Refine
Has Fulltext
- no (142) (remove)
Year of publication
- 2018 (142) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (142) (remove)
Is part of the Bibliography
- yes (142) (remove)
Keywords
- Schulentwicklung (2)
- AG "Weser" Solidarność Leninwerft (1)
- Abschaffung (1)
- Akademiegeschichte (1)
- Akkermansia muciniphila (1)
- Aktuator (1)
- Alternatividentitäten (1)
- Alternativvarietäten (1)
- Bewegung und Sport (1)
- Bewertung (1)
Institute
- Institut für Biochemie und Biologie (19)
- Historisches Institut (18)
- Institut für Chemie (12)
- Öffentliches Recht (12)
- Institut für Physik und Astronomie (11)
- Institut für Ernährungswissenschaft (9)
- Bürgerliches Recht (8)
- Sozialwissenschaften (8)
- Wirtschaftswissenschaften (7)
- Department Psychologie (6)
- Institut für Künste und Medien (5)
- Extern (4)
- Institut für Geowissenschaften (4)
- Institut für Germanistik (3)
- Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft (3)
- Institut für Romanistik (3)
- Department Erziehungswissenschaft (2)
- Department Sport- und Gesundheitswissenschaften (2)
- Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering GmbH (2)
- Institut für Philosophie (2)
- Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK) e. V. (2)
- Strukturbereich Bildungswissenschaften (2)
- Institut für Informatik und Computational Science (1)
- Institut für Mathematik (1)
- Institut für Slavistik (1)
- Strafrecht (1)
Um das Immunsystem der Pflanze zu manipulieren translozieren gram-negative pathogene Bakterien Typ-III Effektorproteine (T3E) über ein Typ-III Sekretionssystem (T3SS) in die pflanzliche Wirtszelle. Dort lokalisieren T3Es in verschiedenen subzellulären Kompartimenten, wo sie Zielproteine modifizieren und so die Infektion begünstigen. HopZ1a, ein T3E des Pflanzenpathogens Pseudomonas syringae pv. syringae, ist eine Acetyltransferase und lokalisiert über ein Myristolierungsmotiv an der Plasmamembran der Wirtszelle. Obwohl gezeigt wurde, dass HopZ1a die frühe Signalweiterleitung an der Plasmamembran stört, wurde bisher kein mit der Plasmamembran assoziiertes Zielprotein für diesen T3E identifiziert. Um bisher unbekannte HopZ1a-Zieleproteine zu identifizieren wurde im Vorfeld dieser Arbeit eine Hefe-Zwei-Hybrid-Durchmusterung mit einer cDNA-Bibliothek aus Tabak durchgeführt, wobei ein nicht näher charakterisiertes Remorin als Interaktor gefunden wurde.
Bei dem Remorin handelt es sich um einen Vertreter der Gruppe 4 der Remorin-Familie, weshalb es in NbREM4 umbenannt wurde. Durch den Einsatz verschiedener Interaktionsstudien konnte demonstriert werden, dass HopZ1a mit NbREM4 in Hefe, in vitro und in planta wechselwirkt. Es wurde ferner deutlich, dass HopZ1a auf spezifische Weise mit dem konservierten C-Terminus von NbREM4 interagiert, das Remorin jedoch in vitro nicht acetyliert. Analysen mittels BiFC haben zudem ergeben, dass NbREM4 in Homodimeren an der Plasmamembran lokalisiert, wo auch die Interaktion mit HopZ1a stattfindet.
Eine funktionelle Charakterisierung von NbREM4 ergab, dass das Remorin eine spezifische Rolle im Immunsystem der Pflanze einnimmt. Die transiente Expression in N. benthamiana induziert die Expression von Abwehrgenen sowie einen veränderten Blattphänotyp. In A. thaliana wird HopZ1a über das Decoy ZED1 und das R-Protein ZAR1 erkannt, was zur Auslösung einer starken Hypersensitiven Antwort (HR von hypersensitive response) führt. Es konnte im Rahmen dieser Arbeit gezeigt werden, dass ZAR1 in N. benthamiana konserviert ist, NbREM4 jedoch nicht in der ETI als Decoy fungiert. Mit Hilfe einer Hefe-Zwei-Hybrid-Durchmusterung mit NbZAR1 als Köder konnten zwei Proteine, die Catalase CAT1 und der Protonenpumpeninteraktor PPI1, als Interaktoren von NbZAR1 identifiziert werden, welche möglicherweise in der Regulation der HR eine Rolle spielen.
Aus Voruntersuchungen war bekannt, dass NbREM4 mit weiteren, nicht näher charakterisierten Proteinen aus Tabak interagieren könnte. Eine phylogenetische Einordnung hat gezeigt, dass es sich um die bekannte Immun-Kinase PBS1 sowie zwei E3-Ubiquitin-Ligasen, NbSINA1 und NbSINAL3, handelt. PBS1 interagiert mit NbREM4 an der Plasmamembran und phosphoryliert das Remorin innerhalb des intrinsisch ungeordneten N-Terminus. Mittels Massenspektrometrie konnten die Serine an Position 64 und 65 innerhalb der Aminosäuresequenz von NbREM4 als PBS1-abhängige Phosphorylierungsstellen identifiziert wurden.
NbSINA1 und NbSINAL3 besitzen in vitro Ubiquitinierungsaktivität, bilden Homo- und Heterodimere und interagieren ebenfalls mit dem N-terminalen Teil von NbREM4, wobei sie das Remorin in vitro nicht ubiquitinieren.
Aus den in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnissen lässt sich ableiten, dass der bakterielle T3E HopZ1a gezielt mit dem Tabak-Remorin NbREM4 an der Plasmamembran interagiert und über einen noch unbekannten Mechanismus mit dem Immunsystem der Pflanze interferiert, wobei NbREM4 möglicherweise eine Rolle als Adapter- oder Ankerprotein zukommt, über welches HopZ1a mit weiteren Immunkomponenten interagiert. NbREM4 ist Teil eines größeren Immunnetzwerkes, zu welchem die bekannte Immun-Kinase PBS1 und zwei E3-Ubiquitin-Ligasen gehören. Mit NbREM4 konnte damit erstmalig ein membranständiges Protein mit einer Funktion im Immunsystem der Pflanze als Zielprotein von HopZ1a identifiziert werden.
Berliner Kunstmatronage
(2018)
Um 1900 sammelten und förderten zahlreiche Berlinerinnen bildende Kunst. Mit ihrer Betrachtung dieser Kunstmatronage lässt Anna-Carolin Augustin eine kaum noch bekannte Facette der Kunststadtmetropole Berlin aufscheinen.
Um 1900 legten zahlreiche Frauen in Berlin Kunstsammlungen an, förderten Kunstschaffende und verschiedene Kunststile. Das Repertoire reichte von
Van-Gogh-Gemälden über japanische Farbholzschnitte bis hin zu Volkskunst-Objekten. Damit leisteten die Frauen einen wichtigen und heute nahezu unbekannten Beitrag zur Genese der Kunstmetropole Berlin.
Anna-Carolin Augustin widmet sich diesem Thema an der Schnittstelle von Kunstgeschichte, Elitengeschichte, Geschlechtergeschichte und Jüdischer Geschichte. Anhand von Archivalien, Zeitschriften, Briefwechseln und Tagebüchern breitet sie ein Panorama von Berliner Frauenbiographien, Kunstsammlungen und -stiftungen aus und analysiert die Motive und Funktionen der Kunstmatronage sozial- und kulturhistorisch. So werden parallel die Geschichten von Protagonistinnen mit ganz unterschiedlichen Interessen erzählt; ihre Kunstmatronage war etwa vom Glauben an Emanzipation durch Kunst getragen, stand im Dienst der kulturellen Interessen des imperialistischen Kaiserreiches oder war von individuellem Distinktionsstreben geprägt. Zeitgenossen betrachteten diese Frauen als Mitstreiterinnen oder lukrative Konsumentinnen, häufiger jedoch begegneten sie ihnen mit Abwehr, die mitunter antifeministische und antisemitische Stereotype vereinte.
"Vorübergehende" Leiharbeit
(2018)
Leiharbeit ist aus dem modernen Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken. Von besonderer Bedeutung für Entleiher und Leiharbeitnehmer waren und sind seit jeher die zeitliche Limitierung von Leiharbeit. Die Unbestimmtheit des durch die Leiharbeitsrichtlinie eingeführten Merkmals der »vorübergehenden« Dauer von Leiharbeit hat in Literatur und Rechtsprechung viele Meinungen hervorgerufen. Rechtssicherheit haben all diese nicht gebracht. Der Autor widmet sich der Herkunft und Bedeutung des Begriffs der vorübergehenden Dauer und bietet ein grundrechts- und unionsrechtskonformes Lösungsmodell zum Verständnis und Umgang mit diesem Merkmal. Die gefundenen Ergebnisse überträgt er auf die AÜG-Novelle von 2017.
Anhand des religiösen Selbstverständnisses der Kirchen und des darauf beruhenden Begriffs der »Dienstgemeinschaft« untersucht der Autor Zulässigkeit und Grenzen der Leiharbeit in kirchlichen Einrichtungen. Er empfiehlt die Schaffung von Regelwerken zur Einhaltung kirchlicher Loyalitätspflichten.
Biological invasions are the dispersal and following establishment of species outside their native habitat. Due to globalisation, connectivity of regions and climate changes the number of invasive species and their successful establishment is rising. The impact of these species is mostly negative, can induce community and habitat alterations, and is one main cause for biodiversity loss. This impact is particularly high and less researched in aquatic systems and microbial organisms and despite the high impact, the knowledge about overall mechanisms and specific factors affecting invasions are not fully understood. In general, the characteristics of the habitat, native community and invader determine the invasiveness.
In this thesis, I aimed to provide a better understanding of aquatic invasions focusing on the invader and its traits and identity. This thesis used a set of 12 strains of the invasive cyanobacterium <i>Cylindrospermopsis raciborskii</i> to examine the effect and impact of the invaders’ identity and genetic diversity. Further, the effect of timing on the invasion potential and success was determined, because aquatic systems in particular undergo seasonal fluctuations.
