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Als erster Staat der Europäischen Gemeinschaft hat Griechenland systematische Anstrengungen unternommen, den Einstieg von Remigrantenkindern in die griechischen Schulen zu erleichtern. Die dazu getroffenen bildungspolitischen Entscheidungen ähneln vielfach den anfänglichen Reaktionen der Aufnahmeländer auf die Immigration. Der Band schildert die Einrichtung spezifischer Fördergruppen, die Entwicklung von Lehrmaterialien hierfür und ihre Implementierung durch Lehrerfortbildung.
Inhalt: 1. Zur Heterogenität der Lernvoraussetzungen, Lernfähigkeiten und Lernformen 1.1 Die deutschen Schüler 1.2 Die ausländischen Schüler in deutschen Schulklassen 1.3 Zusammenfassende Bemerkungen zur Heterogenität der Schüler in Klassen mit deutschen und ausländischen Kindern 2. Zur Situation des gegenwärtigen Unterrichts in Klassen mit deutschen und ausländischen Kindern: Beispiel Grundschule 3. Hochgradig individualisierter Unterricht 3.1 Flexible Unterrichtsorganisation oder offener Unterricht 3.2 Computerunterstützter Unterricht 4. Offene Instruktion 4.1 Zum Stellenwert der flexiblen Unterrichtsorganisation bzw. des offenen Unterrichts 4.2 Zum Stellenwert des computerunterstützten Unterrichts 4.3 Curriculare Prioritäten 4.4 Nachbemerkungen zur offenen Instruktion 5. Zur Realisierung der offenen Instruktion in Klassen mit deutschen und ausländischen Kindern unter den gegenwärtigen Bedingungen von Schule und Unterricht 5.1 Materialentwicklung für die offene Instruktion 5.2 Zur schrittweisen Einführung der offenen Instruktion 5.3 Zur Vorbereitung der Lehrer auf die offene Instruktion 5.4 Zur Leistungsbeurteilung i n der offenen Instruktion 6. Schlußbemerkung
Inhalt: 1. Fragestellung und Vorgehensweise 1.1 Fragestellungen 1.2 Vorgehensweise 2. Der Schülerrückgang und seine Folgen 2.1 Der Schülerrückgang 2.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen 2.3 Materielle und personelle Hilfen 2.4 Schulleitung 2.5 Lehrer 3. Unterricht 3.1 Formen der äußeren Differenzierung 3.2 Formen innerer Differenzierung 4. Schullaufbahn 5. Schule und soziale Erfahrungen 5.1 Die soziale Situation des Schülers im Unterricht 5.2 Die Pausen 5.3 Schulfeste 5.4 Verantwortlichkeit der Schüler 5.5 Die Zusammenarbeit mit den Eltern 5.6 Kooperation im Lehrerkollegium 5.7 Die Schule in der Gemeinde 5.8 Erfahrungsarmut des Schülerlebens 6. Problemkinder in der Grundschule 6.1 Die Problemgruppen 6.2 Kinder mit Lernschwächen 6.3 Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten 6.4 Die Kinder der Gastarbeiter 7. Zusammenfassung und Ausblick
Περιεχόμενα: - Πρόλογος τοϋ μεταφραστή - Πρόλογος τοϋ συγγραφέα 1. Εισαγωγή - Ορολογία 2. Βασικές προϋποθέσεις καί επιπτώσεις τής ομαδοποίησηςμέ κριτήριο τή σχολική επίδοση 2.1 Διαφορές στή γνωστική ικανότητα των μαθητών 2.2 Ή άρχή της πλεονεκτικής επίδοσης ομοιογενών ομάδων 2.3 ' Η σταθερότητα τοϋ κριτηρίου, σύμφωνα μέ τό όποιο γίνεταιή ομαδοποίηση 2.4 Ή άρχή τής προσαρμογής τής διδασκαλίας στά χαρακτηριστικάτοϋ μαθητή 2.5 ΊΗ ακρίβεια τής διαδικασίας ένταξης κατά τή διαφοροποίησημέ κριτήριο τήν επίδοση 2.6 Στερεότυπα αποτελέσματα τής ομαδοποίησης μέ κριτήριο! τήν επίδοση 2.7 Επιπτώσεις τής διαφοροποίησης μέ κριτήριο τήν επίδοσησέ μή γνωστικά χαρακτηριστικά τών μαθητών 2.8 Διαφοροποίηση τής επίδοσης καί κοινωνική επιλογή 2.9 Συμπερασματικές παρατηρήσεις σχετικά μέ τήν παραδοσιακήδιαφοροποίηση μέ κριτήριο τήν επίδοση 3. ' Εναλλακτικές λύσεις στις παραδοσιακές μορφές ομαδοποίησηςμέ κριτήριο τήν επίδοση 3.1 Προσπάθειες γιά νά αποφευχθούν τά μειονεκτήματα τήςσυνηθισμένης διαφοροποίησης μέ κριτήριο τήν επίδοση 3.2 Διαφοροποίηση σύμφωνα μέ τούς τομείς επίδοσης σέ επιμέρουςμαθήματα 3.3 Εξατομίκευση μέ προγραμματισμένη διδασκαλία 3.4 Ανοιχτή διδασκαλία 4. Επίλογος
