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Am Beginn dieser Magisterarbeit steht das Scheunenviertelpogrom, das am 05. und 06. November 1923 im Berliner Scheunenviertel stattfand. Ausgehend von einer Charakterisierung der verschiedenen Gruppen, die während des Scheunenviertelpogroms am 05. und 06. November 1923 entweder als Täter oder Opfer, als Ordnungshüter oder Beschützer der Opfer in die Ereignisse involviert waren, soll diese Arbeit dazu dienen, die Rolle des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten dabei näher zu beleuchten. Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten war 1919 zum Zweck der Abwehr des Antisemitismus gegründet worden. Eine Intention für die Gründung war der „antisemitische Stachel im Fleisch“ der jüdischen Veteranen, die bereits während des Ersten Weltkrieges als „Drückeberger“ verunglimpft worden waren. Während der gesamten Zeit seines Bestehens war der Reichsbund bemüht, Beweise dafür zu erbringen, dass diese Anschuldigungen ungerechtfertigt waren. In seinem Selbstverständnis sah sich der RjF als Abwehrverein, der mit verbalen und publizistischen Mitteln versuchte, gegen eine Bedrohung vorzugehen. Da diese Mittel in einigen Fällen, wie dem Scheunenviertelpogrom nicht ausreichten, wurde auch ein gewaltsames Vorgehen in Betracht gezogen. Ehemalige, oft hochdekorierte Soldaten, versuchten den bedrohten Glaubensgenossen zu helfen und einzugreifen, als diese von einem antisemitischen Mob angegriffen wurden. Dieses Eingreifen brachte dem Reichsbund einen Zugewinn an Selbstbewusstsein in seinem Abwehrkampf. Der Scheunenviertelpogrom war für den Bund eine Zäsur und leitete eine zweite Phase der Entwicklung ein. Als kleiner Verein mit einem geringen Bekanntheitsgrad hatte er nur gediente Frontsoldaten in seinen Reihen. Nach dem Pogrom stiegen die Mitgliederzahlen sprunghaft an. Vor allem junge Menschen wollten im Abwehrkampf gegen den Antisemitismus mitkämpfen. Diese Tatsache bewog die Leitung des Reichsbundes zur Erweiterung des Aufgabengebietes. Die sportliche Ertüchtigung wurde als erster Schritt in eine neue Richtung gewertet, die Jugend als Hoffnungsträger für die Fortsetzung des eigenen Kampfes zu gewinnen. Die Aufnahme eines Sportprogrammes in den Aufgabenbereich war einerseits dem starken Antisemitismus geschuldet, andererseits diente er zur Bekräftigung eines positiven jüdischen Selbstbildes, indem das Stigma des „krummen, schwächlichen Juden“ bekämpft werden sollte. Im gleichen Kontext ist auch die neu ins Programm aufgenommene Siedlungspolitik des Reichsbundes zu sehen. Diese wendet sich gegen das Stigma einer ungesunden Berufsstruktur unter der jüdischen Bevölkerung. Der Reichbund wollte beweisen, dass auch ein Jude in der Lage war, Landbau zu betreiben. In der Folge des Pogroms und den damit in Verbindung stehenden Erfolgen intensivierte der Reichsbund seine Gegenwehr gegen antisemitische Propaganda. Dabei wurde er bestärkt durch die Zusammenarbeit mit anderen jüdischen Organisationen, wie dem Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens oder der Zionistischen Vereinigung für Deutschland. Auch die Unterstützung durch Vertreter linker, liberaler Parteien, durch örtliche Honoratioren oder durch das Justizsystem trug zu einem erstarkten Selbstbewusstsein bei. Diese gesteigerte Selbstbewusstsein, genährt durch die vermeintlichen Erfolge im Kampf gegen den Antisemitismus, war es auch, dass den Reichsbund ab 1933 nach einer Vormachtstellung unter den deutschen Juden streben lies. In dieser dritten Phase der Geschichte des RjF wurde die über die Jahre streng „gehütete“ Neutralität in innerjüdischen und politischen Belangen beseitigt und der Bund so umgebaut, dass er einer politischen Partei ähnelte. Die Beseitigung der demokratischen Prinzipien innerhalb des RjF durch die einseitige Ausrichtung auf seinen Vorsitzenden Leo Löwenstein rundete dieses Bild ab. Bei seiner Tätigkeit versuchten die Mitglieder des Reichsbundes sich zu entscheiden zwischen einer Identität als Deutscher und Jude. Den Weg der Assimilation zu verlassen und an einer Perspektive in einem anderen Land zu arbeiten, war erst nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten eine denkbare, wenn auch zunächst nicht wünschenswerte Option für den RjF. So rückte schließlich die Identitätsbestimmung als Jude vor die als Deutscher, obwohl der RjF sich in erster Linie als nationaler Verband, der sich aus Soldaten jüdischer „Abstammung“ rekrutierte, und weniger als jüdische Interessenvertretung betrachtet hatte.
