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Region – Sprache – Literatur
(2017)
Mit dem neuen Rahmenlehrplan für die Länder Brandenburg und Berlin wird der Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler unter den Bedingungen lebensweltlicher Erfahrungen ein besonderer Stellenwert beigemessen. Der Sammelband enthält Beiträge, in denen den Lehrerinnen und Lehrern vielfältige Unterrichtsmaterialien und didaktische Anregungen für einen praxisnahen, entdeckenden Unterricht in der Primar- und Sekundarstufe für den Deutschunterricht vorgestellt werden. Diese reichen von theoretischen Grundlagen, über einzelne Unterrichtssequenzen und Projekte bis zur Darstellung einer Lernspirale für die Jahrgangsstufen 1 bis 10. Vielfältige, auch multimediale Zugänge bis zum spielerischen Umgang mit der Sprache zeigen, dass Sprache kein „trockener“ Lerngegenstand sein muss. Die Beiträge geben darüber hinaus Einblicke in die fachlichen Hintergründe, die helfen sollen, den Zugang zu den einzelnen Gegenständen zu erleichtern. Das thematische Zentrum „Region“ bildet den Ausgangspunkt für die Einbeziehung des Niederdeutschen, Sorbischen, Berlinischen, Kiezdeutschen sowie der Dialekte. Dabei werden sowohl literarische als auch Sachtexte berücksichtigt.
Die Geschichte der Landtage in der SBZ und in der frühen DDR ist weithin in Vergessenheit geraten. Obwohl die allgemeine Forschungsmeinung ihnen bislang nur die Rolle einer Fußnote der Landesgeschichte beigemessen hat, besaßen die Parlamente in Wirklichkeit für die Nachkriegszeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel der Landtage von Brandenburg und Thüringen den Wandel der Volksvertretungen von ihren Anfängen 1946 bis zur Auflösung 1952. Im Sinne einer vergleichenden Landesgeschichte werden die Parlamente nicht nur in den von der Besatzungsmacht vorgegebenen politischen und administrativen Rahmen eingeordnet, sondern es wird auch nach ihren strukturellen Gemeinsamkeiten und Besonderheiten gefragt. Das Augenmerk richtet sich zudem auf die Wandlung der Landtagsfraktionen von CDU und LDP: Pochten diese anfangs auf Eigenständigkeit und Gleichberechtigung, wurden sie rasch einem Prozess der politischen Anpassung und schließlich der Ausschaltung unterworfen. An dessen Ende stand die vollständige Unterordnung unter den Willen der Einheitspartei. Die Publikation versteht sich somit als ein Beitrag zum besseren Verständnis der Diktaturdurchsetzung in der SBZ/DDR auf Landesebene.
Das Selbst im Text
(2005)
"Sammelgebiet DDR"
(2003)
Anna Seghers (1900 - 1983)
(2001)
"Deutsche, Jüdin, Kommunistin, Schriftstellerin, Frau, Mutter - so viele Identitäten, so dicht besetzt ihr Leben, so eindeutig ihr Werk. Am 19. November 2000 wurde sie 100 Jahre alt - Anna Seghers. Die Universität Potsdam hat der großen deutschen Schriftstellerin und engagierten Kommunistin, die mit ihren Exilromanen "Das siebte Kreuz" (1942) und "Transit" (1944) Weltruhm erlangte, eine Website gewidmet, die in ihrer präzisen und konzentrierten Darstellung Seghers Werk treffend widerspiegelt. Neben Links zur Biographie und eine Auswahlbiographie der Primär- und Sekundärliteratur findet der Leser Querverweise auf Archiv, Stiftung, Gedenkstätte und Gesellschaft der Literatin ..." Quelle: Literatur online : mit den 700 wichtigsten Adressen zum Thema / Hrsg.: Jörg Krichbaum ... - Köln : Arcum, Vectrum, 2000. - 215 S. (deutsche-internetadressen.de ; Bd. 22). - ISBN: 3-930912-92-9
Auf dem Weg zu Anna Seghers
(2006)
Abschied von den Utopien? : zur Stellung Christa Wolfs in einer gesamtdeutschen Literaturlandschaft
(1991)
Albrecht, F., Bemühungen : Arbeiten zum Werk von Anna Seghers ; 1965-2004; Bern [u.a.], Lang, 2005
(2007)
Der Aufsatz geht den Vorstellungen Klemperers vom "bedeutenden Indiviuum" nach, die durch Diltheys Vorstellungen beeinflusst sind, wonach das bedeutende Inviduum nicht nur der Grundkörper der Geschichte sei, sondern in "gewissem Verstande die größte Realität derselben". Klemperer versuchte nach seiner Entlassung als Universitätsprofessor dennoch zuerst Literaturhistoriker zu bleiben. Der Entzug der Bücher zwingt ihn zur Autobiografie, er beginnt Curriculum vitae. Aber das "bedeutende Indivuum" geht ihm verloren. Stattdessen wird das Tagebuch zur Chronistenpflicht, der barbarische Alltag und der von Auslöschung bedrohte Mensch soll "festgehalten" werden.