Inhalt: 1. Einleitung 2. Leistungsdifferenzierung im tripartite System und die Diskussion überdie Übergangsauslese 2.1. Zur Geschichte der Übergangsauslese 2.2. Die Ausleseverfahren 2.3. Die Debatte um die Abhängigkeit der Intelligenz von Anlageund Umwelt 2.4. Das Problem der Konstanz des Intelligenzquotienten 2.5. Die Forderung nach equality of educational opportunity 2.6. Der intellektualistische Akzent der ll+-Prüfung 2.7. Psychohygienische Argumente in der Diskussion über diell+-Prüfung 2.8. Die Validität der Übergangsauslese 2.8.1. Das Kriterienproblem 2.8.2. Die 11+-Prüfung in ihrer Gesamtheit 2.8.3. Die einzelnen Verfahren 3. Leistungsdifferenzierung in comprehensive schools 3.1. Einleitung 3.1.1. Zur Datengewinnung 3.1.2. Zur Definition der comprehensive school 3.2. Formen und Verfahren der Differenzierung in comprehensiveschools 3.2.1. Differenzierungsformen 3.2.2. Differenzierungsverfahren 3.3. Die Bewährung des Differenzierungssystems der comprehensiveschools 3.3.1. Methodische Probleme der Bewährungskontrolle 3.3.2. Leistungsniveau 3.3.3. Durchlässigkeit 3.4. Die These vom Leistungsvorteil homogener Gruppen 3.5. „Non-streaming" in comprehensive schools Schlußbemerkung
Inhalt: - Wieviel Spiel gibt es in den Grundschulen? - Wozu dienen die Spiele imUnterricht der Grundschule? - Spiele zur Belohnung und zur Erholung - Spiele für Ordnung und Disziplin - Spiele zur Übung und zur Veranschaulichung(Spiele als Hilfsmittel des Lernens) - Lernen durch Spiel - Spiele zur Problembewältigung - Haben Spiele das Lernen in der Schule verändert?
Pädagogische Diagnostik
(1980)
Inhalt: 2.1. Einleitung 2.2. Das deutsche Schulsystem 2.2.1. Die Grundstruktur 2.2.2. Zur Entwicklung des Schulwesens 2.2.3. Die Schüler 2.2.4. Die Lehrer 2.3. Die Schule von innen 2.3.1. Rahmenbedingungen des Unterrichts 2.3.2. Unterrichtsinhalte 2.3.3. Unterrichtsmethoden 2.3.4. Leistungsbeurteilung 2.3.5. Außerunterrichtliche Angebote und soziale Erfahrungen in der Schule 2.4. Anmerkungen und Literatur
Inhalt: 1. Eigenschaften psychologischer Tests - Objektivität - Normen - Reliabilität oder Zuverlässigkeit - Validität oder Gültigkeit 2. Anwendung psychologischer Tests - Auslese - Fehler - Kriteriumsverhalten und Selektionsstrategie - Klassifikation - Forschung 3. Aufwand für die Testkonstruktion 4. Zusammenfassung
School performance and adjustment of Greek remigrant students in the schools of their home country
(1992)
This study explores the adjustment of Greek remigrant students in Greek public schools after their families' return to Greece from the Federal Republic of Germany. Teacher and self-rating instruments were used, and achievement and language competence data were obtained. The sample consisted of 13- to 15-year-old junior high school students in northern Greece. The remigrant students were divided into two groups ("early return" and "late return"), based on the year of return to Greece. The control group consisted of all the local classmates of these students. Remigrant students (mainly late return) were found to experience difficulties mainly in the language/learning domain and less in the interpersonal and intrapersonal behavior domains.
Dieser Aufsatz berichtet über die Ergebnisse einer umfassenden empirischen Untersuchung zur Schulsituation griechischer Kinder und Jugendlicher, die aus der BRD in ihre Heimat zurückgewandert sind. An Stichproben aus Grundschulen und Sekundarstufen wird überprüft, welche Probleme in den Schulleistungen und im psychosozialen Befinden bei Rückkehrern im Vergleich zu Einheimischen auftreten. Die Informationen über jeden Schüler enthalten mehrere Perspektiven: Lehrerurteil, Einschätzung durch die Mitschüler, Selbstkonzept sowie Schulleistungsindikatoren. Es zeigt sich, daß die Rückkehrerkinder schulisch im Rückstand liegen sowie eine Reihe psychosozialer Belastungen aufweisen, die je nach Remigrationszeitpunkt, Geschlecht etc. unterschiedlich ausgeprägt sind. Unproblematisch verläuft die Rückkehr in die Heimat und die schulische Integration nur, wenn sie vor dem 8. Lebensjahr erfolgt.
