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Der Band versammelt 21 Beiträge, die unter dem Titel "Technische Bildung und berufliche Orientierung im Wandel" aus Anlass der Emeritierung von Prof. Dr. paed. habil Bernd Meier, Professur für Technologie und Berufliche Orientierung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, auf einem Kolloquium 2017 gehalten wurden.
Das Rahmenkonzept der Universitätsschule Potsdam beschreibt die Wertegrundlage und das pädagogisch-didaktische sowie das wissenschaftliche Fundament einer zu gründenden Universitätsschule Potsdam. Wie andere Universitätsschulen soll sich auch diese Schule durch eine enge und institutionalisierte Beziehung zwischen Schule und Universität auszeichnen, die den ständigen Wissenstransfer zwischen Schulpraxis, Wissenschaft, Lehrkräftebildung und Schulverwaltung unterstützt. Das Rahmenkonzept legt die Grundlagen für eine inklusive Schule, deren Schüler:innen einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden, und die in ungleichheitssensiblen Bildungsangeboten alle Bildungsabschlüsse des Landes Brandenburg anbietet. Die Universitätsschule soll den starken Segregationsprozessen in Potsdam entgegenwirken.
Im Leitbild werden die Grundwerte (Nachhaltigkeit, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie, Gemeinschaft, Ganzheitlichkeit) und die Bildungsziele (Transferfähigkeit, kritisch-reflexives Denken und lebensbegleitendes Lernen, Diversitätsbewusstsein und Transkulturalität, Selbstkompetenz und Beziehungskompetenz, Kulturtechniken und digitale Kompetenz) der Universitätsschule dargestellt. Das Pädagogische Konzept veranschaulicht, wie Werte und Bildungsziele in den Bereichen Schulform, Schulkultur, Lernkultur sowie Lernorte und Lernumgebung ausgestaltet werden können. Schließlich wird die Universitätsschule als lernende und lehrende Institution beschrieben, die ein Ort des Transfers von Bildungsinnovationen ist. Dafür soll eine Transferwerkstatt in der Schule verankert werden, die den Wissensaustausch der schulrelevanten Akteur:innen unterstützt und gestaltet.
PSI-Potsdam
(2018)
In Brandenburg kommt der Universität Potsdam eine besondere Rolle zu: Sie ist die einzige, an der zukünftige Lehrerinnen und Lehrer die erste Phase ihres Werdegangs – das Lehramtsstudium – absolvieren können. Vor diesem Hintergrund wurde bereits kurz nach der Gründung im Jahr 1991 das „Potsdamer Modell der Lehrerbildung“ entwickelt. Dieses Modell strebt fortlaufend eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis über das gesamte Studium hinweg an und bindet hierfür die schulpraktischen Studienanteile in besonderer Weise ein. Eine erneute Stärkung erfuhr die Lehrerbildung im Dezember 2014 mit der Gründung des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB). Aus der koordinierenden Arbeit des Zentrums entstand das fakultätsübergreifende Projekt „Professionalisierung – Schulpraktische Studien – Inklusion“ (PSI-Potsdam) das im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erfolgreich gefördert wurde (2015–2018) und dessen Verlängerung (2019–2023) bewilligt ist.
Der vorliegende Band vermittelt in den drei großen Kapiteln „Erhebungsinstrumente“, „Seminarkonzepte“ und „Vernetzungen“ einen Überblick über einige der praxisnahen Forschungszugänge, hochschuldidaktischen Ansätze und Strategien zur Vernetzung innerhalb der Lehrerbildung, die im Rahmen von PSI-Potsdam entwickelt und umgesetzt wurden. Die Beiträge wurden mit dem Ziel verfasst, Kolleginnen und Kollegen an Universitäten und Hochschulen, Akteur_innen des Vorbereitungsdiensts sowie der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften möglichst konkrete Einblicke zu gewähren.
Unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Andreas Borowski (Fachdidaktik Physik), Prof. Dr. Antje Ehlert (Inklusionspädagogik mit dem Förderschwerpunkt Lernen) und Prof. Dr. Helmut Prechtl (Fachdidaktik Biologie) vereinen sich Autor_innen mit breit gestreuter fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Expertise.
