Refine
Has Fulltext
- no (33) (remove)
Year of publication
- 2005 (33) (remove)
Document Type
- Article (33) (remove)
Language
- German (33) (remove)
Is part of the Bibliography
- yes (33) (remove)
Keywords
- Enthusiasmus (2)
- Geschichte der Poetik (2)
- Aristotelismus (1)
- George Puttenham (1)
- Inspiration (1)
- Marsilio Ficino (1)
- Philip Sidney (1)
- Pietro Pomponazzi (1)
- Tommaso Campanella (1)
- William Temple (1)
Institute
- Institut für Germanistik (33) (remove)
imaginatio oder inventio
(2005)
Der Aufsatz analysiert die Begriffe der imaginatio und inventio und deren Verhältnis zueinander in den Poetiken von George Puttenham („Arte of English Poesie“, 1589), Philip Sidney („Defense of Poetry“, 1595) und William Temple („Analysis tractationis de poesi“, um 1595). Anders als zu erwarten wird in allen drei Fällen das dichterische Vermögen nicht im Sinne eines modernen Begriffs von kreativer Phantasie gedeutet. Weil der Begriff der imaginatio eine gefährliche Nähe zu den Wahnvorstellungen eines Verrückten impliziert, es Puttenham und Sidney aber vor allem um eine soziale Aufwertung der Dichtung als einer höfisch angemessenen Tätigkeit geht, wird der Begriff der imaginatio nur in einem sehr eingeschränkten Sinne verwendet. Das impliziert auch eine Ablehnung des Begriffs eines Enthusiasmus oder furor poeticus, also einer göttlichen Inspiration des Dichters, wie er insbesondere mit dem Neuplatonismus Ficinos assoziiert wurde.
Die „Poetica“ Tommaso Campanellas ist Ausdruck einer starken Rationalisierung und didaktischer Instrumentalisierung der Dichtung. Diese Rationalisierung kann als Reaktion auf die Inspirationstheorien von Marsilio Ficino und Pietro Pomponazzi erklärt werden, die beide (mit je ganz unterschiedlichen Begründungen) den poetischen Enthusiasmus neben die Offenbarungen des Propheten gestellt und damit den ausschließlichen Offenbarungsanspruch der Prophetie herausgefordert hatten.
The paper takes the plural markers of German as an example for discussing the question of unidirectionality in grammaticalization. Contrary to the general as-sumption that grammatical markers develop from lexical items with independent meaning into affixes with grammatical function, none of the German plural mar-kers has its origin in a separate lexeme. On the contrary, the suffixes -e, -en, and -er had highly grammatical functions as stem building suffixes without any semantic meaning. -s originates in the genitive case marker, a more grammatical relation than the semantically more concrete category of number. The umlaut is originally a pu-rely phonologically conditioned vowel alternation resulting from a vowel harmony rule. The schwa suffixes and the umlaut became functional 'junk' and were then reanalysed as plural markers, now leading a second life in this function. Thus, um-laut and affixes did not lose but obtained semantic substance and hence seem to contradict the theory. But taking into account that stem suffixes were derivative formants in Indo-European, the development can be shown to proceed in two steps involving first semantic bleaching, then semantic strengthening. Hence, the German plural markers turn out to be cases of secondary grammaticalization or re-grammaticalization.
Hinrichtung als Befreiung : zum ausgebliebenen Bürgerkrieg in frühen deutschen Nachkriegstexten
(2005)
Elektronisch gestütztes Lernen (eLearning) gilt als zukunftsträchtige Form des Lernens. Sie hat vor allem in der Weiter- und Fortbildung ihren angestammten Platz, um in effektiver Weise erforderliche Wissens- und Könnenserweiterungen zu ermöglichen. Daneben findet sich "eLearning" aber auch mehr und mehr in der universitären Präsenzlehre, manchmal als zusätzliches Angebot zu herkömmlichen Formen, manchmal als exklusives Angebot. Obwohl z.Zt. empirisch gestützte Studien zu den Vor- und Nachteilen des Lernens mit elektronischen Medien eher rar sind, viele rechtliche, technische und inhaltliche Fragen auch noch nicht geklärt scheinen, um robuste Lösungen in der Lehre nachhaltig durchzusetzen, kommt jedes Fach an der Universität, kommen also auch die geisteswissenschaftlichen Fächer nicht umhin, diejenigen Felder zu erkunden, auf denen sich Veränderungen in der institutionalisierten Kompetenzentwicklung der Studierenden vollziehen müssen, um den neuen Anforderungen einer Bildungsgesellschaft zu entsprechen. Der nachfolgende Beitrag thematisiert an einem konkreten Projekt eben diese Veränderungen.
Es wird die Entwicklung des Verhältnisses von Pragmalinguistik und kommunikativ orientiertem Fremdsprachenunterricht bzw. Fremdsprachendidaktik v.a. am Beispiel Deutsch als Fremdsprache thematisiert. Dabei wird der Bogen von sprechakttheoretisch fundierten Einflüssen auf die Curricula und Lehrwerke bis hin zu den Auswirkungen textlinguistischer Forschungen auf die fremdsprachendidaktische Diskussion gespannt. Es wird speziell der Zusammenhang und das Zusammenspiel zwischen sprachhandlungstheoretischen Ansätzen und textlinguistischen Untersuchungen aufgezeigt. In einem zweiten Schritt werden Bemühungen der applikativen Textlinguistik um eine Aufbereitung textlinguistischer Forschungsergebnisse für die Fremdsprachendidaktik und die Reflexion solcher Erkenntnisse in der Fremdsprachendidaktik anhand einschlägiger Handbücher und Einführungen in das Fach Deutsch als Fremdsprache kritisch untersucht.