Rezensierte Werke: Kanavakis, Michalis: Griechische Schulinitiativen in der Bundesrepublik Deutschland : eine Untersuchung über ihre Entstehungsgründe und -bedingungen sowie über die pädagogischen Motive griechischer Auswanderer. - Frankfurt a.M. u.a. : Lang, 1989. - VII, 502 S. Zugl.: Wuppertal, Univ., Diss., 1987 ISBN 3-8204-0934-3 Kanavakis, Michaiis (Hrsg.): Piges-Quellen zu griechischen Schulinitiativen in der Bundesrepublik Deutschland: Band 1 bis 5. unter Mitarbeit von Hartwig Scheinhardt. - Frankfurt a. M.: Lang, 1989 Kanavakis, Michaiis: Die Einstellung griechischer Eltern zum bayerischen Beschulungsmodell. In: Die Landauer Ringvorlesung: Ausländerunterricht: Schulrechtliche, bildungspolitische und unterrichtsorganisatorische Beiträge. Damanakis, Michael; Reich, Hans H. (Hrsg.). - Essen: Landau, 1982
1. Einführung - Begriffe 2. Grundannahmen und Auswirkungen der Gruppierungnach Schulleistungen 2.1. Unterschiede zwischen kognitiven Leistungen von Schülern 2.2. Die These vom Leistungsvorteil homogener Gruppen 2.3. Die Stabilität des Merkmals, nach welchem gruppiert wird 2.4. Die These von der Anpassung des Unterrichts an die Merkmale derLerner 2.5. Die Genauigkeit der Zuweisungsverfahren bei der Leistungsdifferenzierung 2.6. Stereotypisierende Effekte der Gruppierung nach Leistung 2.7. Auswirkungen der Leistungsdifferenzierung auf nichtkognitive Merkmaleder Schüler 2.8. Leistungsdifferenzierung und soziale Selektion 2.9. Abschließende Bemerkungen zur herkömmlichen Leistungsdifferenzierung 3. Alternativen zu den herkömmlichen Formen derGruppierung nach Leistung 3.1. Versuche, den Nachteilen der herkömmlichen Leistungsdifferenzierungentgegenzuwirken 3.2. Differenzierung nach Leistungsdimensionen einzelner Fächer 3.3. Individualisierung durch programmierte Instruktion 3.4. Offener Unterricht 4. Schlußbetrachtung
- Lernen, Motivation, Entwicklung a) Zeitplan b) Lernumwelt (räumliche Gegebenheiten, Einrichtung, Lernort) c) Lernmaterialien d) Zusammensetzung der Klassen e) Individualisierung des Lernens f) Evaluation der Schüler g) Disziplin h) Lehrerrolle - Möglichkeiten und Grenzen der flexiblen Unterrichtsorganisation
Die hier vorliegende Magisterarbeit beschäftigt sich mit der bisher unbekannten pädagogischen Biographie des jüdischen Lehrers, Schulleiters, Museumsgründers und Zionisten Hans Herbert Hammerstein/ Yisrael Shiloni (1901-1996). Eingebunden in die Darstellung des bildungshistorischen Kontexts beleuchtet der Beitrag alle relevanten Lebensabschnitte des Protagonisten. Wichtigste Station seines pädagogischen Werdegangs ist die „Private Jüdische Volksschule Bonn“. Zwischen 1934 bis 1937 gründete und leitete Hammerstein/ Shiloni diese Einrichtung, die vielleicht die einzige jüdische Volksschule ihrer Zeit war, die ausschließlich nach reformpädagogischen Prinzipien arbeitete. Nicht unerwähnt soll auch das „Museum Deutsches Judentum“ bleiben, dass den Abschluss seines pädagogischen Lebensweges bildet. Hammerstein/ Shiloni gründete diese Institution 1971 in Israel, um die Geschichte des deutschen Judentums zu dokumentieren. Das Museum besteht bis heute als „Museum der deutschsprachigen Juden – Kulturzentrum der Jeckes“ in Tefen und nimmt einen festen Platz in der israelischen Museumslandschaft ein. Hammersteins/ Shilonis Leben ist trotz seiner Einzigartigkeit doch zugleich exemplarisch für die Generation deutscher Zionisten, die nach dem Ersten Weltkrieg den Zionismus als Erziehungs- und Bildungsprojekt verstand und ihre persönliche, kulturelle sowie politische Identität aus ihm schöpfte. Damit leistet diese biographische Arbeit sowohl einen Beitrag zur Geschichte der weitgehend vergessenen jüdischen Reformpädagogik, als auch zur Bildungsgeschichte der deutschen Juden im 20. Jahrhundert.
Die von mir vorgelegte Arbeit widmet sich insgesamt der Fragestellung, wie große gelenkte Projekte an einer ostdeutschen Schule in der Wendezeit durchgeführt wurden, was aus ihnen folgte und welche Konsequenzen für die Theorie der schulischen Projektarbeit daraus gezogen werden können. Insbesondere zeigt sie auf inwieweit die Arbeit mit Projekten die Forderungen der Gesellschaft, Schule als Lern-, Arbeits-, Lebens- und Freizeitort für Schüler/innen zu gestalten, erfüllt werden kann. Unterschiedlichste Schülerbeispiele (für Begabte, (Hoch)begabte, "schwierig Begabte", Verhaltensschwierige, überraschende Entwicklungen, Lernunwillige u.a.) werden vorgestellt und daran aufgezeigt, was Projektarbeit leisten kann, um die individuellen Leistungsmöglichkeiten von allen Schüler/innen gerecht zu werden, um diese auszuschöpfen, zu fördern und weiter zu entwickeln.
