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Die Entstehung der modernen britischen Nachrichtendienstarchitektur fiel in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Zeitgleich erfuhr die britische Gesellschaft eine nie dagewesene Demokratisierung. Die Arbeit versucht darzulegen, wie auch vermeintlich arkane Bereiche staatlichen Handelns in öffentliche Aushandlungsprozesse eingebettet sind und rekonstruiert deshalb erstmals systematisch öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste Großbritanniens im Zeitalter der Weltkriege.
מחקר זה עוסק במשנתו החדשנית של ר' צדוק הכהן מלובלין. לפי רוב החוקרים, ר' צדוק ממשיך את משנת רבו, ר' מרדכי יוסף ליינער מאיזביצה, ומציג פטליזם אקזיסטנציאליסטי: לאדם יש חופש כנגד החוק המקובל, לפי רצון האל הנגלה בליבו, אפילו בתשוקותיו, החורג מההלכה; ואולם, האדם אינו קובע את הרצון המתגלה בשורש נשמתו, אלא חושפו בלבד. בכתבי ר' צדוק ניתן למצוא ביטויים רבים, בתוכן ובצורה, לפטליזם זה; עם זאת, הוא מציג גם התבטאויות רבות בדבר הבחירה האנושית החופשית וכוחה היצירתי לכונן ולקבוע את שורשו של האדם, ולחדש ולהשפיע על העולמות האלוקיים ועל העולם-הזה. מחקר זה מתמקד בקטעים אלו שמרכזיותם הוזנחה במחקר עד כה, ומכאן הבנתו המחודשת במשנתו.
את עמדת ר' צדוק ניתן להסביר באמצעות התפיסה הפרדוקסלית, הטוענת לכוחם המלא של שני הקטבים הסותרים ואף להשפעה הדדית ביניהם, היוצרת מתח קשה אך פורה: בניגוד לתהליך הפורמלי, האניטלקטואלי והאפריורי של הפטליזם, שבו 'הידיעה' האלוהית מבטלת את 'הבחירה' האנושית החופשית, ר' צדוק מציג פטאליות, המזהה המציאות עצמה את הידיעה והרצון האלוהיים המצויים בכל. בפטליות זו הידיעה אינה מבטלת את הבחירה; להיפך: ללא הידיעה האלוקית אין לאף דבר קיום, ולכן רק מציאות הידיעה בבחירה היא המאפשרת את קיומה הממשי.
תפיסתו האונטולוגית של ר' צדוק מתקיימת לא רק בתוכן הישיר של דבריו, אלא גם בעקיפין, באופן דרשנותו ובמובן שהוא מעניק למושגים שבהם הוא דן; לכן, הפטליות מתגלה גם בתחומים נוספים, שבהם מצוי פער בין הממד המוחלט וההכרחי ('ידיעה') לממד הקונטינגנטי, הארעי והיחסי ('בחירה'): השקר, הדמיון, הרוע, החטא, הייסורים ועוד, אמנם קונטינגנטיים ויחסיים לעומת מוחלטות האמת, הטוב וכו'; אך לפי ר' צדוק, האל רוצה בהם ככאלה – כלומר יש להם ממשות שאינה מוחלטת, אלא ממשות ככאלה, כקונטינגנטיים. אך ממשות זו אינה מאשרת אותם כפי שהם, אלא יוצרת בהם-עצמם טרנספורמציה. למשל, הרוע אינו הופך לטוב מוחלט או נותר כרוע, אלא הופך ל'טוב מאד' שלפי ר' צדוק גדול מהטוב הרגיל.
