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Körper – Karte – Text
(2024)
Rabelais' Pentalogie um die Riesen Gargantua und Pantagruel spiegelt Aspekte des sich verändernden Weltbildes ihrer Entstehungszeit. Diese Studie untersucht auf der Folie der Theorie des Simulakrum Schrift, wie Körpermodellierungen und kartographisches imaginaire durch den Autor als Strategien der Verhüllung verborgener Botschaften eingesetzt werden. Sie zeigt an ausgewählten Beispielen des Quart Livre die Aufweichung der Grenzen von Körper, Karte und Text und deren Durchdringung. Die Metaphorizität des Textes gibt Aufschluss über seine Autoreflexivität und bewirkt eine gleichsam ganzheitliche Lektüreerfahrung. Schließlich avanciert die Fiktion in ihrer Trugbildhaftigkeit als grotesk-sinnlicher Körper und polysemantische Karte zum Welterklärungsmodell, das jedoch erst dechiffriert werden muss.
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Frage, inwiefern die neuesten Lehrwerke für den gymnasialen Französischunterricht, Découvertes 1 (Klett) und À plus 1 (Cornelsen) aus dem Jahr 2020, sprachvernetzende Inhalte nutzen, um auf vorgelernte Sprachen und frühere Spracherwerbsprozesse hinzuweisen oder darauf zurückzugreifen. Der Fokus liegt dabei auf der Schul- und/oder Erstsprache Deutsch sowie der ersten Fremdsprache Englisch, wobei auch andere auftretende Sprachen in die Untersuchung einbezogen werden.
Die Arbeit leistet einen Beitrag zum fachdidaktischen Diskurs bezüglich mehrsprachigkeitsdidaktischer Inhalte in Fremdsprachenlehrwerken. Darüber hinaus kann sie Lehrkräften aufzeigen, wie diese aktuellen Lehrwerke ihren mehrsprachigkeitsorientierten Unterricht begleiten können.
Die Einleitung betont die Relevanz der Sprachvernetzung für den Fremdsprachenunterricht, insbesondere im Hinblick auf die individuelle Mehrsprachigkeit der Schüler*innen. Es wird auf das Potenzial des interlingualen Transfers hingewiesen, das u. a. in einer Lernerleichterung sowie der Förderung der Sprachbewusstheit und der Sprachlernbewusstheit besteht.
In Kapitel 2 werden die theoretischen Grundlagen für die Analyse gelegt, indem Mehrsprachigkeit und Mehrsprachigkeitsdidaktik, Sprachvernetzung und ihr Potenzial näher betrachtet werden. Zudem wird anhand des Deutschen und Englischen aufgezeigt, welches sprachliche Transferpotenzial im Anfangsunterricht Französisch eingebracht werden könnte. Auch die Bedingungen dafür, dass Schüler*innen den interlingualen Transfer in ihrem Spracherwerb einsetzen, werden besprochen.
Kapitel 3 gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu Sprachvernetzung und Mehrsprachigkeit in Fremdsprachenlehrwerken und identifiziert die Forschungslücke, die diese Arbeit zu schließen versucht.
In Kapitel 4 werden die Forschungsfrage und ihre Unterfragen formuliert, die untersuchten Lehrwerke beschrieben und die Auswahl der Lehrwerke und der untersuchten Lehrwerkskomponenten begründet. Zudem wird die Methodik der vergleichenden Lehrwerkanalyse erläutert.
Die Ergebnisse der Analyse werden in Kapitel 5 ausführlich dargestellt. Es wird aufgezeigt, welche sprachvernetzenden Inhalte in den jeweiligen Lehrwerken vorkommen – in welcher Form und unter Einbezug welcher Sprachen und sprachlichen Ebenen.
In Kapitel 6 werden die Ergebnisse diskutiert und analysiert, wobei auf die Mehrsprachigkeitskonzepte der Lehrwerke und die Trends bei den sprachvernetzenden Inhalten eingegangen wird.
Im abschließenden Kapitel 7 wird zusammenfassend betont, dass beide Lehrwerke viele sprachvernetzende Inhalte anbieten, die das Potenzial haben, mehrsprachigkeitsdidaktisches Arbeiten zu unterstützen. Insbesondere auf der Produktionsebene werden jedoch noch zu wenige Transferprozesse initiiert. Zudem wird aufgezeigt, welche weiteren Untersuchungen ergänzend möglich sind, z. B. hinsichtlich des Einsatzes der sprachvernetzenden Inhalte im Unterricht.
