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Fit für die Lehre. Und nun?
(2020)
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Zertifikatsprogramme Teaching Professionals wurden die Absolvent/ innen mittels eines Online-Fragebogens befragt. Dieser Werkstattbericht gibt erste Einblicke in die Ergebnisse zum Übergang des wissenschaftlichen Nachwuchses in berufliche Tätigkeitsfelder nach hochschuldidaktischer Weiterbildung, auch im Hinblick auf den Stellenwert von Lehrqualifikation in Bewerbungs- und Berufungsverfahren.
Im Qualitätspakt Lehre (QPL) werden Studierende der Universität Potsdam seit 2011 unter anderem bei der Organisation von studienbegleitenden, außeruniversitären Praxisphasen im In- und Ausland unterstützt. Dazu wurde in Kooperation zwischen dem International Office und dem Career Service eine zentrale Anlaufstelle für Studierende etabliert, die individuelle Beratungsgespräche, Workshops, ein Online-Praxisportal mit Stellenbörse und Informationsplattform sowie ein Modul zur Berufsweggestaltung, das ins Curriculum integriert werden kann, anbietet. Im Rahmen der projektbegleitenden Evaluation wird der Erwerb von berufsbezogenen Kompetenzen durch in- und ausländische Praktika analysiert. Dabei wird die Perspektive der Studierenden, Praktikumsverantwortlichen und Praktikumsanbietenden beleuchtet. Die Erhebung umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Methoden, um den unterschiedlichen Fragestellungen an die drei Statusgruppen gerecht zu werden. In diesem Beitrag werden die ersten Ergebnisse der Analyse zum Kompetenzerwerb aus Sicht der Praktikumsanbietenden vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass von Studierenden nicht nur fachliche, sondern auch soziale, personale und vor allem methodische Kompetenzen vorausgesetzt werden.
Raum für Praxiserfahrungen
(2020)
Praxisphasen und Berufsorientierung sind notwendige Voraussetzungen für Kompetenzentwicklung und Beschäftigungsfähigkeit (Employability). Dennoch mangelt es noch immer an Anwendungs- und Praxisbezügen im Studium und ihrer aktiven Verzahnung mit der Lehre. Um das Potenzial von Praxisphasen im In- und Ausland besser ausschöpfen zu können und sie als gleichberechtigte Lernorte an der Universität zu etablieren, müssen sie systematisch in das Fachstudium und das bestehende Qualitätsmanagementsystem für Lehre und Studium integriert werden. Der vorliegende Werkstattbericht des Teilprojekts Ab in die Praxis zeigt, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Organisation und Durchführung von studienbegleitenden, außeruniversitären Praxisphasen im In- und Ausland unternommen wurden und welche Rolle Praxis- und Berufsorientierung mittlerweile im Qualitätsmanagement der Universität Potsdam spielen. Zu den zentralen Unterstützungsangeboten für Studierende, mit denen sie als zukünftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer adressiert werden, gehören individuelle Beratungsgespräche, Workshops, ein Online-Praxisportal mit Stellenbörse und Informationsplattform sowie ein Modul zur Berufsweggestaltung. Mit der Kooperation zwischen International Office und Career Service wurde eine zentrale Anlaufstelle für Studierende geschaffen, die gleichzeitig zur Erhöhung der studentischen Auslandsmobilität und damit zu dem Ziel der Internationalisierung der Hochschule beiträgt. Die Berücksichtigung der Praxis- und Berufsorientierung im Sinne einer Tätigkeitsorientierung im Leitbild Lehre sowie bei internen Akkreditierungsverfahren und der Neukonzeption von Studiengängen belegt, wie nachhaltig diese Themen in das Qualitätsmanagementsystem der Universität Potsdam verankert wurden.
E-Assessment etablieren
(2020)
Elektronische Lernstandserhebungen, sogenannte E-Assessments, bieten für Lehrende und Studierende viele Vorteile z. B. hinsichtlich schneller Rückmeldungen oder kompetenzorientierter Fragenformate, und ermöglichen es, unabhängig von Ort und Zeit Prüfungen zu absolvieren. In diesem Beitrag werden die Einführung von summativen Lernstandserhebungen, sogenannter E-Klausuren, am Beispiel der Universität Potsdam, der Aufbau einer länderübergreifenden Initiative für E-Assessment sowie technische Möglichkeiten für dezentrale elektronische Klausuren vorgestellt. Dabei werden der aktuelle Stand, die Ziele und die gewählte stufenweise Umsetzungsstrategie der Universität Potsdam skizziert. Darauf aufbauend folgt eine Beschreibung des Vorgehens, der Kooperationsmöglichkeiten für den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie Herausforderungen der E-Assessment- Initiative. Abschließend werden verschiedene E-Klausurformen und technische Möglichkeiten zur Umsetzung komplexer Prüfungsumgebungen klassifiziert sowie mit ihren charakteristischen Vor- und Nachteilen diskutiert und eine integrierte Lösung vorgeschlagen.