מכאן עולה גם ההשפעה ההפוכה, זו של הבחירה על הידיעה. לפי ר' צדוק, משקבלה הקונטינגנטיות והיחסיות של 'הבחירה' – שהיא למעשה מהות הבריאה ומהות האדם ומעשיו – את ממשותה, בכוחה אף להוסיף כביכול על המוחלטות האלוקית הקבועה של 'הידיעה': 'נגע' החטא או הייסורים הופך בעצמו, בחילוף אותם אותיות, ל'ענג' הגדול מההנאה הרגילה; בכוח האדם להשפיע על העולמות העליונים בגזירת גזירות ובביטול גזירות אלוקיות; בכוחו אף להשפיע על העולם-הזה, בחידושו היומיומי על-ידי חידושי התושב"ע, ובקידוש החודש המסוגל לשנות את תנועת המזלות השמימיים. מצד אחד, היצירתיות האנושית של חידושי התושב"ע כלולה באמת האלוקית הגנוזה בתושב"כ האלוקית והיא רק חושפת אותה; אך לפי ר"צ, מצד אחר מתברר שמקור חידושי התושב"ע דווקא גבוה ממקור התושב"כ והם אלו היוצרים וקובעים אותה.
ר' צדוק מציג שני מושגים מרכזיים לפרדוקס שלו: בממד האונטולוגי – 'הייחוד הגמור' של האל, שבו הדואליות הקונטינגנטית (בין האל לנבראיו, והבחירה שהיא מאפשרת) של 'הייחוד התחתון' מתקיימת פרדוקסלית עם האחדות המוחלטת ו'הידיעה' האלוהית של 'הייחוד העליון'.
בממד של מצבו האקזיסטנציאלי של האדם – 'השורש הנעלם': בניגוד לר' מרדכי יוסף רבו, ר' צדוק טוען שהאדם קובע את גורלו על-ידי מעשיו הבחיריים והקונטינגנטיים; ואולם, במקביל, בדומה לרבו, הוא טוען גם שהשורש הקבוע של האדם נקבע על-ידי 'הידיעה' האלוהית והיא זו הקובעת את מעשיו לטוב או למוטב. אך מעל אלו מציג ר' צדוק שורש נוסף, 'נעלם' הגבוה מהשורש הקבוע: הוא אכן שורש מוחלט ('ידיעה'), אך הוא נקבע ומכוּנן על-ידי מעשיו הבחיריים של האדם, בדומה לבריאה האלוהית 'יש מאין'.
Ärgerliche Wirtshäuser, ergötzliche Häfen, empfindsame Kerker: Räume und Emotionen bilden emotionale Topografien, mit deren Hilfe sich die Akteure die Welt als Lebenswelt ordnen und aneignen. Der Autor untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung in frühneuzeitlichen Räumen und der emotionalen Bewegtheit der Akteure. Er kommt zu dem Schluss, dass Emotionen und Räume dabei nicht nur passiv erlebt, sondern aktiv vollzogen werden. Denn es handelt sich bei beiden um wechselseitig verbundene Handlungsanweisungen, die in Regeln, Topoi und Vorstellungen münden. Die sich ergebenden Verflechtungen nehmen verschiedene Formen an, die in kulturell, sozial und individuell bedingten emotionalen Topografien kulminieren, also in Anordnungen von Räumen und zugehörigen Emotionen. In dieser Struktur liegen somit Erklärungen für das Verhalten der Akteure verborgen.
Im Fokus der bildungshistorischen und doppelbiografischen Dissertation steht die Darstellung des vielseitigen Reformengagements der Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie im (Aus-) Bildungswesen der Weimarer Republik. Die Begriffe „Reform“ und „Engagement“ stellen tragende inhaltliche Signaturen der quellenbasierten Annäherung an das Geschwisterpaar dar. Thematisiert werden ihre Berufsbiografien in ihren jeweiligen bildungspolitischen sowie bildungspraktischen Wirkungskreisen – inmitten der ersten „echten“ deutschen Demokratie. Die Studie zielt insbesondere darauf ab, den Kreis der bildungshistorischen Repräsentantinnen für eine konstruktive Ausgestaltung des (Fort-)Bildungswesens im Sinne eines notwendigen, aber nicht realisierten Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesses in jenem Zeitraum zu erweitern. Die Aufarbeitung des bisher in der bildungsgeschichtlichen Forschung weitestgehend unbekannten Schaffens vermag es, den vielschichtigen Bedeutungsebenen von Schulreform(en) und Reformpädagogik gerecht(er) zu werden. Die Arbeit intendiert zudem eine Horizonterweiterung des bildungshistorischen Blickfeldes – vor allem in Bezug auf bildungspolitische und schulpraktische Realisierungen von essenziellen Reformen in den Bereichen sekundärer (Aus-)Bildungseinrichtungen.