Acht Jahre in zwölf Tagen
(2000)
Schreiben zwischen Hass, Selbstopfer und Fluch : zum "Todesarten"-Projekt von Ingeborg Bachmann
(2000)
Sehend werden
(2009)
rezensiertes Werk: Sich aussetzen : das Wort ergreifen ; Texte und Bilder zum 80. Geburtstag von Christa Wolf / hrsg. von Therese Hörnigk im Auftr. des Literaturforums im Brecht-Haus und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Seehandlung. - Göttingen : Wallstein-Verl., 2009. - 192 S. : Ill. ISBN 978-3-8353-0481-9
Literacy acquisition is one of the primary goals of school education, and usually it takes place in the national language of the respective country. At the same time, schools accommodate pupils with different home languages who might or might not be fluent in the national language and who start from other linguistic backgrounds in their acquisition of literacy. While it is safe to say that schools with a monolingual policy are not prepared to deal with the factual multilingualism in their classrooms in a systematic way, bilingual pupils have to deal with it nonetheless.
The interdisciplinary and comparative research project “Literacy Acquisition in Schools in the Context of Migration and Multilingualism” (LAS) investigated the practical processes of literacy acquisition in two countries, Germany and Turkey, where the monolingual orientation of schools is as much a reality as are the multilingual backgrounds of many of their pupils. The basic assumption was that pupils cope with the ways they are engaged by the school – both socially and academically – based on their cultural and linguistic repertoires acquired biographically, providing them with more or less productive options regarding the acquisition of literary skills. By comparing the literary development of bilingual children with that of their monolingual classmates throughout one school year in the first and the seventh grade in Germany and Turkey, respectively, we found out that the restricting potential of multilingualism is located rather on the part of the schools than on the part of the pupils. While the individual bilingual pupil almost naturally uses his/her home language as a resource for literacy acquisition in the school language, schools still tend to regard the multilingual backgrounds of their pupils as irrelevant or even as an impediment to adequate schooling. We argue that by ignoring or even suppressing the specific linguistic potentials of bilingualism, bilingual pupils are put at a structural disadvantage.
This research report is the slightly revised but full version of the final study project report from 2011 that was until now not available as a quotable publication. While several years have passed since the primary research was finalized, the addressed issues have lost none of their relevance. The report is accompanied by numerous publications in the frame of the LAS project, as well as by a web page (https://www.uni-potsdam.de/de/daf/projekte/las), which also contains the presentations from the final LAS-Conference, including valuable discussions of the report from renowed experts in the field.
Begriffe wie „Türken“, „Menschen mit türkischem Migrationshintergrund“, etc., die in vielen Bereichen des Lebens verwendet werden, sind Ausdruck der vorliegenden Differenzordnungen und Machtstrukturen und können diskriminierend wirken. Das ist z.B. dann der Fall, wenn bestimmte Begriffe verwendet werden, obwohl eine Kontextrelevanz nicht unbedingt vorliegt. Einige ethnische Bezeichnungen werden dabei häufiger verwendet als andere, trotz vergleichbarer Kontextrelevanz: „türkische/arabische Kinder“ aber nicht „englische/spanische Kinder“ (Wiese 2012), „Deutsch-Türke“ Mesut Özil aber nicht „Deutsch-Tunesier“ Sami Khedira. Erst die Bezeichnungen schaffen hier die Subjekte. Die besondere Auszeichnung macht es in der Folge möglich, dass ihnen Eigenschaften zugeschrieben werden (do Mar Castro Varela/Dhawan 2004). Aus Studien geht hervor, dass Ethnisierung mit Unterschichtung (Hormel 2007) in Verbindung gebracht wird und Begriffe wie „Migrant“ mit negativen Eigenschaften (Scarvagliere/Zech 2013). Durch die Auszeichnung von Abweichungen von dem von der Mehrheit definierten unmarkierten Normalfall wird eine Differenzordnung (Mecheril/Melter 2012) hergestellt, die das vermeintliche Anders-Sein ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Folgen sind Abwertung bestimmter (Erst-)Sprachen, Unterwerfung durch Beschreibungspraxen und Restriktionen auf dem Feld der Repräsentation (Broden/Mecheril 2007).
