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Auf dem Gelände der Landesgartenschau 2018 in Würzburg untersuchte unsere Forschungsgruppe das Anpassungsverhalten der BesucherInnen an Hitze. Ziel war es herauszufinden, wie BesucherInnen von Großveranstaltungen Hitzetage erleben und wie sie sich während unterschiedlicher Wetterbedingungen verhalten. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen Empfehlungen zur Förderung individuellen Anpassungsverhaltens bei Hitzebelastung an Veranstalter ausgesprochen werden. An sechs aufeinanderfolgenden Wochenenden im Juli und August führten wir Temperaturmessungen, Verhaltensbeobachtungen und Befragungen unter den BesucherInnen durch. Die Wetterlage an den zwölf Erhebungstagen fiel unterschiedlich aus: Es gab sechs Hitzetage mit Temperaturen über 30 °C, vier warme Sommertage und zwei kühle Regentage.
Es ließen sich unterschiedliche Anpassungsmaßnahmen bei den 2741 beobachteten BesucherInnen identifizieren. Hierzu gehören das Tragen von leichter oder kurzer Kleidung und von Kopfbedeckungen, das Mitführen von Getränken oder Schirmen sowie das Aufhalten im Schatten oder Abkühlen in einer Wasserfläche. Dabei fanden sich Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Jüngere und Ältere hatten unterschiedliche Präferenzen für einzelne Anpassungsmaßnahmen. So suchten BesucherInnen über 60 Jahren bevorzugt Sitzplätze im Schatten auf, wohingegen sich Kinder zum Abkühlen in Wasserflächen aufhielten.
Die Befragung von 306 BesucherInnen ergab, dass Hitzetage als stärker belastend wahrgenommen wurden als Sommer- oder Regentage. Die Mehrheit zeigte zudem ein hohes Bewusstsein für die Thematik Hitzebelastung und Anpassung. Dies spiegelte sich aber nur bei einem Teil der Befragten in ihrem tatsächlich gezeigten Anpassungsmaßnahmen wider. Offizielle Hitzewarnungen des DWD waren den meisten BesucherInnen an Tagen mit ebendiesen nicht bekannt.
Auf Grundlage unserer Untersuchungsergebnisse empfehlen wir eine verbesserte Risikokommunikation in Bezug auf Hitze. Veranstalter und Behörden müssen zielgruppenspezifisch denken, wenn es um die Förderung von Hitzeanpassung geht. Angeraten werden u. a. die Schaffung von schattigen Sitzplätzen besonders für ältere BesucherInnen und Wasserstellen, an denen Kinder und Jugendliche spielen und sich erfrischen können. Da sich Hitzewellen in Zukunft häufen werden, dienen die Erkenntnisse dieser Untersuchung der Planung und Durchführung weiterer Open-Air-Veranstaltungen.
There has been much research regarding the perceptions, preferences, behaviour, and responses of people exposed to flooding and other nat- ural hazards. Cross-sectional surveys have been the predominant method applied in such research. While cross-sectional data can provide a snapshot of a respondent’s behaviour and perceptions, it cannot be assumed that the respondent’s perceptions are constant over time. As a result, many important research questions relating to dynamic processes, such as changes in risk perceptions, adaptation behaviour, and resilience cannot be fully addressed by cross-sectional surveys. To overcome these shortcomings, there has been a call for developing longitudinal (or panel) datasets in research on natural hazards, vulnerabilities, and risks. However, experiences with implementing longitudinal surveys in the flood risk domain (FRD), which pose distinct methodological challenges, are largely lacking. The key problems are sample recruitment, attrition rate, and attrition bias. We present a review of the few existing longitudinal surveys in the FRD. In addition, we investigate the potential attrition bias and attrition rates in a panel dataset of flood-affected households in Germany. We find little potential for attrition bias to occur. High attrition rates across longitudinal survey waves are the larger concern. A high attrition rate rapidly depletes the longitudinal sample. To overcome high attrition, longitudinal data should be collected as part of a multisector partnership to allow for sufficient resources to implement sample retention strategies. If flood-specific panels are developed, different sample retention strategies should be applied and evaluated in future research to understand how much-needed longitudinal surveying techniques can be successfully applied to the study of individuals threatened by flooding.