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Um den zunehmenden Diebstahl digitaler Identitäten zu bekämpfen, gibt es bereits mehr als ein Dutzend Technologien. Sie sind, vor allem bei der Authentifizierung per Passwort, mit spezifischen Nachteilen behaftet, haben andererseits aber auch jeweils besondere Vorteile. Wie solche Kommunikationsstandards und -Protokolle wirkungsvoll miteinander kombiniert werden können, um dadurch mehr Sicherheit zu erreichen, haben die Autoren dieser Studie analysiert. Sie sprechen sich für neuartige Identitätsmanagement-Systeme aus, die sich flexibel auf verschiedene Rollen eines einzelnen Nutzers einstellen können und bequemer zu nutzen sind als bisherige Verfahren. Als ersten Schritt auf dem Weg hin zu einer solchen Identitätsmanagement-Plattform beschreiben sie die Möglichkeiten einer Analyse, die sich auf das individuelle Verhalten eines Nutzers oder einer Sache stützt.
Ausgewertet werden dabei Sensordaten mobiler Geräte, welche die Nutzer häufig bei sich tragen und umfassend einsetzen, also z.B. internetfähige Mobiltelefone, Fitness-Tracker und Smart Watches. Die Wissenschaftler beschreiben, wie solche Kleincomputer allein z.B. anhand der Analyse von Bewegungsmustern, Positionsund Netzverbindungsdaten kontinuierlich ein „Vertrauens-Niveau“ errechnen können. Mit diesem ermittelten „Trust Level“ kann jedes Gerät ständig die Wahrscheinlichkeit angeben, mit der sein aktueller Benutzer auch der tatsächliche Besitzer ist, dessen typische Verhaltensmuster es genauestens „kennt“.
Wenn der aktuelle Wert des Vertrauens-Niveaus (nicht aber die biometrischen Einzeldaten) an eine externe Instanz wie einen Identitätsprovider übermittelt wird, kann dieser das Trust Level allen Diensten bereitstellen, welche der Anwender nutzt und darüber informieren will. Jeder Dienst ist in der Lage, selbst festzulegen, von welchem Vertrauens-Niveau an er einen Nutzer als authentifiziert ansieht. Erfährt er von einem unter das Limit gesunkenen Trust Level, kann der Identitätsprovider seine Nutzung und die anderer Services verweigern.
Die besonderen Vorteile dieses Identitätsmanagement-Ansatzes liegen darin, dass er keine spezifische und teure Hardware benötigt, um spezifische Daten auszuwerten, sondern lediglich Smartphones und so genannte Wearables. Selbst Dinge wie Maschinen, die Daten über ihr eigenes Verhalten per Sensor-Chip ins Internet funken, können einbezogen werden. Die Daten werden kontinuierlich im Hintergrund erhoben, ohne dass sich jemand darum kümmern muss. Sie sind nur für die Berechnung eines Wahrscheinlichkeits-Messwerts von Belang und verlassen niemals das Gerät. Meldet sich ein Internetnutzer bei einem Dienst an, muss er sich nicht zunächst an ein vorher festgelegtes Geheimnis – z.B. ein Passwort – erinnern, sondern braucht nur die Weitergabe seines aktuellen Vertrauens-Wertes mit einem „OK“ freizugeben.
Ändert sich das Nutzungsverhalten – etwa durch andere Bewegungen oder andere Orte des Einloggens ins Internet als die üblichen – wird dies schnell erkannt. Unbefugten kann dann sofort der Zugang zum Smartphone oder zu Internetdiensten gesperrt werden. Künftig kann die Auswertung von Verhaltens-Faktoren noch erweitert werden, indem z.B. Routinen an Werktagen, an Wochenenden oder im Urlaub erfasst werden. Der Vergleich mit den live erhobenen Daten zeigt dann an, ob das Verhalten in das übliche Muster passt, der Benutzer also mit höchster Wahrscheinlichkeit auch der ausgewiesene Besitzer des Geräts ist.
Über die Techniken des Managements digitaler Identitäten und die damit verbundenen Herausforderungen gibt diese Studie einen umfassenden Überblick. Sie beschreibt zunächst, welche Arten von Angriffen es gibt, durch die digitale Identitäten gestohlen werden können. Sodann werden die unterschiedlichen Verfahren von Identitätsnachweisen vorgestellt. Schließlich liefert die Studie noch eine zusammenfassende Übersicht über die 15 wichtigsten Protokolle und technischen Standards für die Kommunikation zwischen den drei beteiligten Akteuren: Service Provider/Dienstanbieter, Identitätsprovider und Nutzer. Abschließend wird aktuelle Forschung des Hasso-Plattner-Instituts zum Identitätsmanagement vorgestellt.
How can interactive devices connect with users in the most immediate and intimate way? This question has driven interactive computing for decades. Throughout the last decades, we witnessed how mobile devices moved computing into users’ pockets, and recently, wearables put computing in constant physical contact with the user’s skin. In both cases moving the devices closer to users allowed devices to sense more of the user, and thus act more personal. The main question that drives our research is: what is the next logical step?
Some researchers argue that the next generation of interactive devices will move past the user’s skin and be directly implanted inside the user’s body. This has already happened in that we have pacemakers, insulin pumps, etc. However, we argue that what we see is not devices moving towards the inside of the user’s body, but rather towards the body’s biological “interface” they need to address in order to perform their function.
To implement our vision, we created a set of devices that intentionally borrow parts of the user’s body for input and output, rather than adding more technology to the body.
In this dissertation we present one specific flavor of such devices, i.e., devices that borrow the user’s muscles. We engineered I/O devices that interact with the user by reading and controlling muscle activity. To achieve the latter, our devices are based on medical-grade signal generators and electrodes attached to the user’s skin that send electrical impulses to the user’s muscles; these impulses then cause the user’s muscles to contract.
While electrical muscle stimulation (EMS) devices have been used to regenerate lost motor functions in rehabilitation medicine since the 1960s, in this dissertation, we propose a new perspective: EMS as a means for creating interactive systems.
We start by presenting seven prototypes of interactive devices that we have created to illustrate several benefits of EMS. These devices form two main categories: (1) Devices that allow users eyes-free access to information by means of their proprioceptive sense, such as the value of a variable in a computer system, a tool, or a plot; (2) Devices that increase immersion in virtual reality by simulating large forces, such as wind, physical impact, or walls and heavy objects.
Then, we analyze the potential of EMS to build interactive systems that miniaturize well and discuss how they leverage our proprioceptive sense as an I/O modality. We proceed by laying out the benefits and disadvantages of both EMS and mechanical haptic devices, such as exoskeletons.
We conclude by sketching an outline for future research on EMS by listing open technical, ethical and philosophical questions that we left unanswered.