Ausgehend von diesen Überlegungen wird in der Arbeit „Ethnizität“ diskutiert, worauf viele dieser Bezeichnungen rekurrieren. Barth (1969, 1994) stellt fest, dass Ethnizität der Abgrenzung dient und Zugehörigkeit zu ethnische Gruppen durch kategoriale Selbst- und Fremdzuschreibungen bestimmt wird. Brubaker (2004) folgert daher, dass „Gruppen“ nur in Form von Vorstellungen existieren, die Individuen davon haben und diese Subjektivität zu unterschiedlichen Konstruktionen ethnischer Identität führt. Dementsprechend können auch „multiple ethnische Identitäten“ (Keupp 2002) und „Hybriditäten“ (Foroutan 2013) das Ergebnis der individuellen Konstruktion sein, ohne dass diese Formen gemeinhin akzeptierte Bezeichnungen darstellen.
Um die individuelle Entstehung ethnischer Identität nachvollziehen zu können, werden in der Arbeit Spracherwerbsgeschichten analysiert, da verschiedene Studien nahelegen, dass das Sprechen einer Sprache in engem Zusammenhang zur Ethnizität steht. Ohm (2008) zeigt, dass Zweitsprachenerwerb mit Identitätsprozessen in einem wechselseitigen Bedingungsverhältnis steht. Giles/Bourhis/Taylor (1977: 326) zeigen anhand von Untersuchungen in mehrsprachigen Gebieten wie Quebec und Wales, dass Sprache enger mit ethnischer Identität verbunden ist als Nationalität oder „Kultur“. Rosenberg (2015) führt am Beispiel der ehemaligen UdSSR auf, dass das Sprechen einer Sprache gleichbedeutend mit dem Zugehörigkeit zu einer ethnischen „Gruppe“ war. Sprache greift auch als Ausschlusskriterium: Nur wer eine Sprache gut spricht, darf die damit verbundene Identität in Anspruch nehmen (Schroeder/Dollnick, 2013: 104).
Mithilfe der Methode des narrativen Interviews können Spracherwerbsgeschichten produziert, und individuelle kognitive Perspektiven und gesellschaftliche Prozesse aufgedeckt werden. In der Analyse können vier Wege der Entstehung ethnischer Identität unterschieden werden: I. Ethnizität als primäre und dauerhafte Dimension, II. Multiple ethnische Identität, III. Unmarkierte ethnische Identität, IV. Selbstbestimmtheit. So kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass Ethnische Identität bei „Menschen mit türkischem Migrationshintergrund“ durch individuelle Erfahrungen entsteht, sich verändern und Mehrfachzugehörigkeiten oder Hybriditäten zulassen kann. Dieses Ergebnis widerspricht dem alltäglichen Gebrauch bestimmter Begriffe und stellt damit gängige Bezeichnungsweisen und Differenzordnungen in Frage.
Sprachbildung und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sind in der Lehrkräftebildung für die Sekundarstufe an der Universität Potsdam bislang nicht systematisch als Querschnittsaufgabe verankert. Vor diesem Hintergrund verfolgte das Projekt „Sprachliche Heterogenität als Herausforderung in der Lehrkräftebildung“ (Leitung: Prof. Christoph Schroeder, Teilprojekt 3.2. des Projekts PSI, Laufzeit 2015-2018) das Ziel, eine fachübergreifende Auseinandersetzung mit diesem Thema anzustoßen. Zu diesem Zweck wurden in Kooperation mit fachdidaktischen Arbeitsbereichen Lehrveranstaltungen zu den Themen „Sprachliche Heterogenität“ und „Sprachbildung im Fach“ durchgeführt. Auf der Basis dieser Lehrveranstaltungen sind diese fachspezifischen Handreichungen entstanden. Als frei zugängliche Dokumente stehen sie sowohl Lehrenden als auch Studierenden als Informationsquellen zur Verfügung: Jeder thematische Unterpunkt enthält ein zentrales Schaubild oder Zitat, das mit einer knappen Erläuterung versehen ist. Für die Lehre können einzelne thematische Unterpunkte wie aus einem Baukasten ausgewählt werden, ohne dass alle Unterpunkte behandelt werden. Insbesondere die abgedruckten und transkribierten Schülerprodukte stellen einen Materialfundus für eine kompetenzorientierte und anwendungsbezogene Lehrkräftebildung im Bereich Sprachbildung / DaZ dar.