Die Bedeutung der Themen Evaluation und Qualität ist für die zweite Phase der Lehrerbildung seit einigen Jahren enorm gestiegen. Dies gilt sowohl für die Inhalte der Ausbildung der Lehramtskandidatinnen als auch für die pädagogische Arbeit in den Studienseminaren selbst. Der vorliegende Beitrag gibt daher einerseits einen kurzen Überblick über den Stand der Evaluations- und Qualitätsdebatte in der zweiten Phase der Lehrerbildung in Deutschland (Referendariat). Verdeutlicht werden sowohl zentrale Kritikpunkte der Debatte als auch bestehende Aktivitäten und Ansätze der Studienseminare zur Evaluation und Qualitätsentwicklung. Andererseits werden Perspektiven für die fachliche Weiterentwicklung der Evaluations- und Qualitätsdebatte in der zweiten Phase der Lehrerbildung entwickelt. Plädiert wird für Strategien zur Förderung von Evaluation und Qualitätsentwicklung, ein komplexes Qualitätsverständnis, das über eine Output-Orientierung hinausgeht sowie kasuistische Verfahren zur Verbesserung des pädagogischen Handelns der Lehramtskandidatinnen, aber auch der Seminarleiter und Seminarleiterinnen.
In 2002 guidelines for the implementation of the internship programme for prospective teachers have been released in a joint venture by the Basic Education Sector Programme(BESP) of the GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit/German Technical Cooperation) and the Professional Development Centre (Teacher Education) of the National Institute for Education of Sri Lanka (NIE). These guidelines aim at assisting the National Colleges of Education (NCOEs) and internship schools in implementing the internship programme and at improving its efficiency and effectiveness in the local venues of teacher training. The Monitoring & Evaluation activity described in the present article was to assess as to how far the intentions originally associated with the internship programme are being accomplished. Its main task is to bring strengths and weaknesses of the programme to light and to appraise the current status of its implementation.
In der Praxis der Lehrevaluation werden subjektive Urteile und Qualitätseinschätzungen zu Lehrveranstaltungen oder Studienprogrammen erhoben, um die Sicht der „betroffenen“ Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu beschreiben und diese Sicht zum Ausgangspunkt für die Entwicklung von etwaigen Verbesserungsstrategien zu machen. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass subjektive Urteile Quellen potenzieller Verzerrungen der erhobenen Daten enthalten, woraus sich mögliche Bedrohungen ihrer Validität ergeben. Diese beziehen sich auf sachfremde Einflüsse bspw. von Persönlichkeitsmerkmalen der beurteilenden Personen auf ihr Urteil. Ein weiterer zentraler Valididtätsaspekt von Qualitätsmessungen besteht in der Frage, ob die als relevant unterstellten Beurteilungsdimensionen (bspw. zur „allgemeinen Organisationsqualität“) den Qualitätseinschätzungen der beurteilenden Personen tatsächlich zu Grunde liegen. Lassen sich solche Qualitätsdimensionen empirisch bestätigen, so können die entsprechend validierten Evaluationsergebnisse zu einer rational basierten Beurteilung und Weiterentwicklung des Beurteilungsgegenstandes – hier: der zweiten Phase der Lehrerbildung – beitragen.
Studierende der Lehrämter wurden zu Studienbedingungen in der Lehrerbildung an je einem Ausbildungsort in den alten und neuen Bundesländern befragt. Dabei wurden Einschätzungen zu Studium und Beruf sowie zu Gründen und Motiven der Studienwahl und zu Belastungen beim Studieren erhoben. Die persönlichen Ressourcen und das Belastungserleben der Studierenden wurden mit dem diagnostischen Inventar AVEM [Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster, vgl. SCHAARSCHMIDT U. FISCHER 2003] bestimmt. Die empirischen Auswertungen folgten einer differentialpsychologischen Vorgehensweise, um den Einfluss person- und strukturbezogener Bedingungen genauer analysieren zu können. Die Ergebnisse zeigen persönlichkeitsgebundene Unterschiede bei der Bewältigung der Anforderungen in Studium und Beruf, und das insbesondere in Abhängigkeit von Studienort und –abschnitt. Weiterhin ergibt sich eine Wechselwirkung person- und strukturbezogener Bedingungen auf Gründe und Motive sowie auf Einschätzungen zu Studium und Beruf. Implikationen für eine psychologisch angeleitete Gestaltung der Lehrerbildung werden diskutiert.
Erkennen und Vorurteil
(2006)
Wir haben Mathematik-Fachseminare des Landes Brandenburg evaluiert und Empfehlungen formuliert. In der Untersuchung zeigten sich vielfältige strukturelle Veränderungsnotwendigkeiten und professionelle Defizite bei zwei von drei Fachseminarleitern. Dabei erweist sich der Begriff der Praxisorientierung lediglich als ideologischer und negativer: Er steht für Theorieablehnung, Reflexionsarmut und Nichtausbildung, gepaart mit Ignoranz gegenüber den Praxiserfahrungen und –bedürfnissen der Referendare. Auf Seiten der Referendare deuten sich drei Gruppentypen an: Es gibt sehr unzufriedene Referendare, die Ausbildung vermissen und einfordern. Es gibt Referendare, die unter dem Referendariat leiden und eine Ausbildung vermissen, dies aber nicht in Form von Kritik an der Ausbildung äußern (können). Es gibt aber auch Referendare, die gerade deshalb zufrieden sind, weil keine Ausbildung erfolgt. Der theoretisch denkbare vierte Typus, der Ausbildung erlebt und mit ihr zufrieden ist, ist nur ansatzweise vertreten.