Das größte der fächerübergreifenden Projekte im Potsdamer Projekt Qualitätspakt Lehre hatte die flächendeckende Etablierung von digitalen Medien als einen integralen Bestandteil von Lehre und Studium zum Gegenstand. Im Teilprojekt E-Learning in Studienbereichen (eLiS) wurden dafür Maßnahmen in den Feldern Organisations-, technische und Inhaltsentwicklung zusammengeführt. Der vorliegende Beitrag präsentiert auf Basis von Ausgangslage und Zielsetzungen die Ergebnisse rund um die Digitalisierung von Lehre und Studium an der Universität Potsdam. Exemplarisch werden fünf Dienste näher vorgestellt, die inzwischen größtenteils in den Regelbetrieb der Hochschule übergegangen sind: die Videoplattform Media.UP, die mobile App Reflect.UP, die persönliche Lernumgebung Campus. UP, das Self-Service-Portal Cook.UP und das Anzeigesystem Freiraum.UP. Dabei wird jeweils ein technischer Blick „unter die Haube“ verbunden mit einer Erläuterung der Nutzungsmöglichkeiten, denen eine aktuelle Einschätzung von Lehrenden und Studierenden der Hochschule gegenübergestellt wird. Der Beitrag schließt mit einer Einbettung der vorgestellten Entwicklungen in einen größeren Kontext und einem Ausblick auf die weiterhin anstehenden Aufgaben.
Die Digitalisierung der Hochschulbildung wird seit circa 20 Jahren vorangetrieben, ist jedoch noch nicht in der Breite von Lehre und Studium angekommen. Die Anforderungen an Universitäten steigen, was sich unter anderem an den gesellschaftlichen Erwartungen nach mehr Internationalisierung, Heterogenität und Arbeitsmarktfähigkeit der Abschlüsse ablesen lässt. Neben der Umsetzung einzelner Leuchtturm-Projekte benötigt es für einen kontinuierlichen Wandel die Entwicklung einer lernfreundlichen Organisationskultur. Das Konzept der Communities of Practice (CoP) verbindet als soziale Lerntheorie den erforderlichen Paradigmenwechsel im Lehren und Lernen mit neuen Ansätzen der Organisationsentwicklung. Im Folgenden wird skizziert, wie E-Learning-Koordinatorinnen und -Koordinatoren in Studienbereichen formal in den Hochschulstrukturen verankert werden, CoP kultivieren und somit zur nachhaltigen Hochschulentwicklung beitragen können.
Forschendes Lernen im literaturwissenschaftlichen Projektseminar „Vom Problem zur Publikation“
(2020)
Das Forschende Lernen gehört zu den gegenwärtig stark diskutierten hochschuldidaktischen Ansätzen. Seine Überführung in die universitäre Praxis ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Am Beispiel eines germanistischen Masterseminars werden Konzeption, Durchführung und Evaluation eines diesem Ansatz folgenden Projektseminars vorgestellt und neben dem hohen motivationalen Effekt (Studierenden- Evaluation) auch Probleme bei der Vereinbarkeit von selbstbestimmter Forschungstätigkeit, curricularer Struktur und wissenschaftlich relevantem Ergebnis (Lehrenden-Evaluation) erläutert.
Professionalisierte Profs?
(2020)
Die Etablierung von Weiterbildungsangeboten für Professor/innen ist aktuell als ebenso gefragter wie nicht einfach umzusetzender Programmpunkt auf die Agenda der Hochschulentwicklung gesetzt worden. Im vorliegenden Beitrag wird ein Beispiel einer für diese besondere Zielgruppe konzipierten Angebotsstruktur vorgestellt. Damit einhergehend werden Befragungsdaten aus diversen Perspektiven zur Einschätzung dieser Angebote nachgezeichnet. In gleichem Maße zielt der Beitrag auf eine professionalisierungstheoretische Legitimation solcher Maßnahmen, deren Gelingensbedingungen nicht unwesentlich über die fragile Passung von Ziel und Format bestimmt werden: Aus bildungswissenschaftlicher Sicht bietet sich in diesem Zusammenhang die (Wieder-) Belebung des akademischen Mitstreits im Lehrkörper an.