Metabolically active microbial communities are present in a wide range of subsurface environments. Techniques like enumeration of microbial cells, activity measurements with radiotracer assays and the analysis of porewater constituents are currently being used to explore the subsurface biosphere, alongside with molecular biological analyses. However, many of these techniques reach their detection limits due to low microbial activity and abundance. Direct measurements of microbial turnover not just face issues of insufficient sensitivity, they only provide information about a single specific process but in sediments many different process can occur simultaneously. Therefore, the development of a new technique to measure total microbial activity would be a major improvement. A new tritium-based hydrogenase-enzyme assay appeared to be a promising tool to quantify total living biomass, even in low activity subsurface environments. In this PhD project total microbial biomass and microbial activity was quantified in different subsurface sediments using established techniques (cell enumeration and pore water geochemistry) as well as a new tritium-based hydrogenase enzyme assay. By using a large database of our own cell enumeration data from equatorial Pacific and north Pacific sediments and published data it was shown that the global geographic distribution of subseafloor sedimentary microbes varies between sites by 5 to 6 orders of magnitude and correlates with the sedimentation rate and distance from land. Based on these correlations, global subseafloor biomass was estimated to be 4.1 petagram-C and ~0.6 % of Earth's total living biomass, which is significantly lower than previous estimates. Despite the massive reduction in biomass the subseafloor biosphere is still an important player in global biogeochemical cycles. To understand the relationship between microbial activity, abundance and organic matter flux into the sediment an expedition to the equatorial Pacific upwelling area and the north Pacific Gyre was carried out. Oxygen respiration rates in subseafloor sediments from the north Pacific Gyre, which are deposited at sedimentation rates of 1 mm per 1000 years, showed that microbial communities could survive for millions of years without fresh supply of organic carbon. Contrary to the north Pacific Gyre oxygen was completely depleted within the upper few millimeters to centimeters in sediments of the equatorial upwelling region due to a higher supply of organic matter and higher metabolic activity. So occurrence and variability of electron acceptors over depth and sites make the subsurface a complex environment for the quantification of total microbial activity. Recent studies showed that electron acceptor processes, which were previously thought to thermodynamically exclude each other can occur simultaneously. So in many cases a simple measure of the total microbial activity would be a better and more robust solution than assays for several specific processes, for example sulfate reduction rates or methanogenesis. Enzyme or molecular assays provide a more general approach as they target key metabolic compounds. Since hydrogenase enzymes are ubiquitous in microbes, the recently developed tritium-based hydrogenase radiotracer assay is applied to quantify hydrogenase enzyme activity as a parameter of total living cell activity. Hydrogenase enzyme activity was measured in sediments from different locations (Lake Van, Barents Sea, Equatorial Pacific and Gulf of Mexico). In sediment samples that contained nitrate, we found the lowest cell specific enzyme activity around 10^(-5) nmol H_(2) cell^(-1) d^(-1). With decreasing energy yield of the electron acceptor used, cell-specific hydrogenase activity increased and maximum values of up to 1 nmol H_(2) cell^(-1) d^(-1) were found in samples with methane concentrations of >10 ppm. Although hydrogenase activity cannot be converted directly into a turnover rate of a specific process, cell-specific activity factors can be used to identify specific metabolism and to quantify the metabolically active microbial population. In another study on sediments from the Nankai Trough microbial abundance and hydrogenase activity data show that both the habitat and the activity of subseafloor sedimentary microbial communities have been impacted by seismic activities. An increase in hydrogenase activity near the fault zone revealed that the microbial community was supplied with hydrogen as an energy source and that the microbes were specialized to hydrogen metabolism.
Im Rahmen der aktuellen Debatte über Veränderungen im Schulsystem rückt auch die Lehramtsausbildung stärker in den Fokus universitärer und öffentlicher Diskussionen. Um Unterricht und Schule weiterzuentwickeln, bedarf es, nach Ansicht des Autors, kompetenter Lehrkräfte, welche reflexiv und forschungsgeleitet ihre Arbeit als einen permanenten Entwicklungsprozess betrachten. Das „Praxisforschen“ ist eine Form des Lehrens und Lernens, mittels dessen die Hochschullehre verbessert werden kann und Lehramtsstudierende gut auf die zukünftigen Anforderungen als Lehrende vorbereitet werden. „Praxisforschen“ bedeutet, anhand konkreter Forschungsfragen Schule und/oder die eigene Unterrichtstätigkeit weiterzuentwickeln. Studierende durchlaufen hierzu einen typischen Forschungsprozess, vom Entwickeln einer Fragestellung bis zur Auswertung und Darstellung der Ergebnisse. Der Artikel beschreibt die Umsetzung des Praxisforschens, wie es momentan in den Begleitseminaren zum Praxissemester an der Universität Potsdam durchgeführt wird und gibt praktische Hinweise für das forschende Lernen mit Studierenden.
Der israelische Autor und Journalist Noah Klieger ist in der deutschsprachigen Forschung zur Holocaustliteratur, in deren Kontext theoretische Konzepte und Interpretationen zahlreicher Autoren (u.a. Ruth Klüger, Primo Levi) dieser Gattung vorliegen, bisher kaum beachtet worden. In der vorliegenden Arbeit steht seine 2010 erschienene Autobiographie „Zwölf Brötchen zum Frühstück“ im Zentrum. Innerhalb der Textanalyse wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung das Schreiben für Klieger hat und inwieweit seine als Reportage angelegte Autobiographie, die den sehr faktenbezogenen und dokumentarischen Stil des Journalisten widerspiegelt, den Rezipienten in der Interpretation lenkt und Authentizität erzeugt. Ausgehend von dieser Fragestellung werden für die Arbeit geführte Interviews mit Noah Klieger (oral history) einbezogen und der Erlebnisbericht „Ich habe den Todesengel überlebt“ von Eva Mozes-Kor, die das Konzept des Erlebnisberichtes mit all seinen Eigenschaften konstant bewahrt, zum Vergleich hinzugezogen. Im Fokus der Arbeit steht die Analyse der Autobiographie Kliegers, wobei auf das Genre Reportage, relevante Stilmittel, zentrale Begrifflichkeiten und Veröffentlichungskontexte sowie auf die Gedächtnistheorie von Maurice Halbwachs eingegangen werden. Abschließend wird die Thematik des Vergebens bei Klieger und Mozes-Kor erörtert. Die Forschungsergebnisse stellen den israelischen Holocaustüberlebenden Noah Klieger als Autor vor und verdeutlichen, dass die innerhalb der Gattung Holocaustliteratur gewählten Darstellungsweisen unterschiedliche Formen von Authentizität evozieren.
