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Über das Lokale
(2001)
Ästhetik
(2013)
Die Geschichte der Landtage in der SBZ und in der frühen DDR ist weithin in Vergessenheit geraten. Obwohl die allgemeine Forschungsmeinung ihnen bislang nur die Rolle einer Fußnote der Landesgeschichte beigemessen hat, besaßen die Parlamente in Wirklichkeit für die Nachkriegszeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel der Landtage von Brandenburg und Thüringen den Wandel der Volksvertretungen von ihren Anfängen 1946 bis zur Auflösung 1952. Im Sinne einer vergleichenden Landesgeschichte werden die Parlamente nicht nur in den von der Besatzungsmacht vorgegebenen politischen und administrativen Rahmen eingeordnet, sondern es wird auch nach ihren strukturellen Gemeinsamkeiten und Besonderheiten gefragt. Das Augenmerk richtet sich zudem auf die Wandlung der Landtagsfraktionen von CDU und LDP: Pochten diese anfangs auf Eigenständigkeit und Gleichberechtigung, wurden sie rasch einem Prozess der politischen Anpassung und schließlich der Ausschaltung unterworfen. An dessen Ende stand die vollständige Unterordnung unter den Willen der Einheitspartei. Die Publikation versteht sich somit als ein Beitrag zum besseren Verständnis der Diktaturdurchsetzung in der SBZ/DDR auf Landesebene.
Zu rezensieren sind zwei Bücher von stattlichem Umfang, die ein gemeinsames Thema und ein gemeinsames Anliegen verbindet. Die Herausgeber beider Bände haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen Reader vorzulegen, der die Forschung zum Thema "Deutsch in Ost und West" in ihrer historischen Entwicklung dokumentiert. Eine Reihe ausgewählter Beiträge - so das übereinstimmende Anliegen - soll nicht nur einen Überblick über wesentliche Phasen und Schwerpunkte der Forschung geben, sondern auch Orientierung und Anregung all denen bieten, die sich dem Thema künftig zuwenden wollen.
Dieser Beitrag untersucht dass-Saetze, bei denen das finite Verb nicht, wie eigentlich zu erwarten, am Ende, sondern in Zweitposition platziert ist. Anhand von authentischem Sprachmaterial des gesprochenen Deutsch wird dieses Phaenomen hinsichtlich syntaktischer und pragmatischer Eigenschaften systematisiert und beschrieben. Ziel ist es erstens, die zunaechst ungewoehnlich erscheinende Verbstellung in dass-Saetzen funktional zu motivieren. Dabei fließen sowohl diskursfunktionale Beobachtungen als auch informationsstrukturelle Faktoren in die Betrachtung ein. Auf der Grundlage dieser Befunde werden zweitens Moeglichkeiten und Probleme einer (formal-)syntaktischen Analyse von dass-V2-Konstruktionen besprochen. Die Ergebnisse sprechen dafuer, von einer parataktischen Struktur auszugehen. Der Konnektor dass wird hier also nicht als Subjunktion, sondern als Assertionsmarker verwendet und uebernimmt damit Diskursfunktion. This article deals with German dass ("that")-clauses in spoken German that do not show the finite verb - as one would expect in subordinate clauses - in final, but, just like in main clauses, in second position. Based on material from spoken language corpora this phenomenon is investigated and systematically described. After a closer look at syntactic and pragmatic properties of this construction, this somewhat surprising pattern of verb placement is motivated by functional needs, such as discourse functional strategies and information structural factors. With these findings in mind, several ways of formal syntactic analysis are discussed. As a result, I propose a paratactic analysis suggesting that dass does not function as a complementiser, but as an assertion marker instead.
Das Bewegungsverb gehen liegt im Gegenwartsdeutschen in zwei Ausprägungen vor: Neben der Vollverbvariante gibt es eine semi-auxiliare Verwendung von gehen mit aspektueller Bedeutung. Diese Annahme ist in der Literatur zum Gegenwartsdeutschen durchaus umstritten. Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage von Daten aus dem Gegenwartsdeutschen dafür argumentiert, dass gehen in Verbindung mit einem Infinitiv tatsächlich als semi-auxiliares Verb mit aspektueller Bedeutung behandelt werden muss. Die Auswertung von Daten aus der deutschen Sprachgeschichte vom Althochdeutschen bis zum Gegenwartsdeutschen liefert die Grundlage für die Herausarbeitung von einzelnen Stadien in der Geschichte des semi-auxiliaren Verbs gehen, die unterschiedliche Grade seiner Auxiliarisierung anzeigen. Die noch im Mittelhochdeutschen zu beobachtende Alternation des infiniten Komplements zwischen Präsenspartizip und Infinitiv lässt sich auf die lautlich bedingte Mehrdeutigkeit infiniter Komplemente zurückführen, die im Deutschen letztendlich zum Verlust des Partizips als verbaler Kategorie führt.
Zur Gestaltung des Heimkehrermotivs in Zeitungen und Zeitschriften der SBZ und der frühen DDR
(2002)
Zur Erfassung und Beschreibung von Lexik in Texten : Topikketten und funktionale Satzperspektive
(2002)
Obwohl argumentative Kompetenzen in den Bildungsstandards einen hohen Stellenwert einnehmen, existiert nach wie vor eine eher geringe Anzahl empirischer Untersuchungen zur Entwicklung argumentativer Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern. Dieser Umstand wird weniger durch einen Mangel an argumentationstheoretischen Modellen verursacht als vielmehr von einer Reihe theoretischer Probleme, die insbesondere darin liegen, dass alltagsweltliche Argumentationen sprachliche Vagheiten und strukturelle Unvollständigkeiten aufweisen, die eine disjunkte empirische Kategorisierung erschweren. Im Beitrag wird ein Analysemodell vorgestellt, das diese Probleme teils löst, teils theoretisch umgeht und so die Grundlagen für eine reliable Datenerhebung bildet. Die Funktionsfähigkeit und didaktische Aussagekraft des Modells wird im Anschluss anhand eines Korpus mit argumentativen Gesprächsbeiträgen von Schülerinnen und Schülern der 8. und 10. Jahrgangsstufe demonstriert, bei der verschiedene Altersunterschiede sowie unterschiedliche argumentative Stile belegt werden können.