Dieser Beitrag erläutert, wie die im Teilprojekt entstandenen Selbstlernangebote (Schreibberatung, Vortragscoaching, Sprachtutorien) über die Laufzeit des Teilprojekts (weiter-)entwickelt wurden und wie Studierende durch die Einführung von neuen, flexibleren Lernformaten (z. B. Einzelberatungen) unterstützt werden. Zudem wird aufgezeigt, wie sich wissenschaftlichen Hilfskräften die Möglichkeit bietet, sich als Schreibberater/ in, Vortragscoach oder Sprachtutor/in weiterzubilden. Somit wird an der Universität Potsdam nicht nur das Selbstlernen, sondern auch Peer Learning gefördert.
Arbeiten in projektbasierten Netzwerken gewinnt auch im Hochschulbereich immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer empirisch begründeten, sozialen Netzwerkanalyse zum dezentral aufgestellten Qualitätspakt-Lehre-Projekt QueLL – Qualität etablieren in Lehre und Lernen aus netzwerktheoretischer Perspektive betrachtet. Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass die Wirksamkeit eines Netzwerks vor allem von starken Verbindungen profitiert, soll argumentiert werden, dass insbesondere die schwachen Verbindungen wesentliches Potenzial für innovationsorientierten Wissens- und Informationsaustausch haben. Für Hochschulen als lose gekoppelte Organisationen ergeben sich hieraus sowohl Möglichkeitsräume zu agilem Handeln als auch zu spezifischen Formen der Steuerung von Entwicklungsprojekten.
Die Setzung strategischer Ziele sowie die Zuordnung und Umsetzung dazugehörender Maßnahmen sind ein wesentliches Element, um die Innovationsfähigkeit von Organisationen zu erhalten. In den vergangenen Jahren ist auch an Hochschulen die Strategiebildung deutlich vorangetrieben worden. Dies betrifft verschiedene Handlungsfelder, und es werden verschiedene Ansätze verfolgt. Der vorliegende Beitrag greift am Beispiel der Universität Potsdam drei in den vergangenen Jahren adressierte Strategiebereiche heraus: IT, E-Learning und Forschungsdaten. Die damit verbundenen Prozesse waren in unterschiedlichem Maß von Partizipation geprägt. Die gesammelten Erfahrungen werden reflektiert, und es werden Empfehlungen für Strategieentwicklungsprozesse abgeleitet.
Unter der Würdigung empirischer Erkenntnisse soll der Beitrag eine theoriegeleitete Diskussionsgrundlage für eine praktische Weiterentwicklung der Studieneingangsphase bieten. Ein Zugang zum Thema erfolgt zunächst über eine Einordnung des Begriffs Studieneingang, der sich derzeit in einem Spannungsfeld zwischen Forschungserkenntnissen und praktischer hochschulischer Umsetzung befindet. Allen Überlegungen zur Gestaltung der Studieneingangsphase als eine Gestaltung von Übergängen gemein ist die Erkenntnis einer sich zunehmend heterogener zusammensetzenden Studierendenschaft. Hiermit verbindet sich eine Individualität bei den Studienanfänger/innen, die vonseiten der Hochschulen eines Entgegenkommens im Sinne einer Flexibilität der Studiengangsgestaltung bedarf. Dieser Beitrag greift aktuelle Ergebnisse und Empfehlungen der Hochschulforschung auf, die in unterschiedlicher Herangehensweise eine Antwort auf die Frage zum Umgang mit Heterogenität im Hochschulkontext geben. Den vorgestellten Studien ist das Ziel eines erfolgreichen Studiums durch die Herstellung von Passfähigkeit gemein. Auf die Frage nach der strukturellen Verankerung versucht der Beitrag eine strategische Herangehensweise vorzuschlagen. Aus der Zusammenführung der Forschungsergebnisse ergibt sich eine Maßnahmenstruktur, die sich an den Studienanforderungen der Studieninteressierten sowie den Studienanfänger/ innen orientiert und hinreichend flexibel gestaltet ist, um auf eventuelle Fachspezifika eingehen zu können. Zur Unterstützung eines sinnvollen Umgangs mit der Maßnahmenmatrix wird abschließend auf eine begleitende Überprüfung und Weiterentwicklung der Maßnahmen in der Ausgestaltung eines Qualitätskreislaufs eingegangen.