Most studies revealed a higher invasion success with increasing genetic diversity. Here, the increase of the genetic diversity, by either strain richness or phylogenetic dissimilarity, is not firstly driving the invasion, but the strain-identity. The high variability among the strains in traits important for invasions led to the highly varying strain-specific invasion success. This success was most dependent on nitrogen uptake and efficient resource use. The lower invasion success into communities comprising further N-fixing species indicates <i>C. raciborskii</i> can use this advantage only without the presence of competitive species. The relief of grazing pressure, which is suggested to be more important in aquatic invasions, was only promoting the invasion when unselective and larger consumers were present. High abundances of unselective consumers hampered the invasion success.
This indicates a more complex and temporal interplay of competitive and consumptive resistance mechanisms during the invasion process. Further, the fluctuation abundance and presence of competitors (= primary producers) and consumers (= zooplankton) in lakes can open certain ‘invasion windows’.
Remarkably, the composition of the resident community was also strain-specific affected and altered, independent of a high or low invasion success. Prior, this was only documented on the species level. Further, investigations on the population of invasive strains can reveal more about the invasion patterns and how multiple strain invasions change resident communities.
The present dissertation emphasises the importance of invader-addition experiments with a community context and the importance of the strain-level for microbial invasions and in general, e.g. for community assemblies and the outcome of experiments. The strain-specific community changes, also after days, may explain some sudden changes in communities, which have not been explained yet. This and further knowledge may also facilitate earlier and less cost-intensive management to step in, because these species are rarely tracked until they reach a high abundance or bloom, because of their small size.
Concluded for <i>C. raciborskii</i>, it shows that this species is no ‘generalistic’ invader and its invasion success depends more on the competitor presence than grazing pressure. This may explain its, still unknown, invasion pattern, as <i>C. raciborskii</i> is not found in all lakes of a region.
Im Januar 1916 eroberte die Armee des Habsburgerreichs das Königreich Montenegro, den kleinsten und bevölkerungsärmsten Staat Südosteuropas, der an der Seite Serbiens in den Ersten Weltkrieg eingetreten war. Bereits im Sommer 1916 formierte sich bewaffneter Widerstand gegen die Besatzer, 1918 eskalierte dieser zu einer Aufstandsbewegung. Diese Studie zum k. u. k. Militärgeneralgouvernement in Montenegro macht deutlich, welche Relevanz (Fehl-)Einschätzungen und (Fehl-)Entscheidungen in Besatzungssituationen zukommt. Außerdem arbeitet sie die Bedeutung der Geografie des Besatzungsgebiets, des strategischen Kontexts der Besatzung sowie des soziokulturellen Referenzrahmens der Besatzer wie der Besetzten heraus.
Der organisierte Fall
(2018)
Stefanie Büchner untersucht in ihrer qualitativ-explorativen Studie die Fallbearbeitung in drei Jugendämtern. Sie zeigt, dass sich die Bearbeitung von Fällen nur unzureichend verstehen lässt, wenn man Organisationen primär als Rahmen begreift oder auf ihre formale Logik reduziert. Vielmehr strukturieren Organisationen als soziale Systeme Fallbearbeitung modular. Fünf Module der Strukturierung stehen im Zentrum der Untersuchung: Wie werden Fälle arbeitsteilig bearbeitet und wie schlägt sich Organisation in der Zusammenarbeit mit Klientinnen und Klienten nieder? Wie lässt sich die unterschiedliche Relevanz von Standards beschreiben? Worin besteht die Herausforderung für Jugendämter, Hilfe und Eingriff zu verantworten und was dokumentiert sich in Dokumentation? Für die Beantwortung dieser Fragen plädiert die Autorin für ein komplexes, allgemeines und spezifisches Verständnis von Organisationen im Feld sozialer Hilfe.
Funktionelle Bauchschmerzen des Kindes betreffen die ganze Familie, wobei die Literatur insbesondere die Rolle der Eltern hervorhebt. Bisher wurden die Eltern jedoch primär als „critical behavioral agents“ (Palermo & Eccleston, 2009) gesehen, die einen Einfluss auf die Bauchschmerzen und Beeinträchtigung des Kindes ausüben. Untersuchungen der psychosozialen Auswirkungen der Bauchschmerzen und der Beeinträchtigung des Kindes auf die Eltern wurden bislang vernachlässigt (Palermo & Eccleston, 2009). Die Dissertation hatte daher zum Ziel, die Rolle der Eltern bei funktionellen Bauchschmerzen umfassend zu betrachten, indem sowohl schmerzbezogene Reaktionen der Eltern, als auch die psychosoziale Belastung der Eltern berücksichtigt und systematisch in Zusammenhang zu den Bauchschmerzen und der Beeinträchtigung des Kindes untersucht wurden. Zum anderen sollten durch Interventionsstudien Aussagen über die Veränderbarkeit spezifischer Belastungsmerkmale der Eltern und über das Wechselspiel zwischen der Ebene der Eltern und der Ebene des Kindes ermöglicht werden. Anhand von vier Studien sollten die Fragen beantworten werden 1) welche Faktoren die ärztliche Inanspruchnahme beeinflussen und welche besondere Relevanz dabei die Bewertungsprozesse der Eltern besitzen, 2) wie die psychosoziale Belastung der Eltern charakterisiert ist und durch welche Faktoren sie beeinflusst wird, 3) welche Veränderungen im Rahmen einer kindzentrierten verhaltenstherapeutischen Intervention auf Seiten der Eltern zu beobachten sind und 4) wie sich diese Veränderungen seitens der Eltern und seitens des Kindes gegenseitig beeinflussen.
Nanoparticles (NPs) are particles between 1 and 100 nanometers in size. They have attracted enormous research interests owing to their remarkable physicochemical properties and potential applications in the optics, catalysis, sensing, electronics, or optical devices. The thesis investigates systems of NPs attached to planar substrates.
In the first part of the results section of the thesis a new method is presented to immobilize NPs. In many NP applications a strong, persistent adhesion to substrates is a key requirement. Up to now this has been achieved with various methods, which are not always the optimum regarding adhesion strength or applicability. We propose a new method which uses capillarity to enhance the binding agents in the contact area between NP and substrate. The adhesion strength resulting from the new approach is investigated in detail and it is shown that the new approach is superior to older methods in several ways.
The following section presents the optical visualization of nano-sized objects through a combination of thin film surface distortion and interference enhanced optical reflection microscopy. It is a new, fast and non-destructive technique. It not only reveals the location of NPs as small as 20nm attached to planar surfaces and embedded in a molecularly thin liquid film. It also allows the measurement of the geometry of the surface distortion of the liquid film. Even for small NPs the meniscus reaches out for micrometers, which is the reason why the NPs produce such a pronounced optical footprint.
The nucleation and growth of individual bubbles is presented in chapter 5. Nucleation is a ubiquitous natural phenomenon and of great importance in numerous industrial processes. Typically it occurs on very small scales (nanometers) and it is of a random nature (thermodynamics of small systems). Up to now most experimental nucleation studies deal with a large number of individual nucleation processes to cope with its inherently statistical, spatio-temporal character. In contrast, in this thesis the individual O2-bubble formation from single localized platinum NP active site is studied experimentally. The bubble formation is initiated by the catalytic reaction of H2O2 on the Pt surface. It is studied how the bubble nucleation and growth depends on the NP size, the H2O2 concentration and the substrate surface properties. It is observed that in some cases the bubbles move laterally over the substrate surface, driven by the O2-production and the film ablation.
Ceauşescus Polizei
(2018)
Das Buch behandelt die gesellschaftliche Wirkung der sozialistischen Volkspolizei, indem es offizielle Bilder derselben in den Jahren vor dem Ceaușescu-Regime und während desselben mit Vorstellungen vergleicht, die in der Bevölkerung von der Polizei bestanden. Damit enthüllt das Buch zugleich das Verhältnis zwischen dem staatlichen Ordnungsdiskurs und einem Gegendiskurs, der ansatzweise sogar vor 1989 stattgefunden hat. Vorrangiges Ziel ist ein klareres Verständnis des (De-)Legitimierungsprozesses des Regimes. Eine Interdependenz der beiden Diskurse, so die Grundaussage des Buches, diente zunächst der Stabilitätsphase des politischen Regimes, bedingte später dann aber zum Teil den schrittweisen Kollaps seiner Herrschaft in Rumänien. In einem weiteren Sinne untermauern die Erkenntnisse über die Entzauberung des sozialistischen "Ordnungshüters" das bessere Verstehen der allgemeinen sozialpolitischen Ernüchterung in Mittelost- und Südosteuropa gegen 1989 hin. Zahlreiche Widersprüche auf der Ebene der Repräsentation untermauern die Hypothese einer De-Legitimation der Volkspolizei als Institution und nicht zuletzt deshalb im Weiteren des politischen Regimes im Allgemeinen.
August Boeckh (1785–1867) verfügte über eine umfangreiche private Büchersammlung mit einem beeindruckenden Facettenreichtum. Diese spiegelt Boeckhs Philologiebegriff wider, der sämtliche Lebensbereiche umfasste, und ermöglicht durch die in seinen Büchern hinterlassenen Marginalien einen gut nachvollziehbaren Einblick in den wissenschaftlichen Arbeitsprozess des Philologen.
Aufbauend auf der rekonstruierten Boeckhschen Bibliothek blickt Julia Doborosky auf die Auseinandersetzung zwischen Boeckh und seinem Kritiker Gottfried Hermann um die Ausgestaltung der philologischen Disziplin, das wissenschaftliche Werk Boeckhs selbst und auf seine Interaktion innerhalb eines wissenschaftlich-institutionellen Netzwerks. Anhand dieser drei Säulen zeigt sie die unterschiedlichen Modalitäten auf, in denen Boeckh seinen Philologiebegriff entwickelte, darlegte und zur Anwendung brachte – und wie hierbei seine Büchersammlung als greifbares Zeugnis einer geisteswissenschaftlichen Ideen- und Disziplingeschichte stets präsent ist.
