Die berufliche Wiedereingliederung von Patienten nach akutem Herzinfarkt stellt sowohl aus gesellschaftlicher wie auch aus individueller Sicht einen entscheidenden Schritt zur vollständigen Rekonvaleszenz dar. Lediglich 10% der Patienten werden durch kardiale Probleme an der Reintegration behindert. Neben medizinischen und berufsbezogenen Faktoren determinieren insbesondere psychosoziale Parameter eine erfolgreiche Wiederaufnahme der Tätigkeit. Verschiedene Programme der Rentenversicherungsträger werden dabei unterstützend angeboten.
BACKGROUND: Reduced left ventricular ejection fraction (LVEF) ≤30% is the most powerful prognostic indicator for sudden cardiac death (SCD) in patients after myocardial infarction (MI), but there are little data about long-term changes of LVEF after revascularization and the following implantation of a cardioverter defibrillator (ICD).
METHODS: We performed a retrospective analysis of 277 patients with reduced LVEF at least 1month after MI and complete revascularization. Patients (median time post-MI 23.4months; 74.3% after PCI, 25.7% after CABG were assigned either to group 1 (LVEF<30%) or group 2 (LVEF 30-40%). Biplane echocardiography was redone after a mean follow-up of 441±220days.
RESULTS: LVEF increased significantly in both two groups (group 1: 26.2±4.8% to 32.4±8.5%; p<0.001; group 2: 38.2±2.5% to 44.4±9.6%; p<0.001). However, statistical analysis of first and second LVEF measurement by means of a LOWESS regression and with an appropriate correction of the regression towards the mean effect revealed only a moderate increase of the mean LVEF from 35 to 37% (p<0.001) with a large interindividual variation.
CONCLUSIONS: The impact of early revascularization on LVEF appears to be low in the majority of post-MI heart failure patients. Owing to the high variability, a single measurement may not be reliable enough to justify a decision on ICD indication.
Hintergrund In den letzten Jahrzehnten führte die leitliniengerechte Therapie des akuten Myokardinfarktes (MI) zu einer Mortalitätsreduktion in Deutschland, wobei zwischen einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede beschrieben werden. Ziel war es daher, die aktuelle Versorgungssituation von Patienten mit MI in der Region Nordost-Deutschland (Berlin, Brandenburg [BRB] und Mecklenburg-Vorpommern [MV]) zu untersuchen und Prädiktoren der 1-Jahresmortalität unter Berücksichtigung der regionalen Zuordnung zu identifizieren.
Methode Auf Basis pseudonymisierter Abrechnungsdaten einer gesetzlichen Krankenversicherung wurden für das Jahr 2012 anhand des ICD 10-Codes I21 und I22 von 1 387 084 Versicherten insgesamt 6733 Patienten mit stationärer Aufnahme bei MI gefiltert. Neben der Krankenhaus- und 1-Jahresmortalität wurden potenzielle Prognoseprädiktoren unter Berücksichtigung von Komorbiditäten, periinfarziellen Prozeduren und sekundärpräventiver Pharmakotherapie erfasst und im Ländervergleich analysiert.
Ergebnisse Sowohl die Krankenhaus- als auch die 1-Jahresmortalitätsrate der einzelnen Länder (Berlin 13,6 resp. 27,5 %, BRB 13,9 resp. 27,9 %, MV 14,4 resp. 29,0 %) war vergleichbar zur Gesamtrate (13,9 % resp. 28,0 %) und im Ländervergleich weitgehend identisch. Die multiple Analyse der Einflussfaktoren auf die 1-Jahresmortalität identifizierte vor allem die Koronarangiografie (OR 0,42, 95 % KI 0,35 – 0,51, p < 0,001) und die Umsetzung der pharmakologischen Leitlinienempfehlungen (OR 0,14, 95 % KI 0,12 – 0,17, p < 0,001) als wesentliche Maßnahmen zur Risikoreduktion. Bei beiden Einflussfaktoren lagen univariat keine statistischen Unterschiede zwischen den drei Bundesländern vor.
Schlussfolgerung Die vorliegenden Daten lassen auf eine vergleichbare stationäre und poststationäre Versorgung und 1-Jahresprognose von Patienten mit akutem MI in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in der untersuchten Population schließen, wobei insbesondere der Durchführung einer Koronarangiografie und der adäquaten Umsetzung einer leitliniengerechten Pharmakotherapie prognostische Bedeutung zukommt.