Filtern
Volltext vorhanden
- ja (22)
Erscheinungsjahr
- 2012 (22) (entfernen)
Dokumenttyp
- Rezension (16)
- Wissenschaftlicher Artikel (6)
Sprache
- Deutsch (22) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (22) (entfernen)
Institut
- Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft (22) (entfernen)
Das „Gesetz zur Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto” (ZRBG) aus dem Jahre 2002 machte es erforderlich, das Phänomen und den im Gesetz verwendeten Begriff „Ghetto“ juristisch einer eindeutigen Klärung zuzuführen. Die hierbei aufgetretenen Fragen und Probleme sollen nachfolgend dargestellt werden.
Das „Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands“ begann im Jahr 1942 mit dem Projekt „Sicherstellung des historischen und anthropologischen Materials der Judenfriedhöfe in Deutschland“. Die Aufnahme des Projektes und die Anweisung zur fotografischen Friedhofsdokumentation erfolgten vordergründig aufgrund der bevorstehenden Auflassung der jüdischen Friedhöfe im deutschsprachigen Gebiet, eigentlich intendierten die Institutsmitarbeiter aber die systematische genealogisch-demographische, migrationsgeschichtliche und „rassenkundliche“ Erfassung der jüdischen Bevölkerung. Mittels einer fotografischen Dokumentation von Grabsteininschriften sollten diese Vorarbeiten zeitlich ausgeweitet und nunmehr auch die Juden erfasst werden, die vor Einführung der Personenstandsregister in deutschen Territorien lebten und deren Nachkommen auf diese Weise im Sinne der nationalsozialistischen Rassen- und Abstammungspolitik „nachgewiesen“ werden konnten. Dieser Artikel soll dazu beitragen, Kenntnis über erhaltene Dokumente, Korrespondenzen und Fotografien zu erlangen, die in Archiven, Nachlässen oder Sammlungen konserviert bzw. in regional- und lokalgeschichtlichen Aufsätzen verarbeitet wurden und denen bisher keine Aufmerksamkeit als Bestandteil einer überregionalen, auf Reichsebene durchgeführten Aktion beigemessen wurde.
Im Jahr 1622/23 erschien in Venedig unter dem Titel „Lieder Salomons“ eine Vertonung hebräischer Texte, die der Komponist Salamone Rossi Hebreo anfertigte. Dabei handelt es sich um 33 Lieder, die wie im Vorwort zu lesen ist, auch für den synagogalen Gebrauch gedacht waren. An diesem außergewöhnlichen Projekt war der Rabbiner Leon Modena maßgeblich beteiligt, der die Drucklegung praktisch unterstützte und mittels mehrerer Paratexte (darunter positive Gutachten rabbinischer Kollegen) Einwänden gegen ein solches Unternehmen zuvorkommen wollte. Das Werk stellt ein Amalgam jüdischer und nicht-jüdischer Traditionen dar – bewerkstelligt von zwei Akteuren, die sich ihrer jüdischen Herkunft stets bewusst waren. Die Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert und das heutige Interesse an dieser Musik stehen für einen späten Triumph der beiden Protagonisten.