In soils and sediments there is a strong coupling between local biogeochemical processes and the distribution of water, electron acceptors, acids and nutrients. Both sides are closely related and affect each other from small scale to larger scales. Soil structures such as aggregates, roots, layers or macropores enhance the patchiness of these distributions. At the same time it is difficult to access the spatial distribution and temporal dynamics of these parameter. Noninvasive imaging techniques with high spatial and temporal resolution overcome these limitations. And new non-invasive techniques are needed to study the dynamic interaction of plant roots with the surrounding soil, but also the complex physical and chemical processes in structured soils. In this study we developed an efficient non-destructive in-situ method to determine biogeochemical parameters relevant to plant roots growing in soil. This is a quantitative fluorescence imaging method suitable for visualizing the spatial and temporal pH changes around roots. We adapted the fluorescence imaging set-up and coupled it with neutron radiography to study simultaneously root growth, oxygen depletion by respiration activity and root water uptake. The combined set up was subsequently applied to a structured soil system to map the patchy structure of oxic and anoxic zones induced by a chemical oxygen consumption reaction for spatially varying water contents. Moreover, results from a similar fluorescence imaging technique for nitrate detection were complemented by a numerical modeling study where we used imaging data, aiming to simulate biodegradation under anaerobic, nitrate reducing conditions.
Der vorliegende 3. Band der „Schriften zum deutschen und russischen Strafrecht“ enthält die Vorträge, die an dem „Internationalen rechtsvergleichenden Runden Tisch zu aktuellen Themen des deutschen und russischen Strafrechts“, der am 18. Dezember 2012 an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam stattgefunden hat, gehalten wurden. Die Beiträge der Wissenschaftler und Praktiker aus Russland und Deutschland decken ein breites Spektrum an Themen ab, die in beiden Ländern von Interesse sind. In den Band aufgenommen wurden zudem der Festvortrag von Prof. Dr. Rarog zum Tag der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam am 20. Juni 2012, ein Beitrag von Prof. Dr. Matskevich sowie ein weiterer Aufsatz von Prof. Dr. Rarog und Dr. Nagaeva. Die Publikation der Beiträge in deutscher und russischer Sprache ermöglicht den Lesern in beiden Ländern die Lektüre in der jeweiligen Muttersprache.
Multi-messenger constraints and pressure from dark matter annihilation into electron-positron pairs
(2013)
Despite striking evidence for the existence of dark matter from astrophysical observations, dark matter has still escaped any direct or indirect detection until today. Therefore a proof for its existence and the revelation of its nature belongs to one of the most intriguing challenges of nowadays cosmology and particle physics. The present work tries to investigate the nature of dark matter through indirect signatures from dark matter annihilation into electron-positron pairs in two different ways, pressure from dark matter annihilation and multi-messenger constraints on the dark matter annihilation cross-section. We focus on dark matter annihilation into electron-positron pairs and adopt a model-independent approach, where all the electrons and positrons are injected with the same initial energy E_0 ~ m_dm*c^2. The propagation of these particles is determined by solving the diffusion-loss equation, considering inverse Compton scattering, synchrotron radiation, Coulomb collisions, bremsstrahlung, and ionization. The first part of this work, focusing on pressure from dark matter annihilation, demonstrates that dark matter annihilation into electron-positron pairs may affect the observed rotation curve by a significant amount. The injection rate of this calculation is constrained by INTEGRAL, Fermi, and H.E.S.S. data. The pressure of the relativistic electron-positron gas is computed from the energy spectrum predicted by the diffusion-loss equation. For values of the gas density and magnetic field that are representative of the Milky Way, it is estimated that the pressure gradients are strong enough to balance gravity in the central parts if E_0 < 1 GeV. The exact value depends somewhat on the astrophysical parameters, and it changes dramatically with the slope of the dark matter density profile. For very steep slopes, as those expected from adiabatic contraction, the rotation curves of spiral galaxies would be affected on kiloparsec scales for most values of E_0. By comparing the predicted rotation curves with observations of dwarf and low surface brightness galaxies, we show that the pressure from dark matter annihilation may improve the agreement between theory and observations in some cases, but it also imposes severe constraints on the model parameters (most notably, the inner slope of the halo density profile, as well as the mass and the annihilation cross-section of dark matter particles into electron-positron pairs). In the second part, upper limits on the dark matter annihilation cross-section into electron-positron pairs are obtained by combining observed data at different wavelengths (from Haslam, WMAP, and Fermi all-sky intensity maps) with recent measurements of the electron and positron spectra in the solar neighbourhood by PAMELA, Fermi, and H.E.S.S.. We consider synchrotron emission in the radio and microwave bands, as well as inverse Compton scattering and final-state radiation at gamma-ray energies. For most values of the model parameters, the tightest constraints are imposed by the local positron spectrum and synchrotron emission from the central regions of the Galaxy. According to our results, the annihilation cross-section should not be higher than the canonical value for a thermal relic if the mass of the dark matter candidate is smaller than a few GeV. In addition, we also derive a stringent upper limit on the inner logarithmic slope α of the density profile of the Milky Way dark matter halo (α < 1 if m_dm < 5 GeV, α < 1.3 if m_dm < 100 GeV and α < 1.5 if m_dm < 2 TeV) assuming a dark matter annihilation cross-section into electron-positron pairs (σv) = 3*10^−26 cm^3 s^−1, as predicted for thermal relics from the big bang.