Dieser Beitrag geht der Frage nach Möglichkeiten einer systematischen Vernetzung von germanistischer Literaturwissenschaft und -didaktik in der Hochschullehre nach. Dazu sind im Rahmen eines Projekts insgesamt zwölf Seminarkooperationen durchgeführt worden, in denen jeweils ein fachwissenschaftliches mit einem fachdidaktischen Seminar kooperiert hat. Die Auswertung dieser Kooperationsseminare, die auf der Grundlage einer Auseinandersetzung mit in der Forschungsliteratur skizzierten bestehenden Problemlagen im Lehramts-Studium Deutsch und aktuellen vergleichbaren Projekten erfolgt, ist qualitativ-analytisch angelegt und erfolgt auf der Basis leitfadengestützter Interviews mit den betreffenden Dozentinnen und Dozenten. Diese ausführliche Reflexion der Kooperationsseminare zeigt zum einen Probleme der Kooperation zwischen Fachwissenschaft und -didaktik auf, zum anderen werden auf dieser Basis aber auch mögliche Gelingensbedingungen effektiver Kooperation(en) auf den Ebenen der Planung, Durchführung und Reflexion von Kooperationsseminaren eruiert. Die Befunde haben darüber hinaus auch Implikationen für die Studienordnung im Lehramt Deutsch und wurden bereits mit ersten Änderungen berücksichtigt.
Fontane als Leser
(2020)
Redewiedergabeverfahren potenzieren das Moment der sozialen Positionierung in der Interaktion. Charaktere, die zum Beispiel in Erzählungen oder Argumentationen ‚zu Wort kommen‘, werden als Protagonisten und Antagonisten, Täter und Opfer, angeberisch und zurückhaltend konstruiert. Das Bild, das sich Gesprächspartner voneinander machen, wird aber nicht nur durch solche Positionierungen innerhalb der erzählten Welt, sondern auch durch ihre aktuelle Performance als Interaktionsspartner geprägt. All diese Positionierungsaktivitäten stehen in Wechselbeziehung zueinander und können auch aufschlussreiche Spannungsverhältnisse aufweisen.
Ausgehend von einer formalen Beschreibung der verwendeten Mittel zeigt die Analyse narrativ-biographisch geprägter Gespräche unter jungen Erwachsenen, wie in der Interaktion soziale Wirklichkeit ko-konstruiert wird, indem konkret oder stereotyp ‚fremde‘ Kontexte aufgerufen und als Kontrastfolie für die eigene Identitätskonstruktion genutzt werden.
Schriftwechsel
(2003)
Este libro adopta un enfoque semántico-funcional en el estudio de la imperfectividad en el español. La imperfectividad, como categoría semántico-funcional, encuentra afinidades con otras funciones semánticas, donde el valor de verdad de una situación se presenta como indeterminado o impreciso como, por ejemplo, en la reproducción de citas y distanciamiento del hablante frente a lo dicho; de manera que la imperfectividad se solapa con la modalidad y evidencialidad. Asimismo, se analizan las funciones secundarias de la imperfectividad relacionadas con la modalidad epistémica y evidencialidad indirecta en la prensa española. En todos los casos, los textos analizados proceden de corpus reales del español (CREA, Corpus del Español y GlossaNet).