In this paper, we present data from an elicitation study and a corpus study that support the observation that the Yucatec Maya progressive aspect auxiliary táan is replaced by the habitual auxiliary k in sentences with contrastively focused fronted objects. Focus has been extensively studied in Yucatec, yet the incompatibility of object fronting and progressive aspect in Yucatec Maya remains understudied. Both our experimental results and our corpus study point in the direction that this incompatibility may very well be categorical. Theoretically, we take a progressive reading to be derived from an imperfectivity operator in combination with a singular operator, and we propose that this singular operator implicates the negation of event plurality, leading to an exhaustive interpretation which ranks below corrective focus on a contrastive focus scale. This means that, in a sentence with object focus fronting, the use of the marked auxiliary táan (as opposed to the more general k) would trigger two contrastive foci, which would be an unlikely and probably dispreferred speech act.
-Ottmar Ette, Ingo Schwarz: „Ein junges, neues Geschlecht wird besseres liefern als das alte“. Ein Empfehlungsbrief Alexander von Humboldts für Carl Ludwig
-GAO Hong: Nachgedanken zur Übersetzung des ersten Bandes von Humboldts Kosmos
-Tobias Kraft: Neue Quellen zu Humboldts Kuba-Forschung. Das „Digitale Dossier“ des Proyecto Humboldt Digital (2019 – 2023)
-Vera Kutzinski: Off-Road Adventures: Reading Statistics in Alexander von Humboldt’s Political Essay on the Kingdom of New Spain
-Krzysztof Zielnica: Alexander von Humboldt und Polen – zum 150. Jahrestag seiner Reise nach Warschau. Mit einleitenden Worten von Ingo Schwarz
In dem Aufsatz wird ein Brief erstmalig veröffentlicht, in dem Alexander von Humboldt im Jahr 1849 bei einem Minister der liberalen Regierung von Kurhessen die Verdienste eines an der Universität in Marburg lehrenden jungen Professors hervorhob. Die Rede ist hier von dem später durch bahnbrechende Entdeckungen berühmten Physiologen Carl Ludwig. Vermittelt wurde das Schreiben durch den Humboldt nahestehenden Mediziner und Physiologen Emil du Bois-Reymond. Der Empfehlungsbrief, mit dem Humboldt versuchte, Ludwigs finanzielle Situation zu verbessern, ist ein Beispiel für die Förderung junger Forscher wie auch freier wissenschaftlicher Institutionen durch Humboldt.
Rumbo a Venecia
(2024)
Esta investigación explora la representación de viajes a Venecia en la literatura latinoamericana y de lengua alemana del siglo XX. Aplicando planteamientos teóricos de literatura de viaje, se descodifica la estructura mítica que subyace en la descripción del desplazamiento hacia la ciudad lacustre. El objetivo es exponer los recursos narrativos y estilísticos utilizados para entrelazar este recorrido, en su mayoría oblicuo, con la emersión gradual del conflicto de los y las protagonistas. Además, a partir del estudio comparativo de algunos elementos arquitectónicos emblemáticos como son los palacios, los puentes y, sobre todo, la conformación laberíntica, se muestran las peculiaridades de la representación de Venecia en obras de Julieta Campos, Alejo Carpentier, Julio Cortázar, Hugo von Hofmannsthal, Thomas Mann y Sergio Pitol. Con ello se busca, primeramente, visibilizar el papel de Venecia en la literatura latinoamericana y, segundo, ofrecer nuevas claves de lectura a obras que han sido ampliamente estudiadas, mas no en una confrontación transareal.
Archive haben die Aufgabe, Wissen zu bewahren und zugänglich zu machen. Die Sammlungen des Museums für Naturkunde Berlin (MfN) wuchsen während der Zeit der europäischen Kolonialexpansion stark an. Naturalien aus der ganzen Welt gelangten nach Berlin und gleichzeitig fand ein wissenschaftlicher Austausch zu denselben statt. Die Spuren dieser Objekte und der Korrespondenzen können im Archiv des Museums nachverfolgt werden. Heute gelten koloniale Kontexte weitestgehend als Unrechtskontexte, deren Aufarbeitung gefordert wird. Um Provenienzforschung betreiben zu können, ist es daher unerlässlich, dass Museen und Archive ihre Sammlungen offenlegen (soweit rechtlich und ethisch möglich) und Außenstehenden den Zugriff ermöglichen.
