Refine
Has Fulltext
- yes (4)
Document Type
- Doctoral Thesis (2)
- Article (1)
- Monograph/Edited Volume (1)
Keywords
- digitale Transformation (4) (remove)
Ausgehend von der Beobachtung, dass die aktuelle Digitalisierungsforschung die Ambivalenz der Digitalisierung zwar erkennt, aber nicht zum Gegenstand ihrer Analysen macht, fokussiert die vorliegende kumulative Dissertation auf die ambivalente Dichotomie aus Potenzialen und Problemen, die mit digitalen Transformationen von Organisationen einhergeht. Entlang von sechs Publikationen wird mit einem systemtheoretischen Blick auf Organisationen die spannungsvolle Dichotomie hinsichtlich dreier ambivalenter Verhältnisse aufgezeigt: Erstens wird in Bezug auf das Verhältnis von Digitalisierung und Postbürokratie deutlich, dass digitale Transformationen das Potenzial aufweisen, postbürokratische Arbeitsweisen zu erleichtern. Parallel ergibt sich das Problem, dass auf Konsens basierende postbürokratische Strukturen Digitalisierungsinitiativen erschweren, da diese auf eine Vielzahl von Entscheidungen angewiesen sind. Zweitens zeigt sich mit Blick auf das ambivalente Verhältnis von Digitalisierung und Vernetzung, dass einerseits organisationsweite Kooperation ermöglicht wird, während sich andererseits die Gefahr digitaler Widerspruchskommunikation auftut. Beim dritten Verhältnis zwischen Digitalisierung und Gender deutet sich das mit neuen digitalen Technologien einhergehende Potenzial für Gender Inklusion an, während zugleich das Problem einprogrammierter Gender Biases auftritt, die Diskriminierungen oftmals verschärfen. Durch die Gegenüberstellung der Potenziale und Probleme wird nicht nur die Ambivalenz organisationaler Digitalisierung analysierbar und verständlich, es stellt sich auch heraus, dass mit digitalen Transformationen einen doppelte Formalisierung einhergeht: Organisationen werden nicht nur mit den für Reformen üblichen Anpassungen der formalen Strukturen konfrontiert, sondern müssen zusätzlich formale Entscheidungen zu Technikeinführung und -beibehaltung treffen sowie formale Lösungen etablieren, um auf unvorhergesehene Potenziale und Probleme reagieren. Das Ziel der Dissertation ist es, eine analytisch generalisierte Heuristik an die Hand zu geben, mit deren Hilfe die Errungenschaften und Chancen digitaler Transformationen identifiziert werden können, während sich parallel ihr Verhältnis zu den gleichzeitig entstehenden Herausforderungen und Folgeproblemen erklären lässt.
Dieses Sonderheft der Schriftenreihe des Lehrstuhls für Public und Nonprofit Management präsentiert Ergebnisse eines studentischen Beratungsprojekts aus dem Wintersemester 2018/19. Dabei wurde eine Vision für eine digitalisierte öffentliche Verwaltung entworfen. Unter Anwendung von Szenariomethoden wurden Zukunftsszenarien entwickelt und getestet, die sich entweder mit Bürger*innen und Unternehmen als Kund*innen der Verwaltung, den öffentlich Beschäftigen oder der Aufbau- und Ablauforganisation in der Verwaltung beschäftigen.
The dynamic landscape of digital transformation entails an impact on industrial-age manufacturing companies that goes beyond product offerings, changing operational paradigms, and requiring an organization-wide metamorphosis. An initiative to address the given challenges is the creation of Digital Innovation Units (DIUs) – departments or distinct legal entities that use new structures and practices to develop digital products, services, and business models and support or drive incumbents’ digital transformation. With more than 300 units in German-speaking countries alone and an increasing number of scientific publications, DIUs have become a widespread phenomenon in both research and practice.
This dissertation examines the evolution process of DIUs in the manufacturing
industry during their first three years of operation, through an extensive longitudinal single-case study and several cross-case syntheses of seven DIUs. Building on the lenses of organizational change and development, time, and socio-technical systems, this research provides insights into the fundamentals, temporal dynamics, socio-technical interactions, and relational dynamics of a DIU’s evolution process. Thus, the dissertation promotes a dynamic understanding of DIUs and adds a two-dimensional perspective to the often one-dimensional view of these units and their interactions with the main organization throughout the startup and growth phases of a DIU.
Furthermore, the dissertation constructs a phase model that depicts the early stages of DIU evolution based on these findings and by incorporating literature from information systems research. As a result, it illustrates the progressive intensification of collaboration between the DIU and the main organization. After being implemented, the DIU sparks initial collaboration and instigates change within (parts of) the main organization. Over time, it adapts to the corporate environment to some extent, responding to changing circumstances in order to contribute to long-term transformation. Temporally, the DIU drives the early phases of cooperation and adaptation in particular, while the main organization triggers the first major evolutionary step and realignment of the DIU.
Overall, the thesis identifies DIUs as malleable organizational structures that are crucial for digital transformation. Moreover, it provides guidance for practitioners on the process of building a new DIU from scratch or optimizing an existing one.
Für die berufliche Lehrkräftebildung werden reflexive Ansätze benötigt, um den Herausforderungen der digitalen Transformation der Berufs- und Arbeitswelt proaktiv zu begegnen. Um hier einen Beitrag zu leisten, erarbeitet das Projekt Teach@TUM4.0 innovative Lehrkonzepte zur Reflexion dieser Veränderungen. Reflexion wird verstanden als strukturiertes Analysieren, das sich auf Kenntnisse, Denken und Handeln auswirken sollte. Die Reflexion erfolgt entlang der Kategorien eines vorstrukturierenden heuristischen Bezugsrahmens. Angesichts des umwälzenden Charakters der digitalen Transformation findet Reflexion auf drei Ebenen statt: methodisch geleitet auf Ebene des Forschungsteams, institutionen- und phasenübergreifend mit Stakeholdern der beruflichen Lehrkräftebildung sowie mit Studierenden in der interdisziplinär angelegten Lehre. Mit den im Projekt entwickelten reflexiven Ansätzen soll die Ausbildung handlungsfähiger Lehrkräfte für die digitale Transformation der Berufs- und Arbeitswelt gesichert werden.