Zielsetzung und leitendes Erkenntnisinteresse Als Arbeitsgrundlage soll folgende Definition der Bühnengesellschaft als Ausgangspunkt dienen: Die Bühnengesellschaft wird durch die Gesamtzahl der handelnden Personen einer Posse gebildet, die in einem sozialen, psychologischen und mentalen Beziehungsverhältnis zueinanderstehen. Ihr Umfang ist sowohl von gattungsspezifischen als auch von theaterpraktischen Faktoren abhängig. Die Bühnengesellschaft bildet die Schnittstelle zwischen der fiktionalen Welt der Posse und der Lebenswirklichkeit der Zuschauer. Sie verbindet Spielwelt und Wirklichkeit. Durch diese Brückenfunktion werden beide Elemente aufeinander bezogen. Der so umrissene Blick muss bei der Analyse der Bühnengesellschaft von Nestroys Possen folgende unterschiedlich gewichtete und akzentuierte Schwerpunkte enthalten: 1. Figurenkonzeption Die Konzeption der Figuren der Nestroyschen Bühnengesellschaften wird sowohl im Kontext der historischen Wirklichkeit und den herrschenden kulturellen Konzepten als auch in Bezug zur Gattungstradition analysiert unter der erkenntnisleitenden Fragestellung, wie Zeitwirklichkeit („das konfliktreiche Welttheater“) erfahrbar wird. Der Analyse der „komischen Zentralfigur“ kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. 2. Bühnengesellschaftliche Beziehungen Eine Analyse der Figurenkonstellation, des Verhältnisses von Haupt- und Nebenfiguren sowie der Bildung von Gruppierungen erhellt ihre dramaturgische Funktion im Kontext der satirischen Intention. 3. Bühnengesellschaft und Theater Der theaterwissenschaftliche Aspekt wird dadurch akzentuiert, dass Theaterorganisation, Bühne und die männlich-weibliche Zusammensetzung des Ensembles in den Blick genommen werden, um die Abhängigkeit des Umfangs und der Zusammensetzung der Bühnengesellschaft von den realen Gegebenheiten des Volkstheaterbetriebs aufzuzeigen. Auf der Grundlage der genannten Schwerpunkte wird für die Untersuchung folgendes leitendes Erkenntnisinteresse formuliert: Die Bühnengesellschaft besitzt eine Schnittstellenfunktion zwischen der fiktionalen Spielwelt der Posse und der Lebenswirklichkeit der Zuschauerschaft. Durch die Analyse der personellen und strukturellen Gestaltung der Bühnengesellschaft wird ihre Brückenfunktion für die ‚Wirksamkeit‘ der satirischen und parodistischen Intention erhellt.
Introduction
(1996)
Language can strongly influence the emotional state of the recipient. In contrast to the broad body of experimental and neuroscientific research on semantic information and prosodic speech, the emotional impact of grammatical structure has rarely been investigated. One reason for this might be, that measuring effects of syntactic structure involves the use of complex stimuli, for which the emotional impact of grammar is difficult to isolate. In the present experiment we examined the emotional impact of structural parallelisms, that is, repetitions of syntactic features, on the emotion-sensitive "late positive potential" (LPP) with a cross-modal priming paradigm. Primes were auditory presented nonsense sentences which included grammatical-syntactic parallelisms. Visual targets were positive, neutral, and negative faces, to be classified as emotional or non-emotional by the participants. Electrophysiology revealed diminished LPP amplitudes for positive faces following parallel primes. Thus, our findings suggest that grammatical structure creates an emotional context that facilitates processing of positive emotional information.
Geschichte
(2013)
Propaganda und Poetologie
(2022)
Kein anderer Akteur prägte die ersten Dezennien der Preußischen Seehandlung so sehr wie Carl August von Struensee. Als deren Direktor und dann als preußischer Finanzminister initiierte er zwischen 1782 und seinem Tod im Jahr 1804 bereits maßgeblich den langen Transformationsprozess der Seehandlung vom königlichen Wachs- und Salzmonopol hin zu einer Staatsbank, der erst im 20. Jahrhundert zum Abschluss kommen sollte. In dem Beitrag wird Struensee sowohl als Wirtschaftstheoretiker in den ökonomischen Diskursen der Aufklärung zwischen Physiokratie und Frühliberalismus situiert als auch als ein Finanzpolitiker mit konsequent europäischem Handlungshorizont vor dem Hintergrund einer beschleunigten globalen und kolonialen Mächtekonkurrenz porträtiert.
Vorwort
(2013)
The present work deals with the variation in the linearisation of German infinitival complements from a diachronic perspective. Based on the observation that in present-day German the position of infinitival complements is restricted by properties of the matrix verb (Haider, 2010, Wurmbrand, 2001), whereas this appears much more liberal in older stages of German (Demske, 2008, Maché and Abraham, 2011, Demske, 2015), this dissertation investigates the emergence of those restrictions and the factors that have led to a reduced, yet still existing variability. The study contrasts infinitival complements of two types of matrix verbs, namely raising and control verbs. In present-day German, these show different syntactic behaviour and opposite preferences as far as the position of the infinitive is concerned: while infinitival complements of raising verbs build a single clausal domain with the with the matrix verb and occur obligatorily intraposed, infinitive complements of control verbs can form clausal constituents and occur predominantly extraposed. This correlation is not attested in older stages of German, at least not until Early New High German.
Drawing on diachronic corpus data, the present work provides a description of the changes in the linearisation of infinitival complements from Early New High German to present-day German which aims at finding out when the correlation between infinitive type and word order emerged and further examines their possible causes. The study shows that word order change in German infinitival complements is not a case of syntactic change in the narrow sense, but that the diachronic variation results from the interaction of different language-internal and language-external factors and that it reflects, on the one hand, the influence of language modality on the emerging standard language and, on the other hand, a process of specialisation.