Im Rahmen dieser Masterarbeit soll der respektvolle Umgang mit Archivgut aus kolonialen Kontexten kritisch reflektiert und Handlungsfelder für einen kulturell angemessenen Umgang mit sensiblen Inhalten aufgezeigt werden. Konkret beziehen sich die Handlungsoptionen auf Archivgut aus kolonialen Kontexten mit Bezug zu Australien. Dabei werden Provenienzforschung, Sensibilität, Mehrsprachigkeit, indigenes kulturelles Wissen (ICIP) sowie Plattform- und Schnittstellenoptionen für die Vernetzung von Daten und Inhalten bedacht. Ziel ist es, vor dem Hintergrund der Archive als Orte kulturellen Gedächtnisses den Umgang mit Archivgut aus kolonialen Kontexten zu reflektieren.
De/lirios
(2023)
En base al concepto de "de/lirio", que articula trastornos en la enunciación literaria en primera persona, por un lado, con la caracterización psicopatológica de este yo enunciativo, por otro lado, el estudio explora las "líricas desviadas" de Mario Levrero y Alberto Laiseca, y muestra como responden productivamente a problemáticas estéticas, éticas y ontológicas propias de la vuelta del milenio, en el Río de la Plata y más allá.
Der französische Autor Michel Houellebecq und sein literarisches Werk sorgen in der medialen Öffentlichkeit regelmäßig für Skandale, die Vorwürfe reichen von bewusster Provokation bis hin zu diversen Diskriminierungen. Dabei unterstützt Houellebecq durch seine mediale Selbstinszenierung die Verwischung zwischen sich selbst als realer Person und den Erzählstimmen seiner Texte. Dies führt auch in der Literaturwissenschaft zu wiederholten Versuchen, dem Schriftsteller und seinen Romanen eine politische Position zuzuschreiben.
Im Gegensatz dazu ist das Ziel dieser Abschlussarbeit, am Beispiel des 2015 bei Flammarion publizierten Romans Soumission – welchem neben Misogynie auch Islam- und Homofeindlichkeit vorgeworfen wurde –, herauszustellen, wie der Text Widerstände gegen konkrete politische Positionierungen und starre Bedeutungszuschreibungen aufweist. Über eine Analyse der Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwürfe im Sinne dekonstruktiver Gendertheorien sowie über eine intertextuelle und postkoloniale Perspektivierung werden die Ambivalenz und das provokative Potential des Textes herausgearbeitet. Das intertextuelle Verweisspiel des Romans und die Systemreferenz zur Décadence, besonders durch Bezüge zu Einzeltexten und zur Biografie des Autors Joris-Karl Huysmans, bilden eine wichtige Grundlage sowohl für das zentrale Thema der religiösen Konversion, die textimmanente Bedeutung der Literatur, als auch für die Geschlechterkonstruktionen. Trotz der Stereotypisierung von Frauenfiguren, deren gesellschaftlicher Wert vom sexuellen Begehren eines Mannes abhängt, oder der orientalistischen Darstellung des Islams entwirft Soumission eine komplexe Inszenierung von Männlichkeitsvorstellungen. Dies zeigt sich in der verunsicherten männlichen Identität des Protagonisten François, die zwischen universalem Anspruch und individueller Einzigartigkeit changiert und gleichzeitig, wie auch jene von anderen männlichen Figuren, eine strikte, stereotype Geschlechterbinarität unterläuft. Die Verunsicherung der Identität des Protagonisten spiegelt die der französischen Gesellschaft wider, dabei verfügen nur der fiktive Islam und dessen Genderpolitik über ausreichend Stärke, dem kulturellen Verfall des Westens etwas entgegenzusetzen. Der religiösen Konversion zum Islam wird eine korrektive und erlösende Funktion zugeschrieben, die in dem Akt der Unterwerfung ihren Höhepunkt findet.
In den Translationsprozessen von französischer, christlich geprägter in eine muslimisch fundierte Kultur offenbart sich nicht nur ein Angriff auf die akademische Bildungselite Frankreichs, sondern auch auf das Wissen der Literatur. Indem eine Re- und Uminterpretation literarischer Texte durch den Protagonisten und weitere Figuren für die neue fundamentalistische Gesellschaftsordnung vorgenommen wird, offenbart sich neben binären Geschlechterkonstruktionen und diversen politischen Positionierungen auch das nationale Narrativ der französischen Literatur als labile Fiktion.