Prozessorientierte Didaktik
(2015)
n diesem Beitrag finden Sie ein von mir entwickeltes Konzept zum Lehren und Lernen in der Schule1. Ich nenne dieses Konzept prozessorientierte Didaktik. Ich habe die Hoffnung, gemeinsam mit Ihnen als Lehrer oder Lehramtsstudierende, aber auch mit Eltern, Wissenschaftlern, Experten für Bildung und Schülern, einen Beitrag zur Verbesserung unserer Schulpraxis zu leisten. Dass Schule sich bereits im Wandel befindet und wunderbar gelingen kann, sieht man beispielsweise an den Preisträgern des Deutschen Schulpreises. Leider sind diese Schulen immer noch in der Minderheit. Dieses Verhältnis umzukehren ist eine unserer größten Bildungsaufgaben für die nächsten Jahrzehnte.
Personalauswahl
(2009)
NiB-Scout
(2020)
Mit dem Projekt NiB-Scout soll die ausbildungsorientierte Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten im Bäckerhandwerk geleistet werden. In dem Beitrag werden das domänenspezifische Nachhaltigkeitsverständnis, der damit verbundene Kompetenzansatz sowie der methodisch-didaktische Ansatz anhand eines Best Practice Beispiels vorgestellt. (DIPF/Orig.)
Ausgehend von der nötigen Implementierung und strukturellen Verankerung der Ergebnisse und Erkenntnisse der Modellversuche des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in die Berufsbildungspraxis kommt dem Ausbildungspersonal eine Schlüsselfunktion zu. Nur eine ganzheitliche Qualifizierung des Berufsbildungspersonals ermöglicht eine Vorbereitung auf den digitalen Wandel sowie eine Verankerung von nachhaltiger Entwicklung in die berufliche Ausbildungspraxis und dadurch die Befähigung der Auszubildenden zur Mitgestaltung der Gesellschaft und Wirtschaft durch nachhaltiges Denken und Handeln. Hierfür bietet der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) sowohl einen berufs- als auch bildungsbereichsübergreifenden Orientierungsrahmen, welcher für die Ordnungsarbeit und Berufsbildungspraxis nutzbar gemacht werden kann.
Körper, Geist und Schule
(2023)
Der Schulalltag ist oft von fehlender Mitarbeit und mangelnder Motivation der Schüler:innen geprägt. Um diesen Umstand entgegenzuwirken und die Lernsituation zu verbessern, stellt das praxisorientierte Buch einen neuen Ansatz vor: Lernen ist ein körperlicher Prozess und im Unterricht müssen Körper und Geist gleichermaßen angesprochen werden. Als Resultat wird eine körperintegrierende Lerntheorie entwickelt, die den Körper als Ausgangspunkt für Lernprozesse versteht und die Methode vermittelt, im Unterricht mit und durch den Körper zu lernen. Es beinhaltet wichtige Hinweise und Anregungen für die Unterrichtsgestaltung und zeigt mögliche Entwicklungen für die Didaktik und die allgemeine Schullandschaft auf.
Innovationen sind wie ein Motor, der unser ökonomisches, soziales und ge-sellschaftliches Leben antreibt und laufend verändert. Ob in der Medizin-technik, Luft- und Raumfahrt, Energiegewinnung, im Netz oder in der Schule: In allen Bereichen sorgen Innovationen für die stetige Weiterent-wicklung unser Gesellschaft. Bernd Meier hat die Bedeutung von Innova-tionen und innovativem Denken für die technische Bildung und Schule früh erkannt. Mit einer kurzen Rückschau auf sein Wirken hinsichtlich der Be-deutung von Innovationen für die technische und ökonomische Bildung soll ein wichtiger Bereich seiner Arbeit gewürdigt werden. Zu Beginn wird der Innovationsbegriff allgemein umrissen und dann mit Blick auf Schule präzi-siert. Danach wird dargestellt, welchen Stellenwert die Thematik Innovation und Technologie nicht nur in den Publikationen von Bernd Meier, sondern auch in seinen Lehrkonzeptionen eingenommen hat. Im Anschluss daran wird diskutiert, warum es gerade im Bildungsbereich so schwer ist, innova-tiv zu sein oder dauerhaft Innovationen durchzusetzen.1 Der Beitrag endet mit einem Ausblick, inwiefern Innovationen auch in Zukunft für Schule und das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik (kurz: WAT) eine wichtige Thematik darstellen sollten.