Die prinzipiellen Schwierigkeiten, die ein ebenso basaler wie kaum greif-und abgrenzbarer Gegenstand wie mentale Bilder mit sich bringt, geht Stephanie Jordans in ihrer philosophiegeschichtlich-literaturtheoretischen Monographie (zugl. RWTH Aachen, Habil.-Schrift, 2016) mit eineraspektreichen Problembeschreibung an. Neben der Darstellung zahlreicher Konzeptualisierungen und entsprechender literarischer Inszenie‐rungen bildhafter mentaler Repräsentation (ohne Traum, Halluzination,Vision) geht es im Kern darum, deren originäre Leistung als ein der Sprache komplementäres Erkenntnisorgan anzuerkennen. Im ersten Teil werden mit dem Fokus auf das Verhältnis von Wahrnehmung, Vorstellung, as Kuhn vorgestellt, gefolgt von fünf poetologisch-ästhetischen Ansätzen(Johann Jakob Bodmer/Johann Jacob Breitinger, Jean Paul, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Theodor Vischer, Hans Blumenberg). Derdritte, systematische Teil verbindet in sechs Zugriffen (Wahrnehmungund Imagination, Sehen und Denken, Sagen und Zeigen, Unsagbarkeit,Nichtpropositionalität, Literarische Erkenntnis) die erarbeiteten historischen Modelle und Begriffe mit der aktuellen Bildwissenschaft: So ermögliche etwa die Unschärfe innerer Bilder deren anhaltende Verhandelbarkeit. Der vierte Teil zeigt anhand von fünf Erzähltexten (von E. T. A.Hoffmann bis Thomas Bernhard) die Funktion der Bildhaftigkeit vonmentalen Bildern für das Textverständnis. Der Band bietet einen fast en‐zyklopädischen, verschiedene Denkmodelle souverän in Beziehung setzenden und stets argumentativ fokussierten Überblick über das Schnittfeld von mentaler Repräsentation, Bildhaftigkeit und Sprache. Die verschiedenen Ansätze und Interpretationslinien werden ohne Komplexitätsverlust präzis und gut lesbar herausgearbeitet.
Grenzland und Sarmatien
(2021)
Reisen im Kalten Krieg
(2020)
Das Projekt beschäftigt sich mit der visuellen Wirkungsdimension von Lyrik und der Möglichkeit ihrer analytischen Beschreibung. Dafür werden die Anordnung von Versen und Wörtern, Auszeichnungen und andere typographische Strukturen von nicht experimentellen Gedichten seit Ende des 18. Jahrhunderts im Rahmen von Modellanalysen untersucht.
Semantik der Textgestalt
(2023)
Forschendes Lernen im literaturwissenschaftlichen Projektseminar „Vom Problem zur Publikation“
(2020)
Das Forschende Lernen gehört zu den gegenwärtig stark diskutierten hochschuldidaktischen Ansätzen. Seine Überführung in die universitäre Praxis ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Am Beispiel eines germanistischen Masterseminars werden Konzeption, Durchführung und Evaluation eines diesem Ansatz folgenden Projektseminars vorgestellt und neben dem hohen motivationalen Effekt (Studierenden- Evaluation) auch Probleme bei der Vereinbarkeit von selbstbestimmter Forschungstätigkeit, curricularer Struktur und wissenschaftlich relevantem Ergebnis (Lehrenden-Evaluation) erläutert.
The point of departure of this paper is the claim by Heyvaert, Maekelberghe & Buyle (2019) that the suffix -ing has no aspectual meaning in English gerunds. Rather, the interpretation of nominal and verbal gerunds depends, so they argue, on situation or viewpoint aspect, a claim that contradicts the wide-spread view that the aspectual meaning of English gerunds is brought about by the nominalizing suffix. The present paper addresses the issue from a comparative perspective, focusing on German ung-nominals: while they share aspectual features with their English counterparts, empirical evidence from productivity, distribution, and argument linking shows (i) that the derivational suffix -ung imposes aspectual restrictions on possible verb bases, and (ii) that with respect to argument linking, the deverbal nominal favors the state component of a complex event predicate over its process component. From the historical record of German, we learn that these aspectual restrictions do not hold for ung-nominals in earlier periods of German. With the rise of aspectual restrictions, the nominalization pattern turns more nominal resulting in a position further towards the nominal end of the deverbalization continuum. It appears, then, that it is only in the historical pariods of German that ung-nominals pattern with English nominals as regards their aspectual features. Currently, German ung-nominals are more noun-like than nominal (and verbal) gerunds in English. (C) 2018 Elsevier Ltd. All rights reserved.