Alles auf (Studien-)Anfang? Faktoren für den Studienerfolg in der Eingangsphase und zur Studienmitte
(2020)
Die hohen Abbruchquoten, insbesondere in der Studieneingangsphase, haben die Hochschulen in Deutschland veranlasst, eine Vielzahl von Maßnahmen zu ergreifen, über deren Wirkungen bisher allerdings wenig bekannt ist. Im vorliegenden Beitrag werden Befunde eines Forschungsprojekts speziell zur Studieneingangsphase sowie ergänzend zur Studienmitte vorgestellt, dessen Ziel es war, Bedingungen eines erfolgreichen Studieneinstiegs zu identifizieren und Empfehlungen für eine Optimierung des Studieneingangs abzuleiten. Das Forschungsdesign umfasste neben qualitativen Studien vor allem eine quantitative Längsschnittbefragung an fünf Universitäten (Potsdam, Mainz, Magdeburg, Kiel und Greifswald). Im Ergebnis der Analysen konnte die forschungsleitende Hypothese, dass Maßnahmen zum Studieneingang vor allem dann zur Erhöhung des Studienerfolgs einen Beitrag leisten, wenn sie zur akademischen und sozialen Integration in die Hochschule beitragen, bestätigt werden. Bedeutsam für den Studienerfolg sind demnach insbesondere solche Faktoren wie die Identifikation mit dem Studienfach, die Selbstwirksamkeit, die berufliche bzw. erfolgsorientierte Lernmotivation und die akademische Integration. Daneben konnte ein positiver Einfluss des sozialen Klimas sowie des Forschungs- und Praxisbezugs auf die Studienzufriedenheit nachgewiesen werden. Weiterführende Analysen zur Studienmitte verdeutlichen zudem, dass für die beiden Studienphasen (Eingang und Studienmitte) gleiche Faktoren bei zum Teil unterschiedlicher Gewichtung eine Rolle spielen. So ist die soziale Integration ein wesentlicher Prädiktor in beiden Phasen – in der Eingangsphase eher in die Studierendenschaft und im weiteren Studienverlauf (Studienmitte) eher in die akademische Gemeinschaft (in Form von Lehrenden). Insofern muss die Eingangsfrage wie folgt beantwortet werden: Ja, alles auf Anfang, aber dann mit den Bemühungen, soziale und akademische Integration aller Studierenden voll und ganz zu gewährleisten. Zudem machen die Befunde auf die bisher offenbar unterschätzte Rolle von Verwertungsmotiven aufmerksam.
Einführung in den Band
(2020)
Wolfenstein: The New Order
(2020)
This War of Mine
(2020)
The Last of Us
(2020)
Silent Hill 2
(2020)
Papers, Please
(2020)
NieR: Automata
(2020)
Mass Effect
(2020)
League of Legends
(2020)
Hellblade: Senua’s Sacrifice
(2020)
Grand Theft Auto V
(2020)
Fable III
(2020)
Europa Universalis IV
(2020)
Unter den prägenden Eindrücken, die der junge A. v. Humboldt empfing, steht an erster Stelle seine Beziehung zu Georg Forster, dem Weltumsegler, Schriftsteller und späteren Revolutionär. Hier wird neben der Geschichte ihrer Beziehungen vor allem Forsters Bedeutung für Humboldt behandelt. Forsters Schriften und seine Persönlichkeit beeindruckten Humboldt. Er sah in dem Forscher ein Vorbild bei der Beobachtung und dem Vergleich geographischer, naturkundlicher und sozialer Erscheinungen, aber auch im Bestreben, Gesetzmäßigkeiten aufzudecken. Forster regte Humboldt an, in verschiedene Wissenschaftsgebiete einzudringen; in Humboldts literarischen Beschreibung der Natur, der Landschaft und ihrer Bewohner wird der Einfluss des Älteren deutlich. Forster war einer der wichtigsten Vertreter progressiven politischen Denkens und der Parteinahme für die Ideale der Französische Revolution, mit dem der junge Humboldt in Berührung kam. So beeinflusste ihn auch Forsters Haltung gegen Sklaverei und Rassendiskriminierung. Humboldt identifizierte sich nie mit dem Jakobiner Forster, bekannte sich aber öffentlich zu seinem Freund und Lehrer, indem er die „gleiche Richtung politischer Meinungen“ hervorhob.
