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Die Studie untersucht den Erwerb der frühen Verbmorphologie im Estnischen. Als Datengrundlage der Arbeit dienen Spontansprachaufnahmen von 10 estnischsprachigen Kindern im Alter zwischen 10 und 32 Monaten. Die Studie versucht eine detaillierte Analyse des Erwerbs des estnischsprachigen Verbmorphologie vorzunehmen. Dabei werden die aufeinander folgenden Entwicklungsstadien, ihre ungefähren Altersgrenzen, sowie Erwerbsreihenfolge dargestellt und mit typologisch unterschiedlichen Sprachen verglichen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle von Konkordanzmarkierungen innerhalb einer Phrase für die Segmentierung eines fremden Sprachstroms. Das Merkmal der Konkordanz tritt auf, wenn alle Bestandteile einer Phrase gleichermaßen durch eine identische Markierung gekennzeichnet sind (z. B. los muchachos ricosSpanisch = die reichen Männer). Da diese wiederkehrenden Markierungen zumeist aus Affixen bestehen, kann Konkordanz als ein Sonderfall der Flexionsmorphologie betrachtet werden. Es wurde untersucht, ob die formale Korrespondenz zwischen den Bestandteilen konkordanter Phrasen als Hinweis auf die Grenzen der linguistisch relevanten Einheit Phrase im Spracherwerb fungieren kann. Zusätzlich wird auf das Zusammenspiel einzelner Hinweisreize untereinander eingegangen. Mit Kindern im Alter von zehn Monaten wurden vier Experimente mit dem Headturn Preference Paradigma (Jusczyk & Aslin, 1995) durchgeführt. Es wurde zunächst bei deutschen und englischen Kleinkindern untersucht, ob sie sensibel für gleich bleibende Suffixe innerhalb einer Phrase sind und diese für die Segmentierung nutzen können. Außerdem wurde das Zusammenspiel der Hinweise Konkordanz und Prosodie bei der Auffindung von Phrasengrenzen betrachtet. Es zeigte sich, dass deutsche Kinder in besonderer Weise auf konkordante Markierungen reagieren. Neben einer Sensitivität für Konkordanzmarkierungen zeigte das Ergebnis der deutschen Kinder auch, dass sie Flexionssuffixe im Deutschen bereits im Sprachstrom bemerken können. Ein solches Ergebnismuster ließ sich bei den Englisch lernenden Kindern nicht beobachten. Verschiedene Erklärungsmöglichkeiten für diesen Unterschied werden erläutert. Insgesamt weisen die Daten aus den Kindersprachexperimenten darauf hin, dass bereits im Alter von zehn Monaten bei Kindern eine Sensibilität für wiederholt in ähnlicher / gleicher Form auftretende sprachliche Elemente innerhalb der Domäne der Phrase vorhanden ist. Außerdem lassen die Resultate darauf schließen, dass Konkordanzmarkierungen bereits früh zur Segmentierung von kontinuierlicher Sprache verwendet werden. Diese Leistung steht in Zusammenhang mit der Beachtung von statistischen Regularitäten im Sprachstrom. Untersuchungen dazu zeigen, dass m. H. statistischer Lernmechanismen wiederkehrende Elemente im Sprachstrom erkannt werden können (Bonatti, Peña, Nespor, & Mehler, 2005; Newport & Aslin, 2004; Saffran, 2001; Saffran, Aslin & Newport, 1996). Anscheinend ist das Auftreten identischer Segmente innerhalb einer relativ kleinen Domäne im Sprachstrom für Lerner ein hervorstechendes Merkmal, das dazu beiträgt, diese Domäne aus dem Signal hervorzuheben und somit die Segmentierung des Sprachstroms in kleinere Anteile zu unterstützen. Neben den Untersuchungen mit den Kleinkindern wurden zusätzlich drei Reaktionszeitexperimente mit deutschen und englischen Erwachsenen zur Rolle von Konkordanzmarkierungen bei der Verarbeitung der Fremdsprachen Spanisch, Suaheli und (für die englischen Probanden) Deutsch durchgeführt. Das erste Experiment befasste sich mit der Stimulussprache Spanisch, in der es bei Konkordanz zum mehrfachen Auftreten von identischen Suffixen mit Vollvokalen kommt. Dabei war zu beobachten, dass deutsche und englische Muttersprachler die zu erinnernden Phrasen besser in einem kontinuierlichen spanischen Sprachstrom wieder erkannten, wenn die kritischen Phrasen konkordant waren, als wenn sie nicht konkordant waren. Das zweite Experiment verwendete die Stimulussprache Suaheli (konkordante vs. nicht konkordante Präfixe). Dabei zeigte sich ein solches Muster ausschließlich bei den englischen Muttersprachlern. Das dritte Experiment