Die Schwestern bestimmten sowohl als kommunalpolitische als auch als schulpraktische Akteure die neue Praxis und die neuen Anforderungen der demokratischen Staatsform mit. Adelheid Torhorst kämpfte – über ihren kommunalen Verantwortungsradius hinausreichend – aktiv im Rahmen ihrer von 1924–1931 andauernden Mitgliedschaft im Bund der Freien Schulgesellschaften (BFS) für eine gesamte Weltlichkeit des deutschen Schul- und (Aus-)Bildungswesens. Beide Frauen mussten auf ihren Tätigkeitsebenen erfahren, dass ihre immer stärker werdenden sozialistisch geprägten Vorstellungen bezüglich der deutschen Bildungslandschaft Illusionen blieben. Vielmehr erkannten sie zunehmend einen Zusammenhang zwischen den etablierten Machtstrukturen; ein gesellschaftlicher Fortschritt, der sich in ihren Augen in einem sozial durchlässigen und weltlichen Bildungswesen formierte, erforderte vor allem strukturelle Veränderungen. Für diese jedoch gab es keine gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten.
Die doppelbiografische Perspektive mit dem Fokus auf das Bleibende des Reformengagements sensibilisiert für gegenwärtige bildungspolitische Streitfragen. Der kritisch-reflexive Blick geht zunächst mit einer Würdigung der qualifizierenden deutschen (Aus-) Bildungslandschaft einher; schätzt die liberalen Errungenschaften wie die Entscheidungsfreiheit der Eltern in Bezug zum Besuch des Religionsunterrichts ihrer Kinder als ein Privileg einer demokratischen, sozial offenen Gesellschaft. Es braucht in einer herausfordernden Zukunft mehr denn je mutige Akteure mit progressivem Reformpotenzial. Das wegweisende Engagement der Torhorst-Schwestern stand im Kontext eines schulischen sowie gesellschaftlichen Fortschrittgedankens, der sowohl die Moderne positiv prägt und trägt, der aber auch für deren Krisen und Konflikte steht. Im gegenwärtigen (Aus-)Bildungswesen entstehen ebenso immer wieder neue Spannungen und Reformbedarfe, die es gilt, mit entsprechenden bildungspolitischen Richtlinien „von oben“ gesetzlich neu zu reglementieren – mit Leben gefüllt werden sie mit dem Engagement „von unten“.
Zeigen und Verbergen
(2018)
Obwohl heutige Filme kaum mehr ohne Effekte auskommen, gelten digitale Visual Effects häufig als Störfaktor oder bloßes Spektakel. Nur selten werden althergebrachte Diskurse und Vorurteile hinterfragt und Visual Effects oft als lediglich ins Digitale transformierte Effekte gesehen.
Für einen neuen Zugang zu diesem bisher unterrepräsentierten Medienphänomen schlägt Katrin von Kap-herr die Betrachtung der digitalen Visual Effects unter einem Doppelgestus des gleichzeitigen Zeigens und Verbergens vor. Dies lässt eine neue Lesart der Visual Effects zutage treten, welche sich deutlich von den Strategien der analogen Vorgänger absetzt. Die Untersuchung schließt damit eine Lücke für eine deutschsprachige Leserschaft.