Im Jahre 1789 hatte Alexander von Humboldt als Student in Göttingen mit großem Enthusiasmus ein Manuskript zur „Weberei der Alten“ verfasst. Es war das Ziel seiner Studie, die Technologie und die Terminologie der antiken Weberei zu erfassen und beide Gebiete vereint darzustellen. Dieses Manuskript ist nicht veröffentlicht worden und gilt als verschollen. Alexander von Humboldt hatte offenbar neue Erkenntnisse gewonnen, denen er so große Bedeutung beimaß, dass er den Verlust seines Manuskriptes noch über 50 Jahre nach dessen Abfassung bedauerte. Humboldt benennt glücklicherweise in überlieferten Briefen verschiedene Grundgedanken seiner damaligen Arbeit. In der vorliegenden Studie wird unter Einbeziehung aktueller technikhistorischer Erkenntnisse nachgewiesen, dass der junge Alexander von Humboldt das für alle Webtechniken gültige Prinzip in seinen Grundzügen erkannt hatte.
In dem vorliegenden Beitrag geht der Verfasser von seinen Gesprächen aus, die er mit seinem Kollegen Michaeler in der Zeit von 1976 bis 1985 an der Universidad Incca de Colombia führen konnte. Dabei bezieht er die ihm – von Michaeler vor seinem Tod – übergebenen biografischen Daten mit ein. Insgesamt sollen die Ausführungen zum Weiterdenken anregen. Der Beitrag geht von der vielfältigen klimatischen und archäologischen Landschaft Kolumbiens aus und verbindet dies mit der damaligen Wissenschaftskonzeption an der Universidad Incca de Colombia. In diesem Kontext wird u. a. auf das Werk von Ernst Bloch „Das Prinzip Hoffnung“ und die Arbeit von Hans Jonas „Das Prinzip Verantwortung“ Bezug genommen. Für Michaeler waren die Werke der Brüder Humboldt, die Schrift Kants „Zum ewigen Frieden“, die Dialektik Hegels und die Gesellschaftstheorie von Marx in der Universitätsausbildung unverzichtbar.
Es gibt Hunderte, ja Tausende von Listen und Auflistungen im wissenschaftlichen Schaffen Alexander von Humboldts. Sie fügen sich ein in die diskontinuierliche Schreibweise des preußischen Forschers und sind in vielerlei Hinsicht nicht nur wie seine Schriften selbst als vielsprachig, sondern auch als viellogisch zu bezeichnen. Sie repräsentieren Schreibformen, auf welche Humboldt in seinen Amerikanischen Reisetagebüchern als dem wohl besten Zugang zu seinem Denk-, Schreib- und Wissenschaftsstil, aber auch in seinen gedruckten wissenschaftlichen Abhandlungen häufig zurückgriff. Es sind Listen einer Epistemologie ständiger Erweiterung. Sie markieren den Beginn einer transdisziplinären Wissenschaft, die von ihrer Aktualität nichts verloren hat. In unseren Zeiten ökologischer Katastrophen braucht es ein Denken, das unseren Planeten Erde in all seinen Zusammenhängen und Wechselwirkungen erschließt und Sorge dafür trägt, die verschiedenartigen Einwirkungen der Kulturen der Welt auf die Natur nicht länger zu vernachlässigen.
Humboldts Eskorte
(2020)
Auf seiner Russlandexpedition von 1829 wurde Alexander von Humboldt fast durchgängig von Sicherheitskräften der Regierung begleitet. Die Forschung wies dieser Eskorte bisher vor allem eine Kontrollfunktion zu. Im Folgenden wird gezeigt, dass Humboldts bewaffnete Begleiter wahrscheinlich weniger der Überwachung, als der Absicherung seiner Expedition dienten. Der Artikel wirft dafür einen Blick auf die Sicherheitslage im Umfeld der Russlandreise, die Eskorte an sich sowie ihre letztendlich eng begrenzten Möglichkeiten zur Kontrolle des Wissenschaftlers. An Material stehen dafür unter anderem Humboldts Reisekorrespondenz, der Reisebericht seines Gefährten Gustav Rose und die erst jüngst veröffentlichten Tagebücher Christian Gottfried Ehrenbergs zur Verfügung.