untersuchte englische Muttersprachler mit deutschem Stimulusmaterial, wobei Konkordanz durch Suffixe markiert wird, die aus einer Schwa-Silbe bestehen. Hier ergab sich kein Hinweis für eine Nutzung konkordanter Markierungen bei der Erkennung von Phrasen. Als Grund dafür wird die reduzierte Vokalqualität angenommen, die Schwa-Silben u.U. schwerer wahrnehmbar macht als Vollvokalsilben (z.B. Widera & Portele, 1999; Goméz Lacabex, García Lecumberri, & Cooke, 2005). Es werden weitere Erklärungshypothesen bzgl. der Ergebnisunterschiede bei deutschen und englischen Muttersprachlern beschrieben, die auch auf den Unterschied zwischen der Verarbeitung von konkordanten Suffixen vs. Präfixen eingehen. Zusätzlich erfolgt eine Diskussion der Ergebnisse vor dem Hintergrund von Annahmen über Arten von (nicht-)sprachlichen Ähnlichkeiten und ihren Einfluss auf die Wahrnehmung von ähnlichen Elementen. Die vorliegenden Daten stützen die Annahme von Morgan (1986), dass der Input für einen Sprachlerner bereits zahlreiche Hinweise über die Struktur der jeweiligen Sprache enthält. Sowohl Kleinkinder als auch erwachsene Sprachlerner scheinen für einen beachtlichen Teil dieser Hinweisreize sensibel zu sein. Die bislang kaum beachteten konkordante Markierungen innerhalb von Phrasen scheinen zumindest einen Teil dieser Hinweisreize auszumachen.
Die Dissertation untersucht die Entwicklung der prosodischen Struktur von Simplizia und Komposita im Deutschen. Ausgewertet werden langzeitlich erhobene Produktionsdaten von vier monolingualen Kindern im Alter von 12 bis 26 Monaten. Es werden vier Entwicklungsstufen angenommen, in denen jedoch keine einheitlichen Outputs produziert werden. Die Asymmetrien zwischen den verschiedenen Wörtern werden systematisch auf die Struktur des Zielwortes zurückgeführt. In einer optimalitätstheoretischen Analyse wird gezeigt, dass sich die Entwicklungsstufen aus der Umordnung von Constraints ergeben und dass dasselbe Ranking die Variation zwischen den Worttypen zu einer bestimmten Entwicklungsstufe vorhersagt.
The present dissertation focuses on the question whether and under which conditions infants recognise clauses in fluent speech and the role a prosodic marker such as a pause may have in the segmentation process. In the speech signal, syntactic clauses often coincide with intonational phrases (IPhs) (Nespor & Vogel, 1986, p. 190), the boundaries of which are marked by changes in fundamental frequency (e.g., Price, Ostendorf, Shattuck-Hufnagel & Fong, 1991), lengthening of the final syllable (e.g., Cooper & Paccia-Cooper, 1980) and the occurrence of a pause (Nespor & Vogel, 1986, p. 188). Thus, IPhs seem to be reliably marked in the speech stream and infants may use these cues to recognise them. Furthermore, corpus studies on the occurrence and distribution of pauses have revealed that there is a strong correlation between the duration of a pause and the type of boundary it marks (e.g., Butcher, 1981, for German). Pauses between words are either non-existent or short, pauses between phrases are a bit longer, and pauses between clauses and at sentence boundaries further increase in duration. This suggests the existence of a natural pause hierarchy that complements the prosodic hierarchy described by Nespor and Vogel (1986). These hierarchies on the side of the speech signal correspond to the syntactic hierarchy of a language. In the present study, five experiments using the Headturn preference paradigm (Hirsh-Pasek, Kemler Nelson, Jusczyk, Cassidy, Druss & Kennedy, 1987) were conducted to investigate German-learning 6- and 8-month-olds’ use of pauses to recognise clauses in the signal and their sensitivity to the natural pause hierarchy. Previous studies on English-learning infants’ recognition of clauses (Hirsh-Pasek et al., 1987; Nazzi, Kemler Nelson, Jusczyk & Jusczyk, 2000) have found that infants as young as 6 months recognise clauses in fluent speech. Recently, Seidl and colleagues have begun to investigate the status the pause may have in this process (Seidl, 2007; Johnson & Seidl, 2008; Seidl & Cristià, 2008). However, none of these studies investigated infants’ sensitivity to the natural pause hierarchy and especially