supuesto barón checo, Frédéric de Waldeck, consigue vender al gobierno mexicano una empresa exploratoria por las ruinas mayas de Palenque y Uxmal. De esta expedición deja testimonio en numerosos diarios que permanecen inéditos hasta la fecha, y en el libro Voyage pittoresque et archéologique dans la Province d’ Yucatán (1838). En estos escritos ensaya algunas explicaciones sobre el origen de los mayas y, en sus disquisiciones y supuestos, hace continuas referencias al trabajo de Humboldt. En un artículo previo vimos cómo Waldeck asimila el origen de los mayas a uno de los grandes misterios bíblicos de raíz histórica como es el de las tribus perdidas de Israel. En este trabajo presentamos su segunda gran hipótesis: aquella que vincula a Yucatán con la India a través de un modo de interpretar y representar la realidad americana que tiene en el orientalismo europeo su episteme definitiva.
Im Zusammenhang mit einer geplanten Wiederveröffentlichung des Bandes Die Jugendbriefe Alexander von Humboldts 1787-1799 durch den Akademie Verlages im Andenken an die kürzlich verstorbene Mitherausgeberin Ilse Jahn sollen in loser Folge bisher unpublizierte Briefe aus der Jugendzeit Alexander von Humboldts in der Rubrik Von Humboldts Hand erscheinen. Der folgende Brief Alexander von Humboldts an den Göttinger Arzt Christoph Girtanner steht am Anfang dieser Reihe, welche sukzessive versucht, neuere Erkenntnisse der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle in Bezug auf die Jugendbriefe zu publizieren. Das Schreiben, welches zur so genannten Berlinka-Sammlung der Biblioteka Jagiellońska in Krakau gehört, gelangte während des Zweiten Weltkrieges nach Polen, und ist der Forschungsstelle vor einiger Zeit zugänglich gemacht worden. Editorisch werden sich die in dieser Rubrik erscheinenden Briefe Humboldts in den bestehenden Band der Jugendbriefe von 1973 einfügen.
Über die Autoren
(2010)
Über die Autoren
(2010)
A pesar de que Chile no estuvo incluido en el viaje sudamericano de Alejandro de Humboldt, dada la preferencia del naturalista prusiano por escenario tropical, su presencia se hizo evidente durante el siglo XIX. Aquí, en particular, se analiza lo anterior a partir de dos esferas: la figura de Alejandro de Humboldt y la ciencia humboldtiana en Chile. Por un lado, se analizan las formas de apropiación que la ciencia hizo de la obra de Humboldt durante el siglo XIX. En otro aspecto, se analiza a Alejandro de Humboldt como esfera de legitimación para la propia intelectualidad chilena decimonónica. Desde esta perspectiva se comentan las formas a partir de las cuales el nombre del autor berlinés fue instalado en las discusiones y circuitos ilustrados chilenos.
Der Vergleich mit Humboldts Tagebüchern bietet Aufschlüsse über die für Humboldt typische Arbeitsweise und die Wege seines Wissenserwerbs. Seine eigenen Beobachtungen während des Aufenthaltes in Mexiko sind ergänzt durch persönliche Kontakte vor Ort, durch Literatur- und Archivstudien in Mexiko und nach der Rückkehr in europäischen Archiven. So hat er beispielsweise die Pyramiden von Teotihuacan nicht besucht, aber die Beschreibung aus einem Brief von Juan José de Oteyza, den er am Real Seminario de Minería in Mexiko-Stadt kennengelernt hatte, in seine Publikation aufgenommen. Auch einzelne Tafeln stellen mexikanische Altertümer dar, die Humboldt nicht selbst besichtigt hat. Im Vortrag werden einige Quellen der „Vues des Cordillères“ aus Humboldts Tagebüchern vorgestellt, wie z. B. Beschreibungen seiner Exkursionen in Mexiko aus den von der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle publizierten Bänden und bisher unedierte Notizen seiner Studien im Archiv des Vatikans im Sommer 1805.
Este artículo analiza las láminas en el contexto de los escritos con los que se relacionaron, asociando las imágenes con los textos, para entender el sentido de su selección y lo que se buscaba mostrar con ellas. El texto se divide en tres partes: la primera, busca entender el sentido general de Vues y, en ese contexto, la selección de las láminas relativas a la actual Colombia; la segunda, analiza las láminas que se publicaron en esa obra sobre ese territorio y la tercera la forma como en esas láminas se trabajó la figura humana. Se plantea que el argumento básico de Vues era que las cordilleras se constituían en el entorno de los pueblos “civilizados” de América; la discusión de fondo, sin embargo, era si ya América estaba ocupada por europeos o si era todavía una continente “silvestre” que Europa podía redescubrir y reocupar, tal como sugiere Humboldt. Sobre este punto difícilmente podría haber acuerdo entre los criollos eurodescendientes y los europeos. Por este motivo, entre otros, es difícil argumentar que dentro del proceso de reconfiguración de la imagen americana que se estaba dando a finales del siglo XVIII y comienzos del siglo XIX hubo consenso alrededor de un autor, así fuera de la talla de Humboldt.