Das Praxissemester als praxisbezogenes Studienelement zur Förderung von Professions- und Reflexionskompetenzen ist in immer mehr Bundesländern integraler Bestandteil der Lehramtsausbildung. Eine zentrale Herausforderung ist hierbei die gelingende Integration von universitärer Theorie und schulischer Praxis. Das Forschende Lernen kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem Herausforderungen aus der unterrichtlichen Praxis einem forschenden Blick unterzogen und mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitet werden. Dies soll nicht zuletzt die Reflexionskompetenz der angehenden Lehrerinnen und Lehrer fördern.
Experiment Unterricht
(2014)
Personalauswahlentscheidungen zeichnen sich durch eine hohe Komplexität aus. Die damit verbundene Unsicherheit lässt Entscheider vielfach die Verantwortung an teure Personalauswahlverfahren oder an Personalberater abgeben. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die bestehende Personalauswahlforschung und zeigt dabei auf, wie das rationale Paradigma in der Personalauswahl Emotionen als Entscheidungshilfe bisher systematisch ausgegrenzt. Denn Personalverantwortliche stoßen im Rahmen der Auswahlentscheidung immer wieder auf die Frage nach dem „richtigen“ Verhältnis von Emotionen und Verstand: Kann oder soll ich sogar meinen Gefühlen vertrauen? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, wurden mehrere Entscheider vom Top-Management bis zum Kleinunternehmer befragt. Das Ergebnis ist eine Studie, welche die vielfältigen Strategien im Umgang mit Emotionen in Entscheidungsprozessen analysiert und darstellt. Es wird aufgezeigt, wie Emotionen einerseits Entscheider behindern, stören und Kosten verursachen und wie man anderseits mit einer gewinnbringenden Integration von Emotionen zu besseren Personalentscheidungen gelangen kann. Dabei verknüpft die vorliegende Untersuchung die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung mit der praxisorientierten Welt von Personalentscheidern. Emotionen sind Teil von Entscheidungen. Dies für sich zu erkennen und richtig zu nutzen, führt nach Ansicht des Autors zu besseren und zufriedenstellenderen Entscheidungen.
Emotionen
(2020)
Im Jahr 2020 ein E-Book zur Digitalisierung der Hochschullehre herauszubringen, scheint auf den ersten Blick ein sehr zeitgemäßes Projekt zu sein. Wie kaum ein anderes Thema bestimmt die Digitalisierung das Sprechen von und über Bildung, Didaktik und Pädagogik an der Hochschule. Durch die COVID-19-Pandemie, die in Deutschland zu einer bisher nie dagewesenen Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Formate führte, ist etwa der Bedarf an Einführungen und Praxistipps für Online-Lehre stark gestiegen.
Was mit der Corona-Krise deutlich wird, ist, dass Digitalisierung oft als gegeben vorausgesetzt wurde, über die alle Bescheid wissen müssen und unter der alle schon irgendwie das Gleiche verstehen. Es ist ein Thema, zu dem sich die Hochschulen und die Hochschuldidaktik verhalten müssen.
Dabei wird aber auch deutlich, dass die Voraussetzungen für eine sozial gerechte und didaktisch fundierte Online-Lehre noch nicht ausreichend geschaffen sind. Durch die rasche Digitalisierung von Präsenzformaten ergeben sich etwa neue Anforderungen für eine inklusive Lehre, die entsprechend Zeit für die Umsetzung benötigen.
Mit unserer Auswahl an verschiedenen, sich überschneidenden und ergänzenden Perspektiven hoffen wir, das große Sprechen über die Digitalisierung transparenter gemacht zu haben. Es ist auch unsere Hoffnung, damit Ansatzpunkte für weitere Diskussionen identifiziert zu haben, die bisher unberücksichtigt blieben.