Call of Duty: WWII
(2020)
Brothers: A Tale of Two Sons
(2020)
BioShock Infinite
(2020)
Musik als Kommunikation
(2020)
Einleitung
(2020)
Obituary
(2020)
The article deals with the family backgrounds and school careers of teachers for religious education at Jewish higher schools during the 19th century. As many of them are known because of their academic publications, our knowledge about their work as teachers is still a desideratum. Therefore, biographies of teachers at both Jewish higher schools in Frankfurt (Main) are presented and compared with the objective to identify typical structures. A key finding is the fact that access to the position as a teacher was not much formalized. Different ways to become a teacher were characteristic for both schools whilst the Modern Orthodox “Unterrichtsanstalt der Israelitischen Religionsgesellschaft” (IRG) was furthermore characterized by close family relations between its teachers. On the other hand, within the liberal network there existed a strong support based on shared convictions which worked as counterpart to the familiar network of the Modern Orthodox School.
The paper investigates how cultural and social capital were passed down to the next generations via letters of recommendation. Focusing on fathers recommending their sons to German Jewish banker Gerson (von) Bleichröder, the paper asks how father-son relations were described and which role equivalent backgrounds, especially in terms of Jewishness and social standing, played in this process. Mainly discussed are four different patriarchs approaching Bleichröder on behalf of their sons to further their careers. Making use of methods such as historical network analysis and semantic analysis the paper introduces the letters of recommendation as a complex yet promising practice in order to maintain, strengthen and even further the family’s (social) capital over generational changes. The paper finds trust and tradition to be crucial for successful recommendations. Situated at a liminal point of economic and personal spheres, recommendations shed new light on crucial questions of 19th-century Jewish history, such as acculturation and distinctiveness as well as on intra-familial dynamics in the face of profound social transformation.
Tu felix Camelot nube!
(2020)
This article explores the ways in which the Yiddish Arthurian romance Viduvilt (sixteenth ct.) reworks its Middle High German model text, Wirnt von Grafenberg’s Wigalois (1210/1220), for an early modern Jewish audience. Through seemingly minor changes, the adaptor creates a story world in which family politics play an essential role and become the driving force behind the story development. Part of this change is the reevaluation of female figures, in particular mothers. In contrast to its model, the Arthurian knight in Viduvilt is created as a figure that relies and depends largely on the decisions made by mothers, who are portrayed as powerful matres familias.
BioShock 1 und BioShock 2
(2020)
Partizipation in der Raumplanung – Entwicklungsperspektiven eines diskursiven Rechtssetzungsmodells
(2020)
Editorial
(2020)
The UN Guiding Principles and the Future of Business
and Human Rights Regulation (Tagungsbericht)
(2020)
Herausforderungen staatlicher Schutzprogramme für Menschenrechtsverteidiger*innen in Lateinamerika
(2020)
Im Anthropozän wird eine naturphilosophischethische Neubestimmung des vorherrschenden Mensch-Natur-Verhältnisses virulent. Die Interdependenz von Natur und Kultur ist mehr denn je offensichtlich und die durch den Menschen verursachte ökologische Krise samt Klimawandel und massivem Artensterben hat sich zur umfassenden Bedrohung auch für die menschliche Lebensform selbst ausgewachsen. In der letzten Dekade hat hierauf insbesondere das interdisziplinäre Forschungsfeld der Environmental Humanities reagiert. Im Sinne dieser Forschungsausrichtung werden der Naturforscher A. v. Humboldt und der Naturphilosoph F. W. J. Schelling beleuchtet und auf ihre Relevanz für die Auseinandersetzung mit aktuellen ökologischen Problemstellungen überprüft. Anleitend hierfür ist die Annahme, dass beide Wissenschaftler die Position eines romantischen Empirismus vertreten haben, der ideengebendes Potenzial für eine Revision des Mensch-Natur-Verhältnisses birgt.
Der Hofmaler Friedrich Georg Weitsch begann 1806 ein Gemälde, das Humboldt vor dem Chimborazo zeigt. Eine Akte im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz liefert neue Erkenntnisse dazu. Weitsch fertigte das Gemälde, das die Preußische Akademie der Wissenschaften in Auftrag gegeben hatte und das dann der preußische König für sich bestellte, nach Humboldts Anleitung an. Vermutlich eigenmächtig fügte er eine Aufschrift auf den Expeditionskisten hinzu, um Humboldts Amerikareise als preußische Expedition zu deklarieren und dem König als Landesherrn zu ermöglichen, an dem großen Ruhm der naturwissenschaftlichen Unternehmung Anteil zu nehmen. Der Untertitel des Gemäldes lautet nicht wie bisher angenommen „Preußische Expedition von Alexander von Humboldt“, sondern „Beschrieben von Alexander von Humboldt“.