Sin domicilio fijo
(2023)
Este trabajo pretende demostrar que en la obra narrativa del escritor Tomás Carrasquilla Naranjo (1858 - 1940) hay un Wahrheitsgehalt (Benjamin, 2012), la concreción temporal de una idea, que se materializa a través de lo que aquí he denominado imagen de la religiosidad popular. Esto quiere decir que la obra del antioqueño estaría construida a la manera de un gran mosaico, en el que pese a los variados y disparejos elementos que la componen, la unión de todos produce una imagen (Bild). En dicha imagen se representa la experiencia histórica de lo moderno en los sectores populares, a partir de la unión fugaz entre los rezagos de tradiciones vetustas y las formas de vida más novedosas. Lejos de las convenciones de su época, donde la pregunta por la experiencia de lo moderno redunda en los ámbitos metropolitanos y el papel del artista, Carrasquilla se pregunta por lo que ocurre en los extensos ámbitos rurales o liminares entre lo citadino y lo rural, y sus respectivos entrecruzamientos. Los sujetos que habitan estos ámbitos, al carecer de herramientas conceptuales que les permita definir esta nueva “experiencia viviente”, esa nueva Structures and Feeling como la denomina Raymond Williams (2019); apelan a lo único que conocen, los vetustos saberes transmitidos oralmente para explicar su ahora.
En este sentido, es posible afirmar que Carrasquilla, valiéndose de esta imagen de la religiosidad popular, intentó establecer un diálogo en el campo de lo literario, desde el que postuló una idea de lo moderno diferencial. En varias ocasiones, el antioqueño manifestó que la literatura debía incorporar las experiencias locales al diálogo de lo universal. Ejemplo de esto es el símil de la literatura con el sistema planetario, pues, según él, las relaciones de jerarquía se establecen cuando los países que producen modas literarias, los planetas (Europa), relegan a los otros a ser simples satélites, es decir, a imitar (Carrasquilla, 1991). Hoy en día, se aprecia en aquella crítica dirigida a sus paisanos, los modernistas antioqueños, una reivindicación de la alteridad. Por lo que aquí se postula, que si bien dichas vivencias, no son similares a las que se dan en los nacientes ámbitos metropolitanos, donde las mercancías representan a los nuevos sustitutos de la fe; en esos extensos ámbitos, en apariencia provincianos y alejados del contacto con otras culturas y saberes, la imagen de religiosidad popular viene a desempeñar el mismo papel que aquellas. En otras palabras, “indem an Dingen ihr Gebrauchswert abstirbt” (utilidad o adoración), la subjetividad del personaje las carga con “Intentionen von Wunsch und Angst” (Benjamin, 2013a.), convirtiéndolas en objetos de contemplación, bien sea portándolas o coleccionándolas. De manera similar Carrasquilla se habría valido del cúmulo de saberes (Wissen) residuales de su hipotético público lector, heredado de diversas áreas culturales -durante el proceso de la colonización-, sus respectivos y heterogéneos tiempos y lenguas particulares (Ette, 2019), para aunarlos a las experiencias profanas actuales. Así, la obra (cuento o novela) representaría artísticamente “formas de vida” popular, a través de las cuales se “experimenta estéticamente” cómo se sobrevive (überleben) (Ette, 2015) a la modernidad en los sectores marginados. Es decir, solo desde lo vetusto y ruinoso de la religiosidad popular, otrora sagrado, es posible explicar la experiencia de lo moderno, su aquí y ahora.
Humboldtian science aims at an empirically supported transdisciplinary and at the same time transareal development of a world consciousness. In the development of this world consciousness, not only Europe and the Americas, but also Central Asia and especially China play an important role. The Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS) in Changsha, is attempting to address the fact that China has been largely left out of international Humboldt studies and that Alexander von Humboldt was intensively engaged with Central Asia and China for decades. Therefore, the Humboldt Center in Changsha sets itself the goal of expanding Humboldt Studies to include this important aspect, to stimulate and coordinate special research work, and to build scientific and cultural bridges between Germany and China, Europe and Asia.
Dieser Beitrag präsentiert die epistemischen Veränderungen, die von der Entdeckungsreise zur Forschungsreise führten, im Lichte jener Auseinandersetzungen, die als „Berliner Debatte um die Neue Welt“ berühmt wurden. Alexander von Humboldt bemerkte und beschrieb um die Wende zum 19. Jahrhundert eine fundamentale Epochenschwelle, die er im Vorwort zu seinen Vues des Cordillères et Monumens des Peuples Indigènes de l’Amérique als eine „glückliche Revolution“ bezeichnete. Diese Revolution schloss für Humboldt auch die Tatsache mit ein, die Aufklärung nicht als eine rein europäische, sondern als eine transatlantische und weltumspannende philosophische Bewegung zu verstehen.