Functional metabolism of storage carbohydrates is vital to plants and animals. The water-soluble glycogen in animal cells and the amylopectin which is the major component of water-insoluble starch granules residing in plant plastids are chemically similar as they consist of α-1,6 branched α-1,4 glucan chains. Synthesis and degradation of transitory starch and of glycogen are accomplished by a set of enzymatic activities that to some extend are also similar in plants and animals. Chain elongation, branching, and debranching are achieved by synthases, branching enzymes, and debranching enzymes, respectively. Similarly, both types of polyglucans contain low amounts of phosphate esters whose abundance varies depending on species and organs. Starch is selectively phosphorylated by at least two dikinases (GWD and PWD) at the glucosyl carbons C6 and C3 and dephosphorylated by the phosphatase SEX4 and SEX4-like enzymes. In Arabidopsis insufficiency in starch phosphorylation or dephosphorylation results in largely impaired starch turnover, starch accumulation, and often in retardation of growth. In humans the progressive neurodegenerative epilepsy, Lafora disease, is the result of a defective enzyme (laforin) that is functional equivalent to the starch phosphatase SEX4 and capable of glycogen dephosphorylation. Patients lacking laforin progressively accumulate unphysiologically structured insoluble glycogen-derived particles (Lafora bodies) in many tissues including brain. Previous results concerning the carbon position of glycogen phosphate are contradictory. Currently it is believed that glycogen is esterified exclusively at the carbon positions C2 and C3 and that the monophosphate esters, being incorporated via a side reaction of glycogen synthase (GS), lack any specific function but are rather an enzymatic error that needs to be corrected. In this study a versatile and highly sensitive enzymatic cycling assay was established that enables quantification of very small G6P amounts in the presence of high concentrations of non-target compounds as present in hydrolysates of polysaccharides, such as starch, glycogen, or cytosolic heteroglycans in plants. Following validation of the G6P determination by analyzing previously characterized starches G6P was quantified in hydrolysates of various glycogen samples and in plant heteroglycans. Interestingly, glucosyl C6 phosphate is present in all glycogen preparations examined, the abundance varying between glycogens of different sources. Additionally, it was shown that carbon C6 is severely hyperphosphorylated in glycogen of Lafora disease mouse model and that laforin is capable of removing C6 phosphate from glycogen. After enrichment of phosphoglucans from amylolytically degraded glycogen, several techniques of two-dimensional NMR were applied that independently proved the existence of 6-phosphoglucosyl residues in glycogen and confirmed the recently described phosphorylation sites C2 and C3. C6 phosphate is neither Lafora disease- nor species-, or organ-specific as it was demonstrated in liver glycogen from laforin-deficient mice and in that of wild type rabbit skeletal muscle. The distribution of 6-phosphoglucosyl residues was analyzed in glycogen molecules and has been found to be uneven. Gradual degradation experiments revealed that C6 phosphate is more abundant in central parts of the glycogen molecules and in molecules possessing longer glucan chains. Glycogen of Lafora disease mice consistently contains a higher proportion of longer chains while most short chains were reduced as compared to wild type. Together with results recently published (Nitschke et al., 2013) the findings of this work completely unhinge the hypothesis of GS-mediated phosphate incorporation as the respective reaction mechanism excludes phosphorylation of this glucosyl carbon, and as it is difficult to explain an uneven distribution of C6 phosphate by a stochastic event. Indeed the results rather point to a specific function of 6-phosphoglucosyl residues in the metabolism of polysaccharides as they are present in starch, glycogen, and, as described in this study, in heteroglycans of Arabidopsis. In the latter the function of phosphate remains unclear but this study provides evidence that in starch and glycogen it is related to branching. Moreover a role of C6 phosphate in the early stages of glycogen synthesis is suggested. By rejecting the current view on glycogen phosphate to be a stochastic biochemical error the results permit a wider view on putative roles of glycogen phosphate and on alternative biochemical ways of glycogen phosphorylation which for many reasons are likely to be mediated by distinct phosphorylating enzymes as it is realized in starch metabolism of plants. Better understanding of the enzymology underlying glycogen phosphorylation implies new possibilities of Lafora disease treatment.
Das rasant voranschreitende Wirtschaftswachstum Chiles in Zusammenhang mit einer sehr liberalen Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik ist Ursache für eine tiefgreifende gesellschaftliche und urbane Umstrukturierung der chilenischen Hauptstadt. Die Nutznießer dieser Entwicklung sind in jüngster Zeit besonders auch Angehörige der unteren Mittelschicht, für die eigens preiswerte bewachte und umzäunte Wohnprojekte ins Leben gerufen werden. Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung war es, diese sich neu formierende Gesellschaftsschicht genauer zu betrachten und zu untersuchen, mit welchen Anpassungshandlungen diese auf die veränderten Lebens- und Wohnbedingungen innerhalb dieser sogenannten condominios reagieren. Das Konzept condominio scheint zunächst die ideale Antwort auf zahlreiche Handlungsprobleme zu sein; das Wohnen im abgeschlossenen Wohnviertel gibt das Gefühl der Sicherheit und Kontrolle der unmittelbaren Umgebung und ist durch seine Exklusivität gleichzeitig ein willkommenes Statussymbol. Erst auf den zweiten Blick wird sichtbar, was das condominio nicht leisten kann und welche weiteren Probleme mit dem Wohnen im abgeschlossenen Viertel entstehen. Im Laufe der Analyse wurde jedoch die trotz aller Problemlagen essentielle Bedeutung des condominios für ihre Bewohner erkennbar. Die neue Wohnform der unteren Mittelschicht ist nicht nur ein Produkt der sich in ihren Potentialen, Ansprüchen und Werten verändernden Anwohner. Sie wird auch aktiv für die Konstruktion von sozialen Identitäten genutzt und ist damit also zentrales Element in der Formation und Identifikation dieser Gesellschafts-schicht.