Dieser Beitrag nimmt sich dem Unbehagen der Referendare an ihrer Ausbildungssituation an. Obwohl sich die Befragten eher positiv zur zweiten Phase ihrer Ausbildung äußern und obwohl die Befragungsergebnisse der Potsdamer „Lehramtskandidatinnen-Studie“ [vgl. SCHUBARTH U.A. 2005 und in diesem Band] zunächst kaum einen Anhaltspunkt für das Vorliegen massiver, manifest artikulierter Unzufriedenheiten geben, verweisen die offen geführten Gruppendiskussionen auf ein latentes, diffuses Unbehagen, das den subjektiven Selbstdeutungen der Befragten nicht explizit zur Verfügung steht. Durch eine objektiv-hermeneutische Feinanalyse einer kurzen Sequenz aus einer Gruppendiskussion will der Artikel zur Aufklärung dieses Problems beitragen, dessen unterschwellige und unscheinbare Artikulation die Bedeutung des Phänomens nicht mindert. Ihm sollte forschungs- und ausbildungslogisch Aufmerksamkeit geschenkt werden. In diesem Sinne plädiert der Beitrag für eine forschungsmethodisch verstehende Exploration der Situation der LehramtskandidatInnen, von der auch die Ausbildungspraxis profitieren könnte.
Baustelle Studienseminar
(2006)
Zur Qualitätsentwicklung der 2. Phase der Lehrerausbildung ist in Auswertung der „Lehramtskandidatinnen-Studie“ [nachfolgend zit. als LAK-Studie; vgl. SCHUBARTH U.A. 2005] am Studienseminar Potsdam ein Diskussionsprozess bei Haupt- und Fachseminarleiterinnen und –leitern in Gang gesetzt worden, der sich auf Bereiche bezieht, die von den befragten Lehramtskandidatinnen und –kandidaten in der Studie überwiegend kritisch eingeschätzt wurden. Im Ergebnis der Diskussion sind für das Studienseminar Potsdam erste Festlegungen getroffen worden, die sich auf die Gestaltung der Seminarpläne, die Orientierung der Ausbildung an den KMK-Standards und die Lehrerqualifikationen, die Abstimmung zwischen Haupt- und Fachseminaren, die didaktisch-methodische Gestaltung der Seminararbeit sowie auf deren Evaluation beziehen. Weiterführende Überlegungen zur Qualifizierung der Ausbildungskultur am Studienseminar Potsdam beziehen sich auf Aspekte der minarinternen Kommunikation, der seminararbeitspezifischen Fortbildung sowie einer kontinuierlichen und institutionalisierten Mitwirkung der Lehramtskandidatinnen und Lehramtskandidaten im Ausbildungsprozess.
Die Potsdamer Lehramtskandidatinnen-Studie 2004/05 hat eine umfassende Bestandsaufnahme der Qualität der Ausbildung im Vorbereitungsdienst im Land Brandenburg aus Sicht der Betroffenen vorgenommen. Mittels unterschiedlicher Methoden (standardisierte Befragung, Gruppendiskussionen, Dokumentenrecherchen u.a.) wurden in Anlehnung an ein Evaluationsdesign von STUFFLEBEAM (1984) wesentliche Aspekte der Kontext-, Input-, Prozess- und Outputqualität erfasst. Im Ergebnis entsteht – z.T. wider Erwarten – ein eher positives Bild vom Vorbereitungsdienst mit seinen vielen positiven, aber auch weniger positiven Seiten. Auf der Basis einer Stärken- und Schwächen-Analyse treten insbesondere in den qualitativen Befragungen auch eine Reihe von Kritikpunkten zutage. Determinanten für eine hohe Ergebnisqualität in Form von Kompetenzzuwachs bei den Lehramtskandidatinnen werden herausgearbeitet. Aufbauend auf den umfangreichen und facettenreichen Untersuchungsergebnissen werden abschließend entsprechende Folgerungen für die Reform der Lehrerbildung abgeleitet.
Dieser Beitrag reflektiert den Zusammenhang von Bildungs- und Lernprozessen, der im wissenschaftlichen Diskurs wenig reflektiert wird. Bildungstheoretische Diskurse verzichten regelmäßig auf den Lernbegriff, lerntheoretischen Diskursen ist der Bildungsbegriff fremd, weil dort individuell-kognitive Operationen im Mittelpunkt stehen und weniger Fragen nach den Lerngegenständen, also den Inhalten des Lernens und deren gesellschaftlicher Relevanz. Das Verhältnis von Bildung und Lernen wird im Folgenden unter dem Aspekt „expansiven Lernens“ näher bestimmt. „Expansives Lernen“ ist ein Begriff aus der Kritischen Psychologie, den Klaus Holzkamp (1993) aus einer subjektwissenschaftlichen Perspektive expliziert hat. Die Verhältnisbestimmung von Bildung und expansivem Lernen geht der Frage nach, ob mit dem Begriff „expansiven Lernens“ empirische Einsichten in das Lernhandeln von kritisch-reflexiven Bildungspraxen möglich werden oder anders formuliert: Ob der Begriff expansiven Lernens eine Grundlage für Lernberatungs- und Lernbegleitungsprozesse in kritisch-reflexiven Bildungspraxen darstellen kann. Das hier thematisierte Verhältnis von (Erwachsenen-)Bildung und expansivem Lernen ist ein Teilaspekt des Verhältnisses von Erwachsenenbildung und subjektwissenschaftlicher Lerntheorie. Eine differenzierte Auseinandersetzung zu diesem Gesamtrahmen findet sich bei Faulstich/Ludwig (2004).