Juana Borrero
(2023)
Juana Borrero y Pierra (1877–1896) war eine der wichtigsten Vertreterinnen des inselkubanischen Modernismo. Gleichwohl ist das Schaffen der schon zu Lebzeiten zum Wunderkind stilisierten Autorin, Dichterin und Malerin wissenschaftlich kaum eingehender untersucht worden. Die Werkstudie schlägt einen umfassenden, konsequent ästhetischen Blick auf das aus Gedichten, poetischer Prosa, literarischen Liebesbriefen, Zeichnungen und Malereien bestehende Gesamtwerk Borreros vor, das im Kern ein Streben nach Ganzheit von Kunst und Leben offenlegt. Dabei werden die Text- und Bildstrategien der Künstlerin mit den ästhetischen, soziohistorischen und biografischen Kontexten verzahnt, wodurch Juana Borreros Stimme als exemplarische Stimme der kubanischen Spätmoderne sowie einer bewegten kubanischen Literatur les- und sichtbar wird.
Reflexion ist eine Schlüsselkategorie für die professionelle Entwicklung von Lehrkräften, welche als Ausbildungsziel in den Bildungsstandards für die Lehrkräftebildung verankert ist. Eine Verstetigung universitär geprägter Forschung und Modellierung in der praxisnahen Anwendung im schulischen Kontext bietet Potentiale nachhaltiger Professionalisierung. Die Stärkung reflexionsbezogener Kompetenzen durch Empirie und Anwendung scheint eine phasenübergreifende Herausforderung der Lehrkräftebildung zu sein, die es zu bewältigen gilt. Ziele des Tagungsbandes Reflexion in der Lehrkräftebildung sind eine theoretische Schärfung des Konzeptes „Reflexive Professionalisierung“ und der Austausch über Fragen der Einbettung wirksamer reflexionsbezogener Lerngelegenheiten in die Lehrkräftebildung. Forschende und Lehrende der‚ drei Phasen (Studium, Referendariat sowie Fort- und Weiterbildung) der Lehrkräftebildung stellen Lehrkonzepte und Forschungsprojekte zum Thema Reflexion in der Lehrkräftebildung vor und diskutieren diese. Gemeinsam mit Teilnehmenden aller Phasen und von verschiedenen Standorten der Lehrkräftebildung werden zukünftige Herausforderungen identifiziert und Lösungsansätze herausgearbeitet.
Im Rahmen des vorliegenden Seminarkonzepts reflektieren Französisch-Lehramtsstudierende individuelle Vorgehensweisen von Schüler:innen bei der Rezeption digitaler fremdsprachlicher Texte. Ziel ist es, den Leseprozess auf einer Webseite mit literarischen Texten zu untersuchen und daraus Ableitungen für eine Sequenzplanung mit dem Ziel der Förderung der Lesekompetenz vorzunehmen. Hierbei wählen die Studierenden zunächst eine für Französischlernende im zweiten bis vierten Lernjahr relevante Webseite zur digitalen Literatur anhand zuvor selbst festgelegter Gütekriterien aus, formulieren einen lernaufgabenorientierten Arbeitsauftrag und führen diesen mithilfe der Methode „Lautes Denken“ mit den Lernenden durch. Die Studierenden werden in Vor- und Nachbereitung zu Reflexionen angeleitet, die final in der Anpassung von Lehr-Lern-Szenarien im Zuge der Offenlegung der in den Laut-Denken-Protokollen ermittelten Leseprozesse, Vorgehensweisen und besonders auch Schwierigkeiten münden.
-Karin Reich: Der Humboldt’sche Magnetische Verein im historischen Kontext
-Ottmar Ette, Haiyan REN: Exploring China in Alexander von Humboldt: The Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS), Changsha
-Tobias Kraft: Humanist, Wissenschaftler, Akteur? Alexander von Humboldts Rolle im Jahrhundert der Massensklaverei
-Hanno Beck: Ein Ehrenbürger der Erde. A. von Humboldt und seine Bedeutung
-Andreas Krumpel: Ein deutscher Philosoph in Lateinamerika. Nachruf auf Heinz Krumpel
Ecce figura
(2023)
Worüber wir reden, wenn wir von Figuren reden, ist eine komplexe Fragestellung, die unterschiedliche Disziplinen berührt. Mit Erich Auerbachs figura/Mimesis-Projekt wurde die interdiszplinäre Forschung dieses Begriffs initiiert. Ob Literatur-, Bild- oder Wissensgeschichte – die Präsenz und Aktualität von figura in der romanistischen und komparatistischen Forschung bezeugt ein anhaltendes Interesse an der Theoriearbeit zwischen Theologie, Philosophie, Literatur- und Kunstwissenschaft. Allerdings fehlt bislang eine grundlegende methodologische Reflexion, die die interdisziplinären Aspekte gleichrangig berücksichtigt und zu einer gemeinsamen Arbeit am Begriff vereinigt.
