Refine
Year of publication
- 2000 (63) (remove)
Document Type
- Article (50)
- Monograph/Edited Volume (12)
- Doctoral Thesis (1)
Institute
- Institut für Umweltwissenschaften und Geographie (63) (remove)
Planung ist untrennbar mit Annahmen über die Zukunft verbunden. Dabei lässt sich nachweisen, dass ein streng wissenschaftlich bzw. kausal eingegrenztes Prognoseverständnis für Prognosen in der Planung nicht zielführend ist. Für sie wird daher eine Auffassung entwickelt, die zum einen auf Ergebnisse der Chaosforschung, Systemtheorie und Thermodynamik, zum anderen auf in der Sozial- und Wirtschaftprognostik gebrauchte semantische (Wort-)Modelle Bezug nimmt: Aus ersteren ergibt sich, dass Prognosen komplexer Systeme keinesfalls mit Vorhersagen gleichgesetzt werden dürfen, sondern vielmehr eine rationale Analyse von Handlungsmöglichkeiten zu leisten haben. Aus letzteren wird deutlich, dass Prognosen als Mittel der Strukturierung von Informationen und damit letztlich zur Erkenntnisgewinnung eingesetzt werden können. Darauf aufbauend werden Anforderungen an doe Struktur von Prognosen und die Absicherung prognostisch relevanter Zusammenhänge aufgezeigt sowie Wirkfaktor- Beeinträchtigungsketten und Szenarien als gängige Prognosemethoden gegenübergestellt. Für die Kontrolle von Prognosen wird deutlich, dass einem Aufdekcne zugrunde gelegter wertender Annahmen und Randbedingungen u.U. größere Bedeutung als den eigentlichen Prognoseergebnissen zukommen kann.
Im Rahmen der Forschungen zur Landschaftsentwicklung des Pazifischen Nordwestens der USA wurde die Entwicklung eines Schluchtensystems im südlichen Teil des North Fork Cottonwood Creek bei Monument, Zentral-Oregon, untersucht. Die ackerbauliche Nutzung begann hier um 1870. Während des späten 19. Jahrhunderts überwog hier die Hangerosion. Bis zum frühen 20. Jahrhundert wurden Oberböden der Oberhänge erodiert und Sedimente mit sehr geringer Infiltrationskapazität freigelegt. Dieses bewog die Farmer zur Umstellung der Landnutzung auf extensives Weideland. Die dadurch eintretende Verringerung der Sedimentkonzentration im Oberflächenabfluß verursachte seitdem ausgedehnte Einkerbungen. Ein vor etwa 110 Jahren angelegter Brunnen im Süden der Talaue wurde dabei angeschnitten. Heute hat die Hauptschlucht eine Tiefe von mehr als 15m und eine Länge von mehr als einem Kilometer. Eine Terrasse im breiten Talboden der Schlucht enthielt Teile eines alten Autos. Durch das Hineinwerfen von Schrottautos in den oberen Teil der Schlucht konnten die Farmer deren weitere Ausbreitung verhindern.