Inhalt: 1. Warum Brückendiskurs und Interdisziplinarität? 2.Der konzeptuelle Rahmen des lefo-Projekts 2.1 Fallorientierung und Subjektorientierung 2.2 Warum kann der Selbstverständigungs- und Lernprozess der ForscherInnen an einem Fall gelingen? 3. Der „Lernende Forschungszusammenhang“ am Beispiel des Forschungsprojekts „Bühler“ 4. Ausblick
Fallstudien
(2005)
Der folgende Beitrag beschreibt Grundsätze und mögliche Erträge für die Durchführung von Fallstudien in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Die forschungspraktische Durchführung selbst wird am Beispiel eines Forschungsprojekts zur Lernforschung beschrieben. Eingegangen wird vor allem auf die zentralen Phasen der Annäherung an das Forschungsfeld und die Interpretationsarbeit.
Inhalt: Der bildungstheoretische Kontext erwachsenenpädagogischer Lernforschung Ein forschungspraktisches Beispiel Die Kategorie "subjektive Lernbegründung" als theoretischer Zugang zum Eigensinn des Lernenden Konsequenzen aus der Forschungsperspektive vom Subjektstandpunkt für das Forschungsmemorandum
(aus dem Inhalt): Ansätze zum problembasierten Lernen rücken didaktische Begründungen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten in den Vordergrund von E-Learning-Konzepten. Der problembasierte Ansatz nimmt seinen Ausgangspunkt in praktischen Problemstellungen, zielt auf erfolgreiche Praxis und ist deshalb besonders für betriebliche Praktiker interessant. Angenommen wird, dass durch das Zugrundelegen von Problemen im Lehr-, Lernprozess Motivation unterstützt, Lerneraktivität gefördert und der Erwerb transferfähigeren Wissens und Könnens verbessert wird. Komplexe, realitätsnahe und subjektiv bedeutsame Problemstellungen sollen ein kognitiver und motivationaler Stimulus für das Lernen sein. Sind diese Hoffnungen begründet?
Der Beitrag stellt das Konzept „alltägliche Lebensführung“ in den Kontext aktueller erwachsenenpädagogischer Diskussionen. Erstens wird der Frage nachgegangen, warum die Erwachsenenpädagogik ein Interesse am Lebensführungskonzept haben kann. Dieses Interesse ist an die Erwartung gebunden, mehr über das alltägliche, nichtinstitutionalisierte Lernen von Erwachsenen zu erfahren. Zweitens wird dargelegt, wie das Konzept der alltäglichen Lebensführung durch eine subjektwissenschaftliche Erwach-senenpädagogik eine Ergänzung erfahren könnte. Dies betrifft insbesondere die lernende Veränderung bzw. die Veränderungsfähigkeit alltäglicher Lebensführungsregeln. Mit anderen Worten: die Erwachsenenpädagogik kann ihrerseits einen Beitrag zum Lebensführungskonzept leisten.
Der folgende Beitrag problematisiert aus einer didaktiktheoretischen und lerntheoretischen Perspektive Lehr-, Lernverhältnisse im Internet und stellt das didaktische Konzept einer Online-Lernberatung für Weiterbildungsprozesse in betrieblichen Modernisierungskontexten vor. Es wird zunächst die These begründet, dass Weiterbildung in gesellschaftlichbetrieblichen Modernisierungskontexten in vielen Fällen eine beratungsorientierte Didaktik - im Unterschied zu einer vermittlungsorientierten Didaktik - erfordert. Daran anschließend wird aus einer lerntheoretischen Perspektive „verstehen/beraten“ als zentraler Referenzpunkt didaktischen Handelns vorgestellt. Schließlich werden am Beispiel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes be-online die Vor- und Nachteile des Mediums Internet für eine beratungsorientierte Didaktik dargelegt und zukünftige Forschungsperspektiven aufgezeigt. Dieser Beitrag konzentriert sich also auf didaktik- und lerntheoretische Begründungen sowie auf eine Problematisierung der Umsetzungsmöglichkeiten für eine beratungsorientierte Didaktik im Internet. Dabei wird der spezifische Charakter dieser Zeitschrift als Online- Zeitschrift genutzt, um an verschiedenen Stellen Verbindungen zu bildungspraktischen Darstellungen der Online-Lernberatung im Internet herzustellen (www.projekt-be-online.de). Die theoretischen Begründungen und die praktischen Darstellungen mögen zusammen einen vertieften Einblick in den Versuch einer Online-Lernberatung geben.