Dieses Versäumnis zu beheben, ist Aufgabe der vorliegenden Arbeit. Ausgehend von Erich Auerbach, Walter Benjamin und Hannah Arendt verfolgt die Monographie in vergleichenden Konstellationen von der Antike bis in die Moderne die literatur- und kunsthistorischen, theologischen und philosophischen Spuren von figura, die zu einer Methode der literaturphilosophischen Figuralogie ausgebaut werden.
Ecce figura versteht sich als ein Kompendium interdisziplinärer Begriffsgeschichte zwischen Literatur, Philosophie und Theologie, das dazu einlädt, in neuen Konstellationen gelesen und erweitert zu werden.
Ecce figura
(2023)
Worüber wir reden, wenn wir von Figuren reden, ist eine komplexe Fragestellung, die unterschiedliche Disziplinen berührt. Mit Erich Auerbachs figura/Mimesis-Projekt wurde die interdiszplinäre Forschung dieses Begriffs initiiert. Ob Literatur-, Bild- oder Wissensgeschichte – die Präsenz und Aktualität von figura in der romanistischen und komparatistischen Forschung bezeugt ein anhaltendes Interesse an der Theoriearbeit zwischen Theologie, Philosophie, Literatur- und Kunstwissenschaft. Allerdings fehlt bislang eine grundlegende methodologische Reflexion, die die interdisziplinären Aspekte gleichrangig berücksichtigt und zu einer gemeinsamen Arbeit am Begriff vereinigt.
Dieses Versäumnis zu beheben, ist Aufgabe der vorliegenden Arbeit. Ausgehend von Erich Auerbach, Walter Benjamin und Hannah Arendt verfolgt die Monographie in vergleichenden Konstellationen von der Antike bis in die Moderne die literatur- und kunsthistorischen, theologischen und philosophischen Spuren von figura, die zu einer Methode der literaturphilosophischen Figuralogie ausgebaut werden.
Ecce figura versteht sich als ein Kompendium interdisziplinärer Begriffsgeschichte zwischen Literatur, Philosophie und Theologie, das dazu einlädt, in neuen Konstellationen gelesen und erweitert zu werden.
"Il Gattopardo" nella DDR
(2023)
Sulla base di materiale d'archivio inedito si ripercorre l'avvincente storia della prima edizione del Gattopardo nella DDR (1961). È qui analizzata la corsa ad ostacoli del romanzo tra congruenze ed eccezioni che assume i tratti di un giallo letterario. L'opera di un principe defunto scavalca il Muro grazie ad Alfred Kurella, potente funzionario della SED. Nella sua postfazione Il Gattopardo non è canto della decadenza, ma preannuncio di una nuova epoca, manifesto dello Stato in procinto di entrare nell'era socialista. La chiave di lettura è un unicum con una marcata impronta ideologica che ne determina prima la fortuna e poi l'isolamento. Al Gattopardo nella Germania Est Bernardina Rago dà per la prima volta voce.
Klossowski, who had originally started as a religious seeker of truth in his younger years, will – after his « reversal » – feel himself invested with the role of a « heretic » struggling with the libidinous search for truth. Even as the creator of a perverted metaphysics, he remains a seeker of the revelation of being, now in the role of the divine « adversary » who, thrown back on himself, tends to imitate a religious mystic. The divine is replaced by the whispers of the demon, which Klossowski experiences as « la complicité d'une force "démonique" » in the creation of his artworks. The Diana myth becomes a parable for the act of artistic creation. Sexuality, understood as the primordial ground of creative force that shapes the signe unique, the phantasm, shifts metaphysics to « phantasmaphysics » (Foucault), in which the mystery of the divine is exposed as a delusion (Wahnbild).
Die verletzte Republik
(2023)
Die Studie stellt die Frage nach dem Beitrag erzählender Literatur zu einem Dialog über Formen der Gewalt im gesellschaftlichen Raum Frankreich zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Unter Rückgriff auf Bourdieu’sche Konzepte literatursoziologischer Theorie diskutiert sie zunächst die für ein sozialwissenschaftlich relevantes Erfassen des Wissens von Literatur notwendige Perspektive auf erzählte Gewalt. Bei dem dafür untersuchten Text-Korpus handelt es sich um vielrezipierte Erzähltexte des literarischen Feldes in Frankreich, welche größtenteils in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts erschienen sind.