Inzidenz und Therapie der Depression bei Patienten mit Osteoporose und Rheumatoider Arthritis
(2018)
Afin de promouvoir l’abolition universelle de la peine de mort, les Etats et organisations internationales, qui forment une communauté fonctionnelle abolitionniste, recourent à des stratégies juridiques. Ces stratégies sont fondées en droit, et opèrent tant sur le contenu du droit (stratégies normatives) que sur la mise en œuvre du droit (stratégies opérationnelles). Pour ce qui concerne d’une part les stratégies normatives abolitionnistes, la communauté fonctionnelle abolitionniste s’appuie sur l’article 6 du Pacte international relatif aux droits civils et politiques, qui encadre la peine de mort et l’assorti de restrictions. Elle promeut ainsi des abolitions partielles en se fondant sur des résolutions de l’Assemblée générale, sur le soft law du Comité des droits de l’homme et sur d’autres traités afin de les densifier et de les interpréter extensivement. De la même manière, la communauté fonctionnelle abolitionniste se fonde sur d’autres abolitions partielles qui sont encore en cours de coutumiérisation, bien que celle-ci se heurte à l’objection persistante de certains Etats. Pour ce qui concerne d’autre part les stratégies opérationnelles abolitionnistes, la communauté fonctionnelle abolitionniste œuvre tant dans le cadre interétatique que dans le cadre transnational, afin de promouvoir la mise en œuvre des normes encadrant la peine de mort. Ces stratégies juridiques abolitionnistes sont dès lors des facteurs de développement et de mise en œuvre non-centralisée du droit international, qui interrogent sur le poids de la majorité des Etats dans l’évolution du droit international, et posent la question de la reconnaissance de l’existence et de la pertinence de valeurs méta-juridiques comme la dignité humaine.
The topic of this thesis is the experimental investigation of evaporating thin films on planar solid substrates and the enrichment, the crystal growth and Marangoni flows near the three phase line in the case of partially wetting mixtures of volatile and non volatile liquids. In short, it deals with the properties of planar liquid films and with those of thin liquid sections near the three phase contact line. In both cases the liquid looses continuously one component by evaporation. One topic is the rupture behavior of ultra-thin films of binary mixtures of a volatile solvent and a nonvolatile solute. It is studied how the thickness at which the film ruptures is related to the solute crystallization at the liquid/ substrate interface as soon as the solute reaches supersaturation. A universal relation between the rupture thickness and the saturation behaviour is presented. The second research subject are individual nanoparticles embedded in molecularly thin films at planar substrates. It is found that the nanoparticles cause an unexpectedly large film surface distortion (meniscus). This distortion can be measured quantitatively by conventional reflective microscopy although the nanoparticles are much smaller than the Rayleigh diffraction limit. Investigations with binary mixtures of volatile solvents and non-volatile solutes (polymers) aim at a better understanding/prediction of the final solute coverage, the timeresolved film thinning, the time-resolved solvent evaporation, and the evolution of the solute concentration within the thinning film. A quantiative theoretical description of the experimental findings is derived. Experiments of completely miscible binary mixtures of volatile liquids, which individually form continuous planar films show unexpectedly that films of mixtures are not necessarily continuous and planar. Rather, they may form surface
undulations or even rupture. This is explained with surface Marangoni flows. A new method for the exceptionally fast fabrication (mm/min) of ultralong aligned diphenylalanin single crystals via dip casting is presented. It is shown how the specific evaporation conditions at the three phase line can be used for a controlled peptide crystal growth process. It is further demonstrated how the confinement inside a smalll capillary affects the peptide crystallization and how this can be understood (and used).
Ärgerliche Wirtshäuser, ergötzliche Häfen, empfindsame Kerker: Räume und Emotionen bilden emotionale Topografien, mit deren Hilfe sich die Akteure die Welt als Lebenswelt ordnen und aneignen. Der Autor untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung in frühneuzeitlichen Räumen und der emotionalen Bewegtheit der Akteure. Er kommt zu dem Schluss, dass Emotionen und Räume dabei nicht nur passiv erlebt, sondern aktiv vollzogen werden. Denn es handelt sich bei beiden um wechselseitig verbundene Handlungsanweisungen, die in Regeln, Topoi und Vorstellungen münden. Die sich ergebenden Verflechtungen nehmen verschiedene Formen an, die in kulturell, sozial und individuell bedingten emotionalen Topografien kulminieren, also in Anordnungen von Räumen und zugehörigen Emotionen. In dieser Struktur liegen somit Erklärungen für das Verhalten der Akteure verborgen.
Mit dieser Arbeit zeigt der Autor die vielfältigen Wege der politischen Willensbildung im Bundestag einschließlich außerparlamentarischer Einflussnahmen auf und misst sie speziell am Grundgesetz.
Aufgrund der Fülle der im Parlament behandelten Thematiken kann nicht jeder Abgeordnete auf jedem Gebiet über ausreichende Sachkenntnisse verfügen. Dies zieht eine Zusammenarbeit der Abgeordneten in Fraktionen und Ausschüssen sowie Kontakte zu außerparlamentarischen Dritten nach sich. Beides dient auch dazu, fremde Wissensressourcen zu erschließen. Wenngleich dies nicht die einzige Ursache für außerparlamentarische Zusammenarbeit ist, zeigt sich hieran, dass Praktiken der Kooperation nicht grundsätzlich unlauter sein können. Der Autor zeigt die Grenzen/Bedingungen der Zulässigkeit auf.
Die Publikation zu Sprachwandelprozessen im Russischen und Ukrainischen beschreibt eine ausschlaggebende Phase der neueren Sprachgeschichte Russlands und der Ukraine (1985–2008). Im Fokus steht die Anglisierung als eine der Haupttendenzen der aktuellen sprachlichen Destandardisierung europäischer Sprachen. Die Autorin zeigt am Beispiel der Anglisierung in der Werbesprache die Destandardisierung des Russischen und Ukrainischen nach 1985 auf. Diese korpusbasierte Untersuchung umfasst sowohl die quantitative (statistische) als auch die qualitative (systemlinguistische) Analyse des werbesprachlichen Korpus. Die quantitative chronologische Analyse belegt die deutlich stärkere Dynamik der Anglisierung im Ukrainischen nach 1998. Die qualitative Analyse illustriert die unterschiedlichen bzw. gemeinsamen innerlinguistischen Prozesse in beiden Sprachen, insbesondere Anglizismen-Integration und Standardisierungswege.
Am 14. August 1980 begannen die Arbeiter*innen auf der Danziger Leninwerft einen Besetzungsstreik, in deren Folge die erste unabhängige Gewerkschaft Solidarność gegründet wurde. Einen Monat später am 17. September 1980 gingen auf der anderen Seite des „Eisernen Vorhangs“ die Arbeiter*innen der „AG Weser“ Werft in Bremen auf die Straße, um gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze zu protestieren. Die vorliegende Studie zeigt aus einer Perspektive „von unten“, wie seit den 1970er Jahren Betriebe in zwei unterschiedlichen politisch-ökonomischen Systeme auf technische Veränderungen und die verschärfte Konkurrenz auf dem Weltmarkt reagierten und verweist darauf, dass die Krisen in Ost und West Ende der 1970er Jahre eng miteinander verbunden waren.
In recent years, the ever-growing amount of documents on the Web as well as in closed systems for private or business contexts led to a considerable increase of valuable textual information about topics, events, and entities. It is a truism that the majority of information (i.e., business-relevant data) is only available in unstructured textual form. The text mining research field comprises various practice areas that have the common goal of harvesting high-quality information from textual data. These information help addressing users' information needs.
In this thesis, we utilize the knowledge represented in user-generated content (UGC) originating from various social media services to improve text mining results. These social media platforms provide a plethora of information with varying focuses. In many cases, an essential feature of such platforms is to share relevant content with a peer group. Thus, the data exchanged in these communities tend to be focused on the interests of the user base. The popularity of social media services is growing continuously and the inherent knowledge is available to be utilized. We show that this knowledge can be used for three different tasks.
Initially, we demonstrate that when searching persons with ambiguous names, the information from Wikipedia can be bootstrapped to group web search results according to the individuals occurring in the documents. We introduce two models and different means to handle persons missing in the UGC source. We show that the proposed approaches outperform traditional algorithms for search result clustering. Secondly, we discuss how the categorization of texts according to continuously changing community-generated folksonomies helps users to identify new information related to their interests. We specifically target temporal changes in the UGC and show how they influence the quality of different tag recommendation approaches. Finally, we introduce an algorithm to attempt the entity linking problem, a necessity for harvesting entity knowledge from large text collections. The goal is the linkage of mentions within the documents with their real-world entities. A major focus lies on the efficient derivation of coherent links.
For each of the contributions, we provide a wide range of experiments on various text corpora as well as different sources of UGC.
The evaluation shows the added value that the usage of these sources provides and confirms the appropriateness of leveraging user-generated content to serve different information needs.
Der Autor entwickelt ein Modell des strategischen und operativen Managements in Konzernrechtsabteilungen und richtet dabei den Fokus auf praktische Erkenntnisse, die auf betriebs- und volkswirtschaftlichen Theorien sowie zahlreichen Experteninterviews aufgebaut sind. Ein besonderes Augenmerk legt er auf die Spezifika von Rechtsdienstleistungen im Vergleich zu anderen Leistungen, die in einem Konzern benötigt werden. Die Sichtweise des Leiters einer Rechtsabteilung /General Counsels steht dabei im Vordergrund. Es wird die Frage untersucht, wie dieser die Leitung und Steuerung der gesamten Abteilung am effizientesten und effektivsten ausfüllen kann.