Alexander von Humboldt betätigte sich in unterschiedlichsten Wissensbereichen und vielen Disziplinen. Obwohl er natürlich kein Jurist war, hat er sich vielfach mit Problemen befasst, die zu seinen Lebzeiten und danach zu grundlegenden Fragen des in der Entstehung begriffenen Völkerrechts avancierten. So beschäftigte er sich mit dem Verbot der Sklaverei und der Abschaffung der Rassendiskriminierung, mit der Fixierung von territorialen Grenzen von Staaten, mit Seegrenzen, der Förderung des Welthandels und der Hoheitsgewalt im Luft- und im Weltraum. Viele dieser Fragen wurden später in internationalen Verträgen kodifiziert, weshalb man Humboldt als Vordenker des Völkerrechts bezeichnen kann. Diese von der internationalen Humboldt-Forschung bislang nicht als Forschungsfeld erkannte Dimension seines Wirkens wird nachfolgend erstmals vertiefend beleuchtet.
Losgelöst vom eurozentrischen Systemdenken sowie den Vorurteilen der Philosophie und Wissenschaften bediente sich Alexander von Humboldt eines transnationalen Wissensreservoirs, das er in seinen Werken zu einem länder- und sprachübergreifenden Wissensnetzwerk verband. Die vorliegende quantitative Auswertung der intertextuellen Bezüge des Essai politique sur le royaume de la Nouvelle-Espagne zeigt zum einen deren Vielzahl und Komplexität auf, zum anderen, inwieweit Humboldt sich zwischen zwei sich diskursiv abgrenzenden Welten bewegt und sich unabhängig von der Abstammung oder Herkunft der Autoren mit deren Forschungsergebnissen auseinandersetzt. Der relativ große Anteil an amerikanischen Werken, auf die Humboldt in seinem Essai Bezug nimmt, verdeutlicht im Besonderen den hohen Stellenwert, den sie für seine eigenen Forschungen einnahmen und im Allgemeinen den Beginn der wachsenden Bedeutung der Wissenschaft in Amerika.
Ein Brief Alexander von Humboldts an den Philologen Friedrich August Wolf vom 3. Januar 1817 enthält Neues zur Entstehung der pflanzengeographischen Schrift De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium prolegomena (1817). Der Gräzist Karl Benedikt Hase unterstützte Humboldt beim Verfassen des lateinischen Textes. In der Miszelle veröffentlichen wir den Brief Humboldts an Wolf zum ersten Mal und schließen mit dem Plädoyer für eine zuverlässige und vollständige Übersetzung der Prolegomena ins Deutsche.
Hilfe für Erez Israel
(2020)
Der Beitrag befasst sich mit der Möglichkeit, Computerspiele aufgrund der bildlichen Stilmittel parallel zu Entwicklungen der Kunstgeschichte zu untersuchen. Hierzu wird auf die Stilanalyse des Schweizer Kunstwissenschaftlers Heinrich Wölfflin zurückgegriffen, der den Wandel der realistischen Malerei von der Renaissance zum Barock am Übergang von ‚flachen‘ zu ‚tiefen‘ Darstellungen festmacht. In einem zeitlich wesentlich kürzeren Abstand lässt sich die gleiche Veränderung am Übergang früher realistischer Computerspiele vom Anfang der 1990er Jahre bis zu den 2000er Jahren feststellen. Damit zeigt sich sowohl die Relevanz der kunstgeschichtlichen Auseinandersetzung mit Computerspielen, wie sich auch eine neue Perspektive auf die Frage nach digitalen Spielen ‚als Kunst‘ eröffnet.
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Potential von Computerspielen für den Politikunterricht. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich die Politiksimulation DEMOCRACY 3 für einen Einsatz in der gymnasialen Oberstufe eignet. Es wird herausgearbeitet, dass sich die Spieler von DEMOCRACY 3 mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die ökonomische, soziale und kulturelle Lage eines westlichen Landes auseinandersetzen, während die Komplexität politischer Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse in demokratischen Regierungssystemen nicht erfahrbar wird. Die hier festgestellte Unvollständigkeit der politischen Simulation wird für die pädagogische Praxis aber nicht nur als Problem, sondern vor allem auch als didaktische Chance gesehen. Denn es sind gerade die Leer- und Schwachstellen der Simulation des Spieles, die besondere Anknüpfungsmöglichkeiten für den Unterricht bieten, da sie eine kritische Analyse der Simulation bzw. einen Vergleich mit der Realität politischer Prozesse und damit eine tiefe Auseinandersetzung mit Politik im Allgemeinen herausfordern. Schließlich werden drei konkrete Ideen für die schulische Praxis vorgestellt.