Das Bewegungsverb gehen liegt im Gegenwartsdeutschen in zwei Ausprägungen vor: Neben der Vollverbvariante gibt es eine semi-auxiliare Verwendung von gehen mit aspektueller Bedeutung. Diese Annahme ist in der Literatur zum Gegenwartsdeutschen durchaus umstritten. Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage von Daten aus dem Gegenwartsdeutschen dafür argumentiert, dass gehen in Verbindung mit einem Infinitiv tatsächlich als semi-auxiliares Verb mit aspektueller Bedeutung behandelt werden muss. Die Auswertung von Daten aus der deutschen Sprachgeschichte vom Althochdeutschen bis zum Gegenwartsdeutschen liefert die Grundlage für die Herausarbeitung von einzelnen Stadien in der Geschichte des semi-auxiliaren Verbs gehen, die unterschiedliche Grade seiner Auxiliarisierung anzeigen. Die noch im Mittelhochdeutschen zu beobachtende Alternation des infiniten Komplements zwischen Präsenspartizip und Infinitiv lässt sich auf die lautlich bedingte Mehrdeutigkeit infiniter Komplemente zurückführen, die im Deutschen letztendlich zum Verlust des Partizips als verbaler Kategorie führt.
Regarding verbal mood and complementation patterns of reporting verbs, the distinction between direct and indirect reported speech is well established in present-day German. This paper looks into the history of German: Common knowledge has it that both the use of verbal mood as well as the quality of clause linkage undergo considerable changes giving rise to the question how these changes affect the manifestations of indirect reported speech in earlier stages of German. The historical record of the 16th century (with an outlook on the 17th century) shows that the distinction between direct and indirect reported speech is not yet grammaticalized in historical sources at the time. In particular with respect to dependent (in)direct reported speech, both types prefer V2-complements with only verbal mood differentiating between the types. Although present and past subjunctive have a much wider distribution in earlier stages of German, the occurrence of free indirect speech likewise testifies to its increasing use as a marker of indirect reported speech. The growing conventionalization of patterns of indirect reported speech in the course of Early Modern German may be considered as an example for an increase of subjectification in its development.
Sprachwandel
(2015)
Unsere Sprache wandelt sich unablässig. Beispiele dafür lassen sich in der Alltagssprache täglich aufs Neue entdecken. Meistens handelt es sich um Fälle lexikalischen Wandels, wie die Entlehnung von Wörtern aus einer anderen Sprache in das Deutsche. Eine besondere Rolle spielt hier in den letzten Jahren das Englische. Bekannte Beispiele solcher Entlehnungen sind Wörter aus der Computersprache wie scannen, e-mailen, chatten, aber auch Punk oder Hooligan sind aus dem Englischen entlehnt. Aus anderen Sprachen sind Lexeme wie Plateau (aus dem Französischen), Cello (aus dem Italienischen) oder Fatzke (aus dem Polnischen) übernommen worden. Informationen über die Geschichte einzelner Wörter lassen sich aus etymologischen Wörterbüchern beziehen. - Diese Einführung informiert über die linguistischen Kerngebiete Lexikon und Morphologie, Phonologie, Syntax, Semantik und Pragmatik . Sie erläutert Grundbegriffe, illustriert sie an Beispielen aus dem Deutschen und gibt einen Einblick in die linguistische Theoriebildung. Kindlicher Spracherwerb und Sprachwandel - zwei Gebiete, die von großer Bedeutung für ein tieferes Verständnis der menschlichen Sprache sind - werden in weiteren Kapiteln vorgestellt. Mit Übungen, einem Glossar der wichtigsten Fachtermini, einer weiterführenden Schlussbibliographie und einem Sachregister. Für die 3. Auflage wurde der Band umfassend überarbeitet und aktualisiert.
According to Haider (2010), we have to distinguish three types of infinitival complements in Present-Day German: (i) CP complements, (ii) VP complements and (iii) verbal clusters. While CP complements give rise to biclausal structures, VP complements and verbal clusters indicate a monoclausal structure. Non-finite verbs in verbal clusters build a syntactic unit with the governing verb. It is only the last infinitival pattern that we address as a so-called coherent infinitival pattern, a notion introduced in the influential work of Bech (1955/57). Verbal clusters are bound to languages with an OV grammar, hence the well-known differences regarding infinitival syntax in German and English (Haider 2003, Bobaljik 2004). On the widespread assumption that German has been an OV language throughout its history (Axel 2007), we expect all three types of infinitival complements to be present from the earliest attestions of German.