Spectroscopy at the limit
(2018)
Magnetische Eisenoxidnanopartikel werden bereits seit geraumer Zeit erfolgreich als MRT-Kontrastmittel in der klinischen Bildgebung eingesetzt. Durch Optimierung der magnetischen Eigenschaften der Nanopartikel kann die Aussagekraft von MR-Aufnahmen verbessert und somit der diagnostische Wert einer MR-Anwendung weiter erhöht werden. Neben der Verbesserung bestehender Verfahren wird die bildgebende Diagnostik ebenso durch die Entwicklung neuer Verfahren, wie dem Magnetic Particle Imaging, vorangetrieben. Da hierbei das Messsignal von den magnetischen Nanopartikeln selbst erzeugt wird, birgt das MPI einen enormen Vorteil hinsichtlich der Sensitivität bei gleichzeitig hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung. Da es aktuell jedoch keinen kommerziell vertriebenen in vivo-tauglichen MPI-Tracer gibt, besteht ein dringender Bedarf an geeigneten innovativen Tracermaterialien. Daraus resultierte die Motivation dieser Arbeit biokompatible und superparamagnetische Eisenoxidnanopartikel für den Einsatz als in vivo-Diagnostikum insbesondere im Magnetic Particle Imaging zu entwickeln. Auch wenn der Fokus auf der Tracerentwicklung für das MPI lag, wurde ebenso die MR-Performance bewertet, da geeignete Partikel somit alternativ oder zusätzlich als MR-Kontrastmittel mit verbesserten Kontrasteigenschaften eingesetzt werden könnten.
Die Synthese der Eisenoxidnanopartikel erfolgte über die partielle Oxidation von gefälltem Eisen(II)-hydroxid und Green Rust sowie eine diffusionskontrollierte Kopräzipitation in einem Hydrogel.
Mit der partiellen Oxidation von Eisen(II)-hydroxid und Green Rust konnten erfolgreich biokompatible und über lange Zeit stabile Eisenoxidnanopartikel synthetisiert werden. Zudem wurden geeignete Methoden zur Formulierung und Sterilisierung etabliert, wodurch zahlreiche Voraussetzungen für eine Anwendung als in vivo-Diagnostikum geschaffen wurden. Weiterhin ist auf Grundlage der MPS-Performance eine hervorragende Eignung dieser Partikel als MPI-Tracer zu erwarten, wodurch die Weiterentwicklung der MPI-Technologie maßgeblich vorangetrieben werden könnte. Die Bestimmung der NMR-Relaxivitäten sowie ein initialer in vivo-Versuch zeigten zudem das große Potential der formulierten Nanopartikelsuspensionen als MRT-Kontrastmittel. Die Modifizierung der Partikeloberfläche ermöglicht ferner die Herstellung zielgerichteter Nanopartikel sowie die Markierung von Zellen, wodurch das mögliche Anwendungsspektrum maßgeblich erweitert wurde.
Im zweiten Teil wurden Partikel durch eine diffusionskontrollierte Kopräzipitation im Hydrogel, wobei es sich um eine bioinspirierte Modifikation der klassischen Kopräzipitation handelt, synthetisiert, wodurch Partikel mit einer durchschnittlichen Kristallitgröße von 24 nm generiert werden konnten. Die Bestimmung der MPS- und MR-Performance elektrostatisch stabilisierter Partikel ergab vielversprechende Resultate. In Vorbereitung auf die Entwicklung eines in vivo-Diagnostikums wurden die Partikel anschließend erfolgreich sterisch stabilisiert, wodurch der kolloidale Zustand in MilliQ-Wasser über lange Zeit aufrechterhalten werden konnte. Durch Zentrifugation konnten die Partikel zudem erfolgreich in verschiedene Größenfraktionen aufgetrennt werden. Dies ermöglichte die Bestimmung der idealen Aggregatgröße dieses Partikelsystems in Bezug auf die MPS-Performance.
Die Arbeit widmet sich den Haushaltssperren auf den verschiedenen Ebenen und untersucht, ob ein einheitliches Instrument der Haushaltssperre im deutschen Recht existiert, oder ob sich hinter dem Begriff der Haushaltssperre verschiedene haushaltsrechtliche Maßnahmen verbergen. Dazu werden auf verfassungsrechtlicher Ebene der Aspekt der Gewaltenteilung gemäß Art. 20 II 2 GG sowie die kommunale Selbstverwaltungsgarantie des Art. 28 II GG betrachtet. Auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene werden u.a. Sperrvermerke, Globale Minderausgaben, haushaltswirtschaftliche Sperren sowie Bewirtschaftungssperren eingehend dargestellt und erörtert. Ergänzend werden Aspekte wie weitere Instrumente zur Kontrolle des Haushalts und Rechtsschutz gegen Haushaltssperren dargestellt und Regelungsvorschläge unterbreitet. Im Fazit wird festgestellt, dass »Haushaltssperren« zu komplex und unterschiedlich sind, um ein einheitliches Institut der Haushaltssperre darstellen zu können.
Through IOs' Eyes
(2018)
Is global governance characterized by overlap and fragmentation, or by coordination and harmonization? There are two rather different narratives about the worlds in which international organizations (IOs) live. One way or another, IOs are part of a broader environment and engage in relations with other actors in it. Rather than being detached from their environment, IOs are shaped by and respond to developments taking place within it (e.g., overlap). Thus, the general research interest of this dissertation lies in organizational responses to such environmental developments. Therein, the emphasis is placed on IO positionality, meaning the position of an IO within a “web” of interorganizational relations, or, more precisely, an IO’s position within an organizational field as a specification of the IO environment.
Against this background, the dissertation poses the following research question: How does an IO’s position within an organizational field shape its responses to developments of the field? In that, three subquestions are advanced: Which position does an IO occupy within the organizational field? How does an IO perceive the organizational field? How does an IO respond to developments and features of the field? Theoretically, the dissertation combines an open system perspective on IOs with two variants of field theory inspired by Bourdieu and by DiMaggio and Powell. Building on the central concept of the organizational field, the dissertation understands IOs as actors with agency. Empirically, the dissertation consists of a qualitative, comparative study and analyzes two IOs located within the organizational field of global food security governance. I select IOs that occupy different positions within the field of food security governance, namely an IO at the core of the field (the United Nations Food and Agriculture Organization, or FAO) and an IO at the periphery of the field (the United Nations Industrial Development Organization, or UNIDO). I compare and analyze their respective perceptions of the field of food security governance, including their own role and their understandings of food security, and their responses over time. To investigate these IOs’ perceptions and responses over time, the method of choice consists of a qualitative content analysis of a wide range of organizational documents (e.g., governing bodies’ reports).
The main argument this dissertation advances is as follows: The position that an IO occupies within an organizational field influences how the organization perceives its environment—in particular, features of and developments within this environment. Against this background, the main findings of this dissertation are as follows: Overall, FAO and UNIDO both perceive proliferation, overlap, and duplication as relevant developments of the organizational field of global food security governance over time. While both IOs see developments in the field of food security governance (e.g., overlap and duplication) as problematic given their detrimental effects for food security governance, FAO and UNIDO differ in decisive regards. Whereas FAO holds a narrative that other actors were responsible for this state of affairs, and thus responsible for reducing or even eliminating overlap and duplication, UNIDO perceives these developments differently. UNIDO acknowledges its own role in the development of overlap and duplication, and therefore also sees a role for itself in addressing these developments. The two IOs thus differ in what they understand to be the causes and historical priors of field-specific developments. Furthermore, while both FAO and UNIDO attempt to demonstrate that they are constructive players within the UN development system, the two IOs differ in their responses: While FAO engages in balancing by voicing its commitment to UN processes and to coordination, yet early on making different reservations, UNIDO, in contrast, engages in UN processes without similar reservations. Accordingly, the two IOs also differ on the responses they employ to field-level harmonization demands.
The dissertation makes several contributions. Theoretically, I contribute an innovative argument on the influence of perceptions for organizational responses to developments in the IOs’ environment. This argument may help us to better understand how IOs as actors embedded within an organizational field deal with changes evolving within these fields. Empirically, I scrutinize developments in food security governance, such as proliferation and overlap, through the eyes of IOs in the field. While proliferation, overlap, and duplication are often referred to in academic debates on food security governance, we do not yet actually understand these phenomena very well. To this, I contribute a study that analyzes IO perceptions of these developments in the field, thus resulting in a more in-depth and nuanced picture of how IOs perceive these developments as a central type of actor in food security governance. Next, to this emphasis on the IO perspective, I also inductively develop a spectrum of IO responses to field developments, ranging from expanding scope to defending turf. Finally, I also make a methodological-conceptual contribution: While concepts such as “position” are well-known, they are sometimes drawn on without developing a clear foundation of how to assess different positions. I thus add an approach for bringing this concept of position to life by developing a range of criteria that can be used to approximate an IO’s position within an organizational field, depending on different types of capital.
Samarium hexaboride
(2018)
Die Unzufriedenheit mit Gewicht und Figur gilt als bedeutsamer Risikofaktor für die Entstehung von gestörtem Essverhalten und Essstörungen im Vollbild und steht mit reduziertem psychischem Wohlbefinden in Zusammenhang. Aufgrund der hohen klinischen Relevanz wurden Gewichts- /Figursorgen v. a. bei weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen vielfach untersucht. Muskelsorgen – als männliches Äquivalent betrachtet – stießen erst im Verlauf der letzten 20 Jahren auf vermehrtes Interesse in der psychologischen Forschung. Die aktuellen westlichen Schönheitsideale legen jedoch die Relevanz von Gewicht, Figur und Muskulosität in Bezug auf aussehensbezogene Sorgen bei beiden Geschlechtern nahe. In der vorliegenden Dissertation wurden deshalb die folgenden Fragestellungen thematisiert: (1) Auftreten: Wie sind Gewichts- /Figursorgen und Muskelsorgen bei weiblichen und männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgeprägt? Wie verändern sie sich über 20 Monate? Welche Profile lassen sich bezüglich ihres Auftretens definieren? (2) Einflussfaktoren: Welchen Einfluss haben Alter, Gewichtsstatus, negative Affektivität und Internalisierung des Schönheitsideals auf Gewichts- /Figursorgen und Muskelsorgen? (3) Folgen: Welchen Einfluss haben Gewichts-/Figursorgen und Muskelsorgen auf essensbezogene Sorgen, restriktives Essverhalten, Binge Eating, zwanghaftes Bewegungsverhalten, Verhaltensweisen zum Muskelaufbau und negative Affektivität?