Ausgehend von theoretischen Überlegungen zu Grenzen und Möglichkeiten einer solchen feldsoziologischen Fokussierung auf die Literatur der unmittelbaren Gegenwart wird am konkreten Textmaterial und mit den Mitteln der Literaturwissenschaft untersucht, wie und warum die französische Literatur über unterschiedliche Formen von Gewalt, vom Erinnern an die historisch gewordenen Gewalttraumata des 20. Jahrhunderts, vom Terrorismus des 21. Jahrhunderts, von Rassismus und Klassismus der Gegenwart, von Femiziden und Homophobie, über «Abgehängte» in ländlichen Gebieten, aber auch im Zentrum der Metropole, über Arbeitslosigkeit und Armut in Frankreich erzählt.
Eröffnet werden soll eine komplementäre Perspektive der Literaturwissenschaft zur soziologischen und historischen Gewaltforschung über den gesellschaftlichen Raum unseres europäischen Nachbarn.
This book provides a new perspective on prosodically marked declaratives, wh-exclamatives, and discourse particles in the Madrid variety of Spanish. It argues that some marked forms differ from unmarked forms in that they encode modal evaluations of the at-issue meaning. Two epistemic evaluations that can be shown to be encoded by intonation in Spanish are obviousness and mirativity, which present the at-issue meaning as expected and unexpected, respectively. An empirical investigation via a production experiment finds that they are associated with distinct intonational features under constant focus scope, with stances of (dis)agreement showing an impact on obvious declaratives. Wh-exclamatives are found not to differ significantly in intonational marking from neutral declaratives, showing that they need not be miratives. Moreover, we find that intonational marking on different discourse particles in natural dialogue correlates with their meaning contribution without being fully determined by it. In part, these findings quantitatively confirm previous qualitative findings on the meaning of intonational configurations in Madrid Spanish. But they also add new insights on the role intonation plays in the negotiation of commitments and expectations between interlocutors.
-Eberhard Knobloch: Alexander von Humboldts unbekannter Briefwechsel mit Ludwig August von Buch
-Tobias Kraft und Ulrich Päßler: Das Ganze erfassen. Dem Alexander-von-Humboldt-Forscher Eberhard Knobloch zum 80. Geburtstag
-Ottmar Ette: Vor und nach der „glücklichen Revolution“. Langsdorff, die Berliner Debatte um die Neue Welt und ihre Folgen für die wissenschaftlichen Expeditionen
-Carmen Götz: Die (Un-)Ordnung des Schreibens. Der Index général und die Amerikanischen Reisetagebücher
-Ingo Schwarz: „Jedes ernste wissenschaftliche Streben ist ehrenwert.“ Carl Friedrich von Klödens Rezension des Kosmos von Alexander von Humboldt (1845)
-Tobias Kraft und Ulrich Päßler: Schriftenverzeichnis: Publikationen von Eberhard Knobloch zu Alexander von Humboldt
-Eberhard Knobloch: Alexander von Humboldts Naturgemälde der Anden
Linguistic hybridity
(2022)
This volume deals with different linguistic phenomena representing grammaticalization and lexicalization processes and combines different approaches of contact linguistics and variational linguistics. It contains papers on clitic placement in Angolan Portuguese, on the use of subject pronouns in French, Brazilian Portuguese and Caribbean Spanish, on evidential marking in Paraguayan Spanish, on Paraguayan Guaraní, on evidentiality in different varieties of Spanish, on discourse markers in Latin America, on modal particles in Italian and their translation into German, on bilingual communities in Southern Brazil, on Spanish-German-Russian language contact and on Romance aspectual periphrases in contact with English progressives.
Language contact and the linguistic coding of evidentiality in varieties of Spanish in Latin America
(2022)
Modality refers to the attitudes a speaker can adopt toward the propositional content of an utterance including, among others, possibility and necessity. After introducing different theoretical perspectives on this concept, this manual presents the markers of modality (moods, modal verbs, adverbs) in Romance languages. It also addresses diachronic questions and the overlaps between modality and other grammatical categories.
Meaning and Function
(2022)
The use of the word functional in the most diverse theories and approaches has contributed in no small measure to the confusion in linguistics today. This article does not claim to give an overview of the different directions of functionalism in linguistics. Rather, the aim is to present what Coseriu‘s view characterised as functional in his time and to what extent his theory outlined a path that still makes sense in functional-cognitive linguistics today. This will involve an examination of Coseriu‘s difficult-to-identify concept of function. Furthermore, the article will also show that functional thinking is relevant for current grammatography.