Es gibt aus unserer Sicht eine Reihe von Gründen, sich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit von der Dominanz des Lehrplans abzuwenden und sich an Stelle dessen dem Lernenden in einer Weise zuzuwenden, die seine Deutungen, seine Handlungsmotive und seine Lerninteressen in den Vordergrund stellt. Für den Bildungspraktiker ergeben sich Gründe vor allem aus der wiederholten Erfahrung von Diskrepanzen. Erstens die Diskrepanzen, die zwischen der Definition von Lehrzielen und ihrem Erreichen in der Erwachsenenbildung bestehen. Zweitens die Diskrepanzen, die zwischen dem tatsächlich erlernten Wissen und seiner Umsetzung und Anwendung in der Praxis sich auftun. (aus dem Inhalt)
Aus dem Inhalt: Die Frage „Wie lernen Erwachsene?“ lässt sich in zweierlei Hinsicht lesen. Einmal als empirische Frage nach den Zielen, Verläufen und Schwierigkeiten in den Lernprozessen und Lernhandlungen Erwachsener und zum anderen als normativ-konzeptionelle Frage nach motivierenden oder „richtigen“ Lernstrategien im Sinne eines Lernen-Machens, eines Anleitens und Hinführens.
Der Beitrag stellt lerntheoretische und didaktische Begründungen sowie die bildungspraktische Umsetzung für ein didaktisches Konzept der Lernberatung im virtuellen Raum vor. Das Lernberatungskonzept wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts be-online entwickelt. Einleitend wird der Frage nachgegangen, welche online-didaktischen Konzepte zur Unterstützung von Lernprozessen im virtuellen Raum vorliegen, um Anknüpfungspunkte und Differenzen für das Konzept der Lernberatung im virtuellen Raum aufzuzeigen.
Der Beitrag untersucht erstens die Frage, in welcher Weise die sich konstruktivistisch begründende Ermöglichungsdidaktik die Seite des Lernenden im Bildungsprozess modelliert und welche Aspekte des ermöglichungsdidaktischen Modells in E-Learning-Konzepten aufgegriffen werden. Im Vergleich dazu wird zweitens ein Online-Projekt vorgestellt, das subjektive Lernhandlungen aus der Perspektive einer subjektwissenschaftlich begründeten Didaktik im virtuellen Raum zu verstehen und zu beraten versucht.
Inhalt: 1. Fragestellung 2. Neue Perspektiven auf klassische Vermittlungsverhältnisse 2.1 Vermittlung als Inhaltsauswahl und -präsentation 2.2 Kooperative Lernverhältnisse: Neue Perspektiven auf Vermittlung 3. Zur Konzipierung von Vermittlungsverhältnissen als Verste-hens- und Beratungsverhältnisse 3.1 Vermittlung als Verstehens- und Beratungsleistung 3.2 Verstehen im Kontext von Anerkennung und Kritik
Inhalt: 1. Fragestellung 2. Zum Verhältnis von Bildung und Lernen 3. Expansives Lernen: ein geeigneter heuristischer Rahmen für das Verstehen von Lernhandlungen? 3.1 Das Handeln des gesellschaftlichen Subjekts 3.2 Lernen als Gewinnung verallgemeinerter Handlungsfähigkeit 3.3 Expansive und defensive Lerngründe 3.4 Bedeutungs- Begründungs-Analysen im Rahmen von Forschungs- und Bildungsprozessen 4. Bildung und expansives Lernen
Inhalt: 1 Entwicklung der Fragestellung 2. Erscheinungsformen betrieblicher Modernisierung – Kompetenzentwicklung als interessiertes Handeln 3. Die Managementperspektive auf Kompetenzentwicklung – ‚Entwickeln’ als steuern und trainieren 4. Die Subjektperspektive auf Kompetenzentwicklung – ‚Entwickeln’ als sich verständigen, sich entfalten - Die lerntheoretische Rahmung der Subjektperspektive - ‚Fallarbeit’ als empirischer und verstehender Zugang zu subjektiven Selbstverständigungsprozessen (1) Fallerzählung und Nachfragen (2) Spuren suchen und Kernthemen finden (3) Kernthemen bearbeiten
Der Beitrag skizziert typische Zugangsstrategien und Modellierungen von Lernen in der Lernforschung. Diese Zugangsstrategien werden einerseits als Bedingtheitsdiskurs charakterisiert, der Lernhandeln in Modernisierungsprojekten nur unzureichend untersuchen kann. Begründet wird, dass für die Unübersichtlichkeit, Uneinheitlichkeit und Riskanz, die Lernende in betrieblichen Modernisierungsprojekten empfinden, eine Zugangsstrategie der Lernforschung im Begründungsdiskurs ertragreicher erscheint. Vorgestellt werden dazu Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Lernen in einem betrieblichen EDV-Einführungsprojekt.