Es konnte gezeigt werden, dass mehr Mädchen von aussehensbezogenen Sorgen betroffen sind und diese im Mittel höher ausgeprägte Gewichts-/Figursorgen zeigen, während Jungen höher ausgeprägte Muskelsorgen berichten. Eine differenzierte Analyse verschiedener Subgruppen legt jedoch nahe, dass es in Gruppen mit ausgeprägten aussehensbezogenen Sorgen keine Geschlechtsunterschiede bezüglich Gewichts-/Figursorgen und Muskelsorgen gibt. Dieser Befund unterstreicht die Relevanz beider Aspekte bei beiden Geschlechtern und legt eine entsprechende Erfassung in zukünftigen Studien nahe. Des Weiteren ergaben sich Ansatzpunkte für die Notwendigkeit der Prävention bei Mädchen mit Übergewicht/Adipositas im späten Jugend- und frühen Erwachsenenalter ebenso wie bei Jungen mit Untergewicht sowie Übergewicht/Adipositas. Neben Gewichts-/Figursorgen sollte bei weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch die Internalisierung des schlanken Ideals thematisiert werden, um der Entstehung von auffälligem Ess- und Bewegungsverhalten vorzubeugen. Bei beiden Geschlechtern zeigte sich außerdem die Internalisierung des athletischen Ideals als relevanter Ansatzpunkt für die Vorbeugung von Verhaltensweisen zum Muskelaufbau. Darüberhinaus konnten bei beiden Geschlechtern sowohl für Gewichts-/Figursorgen, als auch für Muskelsorgen Zusammenhänge mit potentiell gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen gezeigt werden.
Zusammenfassend gelang in der vorliegenden Arbeit eine differenzierte Analyse von Auftreten, Einflussfaktoren und Folgen von Gewichts-/Figursorgen und Muskelsorgen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mittels, großteils prospektiver, latenter Modelle und manifester Pfadanalysen konnten bisherige Befunde überprüft und erste Befunde zu den Forschungslücken in Bezug auf Muskelsorgen bei weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichtet werden.
Junge Menschen werden im Ordnungswidrigkeitenrecht in erster Linie wie Erwachsene behandelt. Begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit, so erhalten sie einen Bußgeldbescheid und werden mit Geldbuße geahndet. Dies verwundert zunächst, denkt man an das ausdifferenzierte System der jugendstrafrechtlichen Sanktionen. Dahinter steckt jedoch die bewusste Entscheidung des Gesetzgebers, die Rechtsanwendung zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Bei näherem Hinsehen entdeckt man aber, dass der Gesetzgeber dem Rechtsanwender durch die Hintertür des Vollstreckungsrechts doch jugendgemäße Sanktionen an die Hand gibt. Ausgehend von diesen Eigentümlichkeiten des Ordnungswidrigkeitenrechts arbeitet die Untersuchung umfassend auf, mit welchen Sanktionen junge Menschen im Ordnungswidrigkeitenrecht konfrontiert werden und ob dies verfassungsrechtlich beanstandungsfrei ist. Die Arbeit plädiert schließlich dafür, das Ordnungswidrigkeitenrecht jugendgemäß weiterzuentwickeln und zeigt hierfür Ansätze auf.
Die landesgeschichtliche Forschung hat den Werdegang des märkischen Zweiges der Familie von Trott und seiner einzelnen Mitglieder bisher weitestgehend ignoriert. Mit der nun vorliegenden Arbeit soll der defizitären Informationslage abgeholfen und vor allem die Etablierung des Geschlechts in brandenburgischen Landen in den Fokus gerückt werden. Woher kamen dessen frühen Vertreter, wann und wo konnten sie in der Mark Fuß fassen? Welche reichs- und territorialpolitischen Prozesse liefen zeitgleich ab, und wie beeinflussten diese eventuell den Werdegang dieser Familie? Konnte die Familie im Gegenzug eine Einflussnahme auf die Geschicke der Reichs- und Territorialpolitik entwickeln? Welche Spuren hinterließ sie in der märkischen Region?
Während eines umfangreichen Literatur- und Quellenstudiums kristallisierte sich bei dem Versuch, diese Fragen eingehend zu beantworten, die Persönlichkeit Adam von Trott des Älteren († 1564) heraus. Um das Jahr 1500 in der Landgrafschaft Hessen geboren, führten ihn sein Ehrgeiz und seine Zielstrebigkeit in den wechselhaften geschichtlichen Zeitläufen der Reformation bald an den Hof des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II., wo er eine nahezu beispiellose Karriere absolvierte. Nebenher akkumulierte er durch die Übernahme weitläufiger Ländereien der säkularisierten Mönchszisterze Himmelpfort enormen Erblehnsbesitz in der Uckermark, dessen Konsolidierung sich die nachfolgende Generation der märkischen Trott verschrieb. Welche Schwierigkeiten und Fährnisse Adam und seine Nachkommen dabei zu bewältigen hatten, möchte der vorliegende Band klären.
Welle der Konsumgesellschaft
(2018)
Wie beeinflussten sich Massenmedien und Massenkonsum im Frankreich der Nachkriegszeit gegenseitig?
Radio Luxembourg war in der europäischen Rundfunklandschaft der Nachkriegszeit eine Ausnahme: Die privatkommerzielle Radiostation sendete werbefinanzierte Unterhaltungsprogramme in die benachbarten Staaten und erreichte damit ein Millionenpublikum. Die Autorin Anna Jehle zeigt anhand verschiedener Untersuchungsfelder - der Unternehmens- und Programmgeschichte, der Zielgruppen, der Marketingaktivitäten und des Werbezeitenverkaufs -, wie eng die Entwicklung der Konsumgesellschaft im Frankreich der sogenannten trente glorieuses mit der Verbreitung und Nutzung des Radios verbunden war. Mit seinem ganz auf Massenkonsum ausgerichteten Rundfunkkonzept war Radio Luxembourg nicht nur integraler Bestandteil, sondern auch Katalysator und Agent der Konsummoderne. Dies hatte weitreichende Auswirkungen für das französische Rundfunksystem, das sich unter dem Einfluss Radio Luxembourgs kommerzialisierte, und zwar bereits lange vor der Deregulierung des Rundfunks in den 1980er Jahren.
In this thesis, we discuss the characterization of orthogroups by so-called disjunctions of identities. The orthogroups are a subclass of the class of completely regular semigroups, a generalization of the concept of a group. Thus there is for all elements of an orthogroup some kind of an inverse element such that both elements commute. Based on a fundamental result by A.H. Clifford, every completely regular semigroup is a semilattice of completely simple semigroups. This allows the description the gross structure of such semigroup. In particular every orthogroup is a semilattice of rectangular groups which are isomorphic to direct products of rectangular bands and groups. Semilattices of rectangular groups coming from various classes are characterized using the concept of an alternative variety, a generalization of the classical idea of a variety by Birkhoff.
After starting with some fundamental definitions and results concerning semigroups, we introduce the concept of disjunctions of identities and summarize some necessary properties. In particular we present some disjunction of identities which is sufficient for a semigroup for being completely regular. Furthermore we derive from this identity some statements concerning Rees matrix semigroups, a possible representation of completely simple semigroups. A main result of this thesis is the general description of disjunctions of identities such that a completely regular semigroup satisfying the described identity is a semilattice of left groups (right groups / groups). In this case the completely regular semigroup is an orthogroup. Furthermore we define various classes of rectangular groups such that there is an exponent taken from a set of pairwise coprime positive integers. An important result is the characterization of the class of all semilattices of particular rectangular groups (taken from the classes defined before) using a set-theoretic minimal set of disjunctions of identities. Additionally we investigate semilattices of groups (so-called Clifford semigroups). For this purpose we consider abelian groups of particular exponents and prove some well-known results from the theory of Clifford semigroups in an alternative way applying the concept of disjunctions of identities. As a practical application of the results concerning semilattices of left zero semigroups and right zero semigroups we identify a particular transformation semigroup. For more detailed information about the product of two arbitrary elements of a semilattice of semigroups we introduce the concept of strong semilattices of semigroups. It is well-known that a semilattice of groups is a strong semilattice of groups. So we can characterize a strong semilattice of groups of particular pairwise coprime exponents by disjunctions of identities. Additionally we describe the class of all strong semilattices of left zero semigroups and right zero semigroups with the help of such kind of identity, and we relate this statement to the theory of normal bands. A possible extension of the already described semilattices of rectangular groups can be achieved by an auxiliary total order (in terms of chains of semigroups). To this end we present a corresponding characterization due to disjunctions of identities which is obviously minimal. A list of open questions which have arisen during the research for this thesis, but left crude, is attached.
Vom Kadetten bis zum Admiral
(2018)
Die Royal Navy und die Kaiserliche Marine erlebten seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel. Prägten anfangs Segelschiffhybride als Hauptkampfmittel die beiden Flotten, dominierten sie Großkampfschiffe vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Aber auch U-Boote und Seeflugzeuge spielten eine zunehmende Rolle. Vor allem die drastischen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wirkten sich auf die Aufgaben, Rekrutierung und Ausbildung der Offiziere aus. Christian Jentzsch untersucht, wie das Seeoffizierkorps der Kaiserlichen Marine und das Executive Officer Corps der Royal Navy auf die Herausforderungen reagierten.