La ponencia se centrará en analizar la relación de Humboldt con el Perú a partir de los recursos naturales que ofrecía el virreinato peruano y que llamaron la atención del científico alemán. Dentro de ellos cabe destacar los yacimientos mineros que, debido a su formación minerológica, le resultaron de gran ínterés; sobre todo las minas de Hualgayoc, Cajamarca, y el mineral de Cerro de Pasco. Otro recurso que destacó en sus escritos fue el del guano de las islas y su uso como fertilizante y, adicionalmente, se preocupó por la recesión en la producción y exportación de la quinina, cascarilla o chinchona, que era ampliamente apreciada en Europa por sus efectos medicinales. Marginalmente se abordarán otros productos a los cuales el viajero les dedicó algunas reflexiones como la caña de azúcar y el algodón. La ponencia concluirá con una visión de la sociedad colonial peruana, enfatizando la presencia de los sectores sociales que se beneficiaban de la explotación y comercialización de estos bienes y de la mano de obra que operaba en los centros productivos de la costa y sierra del virreinato, tanto indígena como esclava.
Además de proponer una primera doble síntesis: la de la geografía de las plantas y la crítica al colonialismo, durante su estadía en el territorio de la Audiencia de Quito (actual Ecuador), el “espíritu sensible y contemplativo” de Alexander von Humboldt muestra ya su preocupación por “dar a la naturaleza contornos fijos y todo el rigor de la ciencia” (Cosmos). El presente estudio buscará ofrecer un análisis y poner al día los datos antropológicos, históricos y geográficos sobre las Vues des Cordillères et Monumens des Peuples Indigènes de l’Amérique que se refieren a las comarcas relativas al actual Ecuador. Además del uso de los “Diarios” de Humboldt, recientemente publicados, y de las notas sobre lugares y personajes quiteños (ecuatorianos), se utilizará la bibliografía más reciente para explicar diversos aspectos, por ejemplo, la historia geológica de los volcanes, el valor arqueológico y etnográfico de los “Monumentos de los Pueblos Indígenas” ecuatorianos, todo bajo la percepción científica y estética expresada en Cuadros de la Naturaleza e interpretada bajo la visión universal de su testamento filosófico: Cosmos.
No tenemos parecidas noticias sobre el recuerdo local en cuanto a Humboldt como lo tenemos en el caso de las cartas de Ferdinand Bellermann en Venezuela. Lo que si tenemos son las fuentes en Kraków que demuestran el gran impacto de Humboldt entre la élite política y económica en la Habana (1800-1830) y a la vez sus redes de comunicación. En la historia intelectual de Cuba el nombre de Humboldt esta intimamente ligado con el cosmopolitismo de las élites hispano-cubanas (Arango, conde Villanueva, Sagra, Saco) como con el concepto de la nación cubana (Luz y Caballero, Vidal Morales y Morales, Leuchsenring, Ortiz, Barnet y otros). Los últimos ganaron la hegemonía discursiva e hicieron a Humboldt “suyo” (“segundo descubridor de Cuba”), aunque este Humboldt eurocriollo para ellos también tenía la función de impedir cambios fundamentales en el sistema de esclavitud o comportamiento frente a los problemas de la post-emancipación en Cuba.
Über die Autoren
(2009)
Eingangs wird der Klassizismus vorgestellt, wie er von seinem Protagonisten Johann Joachim Winckelmann, des "Begründer[s] der Klassischen Archäologie und der aus ihr später entstandenen Wissenschaft der Kunstgeschichte" (A. H. Borbein), aber auch von Christian Gottlieb Heyne vermittelt wurde. Heynes Göttinger archäologische Vorlesungen, das wurde bisher kaum beachtet, hörten die Brüder Humboldt. Dies führt - angesichts der Vorrangstellung der Plastik in der Antike - zu den auf den Seiten der "Pittoreske[n] Ansichten" der Vues de Cordillères genannten, ästhetische Maßstäbe setzenden "Meisterwerken des Praxiteles und Lysippos". Anhand einiger mexikanischer Tafeln und der in den Anmerkungen Humboldts bisher nicht herangezogenen Literatur sowie deren Abbildungen wird das vergleichende Sehen, einerseits als zugleich abstufendes andererseits als wegweisendes vorgeführt.