Neben der vorherrschenden Unternehmenskultur existieren innerhalb der Organisationen unterschiedliche Subkulturen. Eine solche Subkultur - die berufliche - ist im Kontext dieser Arbeit von Bedeutung. Ihr Einfluss auf das Individuum in Form einer sekundären Sozialisation fängt in der Regel noch vor dem Eintritt im Unternehmen an und kann je nach Dauer der Einflussnahme und Stärke der Unternehmens- und der Subkulturen unterschiedlich sein. Im Mittelpunkt des Buches steht die Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen der beruflichen kulturellen Prägung der Mitarbeiter und dem Umgang mit Wissen im Unternehmenskontext. Das Buch bietet einen theoretischen Überblick über die relevanten Themenfelder, stellt die Entwicklung eines Modells der Interdependenzen zwischen Wissensmanagement, Unternehmenskultur und beruflicher Subkultur vor und diskutiert erste Ergebnisse zur empirischen Untersuchung der Interdependenzen sowie das hierzu entwickelte Instrument.
Die Mehrzahl der Schlaganfallpatienten leidet unter Störungen der Gehfähigkeit. Die Behandlung der Folgen des Schlaganfalls stellt eine der häufigsten Indikationen für die neurologische Rehabilitation dar. Dabei steht die Wiederherstellung von sensomotorischen Funktionen, insbesondere der Gehfähigkeit, und der gesellschaftlichen Teilhabe im Vordergrund.
In Deutschland wird in der Gangrehabilitation nach Schlaganfall oft das Neurophysiologische Gangtraining nach Bobath (NGB) angewandt, das jedoch in seiner Effektivität kritisch gesehen wird. In Behandlungsleitlinien wird zuerst das Laufbandtraining (LT) empfohlen. Für diese Therapie liegen Wirknachweise für Verbesserungen in Gehgeschwindigkeit und Gehausdauer vor. Auch für die Rhythmisch-auditive Stimulation (RAS), dem ebenerdigen Gangtraining mit akustischer Stimulation liegt vergleichbare Evidenz für Schlaganfallpatienten vor.
Ziel der durchgeführten Studie war es, zu klären ob der Einsatz von RAS die Effektivität von LT verbessert. Es wurden die Auswirkungen eines 4-wöchigen musikgestützten Laufbandtrainings auf die Gangrehabilitation von Schlaganfallpatienten untersucht.
Für die Kombinationstherapie RAS mit Laufbandtraining (RAS-LT) wurde spezielle Trainingsmusik entwickelt. Diese wurde an die individuelle Laufbandkadenz des Patienten angepasst und in Abstimmung mit der Bandgeschwindigkeit systematisch gesteigert. Untersucht wurde, ob RAS-LT zu stärkeren Verbesserungen der Gehfähigkeit bei Schlaganfallpatienten führt als die Standardtherapien NGB und LT. Dazu wurde eine klinische Evaluation im prospektiven randomisierten und kontrollierten Parallelgruppendesign mit 45 Patienten nach Schlaganfall durchgeführt. 45 Patienten mit Hemiparese der unteren Extremität oder unsicherem und asymmetrischem Gangbild wurden in der Akutphase nach Schlaganfall eingeschlossen. Bei 10 Patienten wurde die Studie während der Interventionsphase abgebrochen, davon 1 Patient mit unerwünschter Nebenwirkung in Folge des LT.
Die verwendete Testbatterie umfasste neben Verfahren zur Bestimmung der Gehfunktion wie Fast Gait Speed Test, 3-min-Walking-Time-Test und der apparativen Ganganalyse mit dem Lokometer nach Bessou eine statische Posturographie und eine kinematische 2D-Ganganalyse auf dem Laufband. Diese Methode wurde in Erweiterung der bisherigen Studienlage in dieser Form erstmals für diese Fragestellung und dieses Patientenkollektiv konzipiert und eingesetzt. Sie ermöglichte eine differenzierte und seitenbezogene Beurteilung der Bewegungsqualität.