Die Lebensgeschichte des jüdischen Gelehrten und Aufklärers Moses Mendelssohn (1729–1786), der allen Hindernissen zum Trotz in den Rang einer allseits anerkannten intellektuellen Autorität aufstieg, wurde innerhalb der Geschichte des deutschen Judentums zum Inbegriff einer individuellen Emanzipation im Medium der Bildung. Mendelssohns Vita fand ein theoretisches Pendant in seiner Philosophie der Bestimmung des Menschen zu einer unaufhörlichen Vervollkommnung. Beide Stränge dieser für anthropologische Fragestellungen sensiblen, lebenspraktisch relevanten Metaphysik – das Nachdenken über eine allgemeingültige Bestimmung des Menschen auf der einen und die Reflexion über eine spezifisch jüdische Existenz auf der anderen Seite – erschließen die universelle und partikulare Dimension des menschlichen Lebens und ergeben in ihrer Verbindung ein theoretisches Integral von allgemeiner Menschennatur und kultureller Partikularität. Am Beispiel des Judentums führt Mendelssohn die Allgemeingültigkeit des partikularen Anspruchs auf die Bewahrung kultureller Andersartigkeit vor. Sein bestimmungsmetaphysisches Denken gipfelt in einem Plädoyer für die Toleranz, welches das geistige Erbe des deutsch-jüdischen Philosophen ausmacht.
Identifizierung früher epigenetischer Veränderungen, die zur Ausbildung einer Fettleber beitragen
(2018)
Geben oder Nehmen
(2018)
Geben oder nehmen? Diese Frage war nach der Wiedervereinigung nicht einfach zu beantworten. Die Euphorie über das Ende der deutschen Teilung 1989/90 wurde besonders frühzeitig und lang anhaltend von Konflikten überschattet, die sich an ungeklärten Eigentumsfragen an Grundstücken in Ostdeutschland entzündeten. Wohl kaum ein anderes Thema hat das Zusammenwachsen zwischen Ost und West so belastet wie die Kontroversen um die Rückübertragung von Eigentum.
Der Band bietet eine – bislang fehlende – ausgewogene Gesamtdarstellung der Eigentumsfragen im Kontext der Wiedervereinigung. Dazu gehört die Darstellungen der Vorbedingung der Eigentumsproblematik vor 1990, die Betrachtung der Entscheidungsfindung, die zum umstrittenen Grundsatz geführt hat, eine intensive Auseinandersetzung mit den Umsetzungsproblemen der gesetzlichen Regelungen in der Praxis sowie der Versuch, die Auswirkungen für die Region Berlin/Brandenburg zu bilanzieren.
Entwicklung eines Instrumentes zur Messung von Präsentismus und Handlungsempfehlungen zur Reduktion
(2018)
Die Norminterdependenzen des Grunderwerbsteuergesetzes bei Umstrukturierungen inländischer Konzerne
(2018)
Die Republik Kosovo stellt einen Beitrittskandidaten sui generis in der Erweiterungsgeschichte der Europäischen Union dar. Die besonderen Beziehungen zwischen der EU und dem "potenziellen" Kandidaten resultieren aus dem ungelösten Territorialkonflikt mit Serbien, dem unvollendeten Staatsaufbau sowie der eingeschränkten Souveränität Kosovos. Diese Einzelfallstudie untersucht Kosovos Integrationsprozess in den Staatenverbund im Kontext der Spezifika des Beitrittsaspiranten, der stockenden EU-Südosterweiterung und der multiplen EU-Krise. Davon ausgehend werden vier Zukunftsszenarien für Kosovos Integrationsverlauf, auch mit Blick auf differenzierte Integrationsoptionen, entwickelt.
Valide generierte Daten aus Verhandlungen bilden die Grundlage zum Ergründen von Art und Umfang verschiedener Einflussfaktoren auf den Verhandlungsprozess und das Verhandlungsergebnis. Die Wahl einer bestimmten Datenerhebungsmethode wird weitestgehend von der jeweiligen Problemstellung einer Untersuchung bedingt. Aus diesem Zusammenhang erschließt sich die Notwendigkeit, fundierte Erkenntnisse und Empfehlungen für die Anwendung von bestimmten Datenerhebungsmethoden in der Verhandlungsforschung zu entwickeln. Damit einhergehend können sowohl Verbesserungspotenziale für die methodische Vorgehensweise zukünftiger Forschungsvorhaben aufgefunden als auch – basierend auf den generierten Daten – gehaltvolle Handlungsempfehlungen für die Verhandlungspraxis ausgesprochen werden. Zunächst nimmt der Verfasser eine umfangreiche Literaturanalyse über die methodischen Praktiken der Datengewinnung in verhandlungsrelevanten Studien im Zeitraum 2005 bis 2014 vor. Basierend auf einer ergänzend durchgeführten Befragung unter Verhandlungswissenschaftlern liefert er eine Prognose der zukünftigen Anwendungshäufigkeiten der Erhebungsmethoden und leitet methodische Erkenntnisse im Zeitverlauf ab. Insbesondere durch die Analyse der Passung zwischen Untersuchungsfragestellung und Datenerhebungsmethode sowie weiterer Aspekte (z. B. Art der Verhandlung, Forschungsdisziplin, Journal der Publikation, Korrespondenzautor und dessen Affiliation), welche die jeweilige Untersuchung beeinflussen könnten, schafft der Autor eine kontemporäre Entscheidungshilfe für kommende verhandlungsbezogene Forschungsaktivitäten.
Funde und Fiktionen
(2018)
Urgeschichte im Fernsehen als Spiegel gesellschaftlicher Themen der Gegenwart. Unser gesichertes Wissen über die Urgeschichte der Menschheit ist angesichts der dünnen Quellenlage sehr begrenzt. Dennoch werden seit längerer Zeit sehr erfolgreiche Fernsehdokumentationen ausgestrahlt, die minutiös den Alltag in der fernsten menschlichen Vergangenheit präsentieren. Georg Koch untersucht, wie diese Darstellungen aus dem Zusammenspiel von Filmemachern und Wissenschaftlern entstanden und welchen Wandel sie seit den 1950er Jahren in der Bundesrepublik und in Großbritannien durchliefen. Er zeigt, wie Archäologen zu Medienstars des frühen britischen Fernsehens wurden, wie Hightech, Exotik und Abenteuer Einzug in die Darstellung der Archäologie hielten und wie inszenierte Erzählungen ein Millionenpublikum erreichten. Dabei wird deutlich, dass sich in den Betrachtungen der Urgeschichte stets Projektionen der Gegenwart finden, die zeitgemäße Antworten auf gesellschaftliche Fragen bieten.
Bürgerwindparks
(2018)
In Deutschland stößt der Ausbau der Windenergie mit dem zunehmenden Heranrücken an Wohnbebauungen immer häufiger auf Widerstand bei der lokalen Bevölkerung. Die Stärkung von Bürgerwindparks gegenüber dem alleinigen Betrieb durch große Energiekonzerne bildet die Chance wieder mehr Akzeptanz für die Windenergie zu schaffen. Das Werk widmet sich in diesem Zusammenhang einer Reihe von Fragestellungen, die verschiedene Rechtsgebiete berühren. Angesichts nur noch begrenzt zur Verfügung stehender Windenergieflächen wird untersucht, ob und mit welchen Mitteln, beispielsweise des Raumordnungs- und Bauplanungsrechts sowie vertraglicher Instrumente, Flächen speziell für Bürgerwindparks gesichert werden können.
Daneben erfährt der Leser in welchem Rahmen die Regelungen des Kommunalwirtschaftsrechts Gemeinden eine Beteiligung an Bürgerwindparks erlauben. Schließlich werden verschiedenste Gesellschaftsformen daraufhin analysiert, ob sie sich als Organisationsform eines Bürgerwindparks eignen.
Anhand einer inhaltlichen Untersuchung der französischen fünfbändigen Oktavausgabe seines Essai politique sur le royaume de la Nouvelle-Espagne (1811), unter besonderer Berücksichtigung der intertextuellen Bezüge, wird Alexander von Humboldt auf multiplen Ebenen als Denker zwischen Europa und Amerika ausgewiesen. In seinem Werk über Neuspanien durchbricht er die Inferiorisierung amerikanischer bzw. kreolischer Wissenschaftler und schafft ein Bewusstsein fernab eurozentrischer Denkmuster. Dies äußert sich unter anderem in Humboldts unvoreingenommener intertextueller Einbeziehung von Vertretern verschiedener Strömungen der Aufklärung, insbesondere des kreolischen aufklärerischen Denkens.
Synchrotron-based angle-resolved time-of-flight electron spectroscopy for dynamics in dichalogenides
(2018)
On a small scale
(2018)
This study argues that micro relations matter in peacekeeping. Asking what makes the implementation of peacekeeping interventions complex and how complexity is resolved, I find that formal, contractual mechanisms only rarely effectively reduce complexity – and that micro relations fill this gap. Micro relations are personal relationships resulting from frequent face-to-face interaction in professional and – equally importantly – social contexts.
This study offers an explanation as to why micro relations are important for coping with complexity, in the form of a causal mechanism. For this purpose, I bring together theoretical and empirical knowledge: I draw upon the current debate on ‘institutional complexity’ (Greenwood et al. 2011) in organizational institutionalism as well as original empirical evidence from a within-case study of the peacekeeping intervention in Haiti, gained in ten weeks of field research. In this study, scholarship on institutional complexity serves to identify theoretical causal channels which guide empirical analysis. An additional, secondary aim is pursued with this mechanism-centered approach: testing the utility of Beach and Pedersen’s (2013) theory-testing process tracing.
Regarding the first research question – what makes the implementation of peacekeeping interventions complex –, the central finding is that complexity manifests itself in the dual role of organizations as cooperation partners and competitors for (scarce) resources, turf and influence. UN organizations, donor agencies and international NGOs implementing peacekeeping activities in post-conflict environments have chronic difficulty mastering both roles because they entail contradictory demands: effective cooperation requires information exchange, resource and responsibility-sharing as well as external scrutiny, whereas prevailing over competitors demands that organizations conceal information, guard resources, increase relative turf and influence, as well as shield themselves from scrutiny. Competition fuels organizational distrust and friction – and impedes cooperation.
How is this complexity resolved? The answer to this second research question is that deep-seated organizational competition is routinely mediated – and cooperation motivated – in micro relations and micro interaction. Regular, frequent face-to-face interaction between individual organizational members generates social resources that help to transcend organizational distrust and conflict, most importantly familiarity with each other, personal trust and belief in reciprocity. Furthermore, informal conflict mediation and control mechanisms – namely, open discussion, mutual monitoring in direct interaction and social exclusion – enhance solidarity and mutual support.