In children the way of life, nutrition and recreation changed in recent years and as a consequence body composition shifted as well. It is established that overweight belongs to a global problem. In addition, German children exhibit a less robust skeleton than ten years ago. These developments may elevate the risk of cardiovascular diseases and skeletal modifications. Heredity and environmental factors as nutrition, socioeconomic status, physical activity and inactivity influence fat accumulation and the skeletal system. Based on these negative developments associations between type of body shape, skeletal measures and physical activity; relations between external skeletal robustness, physical activity and inactivity, BMI and body fat and also the progress of body composition especially external skeletal robustness in comparison in Russian and German children were investigated. In a cross-sectional study 691 German boys and girls aged 6 to 10 years were examined. Anthropometric measurements were taken and questionnaires about physical activity and inactivity were answered by parents. Additionally, pedometers were worn to determinate the physical activity in children. To compare the body composition in Russian and German children data from the years 2000 and 2010 were used. The study has shown that pyknomorphic individuals exhibit the highest external skeletal robustness and leptomorphic ones the lowest. Leptomorphic children may have a higher risk for bone diseases in adulthood. Pyknomorphic boys are more physically active by tendency. This is assessed as positive because pyknomorphic types display the highest BMI and body fat. Results showed that physical activity may reduce BMI and body fat. In contrast physical inactivity may lead to an increase of BMI and body fat and may rise with increasing age. Physical activity encourages additionally a robust skeleton. Furthermore external skeletal robustness is associated with BMI in order that BMI as a measure of overweight should be consider critically. The international 10-year comparison has shown an increase of BMI in Russian children and German boys. Currently, Russian children exhibit a higher external skeletal robustness than the Germans. However, in Russian boys skeleton is less robust than ten years ago. This trend should be observed in the future as well in other countries. All in all, several measures should be used to describe health situation in children and adults. Furthermore, in children it is essential to support physical activity in order to reduce the risk of obesity and to maintain a robust skeleton. In this way diseases are able to prevent in adulthood.
In the context of ecological risk assessment of chemicals, individual-based population models hold great potential to increase the ecological realism of current regulatory risk assessment procedures. However, developing and parameterizing such models is time-consuming and often ad hoc. Using standardized, tested submodels of individual organisms would make individual-based modelling more efficient and coherent. In this thesis, I explored whether Dynamic Energy Budget (DEB) theory is suitable for being used as a standard submodel in individual-based models, both for ecological risk assessment and theoretical population ecology. First, I developed a generic implementation of DEB theory in an individual-based modeling (IBM) context: DEB-IBM. Using the DEB-IBM framework I tested the ability of the DEB theory to predict population-level dynamics from the properties of individuals. We used Daphnia magna as a model species, where data at the individual level was available to parameterize the model, and population-level predictions were compared against independent data from controlled population experiments. We found that DEB theory successfully predicted population growth rates and peak densities of experimental Daphnia populations in multiple experimental settings, but failed to capture the decline phase, when the available food per Daphnia was low. Further assumptions on food-dependent mortality of juveniles were needed to capture the population dynamics after the initial population peak. The resulting model then predicted, without further calibration, characteristic switches between small- and large-amplitude cycles, which have been observed for Daphnia. We conclude that cross-level tests help detecting gaps in current individual-level theories and ultimately will lead to theory development and the establishment of a generic basis for individual-based models and ecology. In addition to theoretical explorations, we tested the potential of DEB theory combined with IBMs to extrapolate effects of chemical stress from the individual to population level. For this we used information at the individual level on the effect of 3,4-dichloroanailine on Daphnia. The individual data suggested direct effects on reproduction but no significant effects on growth. Assuming such direct effects on reproduction, the model was able to accurately predict the population response to increasing concentrations of 3,4-dichloroaniline. We conclude that DEB theory combined with IBMs holds great potential for standardized ecological risk assessment based on ecological models.