the sensitivity to the correlation between pause durations and the respective within-sentence clause boundaries / sentence boundaries. To address these questions highly controlled stimuli were used. In all five experiments the stimuli were sentences consisting of two IPhs which each coincided with a syntactic clause. In the first three experiments pauses were inserted either at clause and sentence boundaries or within the first clause and the sentence boundaries. The duration of the pauses varied between the experiments. The results show that German-learning 6-month-olds recognise clauses in the speech stream, but only in a condition in which the duration of the pauses conforms to the mean duration of pauses found at the respective boundaries in German. Experiments 4 and 5 explicitly addressed the question of infants’ sensitivity to the natural pause hierarchy by inserting pauses at the clause and sentence boundaries only. Their durations were either conforming to the natural pause hierarchy or were being reversed. The results of these experiments provide evidence that 8-, but not 6-month-olds seem to be sensitive to the correlation of the duration of pauses and the type of boundary they demarcate. The present study provides first evidence that infants not only use pauses to recognise clause and sentence boundaries, but are sensitive to the duration and distribution of pauses in their native language as reflected in the natural pause hierarchy.
Der vorliegende Tagungsband enthält alle Beiträge des 1. Herbsttreffens Patholinguistik, das am 24.11.2007 an der Universität Potsdam stattgefunden hat. Sowohl die drei Hauptvorträge zum Thema „Der Erwerb von Lexikon und Semantik – Meilensteine, Störungen und Therapie“ als auch die Kurzvorträge promovierter Patholinguisten sind ausführlich dokumentiert. Außerdem enthält der Tagungsband die Abstracts der präsentierten Poster.
The acquisition of phonological alternations consists of many aspects as discussions in the relevant literature show. There are contrary findings about the role of naturalness. A natural process is grounded in phonetics; they are easy to learn, even in second language acquisition when adults have to learn certain processes that do not occur in their native language. There is also evidence that unnatural – arbitrary – rules can be learned. Current work on the acquisition of morphophonemic alternations suggests that their probability of occurrence is a crucial factor in acquisition. I have conducted an experiment to investigate the effects of naturalness as well as of probability of occurrence with 80 adult native speakers of German. It uses the Artificial Grammar paradigm: Two artificial languages were constructed, each with a particular alternation. In one language the alternation is natural (vowel harmony); in the other language the alternation is arbitrary (a vowel alternation depends on the sonorancy of the first consonant of the stem). The participants were divided in two groups, one group listened to the natural alternation and the other group listened to the unnatural alternation. Each group was divided into two subgroups. One subgroup then was presented with material in which the alternation occurred frequently and the other subgroup was presented with material in which the alternation occurred infrequently. After this exposure phase every participant was asked to produce new words during the test phase. Knowledge about the language-specific alternation pattern was needed to produce the forms correctly as the phonological contexts demanded certain alternants. The group performances have been compared with respect to the effects of naturalness and probability of occurrence. The natural rule was learned more easily than the unnatural one. Frequently presented rules were not learned more easily than the ones that were presented less frequently. Moreover, participants did not learn the unnatural rule at all, whether this rule was presented frequently or infrequently did not matter. There was a tendency that the natural rule was learned more easily if presented frequently than if presented infrequently, but it was not significant due to variability across participants.