This doctoral dissertation aims at elucidating the development of hot and cool executive functions in middle childhood and at gaining insight about their role in childhood overweight. The dissertation is based on three empirical studies which have been published in peer-reviewed journals. Data from a large 3-year longitudinal study (the “PIER-study”) was used.
The findings presented in the dissertation demonstrated that both hot and cool EF abilities increase during middle childhood. They also supported the notion that hot and cool EF facets are distinguishable from each other in middle childhood, that they have distinct developmental trajectories, and different predictors.
Evidence was found for associations of hot and cool EF with body weight in middle childhood, which is in line with the notion that they might play a role in the self-regulation of eating and the multifactorial etiology of childhood overweight.
Genossenschaften haben wieder Konjunktur. Sie betätigen sich in einer Vielzahl von Einsatzfeldern, die herkömmlicherweise den kommunalen Selbstverwaltungsaufgaben zufallen. Darüber hinaus ergänzen und ersetzen Genossenschaften das kommunale Leistungsangebot durch die Erledigung von Aufgaben, auf deren Erbringung die Kommunen selbst verzichten. In der Praxis haben sich hybride Kooperationsmodelle gebildet, die eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure vereinen und damit für die lokale Leistungserbringung im kommunalen Interesse fernab einer einseitigen Bindung an „Staat“ oder „Privat“ einen „Dritten Weg“ eröffnen. Davon ausgehend untersucht der Verfasser, ob und unter welchen Voraussetzungen es sich bei der Genossenschaft um einen nachhaltigen Partner der Kommunen bei der Aufrechterhaltung kommunaler Infrastrukturen handeln kann.
Das Nonaffektationsprinzip
(2018)
The highly conserved protein complex containing the Target of Rapamycin (TOR) kinase is known to integrate intra- and extra-cellular stimuli controlling nutrient allocation and cellular growth. This thesis describes three studies aimed to understand how TOR signaling pathway influences carbon and nitrogen metabolism in Chlamydomonas reinhardtii. The first study presents a time-resolved analysis of the molecular and physiological features across the diurnal cycle. The inhibition of TOR leads to 50% reduction in growth followed by nonlinear delays in the cell cycle progression. The metabolomics analysis showed that the growth repression is mainly driven by differential carbon partitioning between anabolic and catabolic processes. Furthermore, the high accumulation of nitrogen-containing compounds indicated that TOR kinase controls the carbon to nitrogen balance of the cell, which is responsible for biomass accumulation, growth and cell cycle progression. In the second study the cause of the high accumulation of amino acids is explained. For this purpose, the effect of TOR inhibition on Chlamydomonas was examined under different growth regimes using stable 13C- and 15N-isotope labeling. The data clearly showed that an increased nitrogen uptake is induced within minutes after the inhibition of TOR. Interestingly, this increased N-influx is accompanied by increased activities of nitrogen assimilating enzymes. Accordingly, it was concluded that TOR inhibition induces de-novo amino acid synthesis in Chlamydomonas. The recognition of this novel process opened an array of questions regarding potential links between central metabolism and TOR signaling. Therefore a detailed phosphoproteomics study was conducted to identify the potential substrates of TOR pathway regulating central metabolism. Interestingly, some of the key enzymes involved in carbon metabolism as well as amino acid synthesis exhibited significant changes in the phosphosite intensities immediately after TOR inhibition. Altogether, these studies provide a) detailed insights to metabolic response of Chlamydomonas to TOR inhibition, b) identification of a novel process causing rapid upshifts in amino acid levels upon TOR inhibition and c) finally highlight potential targets of TOR signaling regulating changes in central metabolism. Further biochemical and molecular investigations could confirm these observations and advance the understanding of growth signaling in microalgae.
Shaping via binding
(2018)
Wie stark eine Person in ihrer alltäglichen Umgebung auf Anzahlen achtet (Spontane Fokussierung auf Anzahligkeit, kurz SFON) ist individuell sehr unterschiedlich. Zwar liegen bereits hinreichende Belege für einen Zusammenhang zwischen SFON und Zählfertigkeiten, Subitizing und basalen sowie höheren arithmetischen Fertigkeiten im Kindergarten und der frühen Grundschulzeit vor, die Einordnung der relativen Bedeutsamkeit von SFON gegenüber bereits bekannten und gut belegten Prädiktoren fehlt jedoch. Daneben lag der bisherige Schwerpunkt vorrangig auf Zählfertigkeiten. Offen bleiben die Kompetenzen des Kindes in der Mengenerfassung und -verarbeitung sowie die bereits im Vorschulalter vorhandene Kenntnis arabischer Ziffern.
Die Daten dieser Arbeit wurden im Rahmen einer großen epidemiologischen Studie (SCHUES) erhoben. Eine Stichprobe von 1868 Kindergartenkindern (964 Jungen und 904 Mädchen) konnte zwölf Monate vor ihrem Schuleintritt erstmalig untersucht werden. Die Kinder waren hier im Mittel 63 Monate alt. 1704 Kinder konnten erneut rund neun Monate später (im Mittel drei Monate vor Schulbeginn) getestet werden. Das mittlere Alter der Kinder lag bei 72 Monaten. Die erfassten numerisch-mathematischen Fertigkeiten lassen sich in drei Teilbereiche gliedern: Zählfertigkeiten, Ziffernkenntnis und Rechnen/Mengenerfassung. Daneben wurden SFON, die nonverbale und verbale Intelligenz, die phonologische Schleife, der visuell-räumliche Notizblock sowie die zentrale Exekutive und die Aufmerksamkeit zu beiden Messzeitpunkten erhoben.
Die SFON-Tendenz zeigte eine mäßige, numerisch-mathematische Fertigkeiten eine mäßige bis hohe Stabilität über die Zeit. Der an bisher deutlich kleineren Stichproben gefundene Zusammenhang zwischen der SFON-Tendenz und den numerisch-mathematischen Fertigkeiten konnte in der vorliegenden Arbeit repliziert werden. Eine Vorhersage auffälliger als auch sehr guter numerisch-mathematischer Leistungen gelang jedoch weder quer- noch längsschnittlich mit ausreichend hoher Genauigkeit. Auch der bereits in der Literatur beschriebene reziproke Zusammenhang zwischen SFON und numerisch-mathematischen Fertigkeiten konnte durch die vorliegende Arbeit an einer großen Stichprobe repliziert werden. Darüber hinaus wurden Hinweise auf die kausale Struktur des Zusammenhangs gewonnen: Die Ergebnisse zeigten, dass numerisch-mathematische Fertigkeiten SFON besser vorhersagen konnten als andersherum. Die Ergebnisse der Pfadanalysen zeigten weiterhin, dass SFON neben den bedeutsamen Konstrukten des Arbeitsgedächtnisses, der Intelligenz und der Aufmerksamkeit einen eigenständigen Beitrag für die Entwicklung numerischer als auch mathematischer Fertigkeiten leistet. Auch auf die weitere numerische und mathematische Entwicklung bis kurz vor Schuleintritt hat SFON einen bedeutsamen Einfluss. Dieser vollzieht sich jedoch indirekt über das numerisch-mathematische Vorwissen.
Companies have a keen interest in developing skilled negotiators in order to improve their negotiation outcome. A crucial determinant of the negotiation outcome are negotiation styles that represent the negotiator’s actual behavior during the negotiation process. In this context, the author examines the variation in negotiation styles throughout the negotiation process, points out the relevance of the negotiator’s characteristics and situational context as determinants of negotiation styles, and emphasizes the importance not only of actual but also of perceived negotiation behavior. As a result, existing negotiation research is advanced as new perspectives on negotiation styles are offered to improve a negotiator’s performance.
Grenzüberschreitende, internetbasierte Dienstleistungen werfen zahlreiche steuerrechtliche Probleme auf. Die Grundfrage lautet, wie im digitalen Zeitalter das Besteuerungssubstrat zwischen den beteiligten Staaten idealerweise aufzuteilen ist. Die Umsatzsteuer ist strukturell geeignet, die fortschreitende Digitalisierung rechtlich in den Griff zu bekommen. Bislang fehlen jedoch technische Lösungsansätze, um den Ansässigkeitsort von Dienstleistungsempfängern zweifelsfrei feststellen zu können. Für die Ertragsteuer sind betriebsstättengebundene und betriebsstättenlose Lösungskonzepte zu analysieren. Die betriebsstättengebundenen Optionen knüpfen an einen digitalen Nexus an, z.B. Webseitenklicks. Zu den betriebsstättenlosen Entwürfen zählt u.a. eine Quellensteuer auf digitale Transaktionen. Durchsetzen dürfte sich die formelhafte Gewinnaufteilung. Ihr gelingt durch eine starre Aufteilung der Gewinne eine realitätsnahe Abbildung der grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten.
Systemic inflammation is a hallmark of cancer cachexia. Among tumor-host interactions, the white adipose tissue (WAT) is an important contributor to inflammation as it suffers morphological reorganization and lipolysis, releasing free fatty acids (FA), bioactive lipid mediators (LM) and pro-inflammatory cytokines, which accentuate the activation of pro-inflammatory signaling pathways and the recruitment of immune cells to the tissue. This project aimed to investigate which inflammatory factors are involved in the local adipose tissue inflammation and what is the influence of such factors upon enzymes involved in FA or LM metabolism in healthy individuals (Control), weight stable gastro-intestinal cancer patients (WSC) and cachectic cancer patients (CC). The results demonstrated that the inflammatory signature of systemic inflammation is different from local adipose tissue inflammation. The systemic inflammation of the cachectic cancer patients was characterized by higher levels of circulating saturated fatty acids (SFA), tumor-necrosis-factor-α (TNF-α), interleukins IL-6, IL-8 and CRP while levels of polyunsaturated fatty acids (PUFAs), especially n3-PUFAs, were lower in CC than in the other groups. In vitro and in adipose tissue explants, pro-inflammatory cytokines and SFAs were shown to increase the chemokines IL-8 and CXCL10 that were found to be augmented in adipose tissue inflammation in CC which was more profound in the visceral adipose tissue (VAT) than in subcutaneous adipose tissue (SAT). Systemic inflammation was negatively associated with the expression of PUFA synthesizing enzymes, though gene and protein expression did hardly differ between groups. The effects of inflammatory factors on enzymes in the whole tissue could have been masked by differentiated modulation of the diverse cell types in the same tissue. In vitro experiments showed that the expression of FA-modifying enzymes such as desaturases and elongases in adipocytes and macrophages was regulated into opposing directions by TNF-α, IL-6, LPS or palmitate. The higher plasma concentration of the pro-resolving LM resolvin D1 in CC cannot compensate the overall inflammatory status and the results indicate that inflammatory cytokines interfere with synthesis pathways of pro-resolving LM. In summary, the data revealed a complex inter-tissue and inter-cellular crosstalk mediated by pro-inflammatory cytokines and lipid compounds enhancing inflammation in cancer cachexia by feed-forward mechanisms.