Die primären Endpunkte der Studie waren die longitudinalen Gangparameter Kadenz, Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge. Als sekundäre Endpunkte dienten die Schrittsymmetrie, die Gehausdauer, das statische Gleichgewicht und die Bewegungsqualität des Gehens.
Prä-Post-Effekte wurden für die gesamte Stichprobe und für jede Gruppe durch T-Tests und wenn Normalverteilung nicht gegeben war mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest errechnet. Für die Ermittlung der Wirkungsunterschiede der 3 Interventionen wurde eine Kovarianzanalyse mit zwei Kovariaten durchgeführt: (1) der jeweilige Prä-Interventionsparameter und (2) die Zeit zwischen Akutereignis und Studienbeginn. Für einzelne Messparameter waren die Vorbedingungen der Kovarianzanalyse nicht erfüllt, sodass stattdessen ein Kruskal-Wallis H Test durchgeführt wurde. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 und für gruppenspezifische Prä-Post-Effekte auf p > 0,016 gesetzt. Effektstärken wurden mit Cohens d berechnet.
Es wurden die Datensätze von 35 Patienten (RAS-LT: N = 11, LT: N = 13, NGB: N = 11) mit einem Alter von 63.6 ±8.6 Jahren, und mit einer Zeit zwischen Akutereignis und Beginn der Studie von 42.1 ±23.7 Tagen ausgewertet. In der statistischen Auswertung zeigten sich in der Nachuntersuchung stärkere Verbesserungen durch RAS-LT in der Kadenz (F(2,34) = 7.656, p = 0.002; partielles η2 = 0.338), wobei auch die Gruppenkontraste signifikante Unterschiede zugunsten von RAS-LT aufwiesen und eine Tendenz zu stärkerer Verbesserung in der Gehgeschwindigkeit (F(2,34) = 3.864, p = 0.032; partielles η2 = 0.205). Auch die Ergebnisse zur Schrittsymmetrie und zur Bewegungsqualität deuteten auf eine Überlegenheit des neuen Therapieansatzes RAS-LT hin, obgleich dort keine statistischen Signifikanzen im Gruppenvergleich erreicht wurden. Die Parameter Schrittlänge, Gehausdauer und die Werte zum statischen Gleichgewicht zeigten keine spezifischen Effekte von RAS-LT.
Die Studie liefert erstmals Anhaltspunkte für eine klinische Überlegenheit von RAS-LT gegenüber den Standardtherapien. Die weitere Entwicklung und Beforschung dieses innovativen Therapieansatzes können in Zukunft zu einer verbesserten Gangrehabilitation von Patienten nach Schlaganfall beitragen.
Welle der Konsumgesellschaft
(2018)
Wie beeinflussten sich Massenmedien und Massenkonsum im Frankreich der Nachkriegszeit gegenseitig?
Radio Luxembourg war in der europäischen Rundfunklandschaft der Nachkriegszeit eine Ausnahme: Die privatkommerzielle Radiostation sendete werbefinanzierte Unterhaltungsprogramme in die benachbarten Staaten und erreichte damit ein Millionenpublikum. Die Autorin Anna Jehle zeigt anhand verschiedener Untersuchungsfelder - der Unternehmens- und Programmgeschichte, der Zielgruppen, der Marketingaktivitäten und des Werbezeitenverkaufs -, wie eng die Entwicklung der Konsumgesellschaft im Frankreich der sogenannten trente glorieuses mit der Verbreitung und Nutzung des Radios verbunden war. Mit seinem ganz auf Massenkonsum ausgerichteten Rundfunkkonzept war Radio Luxembourg nicht nur integraler Bestandteil, sondern auch Katalysator und Agent der Konsummoderne. Dies hatte weitreichende Auswirkungen für das französische Rundfunksystem, das sich unter dem Einfluss Radio Luxembourgs kommerzialisierte, und zwar bereits lange vor der Deregulierung des Rundfunks in den 1980er Jahren.