La conciencia lingüística y la realidad de la lengua española en el cambio del siglo XVIII al XIX
(2022)
The starting point of this article is the occurrence of determiner-less and bare que relative complementizers like (en) que, ‘(in) that’, instead of (en) el que, ‘(in) which’, in Yucatecan Spanish (southeast Mexico). While reference grammars treat complementizers with a determiner as the standard option, previous diachronic research has shown that determiner-less complementizers actually predate relative complementizers with a determiner. Additionally, Yucatecan Spanish has been in long-standing contact with Yucatec Maya. Relative complementation in Yucatec Maya differs from that in Spanish (at least) in that the non-complex complementizer tu’ux (‘where’) is generally the only option for locative complementation. The paper explores monolingual and bilingual data from Yucatecan Spanish to discuss the question whether the determiner-less and bare que relative complementizers in our data constitute a historic remnant or a dialectal recast, possibly (but not necessarily) due to language contact. Although our pilot study may not answer these far-reaching questions, it does reveal two separate, but intertwined developments: (i) a generally increased rate of bare que relative complementation, across both monolingual speakers of Spanish and Spanish Maya bilinguals, compared to other Spanish varieties, and (ii) a preference for donde at the cost of other locative complementizer constructions in the bilingual group. Our analysis thus reveals intriguing differences between the complementizer preferences of monolingual and bilingual speakers, suggesting that different variational patterns caused by different (socio-)linguistic factors can co-develop in parallel in one and the [same] region.
Der Aufsatz erschließt die Anfänge, Ergebnisse und Erfolge der editionsphilologischen Arbeit im laufenden Projekt des BBAW-Langzeitvorhabens „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ und gibt einen Überblick über die Zukünfte philologischen Arbeitens mit den Methoden der Digital Humanities. Dabei werden auch bibliophile Druckausgaben digitaler Publikationen und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit der Figur Alexander von Humboldts in den Blick genommen, was durch zahlreiche Vernetzungen zwischen Institutionen international gefördert und durch kontinuierliche Kooperationen insbesondere durch das neu gegründete Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS) in China/Changsha erweitert wird. Diskutiert wird die wissenschaftliche Bedeutung der graphischen und visuellen Dimension des Humboldt’schen Archivs, die durch die digitale Aufbereitung des Materials Forscher:innen weltweit miteinander verbindet und neue Forschungskonzepte eröffnet.
Teorias e vetore
(2022)
Writing travel, writing life
(2022)
The book compares the texts of three Swiss authors: Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach and Nicolas Bouvier. The focus is on their trip from Genève to Kabul that Ella Maillart and Annemarie Schwarzenbach made together in 1939/1940 and Nicolas Bouvier 1953/1954 with the artist Thierry Vernet. The comparison shows the strong connection between the journey and life and between ars vivendi and travel literature.
This book also gives an overview of and organises the numerous terms, genres, and categories that already exist to describe various travel texts and proposes the new term travelling narration. The travelling narration looks at the text from a narratological perspective that distinguishes the author, narrator, and protagonist within the narration.
In the examination, ten motifs could be found to characterise the travelling narration: Culture, Crossing Borders, Freedom, Time and Space, the Aesthetics of Landscapes, Writing and Reading, the Self and/as the Other, Home, Religion and Spirituality as well as the Journey. The importance of each individual motif does not only apply in the 1930s or 1950s but also transmits important findings for living together today and in the future.
Heimat
(2022)
Esta investigación propone un estudio transareal de las series autoficcionales del escritor austriaco Thomas Bernhard y el colombiano Fernando Vallejo, dos autores cuya obra se caracteriza por una dura crítica a sus países de origen, a sus Heimaten, pero también por un complejo arraigamiento. Los análisis interpretativos demuestran que en Die Autobiographie y El río del tiempo la Heimat se presenta como un constructo que abarca no solamente elementos dichosos, sino que presenta también elementos negativos, disolutivos, destructivos, con lo cual ambos autores de distancian de una concepción tradicional de Heimat como territorio necesariamente armónico al que el sujeto se siente positivamente vinculado. En cambio, ella se concibe como un conjunto disímil, frente al cual el sujeto se relaciona, necesariamente, de modo ambivalente y problemático. En ambos autores la narración literaria se configura como un acto en el que no simplemente se representa esa ambivalencia, sino en el que, sobre todo, se impugnan las formas de hostilidad que le confieren a la Heimat su carácter inhóspito. Para ello, ambos autores recurren a la implementación de dos recursos fundamentales: la mímesis y el movimiento. La investigación muestra de qué manera las obras estudiadas la Heimat se presenta como un espacio de continuos movimientos, intercambios e interacciones, en el que actúan mecanismos de opresión, pero también dispositivos de oposición, prácticas de apertura intersubjetiva y aspiraciones de integración comunitaria.