A key problem in automatic annotation of historical corpora is inconsistent spelling. Because the spelling of some word forms can differ between texts, a language model trained on already annotated treebanks may fail to recognize known word forms due to differences in spelling. In the present work, we explore the feasibility of an unsupervised method for spelling-adjustment for the purpose of improved part of speech (POS) tagging. To this end, we present a method for spelling normalization based on weighted edit distances, which exploits within-text spelling variation. We then evaluate the improvement in taging accuracy resulting from between-texts spelling normalization in two tagging experiments on several Early New High German (ENHG) texts.
Diese Magisterarbeit ist dem bis heute sehr komplexen Geschlechterverhältnis gewidmet. Dieses Verhältnis werde ich analysieren, indem ich das literarische Motiv des Geschlechtertausches ausarbeite. Dabei werde ich seine kulturhistorische Entwicklung berücksichtigen. Das Thema wird interdisziplinär behandelt und zwar mithilfe anthropologischer, psychoanalytischer, literaturwissenschaftlicher sowie ideengeschichtlicher Perspektiven und Methoden – all dies um seine Komplexität zu erfassen. Zunächst wird die menschliche Geschlechtsidentität als ein naturbedingtes Phänomen einerseits und als ein kulturelles Konstrukt andererseits diskutiert. Die Psychoanalyse wird den feministischen Theorien entgegen gestellt, woraufhin sie sich als Versuch der Legitimierung der gesellschaftlichen Ordnung erweist. Die anschließende Analyse der kulturellen Repräsentationsformen des Weiblichen wird es deutlich machen, wie schwer es ist, die über mehrere Jahrhunderte tradierten Weiblichkeitsbilder zu „neutralisieren“. Die literarische Grundlage für die Untersuchung der Geschlechterbeziehungen verschaffen die drei „Geschichten über die Umwandlung der Verhältnisse“ (1980). In allen Texten vollzieht sich ein Geschlechtswandel: die Protagonistinnen schlüpfen in männliche Körper ein und auf einmal erfahren sie die Welt aus der bisher unbekannten Perspektive. Dabei empfindet jede von denen die neue Situation anders und doch so ähnlich. Anhand von Sarah Kirschs „Blitz aus dem heiterm Himmel“, Irmtraud Morgners „Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“ und Christa Wolfs „Selbstversuch. Traktat zu einem Protokoll“ werden die regressiven patriarchalischen Strukturen aufgedeckt, in denen der Frau eine minderwertige Positionierung in einer Gesellschaft zugeschrieben wird. Da sich die Beziehungen zwischen Männern und Frauen in den gesellschaftlichen Machtverhältnissen widerspiegeln, werden die Geschichten im Kontext der sozialistischen Wirklichkeit der DDR in den 1970er Jahre analysiert. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich klare Erkenntnisse: die Realität des „emanzipierten“ DDR-Staates hatte mit dem marxistischen Traum nichts zu tun. Diese in den Erzählungen widerspiegelte historisch-politische Wirklichkeit stellte die propagandistische Gleichberechtigung der Frauen in Frage. Die Sozialpolitik wird als eine der modernen männlichen Legitimationsstrategien für die Erhaltung der patriarchalischen Ordnung entschleiert. Damit die Frau nicht mehr über den Mann definiert wird, müsste eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Geschlechtsvorstellungen erfolgen. Alle in dieser Arbeit untersuchten Geschlechtertauschgeschichten beinhalten diverse Utopie-Entwürfe, die jedoch keine perfekte Ordnung darstellen. Ganz im Gegenteil – das sind eher negative Utopien, die fundamentale Kritik an der Ungleichheit der gesellschaftlichen Positionierung der Geschlechter zum Ziel haben. Christa Wolf, Irmtraud Morgner und Sarah Kirsch thematisierten in ihren Erzählungen die Problematik der Geschlechterverhältnisse in der DDR der 1970er Jahre und machten auf die Dringlichkeit des weiblichen Widerstandes aufmerksam. Gleichzeitig soll dieser literarische Diskurs die eigentliche Möglichkeit der Veränderung des gesellschaftlichen Status der Frauen aufzeigen. Daher sind diese imaginierten Geschlechtertauschgeschichten als Manifeste für wahre Gleichstellung der Frauen zu lesen.