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Bildung ist eine der wichtigsten sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts (Mayer 2000). Sie beschränkt sich nicht auf die allgemeine Schulbildung und formelle Berufsausbildung, sondern ebenso auf die Hochschulbildung (siehe den Beitrag von Müller und Pollak in diesem Band), berufliche Weiterbildung und das kontinuierliche selbstgesteuerte Lernen (siehe den Beitrag von Offerhaus, Leschke und Schömann).
Aktuelle Studien zeigen die Komplexität und Vielseitigkeit bildungswissenschaftlichen Wissens und deren Bedeutung für die professionelle Kompetenz von Lehrpersonen. In diesem Rahmen steckt die Ausformulierung einer professionellen soziologischen Kompetenz noch in den Anfängen. Der Beitrag beschreibt deshalb die Funktion und Inhalte einer soziologisch schulbezogenen Bildungsforschung im bildungswissenschaftlichen Teilstudiengang der universitären Lehrerbildung. Das Ziel ebendieser ist es, einen konzeptuellen Blick auf Aggregate und Strukturen des Bildungssystems zu vermitteln. In Gruppendiskussionen mit Studierenden wurden zusätzlich ihre Vorstellungen darüber ermittelt, in welchen schulischen Situationen sie soziologische Inhalte in ihrem professionellen Handeln anwenden können. Die Erkenntnisse, z. B. zur Bedeutung von Laufbahnempfehlungen, der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft oder dem Wissen über die Struktur des Bildungssystems liefern Anknüpfungspunkte für Verbesserungen der Lehrerbildung.
Da die Gruppe der Reichen in Deutschland immer größer wird, ist es wichtig zu fragen, was mit dem Reichtum getan wird. Denn reich sein legitimiert sich auch dadurch, dass sich Menschen verantwortlich für gesellschaftliche Belange zeigen. Verantwortlichkeit drückt sich u. a. durch zeitliches oder finanzielles Engagement aus. Befunde zum philanthropischen Handeln zeigen, dass sowohl der Anteil an Personen, die sich engagieren, als auch das Ausmaß des Engagements in den letzten beiden Jahrzehnten gestiegen ist. Jedoch ist in der deutschen Literatur im Unterschied zur amerikanischen bisher wenig darüber bekannt, in welchem Umfang sich Bevölkerungsgruppen engagieren, die über hohe finanzielle Ressourcen verfügen. Zudem gibt es kaum Kenntnisse darüber, wer sich auch über den Tod hinaus für die Gesellschaft engagiert, wer also neben der Familie gesellschaftlichen Belangen finanzielle Unterstützung zukommen lässt. Anhand der Daten der Studie „Vermögen in Deutschland“ (ViD) geht der Beitrag diesen beiden Fragen für das Jahr 2008 nach. Die Befunde zeigen ein wesentlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegendes Engagement reicher Haushalte und Personen. Zudem beabsichtigen 41 % aller Befragten, nach dem Tod einen Teil ihres Vermögens gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung zu stellen.