Wie interpretieren Kinder nur? : Experimentelle Untersuchungen zum Erwerb von Informationsstruktur
(2010)
Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie sechsjährige monolingual deutsche Kinder Sätze mit der Fokuspartikel nur interpretieren. In 5 Experimenten wurde untersucht, welchen Einfluss die Oberflächenposition der Fokuspartikel auf das Satzverständnis hat und ob die kontextuelle Einbettung der nur-Sätze zu einer zielsprachlichen Interpretation führt. Im Gegensatz zu den Ergebnissen bisheriger Studien (u.a. Crain, et al. 1994; Paterson et al. 2003) zeigen die Daten der Arbeit, dass die getesteten Kinder die präsentierten nur-Sätze zielsprachlich interpretierten, wenn diese in einen adäquaten Kontext eingebettet waren. Es zeigte sich weiterhin, dass die Kinder mehr Fehler bei der Interpretation von Sätzen mit nur vor dem Subjekt (Nur die Maus hat einen Ball.) als mit nur vor dem Objekt (Die Maus hat nur einen Ball.) machten. Entgegen dem syntaktisch basierten Ansatz von Crain et al. (1994) und dem semantisch-pragmatisch basierten Ansatz von Paterson et al. (2003) werden in der Arbeit informationsstrukturelle Eigenschaften bzw. Unterschiede der nur-Sätze für die beobachteten Leistungen verantwortlich gemacht. Der in der Arbeit postulierte Topik-Default Ansatz nimmt an, dass die Kinder das Subjekt eines Satzes immer als Topik analysieren. Dies führt im Fall der Sätze mit nur vor dem Subjekt zu einer falschen informationsstrukturellen Repräsentation des Satzes. Basierend auf den Ergebnissen der Arbeit und dem postulierten Topik-Default Ansatz wird in der Arbeit abschließend ein Erwerbsmodell für das Verstehen von Sätzen mit der Fokuspartikel nur entworfen und diskutiert.
Kinder erwerben Passivstrukturen später als die meisten anderen syntaktischen Strukturen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob dies auf informationsstrukturelle Faktoren zurückzuführen sein könnte. Probleme beim Erwerb von Passivsätzen wurden in vorhergehenden Studien unter anderem auf ihre geringe Inputfrequenz oder bestimmte syntaktische Charakteristika von Passivsätzen zurückgeführt. Jedoch konnte bisher keiner dieser Ansätze ihr spätes Erwerbsalter umfassend erklären. Während Aktivsätze, die kanonische, unmarkierte Satzstruktur im Deutschen, in jeglichem Diskurskontext verwendet werden können, werden Passivsätze fast ausschließlich dann verwendet, wenn der Patiens der beschriebenen Handlung schon vorerwähnt war und/ oder als Topik eines Satzes fungieren soll. Passivsätze sind also nicht in jedem Kontext informationsstrukturell adäquat. Kinder haben im Gegensatz zu Erwachsenen aufgrund ihrer geringeren syntaktischen Fähigkeiten Probleme, Sätze zu verarbeiten, die nicht in einem adäquaten Kontext stehen. Der Einfluss dieser Kontextbedingungen auf das Satzverständnis wurde in der vorliegenden Studie bei deutschsprachigen Kindern untersucht. Kindern zwischen 3;0 und 4;11 Jahren wurden Aktiv- oder Passivsätze präsentiert, denen informationsstrukturell adäquate, inadäquate oder neutrale Kontextsätze vorangingen. Wie erwartet verstanden die Kinder Aktivsätze besser als Passivsätze und 4-jährige Kinder zeigten bessere Leistungen als 3-jährige. Es gab Tendenzen, dass die 3-jährigen Kinder Passivsätze besser, aber Aktivsätze schlechter verstanden, wenn ihr Subjekt vorerwähnt wurde. Statistisch signifikante Kontexteffekte fanden sich jedoch im Gegensatz zu einer vergleichbaren Studie mit englischsprachigen Kindern (Gourley und Catlin, 1978) in keiner Testbedingung. Außerdem zeigte sich, dass die Kinder Passivsätze insgesamt besser und Aktivsätze insgesamt schlechter verstanden als englischsprachige Kinder in anderen Studien. Die Ergebnisse werden mit dem Competition Modell (Mac Whinney und Bates, 1987) und einer Sprachverarbeitungstheorie von Stromswold (2002) erklärt. Außerdem wird diskutiert, warum die deutschsprachigen Kinder in der vorliegenden Studie andere Sprachverständnisleistungen zeigten als englischsprachige Kinder.