Die Komplexität heutiger Geschäftsabläufe und die Menge der zu verwaltenden Daten stellen hohe Anforderungen an die Entwicklung und Wartung von Geschäftsanwendungen. Ihr Umfang entsteht unter anderem aus der Vielzahl von Modellentitäten und zugehörigen Nutzeroberflächen zur Bearbeitung und Analyse der Daten. Dieser Bericht präsentiert neuartige Konzepte und deren Umsetzung zur Vereinfachung der Entwicklung solcher umfangreichen Geschäftsanwendungen. Erstens: Wir schlagen vor, die Datenbank und die Laufzeitumgebung einer dynamischen objektorientierten Programmiersprache zu vereinen. Hierzu organisieren wir die Speicherstruktur von Objekten auf die Weise einer spaltenorientierten Hauptspeicherdatenbank und integrieren darauf aufbauend Transaktionen sowie eine deklarative Anfragesprache nahtlos in dieselbe Laufzeitumgebung. Somit können transaktionale und analytische Anfragen in derselben objektorientierten Hochsprache implementiert werden, und dennoch nah an den Daten ausgeführt werden. Zweitens: Wir beschreiben Programmiersprachkonstrukte, welche es erlauben, Nutzeroberflächen sowie Nutzerinteraktionen generisch und unabhängig von konkreten Modellentitäten zu beschreiben. Um diese abstrakte Beschreibung nutzen zu können, reichert man die Domänenmodelle um vormals implizite Informationen an. Neue Modelle müssen nur um einige Informationen erweitert werden um bereits vorhandene Nutzeroberflächen und -interaktionen auch für sie verwenden zu können. Anpassungen, die nur für ein Modell gelten sollen, können unabhängig vom Standardverhalten, inkrementell, definiert werden. Drittens: Wir ermöglichen mit einem weiteren Programmiersprachkonstrukt die zusammenhängende Beschreibung von Abläufen der Anwendung, wie z.B. Bestellprozesse. Unser Programmierkonzept kapselt Nutzerinteraktionen in synchrone Funktionsaufrufe und macht somit Prozesse als zusammenhängende Folge von Berechnungen und Interaktionen darstellbar. Viertens: Wir demonstrieren ein Konzept, wie Endnutzer komplexe analytische Anfragen intuitiver formulieren können. Es basiert auf der Idee, dass Endnutzer Anfragen als Konfiguration eines Diagramms sehen. Entsprechend beschreibt ein Nutzer eine Anfrage, indem er beschreibt, was sein Diagramm darstellen soll. Nach diesem Konzept beschriebene Diagramme enthalten ausreichend Informationen, um daraus eine Anfrage generieren zu können. Hinsichtlich der Ausführungsdauer sind die generierten Anfragen äquivalent zu Anfragen, die mit konventionellen Anfragesprachen formuliert sind. Das Anfragemodell setzen wir in einem Prototypen um, der auf den zuvor eingeführten Konzepten aufsetzt.
Körperliche Attraktivität und gutes Aussehen spielen in der heutigen Gesellschaft eine entscheidende Rolle, was bereits frühzeitig auch Kinder und Jugendliche in ihren Einstellungen und der Wahrnehmung ihres Körpers prägt. Sorgen um den eigenen Körper gelten als normatives Problem unter Jugendlichen und bergen nicht selten das Risiko für gesundheitsgefährdendes Verhalten und psychische Erkrankungen. In der Suche nach den Ursachen gerieten in den letzten Jahren insbesondere soziokulturelle Faktoren, insbesondere der Einfluss von medial vermittelten Schönheitsidealen, in den Fokus der Forschung. Es ist jedoch fraglich, warum nicht alle Jugendlichen in gleicher Weise auf den allgegenwärtigen Mediendruck reagieren. Naheliegend ist, dass die Jugendlichen besonders gefährdet sind, deren unmittelbares soziales Umfeld das geltende Schönheitsideal direkt oder indirekt vermittelt und verstärkt. Das Verständnis der Rolle sozialen Drucks ist jedoch bislang noch durch zahlreiche inhaltliche und methodische Aspekte beschränkt (z.B. Einschränkungen in der Operationalisierung, ungenügende Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Mechanismen, fehlende längsschnittliche Belege). Daher widmet sich die vorliegende Arbeit der Bedeutung aussehensbezogenen sozialen Drucks in der Entstehung von Körperunzufriedenheit im Jugendalter in drei aufeinander aufbauenden Untersuchungsschritten. Ausgehend von der Entwicklung eines umfassenden und zuverlässigen Erhebungsinstruments zielt die Arbeit darauf ab, unterschiedliche Aspekte sozialen Drucks gegenüberzustellen und hinsichtlich ihrer Verbreitung und Risikowirkung zu vergleichen. Die Umsetzung des Forschungsvorhabens erfolgte in unterschiedlichen Schülerstichproben der Klassen 7 bis 9 unterschiedlicher Gymnasien und Gesamtschulen (Hauptstichprobe N = 1112, im Mittel = 13.4 ± 0.8 Jahre). Dabei wurden sowohl quer- als auch längsschnittliche Analysen durchgeführt. Zusätzlich wurden zur Erprobung des Fragebogenverfahrens klinische Stichproben mit Ess- und Gewichtsstörungen herangezogen. Zur detaillierten Erfassung unterschiedlicher Formen aussehensbezogenen sozialen Drucks erfolgte im ersten Schritt die Entwicklung des Fragebogen zum aussehensbezogen sozialen Druck (FASD), welcher acht unterschiedliche Formen aussehensbezogene sozialen Drucks ausgehend von Eltern und Gleichaltrigen reliabel und valide erfasst. Dabei erwies sich das Verfahren gleichermaßen für Jungen und Mädchen, wie für Jugendliche mit unterschiedlichem Gewichtsstatus geeignet. Die psychometrische Güte des Verfahrens konnte sowohl für populationsbasierte als auch für klinische Stichproben mit Ess- und Gewichtsstörung belegt werden, wodurch eine breite Einsatzmöglichkeit in Forschung und Praxis denkbar ist. Im zweiten Schritt erfolgte die Untersuchung der Verbreitung aussehensbezogenen sozialen Drucks unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechts-, Alters- und Gewichtsgruppenunterschieden. Dabei erwiesen sich Mädchen als stärker von aussehensbezogenem Druck durch Gleichaltrige betroffen als Jungen. Darüberhinaus legen die Ergebnisse nahe, dass Übergewicht ungeachtet des Geschlechts mit verstärkten aussehensbezogenen Abwertungen und Ausgrenzungserfahrungen verbunden ist. Zudem deuten die Alterseffekte der Studie darauf hin, dass der Übergang von früher zu mittlerer Adoleszenz aber auch Schulwechsel besonderes kritische Zeitpunkte für die Etablierung aussehensbezogener Einflüsse darstellen. Abschließend widmete sich die Arbeit der längsschnittlichen Risikowirkung unterschiedlicher Aspekte aussehensbezogenen sozialen Drucks in der Entstehung von Körperunzufriedenheit. Aussehensbezogene Einflüsse von Freunden verstärkten längsschnittlich Körpersorgen sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen. Zudem ergab sich das Erleben von Ausgrenzung durch Gleichaltrige als entscheidender Risikofaktor für gewichtsbezogene Körpersorgen unter Jungen. Als bedeutsamster elterlicher Einfluss erwiesen sich Aufforderungen auf die Figur zu achten. Diese Aufforderungen verstärkten gleichermaßen für Mädchen und Jungen gewichtsbezogene Körpersorgen. Die vorliegende Arbeit widmete sich dem Ziel, die Rolle aussehensbezogener sozialer Einflüsse weiter aufzuklären. Das dazu vorgelegte umfassende Instrument ermöglichte eine differenzierte Betrachtung der Verbreitung und Wirkung unterschiedlicher Formen sozialen Drucks. Hierdurch weisen die Ergebnisse nicht nur auf wichtige geschlechtsspezifische Mechanismen hin, sondern leisten ebenso einen Beitrag zum vertieften Verständnis der Risikowirkung sozialen Drucks. Diese Erkenntnisse liefern somit einerseits konkrete Ansatzpunkte für Prävention und Intervention und ermöglichen andererseits auch eine weitere Konkretisierung bereits etablierter soziokultureller Wirkmodelle.