Der folgende Beitrag beschreibt das Projekt be-online, das Online-Foren als ein neues Angebot für Weiterbildungseinrichtungen entwickelt. Mit Online-Foren können sich Bildungseinrichtungen an räumlich verteilte Weiterbildungsteilnehmer wenden und zwischen ihnen ein Online-Netzwerk schaffen. Die Herstellung dieses Netzwerkes erfordert seitens der Weiterbildungseinrichtungen Managementleistungen, die hier als kooperatives Wissensmanagement definiert werden und den Rahmen für die Ermöglichung pädagogisch-professionellen Handelns schaffen. Der Beitrag stellt im ersten Teil kurz den praktischen Hintergrund dar, vor dem Online-Foren als ein neues Angebot von Weiterbildungseinrichtungen interessant erscheinen. Im zweiten Teil werden entlang des Projekts be-online Leistungen eines kooperativen Wissensmanagements durch Bildungseinrichtungen vorgestellt. Im dritten Teil werden die Begriffe Managementhandeln und Lernen vor dem Hintergrund der Wissenskategorie ins Verhältnis gesetzt.
Aus dem Inhalt: Die Bildungskonzeption der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) verweist darauf, 'die Bildungsarbeit ständig weiterzuentwickeln' und sie an veränderte gesellschaftliche und gewerkschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen. Deshalb ist das Projekt 'Weiterentwicklung der zentralen Bildungsarbeit'im Frühjahr 1998 initiiert worden, das eine inhaltliche Debatte über Sinn und Zweck zentraler Bildungsarbeit vorantreiben will.
Der Blick auf die Kursrealität erfolgt traditionell vom Außenstandpunkt der Lehrenden, die in ihrer Lehrplanung Kurse als steuerbare Einheit betrachten. Weil aber die Lernhandlungen der Subjekte nicht die Kehrseite des Lehrens sind, sondern vielmehr individuell differente Zugänge zur Kursrealität darstellen, stößt der Zugang zur Kursrealität vom Standpunkt des Lehrenden bezüglich einer Steuerung des Lernhandelns an Grenzen. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die aus der Perspektive der Lernenden deren Lernbegründungen im Rahmen betrieblicher Kurse rekonstruiert. Dieser verstehende Zugang zum Lernhandeln hat Konsequenzen für eine Lehrplanung als Lernberatung.
Dieser Beitrag beschreibt zentrale Begründungen einer subjektwissenschaftlichen Didaktik. Mit der Bezeichnung "subjektwissenschaftlich" (Holzkamp 1993) wird auf die Perspektive des lernenden Subjekts verwiesen, die es in einer empirischen und verstehenden Haltung einzunehmen gilt. Wie diese didaktischen Prinzipien in der Bildungspraxis umgesetzt werden können, wird am Beipiel des Bildungskonzepts ‘Fallarbeit’ (Müller u.a. 1997) skizziert.
Der Beitrag skizziert ein Lernberatungskonzept für Bildungs- und Beratungsprozesse in betrieblichen Modernisierungsprojekten. Dabei wird die These vertreten, dass zentrale Beratungsanforderungen an pädagogisch Handelnde im Medium des Internets günstige Voraussetzungen finden. Die verschriftlichte Form des Internets behindert nicht nur Kommunikation, sondern sie unterstützt auch Verstehensprozesse als Grundlage einer subjektorientierten Lernberatung. Nach einer Skizze des Konzepts subjektorientierter Lernberatung wird das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „be-online“ dargestellt, in dem eine subjektorientierte Lernberatung in Online-Foren entwickelt und untersucht wird.
Dieser Beitrag nimmt eine didaktiktheoretische Perspektive ein. Drei didaktiktheoretische Konzepte (konstruktivistische, interaktionstheoretische und subjekttheoretische) werden daraufhin befragt, wie sie Subjektorientierung im didaktischen Handeln begründen und verstehen. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Geltung subjektiver Wissensbestände und die theoretische Begründung der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden. Nach einer Kritik des konstruktivistischen und interaktionstheoretischen Modells wird ein subjekttheoretisches Modell vorgeschlagen, das Subjektorientierung als Reflexion der Besonderheit individueller Handlungsproblematiken von Lernenden vor dem Hintergrund ihrer allgemeinen Vergesellschaftungsprozesse begründet.
Dieser Beitrag geht auf der Grundlage von zwei empirischen Fallstudien der Frage nach, in welcher Weise in aktuellen betrieblichen Modernisierungsprozessen auf Lern- und Bildungsprozesse der Beschäftigten rekurriert wird. Die Fallstudien entstammen einem interdisziplinären Arbeitsforschungsprojekt, das die Folgen betrieblich gesteuerter Prozesse zur Entgrenzung von Arbeit beforscht, wie sie aktuell bei der Umstellung betrieblicher Steuerungsmodelle auf ergebnisgesteuerte Arbeit für die Beschäftigten auftreten.
Der folgende Diskussionsbeitrag kritisiert Lernanforderungen an die Teilnehmer gewerkschaftlicher Bildungsarbeit, wie sie aus der Perspektive der Lehrenden regelmäßig gesetzt werden, als typische Lernbehinderung für die Bildungsteilnehmer. Diese Lernanforderungen gründen in spezifischen Interessen der Organisation und münden in verschiedenen Formen von Postulatspädagogik, wie sie auch in anderen Feldern politischer Bildung auf der Tagesordnung steht. Abschließend wird ein alternatives, verständigungsorientiertes didaktisches Konzept fallorientierter Weiterbildung vorgestellt, dem eine am Subjekt interessierte Lerntheorie zugrunde liegt.
Didaktik der Physik
(1996)
Wo bleibt das Subversive?
(1996)