Processing negative imperatives in Bulgarian : evidence from normal, aphasic and child language
(2010)
The incremental nature of sentence processing raises questions about the way the information of incoming functional elements is accessed and subsequently employed in building the syntactic structure which sustains interpretation processes. The present work approaches these questions by investigating the negative particle ne used for sentential negation in Bulgarian and its impact on the overt realisation and the interpretation of imperative inflexion, bound aspectual morphemes and clitic pronouns in child, adult and aphasic language. In contrast to other Slavic languages, Bulgarian negative imperatives (NI) are grammatical only with imperfective verbs. We argue that NI are instantiations of overt aspectual coercion induced by the presence of negation as a temporally sensitive sentential operator. The scope relation between imperative mood, negation, and aspect yields the configuration of the imperfective present which in Bulgarian has to be overtly expressed and prompts the imperfective marking of the predicate. The regular and transparent application of the imperfectivising mechanism relates to the organisation of the TAM categories in Bulgarian which not only promotes the representation of fine perspective shifts but also provides for their distinct morphological expression. Using an elicitation task with NI, we investigated the way 3- and 4-year-old children represent negation in deontic contexts as reflected in their use of aspectually appropriate predicates. Our findings suggest that children are sensitive to the imperfectivity requirement in NI from early on. The imperfectivisation strategies reveal some differences from the target morphological realisation. The relatively low production of target imperfectivised prefixed verbs cannot be explained with morphological processing deficits, but rather indicates that up to the age of five children experience difficulties to apply a progressive view point to accomplishments. Two self-paced reading studies present evidence that neurologically unimpaired Bulgarian speakers profit from the syntactic and prosodic properties of negation during online sentence comprehension. The imperfectivity requirement negation imposes on the predicate speeds up lexical access to imperfective verbs. Similarly, clitic pronouns are more accessible after negation due to the phono-syntactic properties of clitic clusters. As the experimental stimuli do not provide external discourse referents, personal pronouns are parsed as object agreement markers. Without subsequent resolution, personal pronouns appear to be less resource demanding than reflexive clitics. This finding is indicative of the syntax-driven co-reference establishment processes triggered through the lexical specification of reflexive clitics. The results obtained from Bulgarian Broca's aphasics show that they exhibit processing patterns similar to those of the control group. Notwithstanding their slow processing speed, the agrammatic group showed no impairment of negation as reflected by their sensitivity to the aspectual requirements of NI, and to the prosodic constraints on clitic placement. The aphasics were able to parse the structural dependency between mood, negation and aspect as functional categories and to represent it morphologically. The prolonged reaction times (RT) elicited by prefixed verbs indicate increasing processing costs due to the semantic integration of prefixes as perfectivity markers into an overall imperfective construal. This inference is supported by the slower RT to reflexive clitics, which undergo a structurally triggered resolution. Evaluated against cross-linguistic findings, the obtained result strongly suggests that aphasic performance with pronouns depends on the interpretation efforts associated with co-reference establishment and varies due to availability of discourse referents. The investigation of normal and agrammatic processing of Bulgarian NI presents support for the hypothesis that the comprehension deficits in Broca's aphasia result from a slowed-down implementation of syntactic operations. The protracted structure building consumes processing resources and causes temporal mismatches with other processes sustaining sentence comprehension. The investigation of the way Bulgarian children and aphasic speakers process NI reveals that both groups are highly sensitive to the imperfective constraint on the aspectual construal imposed by the presence of negation. The imperfective interpretation requires access to morphologically complex verb forms which contain aspectual morphemes with conflicting semantic information – perfective prefixes and imperfective suffixes. Across modalities, both populations exhibit difficulties in processing prefixed imperfectivised verbs which as predicates of negative imperative sentences reflect the inner perspective the speaker and the addressee need to take towards a potentially bounded situation description.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob die Frühgeburtlichkeit eine Auswirkung auf den Spracherwerb im ersten Lebensjahr hat. Insbesondere wurde der Frage nachgegangen, ob sich die Verarbeitung der rhythmisch-prosodischen Eigenschaften von Sprache im ersten Lebensjahr und deren weitere Ausnutzung für die Entwicklung des Lexikons bei sehr untergewichtigen Deutsch lernenden Frühgeborenen im Vergleich zu Reifgeborenen unterscheidet. Die besondere Spracherwerbssituation Frühgeborener liefert weitere Erkenntnisse bezüglich der Frage, inwieweit der frühe Spracherwerb durch prädeterminierte reifungsbedingte Mechanismen und Abläufe bestimmt wird und inwieweit dessen Verlauf und die relevanten Erwerbsmechanismen durch individuelle erfahrungsabhängige Faktoren beeinflusst werden. Damit liefern die Ergebnisse auch einen weiteren Beitrag zur Nature-Nurture-Diskussion.