Large areas in the humid tropics are currently undergoing land-use change. The decrease of tropical rainforest, which is felled for land clearing and timber production, is countered by increasing areas of tree plantations and secondary forests. These changes are known to affect the regional water cycle as a result of plant-specific water demand and by influencing key soil properties which determine hydrological flow paths. One of these key properties sensitive to land-use change is the saturated hydraulic conductivity (Ks) as it governs vertical percolation of water within the soil profile. Low values of Ks in a certain soil depth can form an impeding layer and lead to perched water tables and the development of predominantly lateral flow paths such as overland flow. These processes can induce nutrient redistribution, erosion and soil degradation and thus affect ecosystem services and human livelihoods. Due to its sensitivity to land-use change, Ks is commonly used to assess the associated changes in hydrological flow paths. The objective of this dissertation was to assess the effect of land-use change on hydrological flow paths by analysing Ks as indicator variable. Sources of Ks variability, their implications for Ks monitoring and the relationship between Ks and near-surface hydrological flow paths in the context of land-use change were studied. The research area was located in central Panama, a country widely experiencing the abovementioned changes in land use. Ks is dependent on both static, soil-inherent properties such as particle size and clay mineralogy and dynamic, land use-dependent properties such as organic carbon content. By conducting a pair of studies with one of these influences held constant in each, the importance of static and dynamic properties for Ks was assessed. Applying a space-for-time approach to sample Ks under secondary forests of different age classes on comparable soils, a recovery of Ks from the former pasture use was shown to require more than eight years. The process was limited to the 0−6 cm sampling depth and showed large variability among replicates. A wavelet analysis of a Ks transect crossing different soil map units under comparable land cover, old-growth tropical rainforest, showed large small-scale variability, which was attributed to biotic influences, as well as a possible but non-conclusive influence of soil types. The two results highlight the importance of dynamic, land use-dependent influences on Ks. Monitoring studies can help to quantify land use-induced change of Ks, but there is a variety of sampling designs which differ in efficiency of estimating mean Ks. A comparative study of four designs and their suitability for Ks monitoring is used to give recommendations about designing a Ks monitoring scheme. Quantifying changes in spatial means of Ks for small catchments with a rotational stratified sampling design did not prove to be more efficient than Simple Random Sampling. The lack of large-scale spatial structure prevented benefits of stratification, and large small-scale variability resulting from local biotic processes and artificial effects of destructive sampling caused a lack of temporal consistency in the re-sampling of locations, which is part of the rotational design. The relationship between Ks and near-surface hydrological flow paths is of critical importance when assessing the consequences of land-use change in the humid tropics. The last part of this dissertation aimed at disclosing spatial relationships between Ks and overland flow as influenced by different land cover types. The effects of Ks on overland-flow generation were spatially variable, different between planar plots and incised flowlines and strongly influenced by land-cover characteristics. A simple comparison of Ks values and rainfall intensities was insufficient to describe the observed pattern of overland flow. Likewise, event flow in the stream was apparently not directly related to overland flow response patterns within the catchments. The study emphasises the importance of combining pedological, hydrological, meteorological and botanical measurements to comprehensively understand the land use-driven change in hydrological flow paths. In summary, Ks proved to be a suitable parameter for assessing the influence of land-use change on soils and hydrological processes. The results illustrated the importance of land cover and spatial variability of Ks for decisions on sampling designs and for interpreting overland-flow generation. As relationships between Ks and overland flow were shown to be complex and dependent on land cover, an interdisciplinary approach is required to comprehensively understand the effects of land-use change on soils and near-surface hydrological flow paths in the humid tropics.
In a recent paper with N. Tarkhanov, the Lefschetz number for endomorphisms (modulo trace class operators) of sequences of trace class curvature was introduced. We show that this is a well defined, canonical extension of the classical Lefschetz number and establish the homotopy invariance of this number. Moreover, we apply the results to show that the Lefschetz fixed point formula holds for geometric quasiendomorphisms of elliptic quasicomplexes.