Die Geschichte lebt!
(2020)
In „Die Geschichte lebt!“ skizziert der Autor fünf wichtige Prämissen zur erfolgreichen Entwicklung didaktischer Spielformen. Auf Basis seiner eigenen Tätigkeit als Game Designer exemplifiziert er diese anhand eigener digitaler und analoger Spielformen und erklärt anschaulich das eigene Vorgehen bei der Entwicklung von Serious Games und Lernspielen.
Nach einer Einführung in die Geschichte der Strategiespiele und im Speziellen von 4X-Spielen wird das Phänomen der „Hands-off-Games“ erläutert. Im Anschluss wird ein Vorschlag unterbreitet, wie 4X-Geschichtsspiele im Unterricht eingesetzt werden können. Dabei soll ein 4X-Strategiespiel zu einem historischen Thema entworfen werden. Die Modellierung erfolgt in drei Arbeitsschritten: Themenfindung, Modellfindung, Parametrierung. In den Entwurf des Modells fließen viele Überlegungen ein, die zentrale Fragen der Gemeinschaftskunde betreffen.
S(t)imulated Moralities?
(2020)
Videospiele konfrontieren die Spielenden mit moralischen Settings, die es handelnd zu bewältigen gilt und in die diese emotional involviert werden. Auf diese Weise ermöglichen sie nicht nur Erfahrungen mit den Konsequenzen eigenen Handelns in gegebenen, teils komplexen Kontexten, sondern auch mit (der eigenen) Emotionalität als Teil von Entscheidungsprozessen. Diese Erfahrungen können gezielt für eine ethische Reflexion in einem erfahrungsbasierten und handlungsorientierten Unterricht genutzt werden, um sich so der Komplexität realweltlicher Dilemmata anzunähern.
Mit den Göttern zocken
(2020)
Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Simulation und Rezeption religiöser Themen in Videospielen auseinander und möchte verschiedene Einstiegsmöglichkeiten für die Vermittlung im Unterricht bieten. Die Annäherung an das Thema erfolgt über knapp gehaltene Hinführungen, in denen wesentliche Rahmenbedingungen der Spieleindustrie skizziert werden, da diese die Einbindung religiöser Aspekte in Videospiele entscheidend beeinflussen. Der Beitrag wird mit kritischen Überlegungen über die Einführung der „Game Studies“ als Unterrichtsfach abgeschlossen und die Forderungen erörtern, Videospiele als Kulturgut zu betrachten.
„The game’s afoot!“
(2020)
Computerspiele bieten – verstanden als Text, als popkulturelles Artefakt, als Lerngelegenheit und vieles mehr – auch für den Einsatz im Fremdsprachenunterricht zahlreiche Möglichkeiten, curricular vorgegebene Kompetenzen auszubilden. Nicht nur kann die Auseinandersetzung mit Computerspielen einen Beitrag zur fachintegrativen Vermittlung von Medienkompetenz leisten, sondern ebenso dazu genutzt werden, Handlungen zu simulieren, in denen Schülerinnen und Schüler fremdsprachig (inter-)agieren. Der folgende Beitrag versucht daher, exemplarisch zwei Computerspiele auf ihr Potential für den Einsatz im Fremdsprachenunterricht Englisch zu untersuchen. Er versteht sich als praktischer Beitrag, der Einblick in didaktisch-methodische Überlegungen bietet, welche die Auseinandersetzung mit den zwei exemplarisch ausgewählten Spielen, HER STORY (2015) und 1979 REVOLUTION: BLACK FRIDAY (2016), in den Blick nehmen.
Kontrollieren
(2020)
Ausgehend vom Begriff der Interaktivität erörtert der Beitrag, was ein Computerspiel ist und ermöglicht. Daraus entstehen neue Möglichkeiten und Ansatzpunkte, Games zum Komplex der Medienbildung zu machen und sie spielend zu reflektieren. Um die (Inter-)Aktivitäten in, mit und von Computerspielen zu diskutieren, werden Games in Bezug zur Ästhetik und Logik der Verfügung gesetzt, welche die Gegenwart des Computers in seinen diversen Formen auszeichnet.