Mit Mitra und Statuten
(2018)
Der Autor beschreibt in einer Verbindung von kirchen- und landesgeschichtlichen Forschungsansätzen, wie die Bischöfe von Brandenburg von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation durch liturgisch-pontifikale Handlungen und diözesane Gesetzgebung einen eigenen Handlungsspielraum gegenüber den weltlichen Landesherren behaupten konnten. Die Arbeit setzt dabei drei Schwerpunkte: Eine Fallstudie zeigt eingangs am Beispiel der geistlichen Institutionen der Stadt Zerbst die Praxis pontifikaler Handlungsmöglichkeiten auf. Die Diözesanstatuten des 14. und 15. Jahrhunderts spiegeln bischöfliches Handeln dagegen im Licht normativer Quellen; eine Betrachtung der bischöflichen Stellvertreter – Weihbischöfe, Generalvikare, Offiziale, Archidiakone und Pröpste – schließlich verbindet kirchen-, sozial- und verwaltungsgeschichtliche Aspekte pontifikaler Tätigkeitsfelder. Die vom Historischen Institut der Universität Potsdam mit dem Dr. Elisabeth Hamacher-Stiftungspreis ausgezeichnete Dissertation hebt somit anders als in der bisherigen Forschung die Bedeutung der Bischöfe in der brandenburgischen Landesgeschichte neu hervor.
Ausgangspunkt meiner Forschungsarbeit war der Umstand, dass Forschungsbezüge, die im subjektwissenschaftlichen Sinne dezidiert vom Standpunkt der Lernenden ausgehen, bis dato im Rahmen der Schulentwicklungsforschung erheblich unterrepräsentiert waren und sind. Im Wesentlichen waren es zu Beginn der Forschungstätigkeit Untersuchungen, die die Schülerperspektive im Rahmen eines vorbestimmten schulorganisatorischen Settings als erkenntnisleitendes Interesse verfolgten. Zinnecker (2005) sprach von einer Schulentwicklung "ohne Schüler". Forschungsanlagen, die gewählten Forschungsmethoden, Muster, mit denen die Forschenden die gewonnen Daten interpretierten, waren etwa weitgehend von Funktionalität mit Bezug auf die institutionellen Erwartungen bzw. Anforderungen geprägt.
Die hier vorgelegte Dissertation basiert auf 12 Texten, die ich aus meinen bisherigen Veröffentlichungen ausgewählt und im Rahmen eines einführenden Textes, als ein aufeinander aufbauendes Forschungsprogramm dargestellt habe. Im Kern ging und geht es mir darum, mit dem Subjektstandpunkt als Forschungsperspektive, die Schulentwicklungsforschung substantiell zu ergänzen. Mein Forschungsansatz zielt auf verschiedene Ebenen der Forschung: auf eine kategoriale Ebene, auf eine konzeptionelle Ebene und auf die Ebene praxisrelevanter Fragestellungen.
Microbiota analyses of patients suffering from various diseases suggest a beneficial role of Akkermansia muciniphila in the maintenance of health, whereas several studies in animal models of intestinal inflammation report that this organism may aggravate inflammation. Therefore, it is important to clarify under which circumstances A. muciniphila exerts negative effects in the intestine of its host.
The previously reported observation that A. muciniphila aggravates acute intestinal inflammation in the Salmonella enterica serovar Typhimurium infection mouse model colonized with a simplified human intestinal microbiota was investigated in this study. To unravel the underlying mechanism that led to the observed phenomenon, the time course of events following the infection was analyzed. In mice colonized with a simplified human intestinal microbiota, Salmonella infection induced clear signs of intestinal inflammation three days post infection. The inflammatory response was similar in mice colonized with A. muciniphila before Salmonella infection. These observations were independent of the time when colonization with the simplified human intestinal microbiota occurred, right after birth or only after weaning, and contradict the previous report.
To find out whether A. muciniphila influences the development of chronic intestinal inflammation in a genetically predisposed host, mono-associated interleukin-10-deficient (Il10-/-) mice, Il10-/- mice dual-associated with A. muciniphila and colitogenic Escherichia coli NC101, as well as Il10-/- mice associated with A. muciniphila and a simplified human intestinal microbiota were compared to the respective mice without A. muciniphila. The data clearly show that in these gnotobiotic Il10-/- mice, A. muciniphila neither induces intestinal inflammation itself nor modulates it after induction by a colitogenic bacterium or by a simplified human intestinal microbiota.
The experiments lead to the conclusion that the promotion of intestinal inflammation is not an intrinsic feature of this bacterium. The results of this study encourage the proposed use of A. muciniphila for the prevention or treatment of metabolic disorders.
Investigating the role of fluorinated amino acids on protein structure and function using simulation
(2018)
Versammlungen sind der Ursprung der Demokratie. "Friedlich und ohne Waffen" darf der öffentliche Raum zur politischen Willensbildung genutzt werden. Aber gilt die Versammlungsfreiheit auch im öffentlichen Raum, der im privaten Eigentum steht? Diese Frage ist von großer Brisanz, wenn öffentlicher Raum privatisiert wird. Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufsstraßen und Marktplätze können im privaten Eigentum stehen - und dabei öffentlicher Raum bleiben. Müssen Eigentümer eines Geländes, das als öffentlicher Raum gestaltet ist, dort auch Versammlungen dulden? Wie verhält sich die Versammlungsfreiheit zum Schutz des Grundeigentums? Kann der Staat die Versammlungsfreiheit auf privatem Gelände durchsetzen? Und wie unterscheidet sich der Schutz zwischen der EMRK und dem Grundgesetz? Maria Scharlau geht der Frage nach, wie dieser Konflikt zwischen Versammlungsrecht und Eigentumsschutz zu lösen ist.
Konjunktion
(2018)
Eine Vergabesperre ist der längerfristige Ausschluss eines Unternehmens von der öffentlichen Auftragsvergabe. Sie geht damit in ihrer Intensität deutlich über den Einzelfallausschluss hinaus und kann für die betroffenen Unternehmen gegebenenfalls sogar existenzbedrohend sein. Obwohl die Verhängung von Vergabesperren seit langem praktiziert wird, hat sie auch im Zuge der Vergaberechtsreform im Jahr 2016 keine eindeutige Regelung erfahren. Diese Arbeit untersucht daher die rechtliche Zulässigkeit solcher Vergabesperren.
Die öffentliche Auftragsvergabe, die originär lediglich Beschaffungszwecken dient, wird seit einigen Jahren verstärkt zur Verfolgung anderer, häufig politischer Ziele eingesetzt. Schwerpunkt der Arbeit ist daher die Frage, ob eine Vergabesperre zur Verfolgung solcher öffentlicher Zwecke verhängt werden darf, die keinen unmittelbaren Zusammenhang zur Auftragsvergabe aufweisen. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Einsatz der Vergabesperre als Sanktionsmittel.
Heinrich Loewe
(2018)
Die zionistische Geschichte Berlins ist zweifellos mit den Biographien einer Vielzahl von Aktivistinnen und Aktivisten verknüpft, die sich vom ausgehenden 19. Jahrhundert an selbstorganisierten. Heinrich Loewe, den Barbara Schäfer zum „Paradebeispiel einer ganzen Epoche“ erklärte, spielte im Zuge der zionistischen ‚Aneignung‘ der Großstadt zweifelsohne eine entscheidende Rolle. Auf seinem Grabstein auf dem Alten Friedhof in Tel Aviv ist zurecht eingraviert: „Einer unter den Gründern der zionistischen Bewegung“.
Loewe – geboren in Wanzleben, Berliner seit 1933 – war um die Jahrhundertwende an zahlreichen zionistischen Vereinsgründungen beteiligt und viele Jahre als Journalist und Chefredakteur tätig. Früh unternahm er mehrmonatige Reisen nach Palästina, war Delegierter (nicht nur) auf dem 1. Zionistenkongress, später sogar Referent für „Palästina-Kulturfragen“ im 1907 in Berlin eröffneten Zentralbüro der Zionistischen Weltorganisation. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 endete Loewes langjährige Tätigkeit als Bibliothekar der Berliner Universitätsbibliothek und er emigrierte mit seiner Familie nach Tel Aviv. Zu diesem Zeitpunkt blickte er auf einen 30 Jahre andauernden Einsatz für den Aufbau einer jüdischen Nationalbibliothek in Jerusalem zurück. Er wäre beinahe ihr erster Direktor geworden.
Basierend auf umfangreichem Material aus israelischen und deutschen Archiven sowie einem großen Korpus weiterer zeitgenössischer Quellen untersucht Frank Schlöffels Buch am Beispiel der Biographie Heinrich Loewes soziale und kulturelle Verflechtungsprozesse. Häufig von konkreten raum-zeitlichen Settings ausgehend – einem Ort etwa wie der Bibliothek oder der Redaktion –, richtet er einerseits den Blick auf das in diesen Kontexten entstehende Wissen, anderseits auf die sich knüpfenden Beziehungen zwischen Orten und zwischen Menschen, Gegenständen und Ideen.