Die Zeitschrift möchte die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Das Selenoprotein Glutathionperoxidase 2 (GPx2) ist ein epithelzellspezifisches, Hydroperoxide-reduzierendes Enzym, welches im Darmepithel, vor allem in den proliferierenden Zellen des Kryptengrundes, exprimiert wird. Die Aufrechterhaltung der GPx2-Expression im Kryptengrund auch bei subadäquatem Selenstatus könnte darauf hinweisen, dass sie hier besonders wichtige Funktionen wahrnimmt. Tatsächlich weisen GPx2 knockout (KO)-Mäuse eine erhöhte Apoptoserate im Kryptengrund auf. Ein Ziel dieser Arbeit war es deshalb, die physiologische Funktion der GPx2 näher zu untersuchen. In Kryptengrundepithelzellen aus dem Colon selenarmer GPx2 KO-Mäuse wurde eine erhöhte Caspase 3/7-Aktivität im Vergleich zum Wildtyp (WT) festgestellt. Zudem wiesen diese Zellen eine erhöhte Suszeptibilität für oxidativen Stress auf. Die GPx2 gewährleistet also den Schutz der proliferierenden Zellen des Kryptengrundes auch bei subadäquater Selenversorgung. Des Weiteren wurde im Colon selenarmer (-Se) und -adäquater (+Se) GPx2 KO-Mäuse im Vergleich zum WT eine erhöhte Tumornekrosefaktor α-Expression und eine erhöhte Infiltration von Makrophagen festgestellt. Durch Fütterung einer selensupplementierten Diät (++Se) konnte dies verhindert werden. In GPx2 KO-Mäusen liegt demnach bereits basal eine niedriggradige Entzündung vor. Dies unterstreicht, dass GPx2 vor allem eine wichtige antiinflammatorische Funktion im Darmepithel besitzt. Dem Mikronährstoff Selen werden protektive Funktionen in der Colonkanzerogenese zugeschrieben. In einem Mausmodell der Colitis-assoziierten Colonkanzerogenese wirkte GPx2 antiinflammatorisch und hemmte so die Tumorentstehung. Auf der anderen Seite wurden jedoch auch prokanzerogene Eigenschaften der GPx2 aufgedeckt. Deshalb sollte in dieser Arbeit untersucht werden, welchen Effekt ein GPx2 knockout in einem Modell der sporadischen, durch Azoxymethan (AOM) induzierten, Colonkanzerogenese hat. Im WT kam es in präneoplastischen Läsionen häufig zu einer erhöhten GPx2-Expression im Vergleich zur normalen Darmmucosa. Eine derartige Steigerung der GPx2-Expression wurde auch in der humanen Colonkanzerogenese beschrieben. Das Fehlen der GPx2 resultierte in einer verminderten Entstehung von Tumoren (-Se und ++Se) und präneoplastischen Läsionen (-Se und +Se). Somit förderte GPx2 die Tumorentstehung im AOM-Modell. Acht Stunden nach AOM-Gabe war im GPx2 KO-Colon im Vergleich zum WT eine erhöhte Apoptoserate in der Kryptenmitte (-Se, +Se), nicht jedoch im Kryptengrund oder in der ++Se-Gruppe zu beobachten. Möglicherweise wirkte GPx2 prokanzerogen, indem sie die effiziente Elimination geschädigter Zellen in der Tumorinitiationsphase verhinderte. Eine ähnliche Wirkung wäre auch durch die erhöhte GPx2-Expression in der Promotionsphase denkbar. So könnte GPx2 proliferierende präneoplastische Zellen vor oxidativem Stress, Apoptosen, oder auch der Antitumorimmunität schützen. Dies könnte durch ein Zusammenwirken mit anderen Selenoproteinen wie GPx1 und Thioredoxinreduktasen, für die ebenfalls auch prokanzerogene Funktionen beschrieben wurden, verstärkt werden. Eine wichtige Rolle könnte hier die Modulation des Redoxstatus in Tumorzellen spielen. Die Variation des Selengehalts der Diät hatte im WT einen eher U-förmigen Effekt. So traten in der –Se und ++Se-Gruppe tendenziell mehr und größere Tumore auf, als in der +Se Gruppe. Zusammenfassend schützt GPx2 also die proliferierenden Zellen des Kryptengrundes. Sie könnte jedoch auch proliferierende transformierte Zellen schützen und so die sporadische, AOM-induzierte Colonkanzerogenese fördern. In einem Modell der Colitis-assoziierten Colonkanzerogenese hatte GPx2 auf Grund ihrer antiinflammatorischen Wirkung einen gegenteiligen Effekt und hemmte die Tumorentstehung. Die Rolle der GPx2 in der Colonkanzerogenese ist also abhängig vom zugrunde liegenden Mechanismus und wird maßgeblich von der Beteiligung einer Entzündung bestimmt.
Companies strive to improve their business processes in order to remain competitive. Process mining aims to infer meaningful insights from process-related data and attracted the attention of practitioners, tool-vendors, and researchers in recent years. Traditionally, event logs are assumed to describe the as-is situation. But this is not necessarily the case in environments where logging may be compromised due to manual logging. For example, hospital staff may need to manually enter information regarding the patient’s treatment. As a result, events or timestamps may be missing or incorrect. In this paper, we make use of process knowledge captured in process models, and provide a method to repair missing events in the logs. This way, we facilitate analysis of incomplete logs. We realize the repair by combining stochastic Petri nets, alignments, and Bayesian networks. We evaluate the results using both synthetic data and real event data from a Dutch hospital.